Warning: include_once(x_include/xzz-include-einstellungen.php) [function.include-once]: failed to open stream: No such file or directory in /homepages/29/d69818482/htdocs/schoenstatt/news2007/09/7t0964de-rou-sibiu.php on line 10

Warning: include_once() [function.include]: Failed opening 'x_include/xzz-include-einstellungen.php' for inclusion (include_path='.:/usr/lib/php5') in /homepages/29/d69818482/htdocs/schoenstatt/news2007/09/7t0964de-rou-sibiu.php on line 10
3. Europäische ökumenische Versammlung in Sibiu
Nachrichten - News - Noticias
 published: 2007-09-14

Licht und Schatten auf der 3. Europäische ökumenische Versammlung in Sibiu

Bericht aus Sicht der Schönstatt-Delegation

 

Delegation Schönstatt bei der Konferenz von Sibiu

Panel durante la Tercera Asemblea Ecumenica (EEAA3)

Panel discussion during the THIRD EUROPEAN ECUMENICAL ASSEMBLY (EEA3)

Podiumsdiskussion bei der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu, Rumänien

Foto CCEE-KEK / Ag. Siciliani

 

 

Participantes

Participants

Teilnehmer

Foto CCEE-KEK / Ag. Siciliani

 

Taller

Workshop

Arbeitsgruppe

Foto CCEE-KEK / Ag. Siciliani

 

La delegación de Schoenstatt en la Conferencia de Sibiu

The Schoenstatt delegation at the Conference of Sibiu

Delegation Schönstatts bei der Konferenz von Sibiu

Foto CCEE-KEK / Ag. Siciliani

 
 

www.eea3.org

 
   

RUMÄNIEN; Pfr. Christian Löhr. Wie das Wetter, so war auch die Stimmung: wechselhaft, regnerisch und windig. Vom Flugzeug aus konnte ich die Schönheiten Transsilvaniens nur kurz durch die Wolkentürme hindurch sehen. Und in Sibiu angekommen, entluden sich diese Wolkenmassen bald in Dauerregen, ja sogar Gewittern. Der freundliche Umgang der Teilnehmer der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung miteinander konnte nicht darüber hinwegtäuschen, das man sich in einer ökumenisch angespannten Zeit begegnete. Deutsche Protestanten warteten auf Bischof Wolfgang Huber, der sicherlich etwas zu den Verstimmungen nach dem jüngsten Dokument aus der römischen Glaubenskongregation sagen würde; Katholiken waren sich sicher, dass Kardinal Kasper darauf überzeugende Antworten parat haben werde, den Orthodoxen in ihren prächtigen Ornaten würden ihre Hauptrepräsentanten, der ökumenische Patriarch Bartholomeus und der für die Ökumene mit dem Westen zuständige Metropolit Kyrill eine unüberhörbare Stimme geben. Und schließlich war der Versammlung durch Ansprachen der Präsidenten Rumäniens und der Europäischen Kommission auch politisch höchste Bedeutung sicher.

Doch nun im Einzelnen. Was geschah auf der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3), zu der sich vom 4.- bis 9. September 2.500 Delegierte aus allen christlichen Kirchen Europas im rumänischen Sibiu trafen? Unter ihnen waren sechs Delegierte der Schönstatt-Bewegung: Sr. Lisianne (Elisabeth) Braunbeck, Pfr. Christian Löhr, Bernhard Maas, P. Michael Marmann, Pfr. Wolfgang Müller und P. Wieslaw Reglinski. Zwei weitere Schönstätter waren in Sibiu, Erzbischof Ignazio Sanna für die italienische Bischofskonferenz und P. Joquin Alliende für "Kirche in Not".

Die Veranstalter, die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) hatten das Treffen unter den christologischen Titel "Das Licht Christi scheint auf alle. Hoffnung auf Erneuerung und Einheit in Europa" gestellt. Beides, Licht und Schatten der derzeitigen Ökumene in Europa wurde auf den zahlreichen Veranstaltungen der Versammlung deutlich.

Die EÖV3 versteht sich selbst als ein Pilgerweg, der 2006 in Rom begann und in diesem Jahr über Wittenberg und andere regionale Treffen 2.500 Vertreter der Kirchen Europas nach Siebenbürgen führte.

Das Licht Christi in der Kirche

Die inhaltliche Arbeit der Versammlung nahm ihren Ausgang bei der Besinnung auf das Licht Christi in der Kirche. Es ging dabei um das Verständnis von Kirche und kirchlicher Einheit, um den Dialog zwischen westlichem und östlichem Christentum, um moralische Grundüberzeugungen der Christen, einen glaubhaften christlichen Lebensstil und die Herausforderungen einer modernen, säkularisierten Welt. Die Kirchen suchen nach Formen der Gemeinschaft, die die Einheit der Kirche sichtbar machen, ohne in Uniformität zu enden. Nur durch die eigene Umkehr können die Christen Europas die Welt verändern und einen. Dort, wo Einheit schon heute erfahrbar ist, soll sie in gelebter Ökumene, in der Pastoral, im gottesdienstlichen Leben, in der theologischen Ausbildung und Lehre ausgebaut werden. Eigens wird den jungen Teilnehmern für ihre Beiträge während der Versammlung gedankt. Junge Christen sollen künftig stärker in den Kirchen und an der ökumenischen Arbeit beteiligt werden.

Das Licht Christi in Europa

Die Reflexion am zweiten Tag über den Beitrag der Kirchen für die Einheit Europas nahm ihren Ausgang bei der Überzeugung, dass den Verschiedenheiten der Menschen in Glaube, Kultur und Herkunft ihre Gleichheit in der Gottebenbildlichkeit vorausgeht. In Europa begegnen sich nicht mehr nur christliche Gemeinschaften, sondern zunehmend Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen. Die EÖV3 wünscht einen lebensmäßigen Dialog zwischen ihnen, der weniger nach Kompromissen, denn nach Wahrheit in Liebe sucht. Die Delegierten solidarisierten sich in diesem Zusammenhang besonders mit Migranten, Flüchtlingen und Asylbewerbern und bekräftigten die Forderungen der Carta Oecumenica aus dem Jahr 2001 nach Menschenrechten, Religionsfreiheit und Solidarität für alle Menschen. Die Teilnehmer äußerten ihr Bedauern, dass zahlreiche ökumenische Erwartungen, die nach Basel und Graz in der Carta Oecumenica formuliert wurden, bisher unerfüllt geblieben sind.

Das Licht Christi in der Welt

Am dritten Arbeitstag fragte die Versammlung nach den Beiträgen der Christen Europas in weltweiter Perspektive. Es wurde dankbar konstatiert, dass große Bevölkerungsteile Europas seit mehreren Jahrzehnten im Frieden leben können. Das muss die Christen anspornen, sich für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung in der ganzen Welt einzusetzten. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf einer Option für Afrika gelegt werden. Christen in Europa wollen sich mit Menschen anderer religiöser Überzeugungen, die ihre Grundwerte teilen, stärker für die Bewahrung der Schöpfung einsetzten. Ein deutliches Symbol dafür könnte künftig die Feier des 1. September und der Zeit danach bis zum Gedenktag des Hl. Franz von Assisi als Schöpfungszeit durch alle christlichen Kirchen in Europa sein.

Umfangreiche Schlusserklärung

Die in der letzten Arbeitssitzung am Samstag-Nachmittag verabschiedete Botschaft der EÖV3 ist von dem Bemühen geprägt, alle wichtigen Ergebnisse der Versammlung in sie einfließen und zum Licht für die Kirchen Europas, ja für die ganze Welt werden zu lassen. Auch die Ergebnisse der vorbereitenden Treffen auf die EÖV3 wurden, so weit wie möglich, in die Schlusserklärung aufgenommen. Letztlich führte das, zusammen mit den zahlreichen Petitionen von Teilnehmern bis unmittelbar vor der Endredaktion des Dokumentes zu einer letztlich sehr umfangreichen, fünfseitigen Schlusserklärung, die aufgrund ihres Umfanges leider wenig Hoffnung auf breite Rezeption lässt.

Perspektiven nach Sibiu

Sibiu war neben der inhaltlichen Arbeit im Plenum, Foren und Kleingruppen auch ein Ort des gegenseitigen Austausches von Gaben der Kirchen. Zu den Höhepunkten gehörten die Morgengebete, mit denen jeder Arbeitstag begann. So stellte man sich bewusst zuerst unter das Wort Gottes, lobte Gott in Liedern und hörte auf das Zeugnis von Christen unterschiedlicher christlicher Traditionen, die die Liturgien gestalteten. Das liturgische Fest der Geburt Mariens ließ die Teilnehmer am Samstag, in Konfessionsgruppen getrennt, marianische Gottesdienste feiern. Die Lateiner zelebrierten mit den Orientalen eine beeindruckende byzantinische Liturgie in einem großen Sportzentrum.

Der Veranstaltung fehlte es etwas an ökumenischem Enthusiasmus und Feuer. Viele Delegierte beklagten, dass zu viel übereinander und zu wenig miteinander gesprochen wurde. Die größtenteils sehr tiefschürfenden Vorträge blieben recht unverbunden nebeneinander stehen, und die Aufnahmefähigkeit des Auditoriums wurde auf harte Proben gestellt, weil meist mehrere große Ansprachen aufeinander folgten. Hier wäre weniger oft mehr gewesen, und ein roter Faden, der sich durch alle Vorträge durchgezogen und diese miteinander verbunden hätte, wäre hilfreich gewesen.

Die EÖV3 in Sibiu war vom Reichtum orthodoxer Spiritualität und Tradition geprägt. Die Ökumene Europas muss, so wurde deutlich, künftig stärker die ostkirchliche Tradition in ihr Denken und Handeln einbeziehen, die sich nach der wiedergewonnenen Religionsfreiheit in den osteuropäischen Ländern als gestärkt gezeigt hat.

Am Ende der EÖV3 steht die Frage im Raum, wie der ökumenische Weg, der von Basel über Graz nach Sibiu führte, nun weitergeht. Wie werden die Arbeitsergebnisse der Konferenz in den europäischen Kirchen in den nächsten Jahren umgesetzt und fruchtbar gemacht, und wird es eine EÖV4 geben, die dann vielleicht von der anglikanischen Kirche in England ausgetragen wird?

Wie der verklärte Christus Licht ausstrahlte, so möge auch von Sibiu als einem ökumenischen Tabor neues Licht in die Kirchen Europas strahlen.

 

 


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 14.09.2007 Mail: Editor /Webmaster
© 2007 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum