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Interview mit Schw. Elena Lugo, Vorsitzende der Bioethik-Kommission
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 published: 2008-02-08

Wo es um den Wert des menschlichen Lebens geht

Interview mit Schw. Elena Lugo, Vorsitzende der Bioethik-Kommission Pater Josef Kentenich

 

Sr. Dr. Elena Lugo

Hna. Dra. Elena Lugo

Sr. Elena Lugo

Sr. Dr. Elena Lugo

Fotos: Hna. Virginia Perera © 2008

 

ARGENTINIEN, Maria Silvina de Rocca. Zum zehnten Mal findet im Juni 2008 in Nuevo Schoenstatt, Argentinien, die Bioethik-Tagung statt, deren Hauptakteurin Sr. Elena Lugo aus Puerto Rico ist. In einem Interview für schoenstatt.de spricht sie über ihre Beweggründe, die Päpstliche Akademie für das Leben und ihr Herzensanliegen und -thema, die Bioethik.

Das Interview führte Maria Silvina de Rocca, Journalistin, Missionarin der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, Buenos Aires, Argentinien.

Warum haben Sie Philosophie studiert?

Schon als Jugendliche habe ich mir Gedanken gemacht über die Ideale im Allgemeinen und besonders über Freundschaft und Treue. Im letzten Schuljahr hatte ich eine Dominikanerin als Lehrerin, die uns die Weltereignisse im Licht philosophischer und theologischer Prinzipien vermittelte. Das hat mich angeregt, vertieft nach den großen Themen zu fragen.

Ich erinnere mich, dass ich einmal, mit sieben oder acht Jahren, mich mit meinem Vater (er war Ingenieur) in einen Diskussion über den Ursprung des Universums vertieft habe. Seine Aussage, dass vor der Schöpfung nichts - Nichts - war, machte mir gedanklich große Probleme, und so entstand mein Interesse für Astronomie. Auf der Universität habe ich dann klinische Psychologie studiert, und die Auseinandersetzung mit dem Nicht-Normalen führte mich zur Anthropologie. Von der Beschäftigung mit dem Normalen kam ich dann zur Philosophie. Die Begeisterung für die Philosophie führte mich auf die angesehenste katholische Universität der USA - Georgetown University in Washington. Von Anfang an hat das Philosophiestudium mir Freude gemacht. Alle Themen im Licht der Prinzipien sehen, das Wesentliche betonen anstelle des Nebensächlichen, und alles unter dem Vorrang des Idealen: das hat mich fasziniert. Die Dozenten kamen aus verschiedenen Ländern Europas, und ihr Lebensstil setzte Verständnis für Kunst und Klassische Musik voraus, was mich sehr beeindruckte. Sehr bald habe ich mich entschlossen, Professorin dieser schönen, edlen Disziplin zu werden und nach den höchsten Idealen zu streben. Und das habe ich in diesen 40 Jahren nie bereut; ich habe nicht nur Philosophie studiert, sondern sie als Lebensstil kultiviert und nie einfach als Arbeit angesehen, sondern als eine Gelegenheit, persönlich zu wachsen und den anderen zu dienen. In der Philosophie habe ich auch die Anregung erhalten, ein Leben im Geist der evangelischen Räte zu führen, was mich dafür vorbereitet hat, dem Ruf Marias zur Christusfolge im Sinne Pater Kentenichs zu folgen.

Das aufmerksame Beobachten der Zeitereignisse brachte mich dann zu den Themen, die sich um das Jahr 1976 mit der Frage nach der Behandlung unheilbar Kranker verbanden (Karen Quinlan). Die Fokussierung meiner Medizinstudenten auf das Technisch-Naturwissenschaftliche in der Beeinträchtigung der Person des Patienten brachte mich dazu, mich den Themen zu widmen, die heute unter dem Begriff "Bioethik" zusammengefasst sind, auch wenn dieser Ausdruck damals noch nicht gebräuchlich war. Er wurde genau in diesem Jahr in den USA durch Von Potter erst geprägt. Ich gelte als erste Vertreterin der Bioethik in Puerto Rico, da ich 1978 in der Universität von Puerto Rico eine neue Abteilung einrichtete, die sich der praktischen Philosophie des Berufslebens widmet, wobei klinische Ethik und Bioethik eingeschlossen waren.

 

Was ist die Päpstliche Akademie für das Leben?

Die Päpstliche Akademie für das Leben wurde 1995 - zusammen vier weiteren - von Johannes Paul II. gegründet und sollte dem Studium von Themen des menschlichen Lebens vor allem im Licht der Herausforderungen der Biomedizin, des verbürokratisierten Gesundheitswesens und der an Nutzenprinzipien orientierten Politik und Wirtschaft studieren sollte. Die Päpstliche Akademie für das Leben will ihre Studien in Übereinstimmung mit dem ordentlichen kirchlichen Lehramt, wie es in den Enzykliken über das Leben, besonders in Evangelium Vitae, ausgedrückt ist, durchführen. Die Päpstliche Akademie für das Leben besteht aus Gründungsmitgliedern (aus Argentinien Dr. Obiglio und Dr. Caturrelli) und berufenen Mitgliedern, insgesamt etwa 100, die aus mindesten 50 Ländern stammen. Die Mitglieder müssen treu zum Lehramt der Kirche stehen und in ihrem Beruf auf hohem wissenschaftlichem Niveau mit einem Aspekt des Themas "Leben" befassen. Ich gehöre seit 2002 dazu, und meine Ernennung zeigt, dass die Bioethik-Kommission Pater Kentenich als bedeutender Beitrag zur Bioethik angesehen wird, ein Themenbereich, den die Päpstliche Akademie für das Leben besonders intensiv bearbeitet. Die Päpstliche Akademie für das Leben trifft sich zweimal im Jahr - bisher gab es, einschließlich der Versammlung im Jahr 2008, 14 Treffen), um kontroverse Themen zu studieren, Antworten im Sinne des Lehramtes zu finden und Empfehlungen für den Papst auszuarbeiten. Dieses Jahr wird der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Bischof Elio Sgreccia, Begründer der Personalen Bioethik, bei der zehnten Bioethik-Tagung einen Vortrag halten.

Die Päpstliche Akademie für das Leben beobachtet aufmerksam die Innovationen in der Biomedizin und deren ethische Interpretationen, um entsprechende Stellungnahmen der Kirche zu formulieren, der es immer um die dem menschlichen Leben innewohnende Würde geht, wie um die authentische Integrität seiner Erzeugung und der Ehrfurcht vor ihr im Gesundheitswesen. Die Päpstliche Akademie für das Leben fördert die Kultur des Lebens im Sinne der Enzykliken Humanae vitae, Evangelium vitae und Donum vitae.

Was genau ist Bioethik?

Bioethik ist ein zeitgenössisches Studium der Bedeutung der Biomedizin in Blick auf Wertschätzung und Pflege von Leben und Gesundheit, besonders des Menschen. Es handelt sich um einen interdisziplinären Studiengang, in dem Naturwissenschaften - vor allem Biologie - und Verhaltenswissenschaften - wie Sozial-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften - ihre Perspektive einbringen in die Rahmenbedingungen von Leben und Gesundheit. Als Achse der Interdisziplinarität haben sich Ethik und philosophische Anthropologie herausgebildet, in vielen Kreisen auch die Theologie. Jede ethische Theorie - deontologisch, utilitaristisch, naturgesetzlich - führt zu unterschiedlichen bioethischen Strömungen und Richtungen. Die Bioethik als solche unterscheidet sich nach dem Studium von Normen, die die Forschung an Menschen - einschließlich Föten und Embryonen - betreffen, von Ökologie, Gesundheitssystem und Berufsethik, klinischer Ethik - letztere ist die zur Zeit am weitesten entwickelte Richtung.

Bioethik beschränkt sich nicht auf die Hörsäle und die Berufsethik in Laboren und Krankenhäusern. Bioethik ist ein Thema von allgemeinem Interesse, kultureller Sorge und Verantwortlichkeit von Institutionen wie der Kirche im Einsatz für das Leben in Solidarität und Gerechtigkeit. Die Fragen um den Anfang und das Ende des Lebens berühren jeden Einzelnen, wie auch die Themen, die im Lauf des Lebens mit Entscheidungen zu tun haben, bei denen der transzendente Wert der menschlichen Person auf dem Spiel steht. Die Bioethik-Kommission Pater Josef Kentenich hat sich verpflichtet, in den Bioethik-Tagungen, in Kursen zur verantworteten Elternschaft und Seminaren zu klinischer Ethik, alle zu befähigen zu einem verantwortlichen Nachdenken darüber, wie Würde, Integrität und Offenheit für die Transzendenz der Person gefördert werden können.

 

 

 

 

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Last Update: 08.02.2008