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 published: 2007-05-22

Berührbar – ein heiliger Ort feiert Geburtstag

Vierzig Jahre Heiligtum Schönstatt auf’m Berg, Memhölz – mehr als ein Fest

 

Fiesta del Santuario en Memhölz, Allgäu (Alemania)

Feast of the Shrine in Memhölz, Allgäu, Germany

Das Heiligtum in Memhölz feiert Geburtstag – berührbar

 

„Corrientes“ de peregrinos subiendo al monte (820 m de altura)

Streams of pilgrims walking uphill towards the Shrine (at 820 m)

Pilgerströme bewegen sich bergaufwärts zum Heiligtum auf 820 Metern Höhe

 

El matrimonio Hinterberger da la bienvenida a todos

Erwin and Christine Hinterberger greeting all

Erwin und Christine Hinterberger bei der Begrüßung

 

Mons. Walter Mixa: foro

Bishop Walter Mixa in the forum

Forum mit Bischof Walter Mixa

 

El matrimonio Jehle, directores de la Casa de Familia en Memhölz, saludan al Obispo

Gertrud and Norbert Jehle, directors of the House of the Families in Memhölz, greeting the bishop

Ehepaar Jehle, Leiter des Hauses der Familie in Memhölz, begrüßen den Bischof

 

Durante la Misa

During Mass

Bei der Festmesse

 

El secreto detrás de la fiesta...

The secret behind the feast

Das Geheimnis hinter dem Fest

Fotos: POS Fischer © 2007

Albúm de fotos  preparación – Photo album preparation – Fotoalbum Vorbereitung

Albúm de fotos Fiesta – Photo album feast – Fotoalbum Fest

 
   

DEUTSCHLAND, mkf. Hier wird der Himmel berührbar und berührt unseren Alltag. Der Reporter der Lokalzeitung, den die überwältigende Aussicht auf die Seen und Gipfel am Horizont begeistert hatte und diese als Hintergrund für das Foto mit seinen Interviewpartnern wollte, schaut auf das Heiligtum und den Strom von Menschen, die es dorthin zieht. Mindestens 2500 aus allen Gegenden der Diözese Augsburg und darüber hinaus. Das Strahlen auf ihren Gesichtern kommt nicht nur von der Sonne und dem tiefblauen, wolkenlosen Himmel. Ein heiliger Ort feiert Geburtstag, und es ist ein Fest: fröhlich, leicht, tief. Nehmen wir doch das Heiligtum als Hintergrund, sagt er. Wo Gott berührbar ist.

Leben pur ist dieses Fest. Berührbar wird die Liebe zu diesem kleinen Heiligtum, das vor vierzig Jahren hier auf gut 800 Metern Höhe., "auf’m Berg", gebaut worden ist; berührbar in dem, was 500 Menschen diesem kleinen Heiligtum zum Geburtstag schenken: Girlanden, Zeugnisse, Jazztanz, Shuttlebus fahren, Schupfnudeln, Programmhefte, Schilder laminieren, Bänke aufstellen, Singen, Heiligtumsquiz, Toiletten putzen, Garage ausräumen, Sanitätsdienst, Getränke ausgeben, Höhenweg-Dekoration, Interview, Gebetszeit im Heiligtum, Kistenklettern, Volkstanz, Alphornblasen, Kehren, Kuchen... "Das Beste in mir" wird Geburtstagsgeschenk ans Heiligtum und an über 2000 Besucher... Es genügt ein Blick in die Gesichter der Helfer, die Schilder laminieren oder Tische schleppen, in die Augen des 81-jährigen Bauern, der den Weg kehrt oder der Sechsjährigen, die Blüten in Schalen steckt: sie haben das Heiligtum in den Augen, in den Händen, in den Worten, in den Füßen; berührbar "Ungefähr 500 Helfer haben dieses Fest gestaltet; man bringt ein, was man kann und was man mag", so Erwin Hinterberger. Mit seiner Frau Christine hat er das Kernteam für das Fest geleitet. "Jeder hat das gemacht, was er kann, was er mag. Und das strahlt fünfhundertfach in dieses Fest hinein, macht die Liebe zum Heiligtum berührbar." Ab 8.30 Uhr am Festtag sind sie für die Gäste da – und diese kommen in Scharen.

"Ein Fest und Memhölz und so ein Wetter, welch ein Geschenk!"

Zwölf Busse, unzählige PKW, eine ganze Reihe Motorräder und sogar Fahrräder rollen ab 8.30 Uhr am Sonntagmorgen, 20. Mai, auf die eigens eingerichteten Parkplätze; der Rest der Strecke hinauf auf den Berg gehen die Gäste zu Fuß oder im Shuttlebus. "Das war schon ein Mut, den die vor vierzig Jahren hatten, da auf den Berg das Heiligtum zu bauen, da war doch nichts, nicht mal ein richtiger Weg. Wenn die das jetzt sehen, all die Busse, all die Leute, die hier hinauf kommen..." Auch ein Dank an die Gründergeneration ist dieses Fest. Die meisten, die es vorbereitet haben, waren damals noch gar nicht geboren. Und die heute im Kinderwagen den Berg hinaufgeschoben werden, gestalten dann das Fest für 75 Jahre Heiligtum... Jeder, den Berg hinaufkommt, wird begrüßt – berührbares Willkommensein am heiligen Ort. Die Scharen verteilen sich wie von selbst, jeder geht dahin, wohin es ihn am meisten zieht: Spielplatz, Essenszelte, Bistro, gleich zum Heiligtum... Ein Mann hat den ganzen Tag auf einer Bank gesessen und dem bunten Treiben zugeschaut. Das war sein Fest, und es war schön.

Kurz vor zehn locken Alphornklänge zum Heiligtum, das mit Girlande und Schleifen geschmückt wie eine Königin über dem Festsaal unter blauem Himmel und Fichten thront. Die Stufen, die zum Vorplatz des Heiligtums führen, sind mit gelbem und blauem Stoff ausgelegt, darauf Hunderte von Bildern der Pilgernden Gottesmutter, manche liebevoll mit Blüten geschmückt. An einem Bild steckt das Foto eines kerngesunden, strahlenden Mädchens. "Die Gottesmutter kam, als die Diagnose schwerstbehindert und der Rat zur Abtreibung kam. Sie hat mir geholfen, ja zu sagen zu meinem Kind." Berührbar: sie wirkt; zieht vom Heiligtum aus weite Kreise in die ganze Diözese hinein, kommt in die Häuser, zu den Menschen. Zwei Mädchen, neun und elf, fanden es "unfair", dass in ihren Ort nur die Pilgernde Gottesmutter vom Nachbardorf kam. Sie zogen los, von Tür zu Tür; zwanzig Häuser. "Zwei haben nein gesagt." Alle anderen bekommen jetzt Besuch von der Pilgernden Gottesmutter.

Christine und Erwin Hinterberger begrüßen die Gäste. "Ein Fest und Memhölz und so ein Wetter, welch ein Geschenk!" Die vorausgehenden Feste haben sich durch strömenden Regen ausgezeichnet... An diesem Tag braucht man Regenschirme nur, um sich vor der Sonne zu schützen! "Die Gottesmutter ist wirklich da, sie ist berührbar. Wie viele Menschen die Gottesmutter in diesen 14.610 Tagen angeschaut hat?" Jugendliche zeigen in einem Anspiel, wie Maria sich damals hat berühren lassen von Gott – und wie Gott seitdem in ihr und in ihrem Heiligtum berührbar ist. (Audio)

Und dann wird das große Bild der Pilgernden Gottesmutter, mit einer Girlande und weißen Rosen geschmückt, vom Heiligtum aus nach vorn getragen – Maria kommt aus dem Heiligtum zu denen, die sie feiern ...

Treffpunkte

Dann verteilen sich die Besucher auf die verschiedenen Treffpunkt in Haus und Zelten, im Heiligtum oder auf den Wiesen. "Berührt vom Heiligtum" heißt es etwa im Zelt unterhalb des Hauses, liebevoll mit Tüchern und Blüten in weiß und rosa geschmückt. Unter Kakteen und glühender Sonne in Queretaro im Heiligtum von Memhölz sitzen und das Heimweh vergessen? Ja, das geht. Überall auf der Welt zu Hause ist, wer vom Heiligtum berührt ist. Beate aus der Mädchenjugend hat das erlebt. Katharina erzählt, wie sie dazu kam, freiwillig immer öfter ins Heiligtum zu gehen. Benedikt hat als Zivildienstleistender den Platz vor dem Heiligtum gekehrt und nebenbei Besuchern erzählt, was es auf sich hat mit diesem Heiligtum. Dabei ist er selbst immer mehr berührt worden. Und während sein persönliches Berufungszeugnis die gut 100 Zuhörer berührt, antwortet sein jüngerer Bruder in einem Treffpunkt der Jugend auf die Frage nach einem Menschen, der ihn richtig beeindruckt: "Mein Bruder Benedikt, wie der seinen Glauben so voll auslebt, nicht nur hier, auch zu Hause." – "Die sagt immer nur ein paar Sätze, aber die sind so , ja, so besonders", sagt eine Frau zu ihrer Bekannten: die Meditation mit Anneliese Schneider im Heiligtum ist gemeint, und beide gehen dort hin. Gebetszeit, Gespräch über Maria, der Segen, der sich mit der Pilgernden Gottesmutter verbindet und missionarisch werden lässt, Erfahrungen mit dem Mutter-/Elternsegen, Erziehungsthemen, Paarbeziehung, Sorge um die älter werdenden Eltern, Begegnung mit Pater Kentenich, mit Schwester Emilie, Singen für Familien: eine Fülle von Themen, zum Glück mehrfach angeboten – da fällt die Entscheidung nicht ganz so schwer. Daneben eine Fülle von Angeboten für Kinder, liebevoll und sorgsam vorbereitet und gestaltet. Treffpunkte sind aber auch die Essenszelte – und manch einer trifft dort Leute, die er hier so gar nicht erwartet hatte. In die schwäbischen und bayrischen Töne mischt sich Italienisch – eine recht große Gruppe ist da.

Kurz vor 13.00 Uhr kommt Bewegung auf und Presse an: Bischof Dr. Walter Mixa ist da!

Sein Forum, moderiert von Pater Bernhard Schneider, ist stark besucht. Neben dem aktuellen Thema Familienpolitik und Kleinstkindbetreuung geht es auch um Ehevorbereitung, Familienpastoral, Weitergabe des Glaubens an die Jugendlichen. Der Bischof stellt sich den Fragen aus dem Publikum, man spürt das große Interesse am Gespräch mit ihm. Auf dem Weg vom Podium zum Interview mit dem Lokalfernsehen und danach zum Zelt zum Kaffee gibt es immer wieder "Berührungen": Händeschütteln, Grüßen, Vorstellen, Danken, Fragen. Die Kinder, die in der Nähe sind, bekommen einen Segen und stehen ganz verzaubert...

Fahnen, Klänge, Luftballons, Blüten, alte, junge Menschen, Kinder, Sonne satt, und immer wieder die Pilgernde Gottesmutter – auf dem Bänkle, im Arm: Der ganze Berg ist ein Fest.

Eine bekennende und missionarische Kirche werden

Kurz vor 15.00 Uhr. Der Festplatz vor dem Heiligtum ist gefüllt mit Menschen. Die letzte Runde der Treffpunkte ist zu Ende, aus allen Ecken strömt es Richtung Heiligtum. Junge Männer schleppen die Bänke aus den Zelten rund ums Haus zum Heiligtumsplatz. Die Musikkapelle, die den ganzen Tag begleitet hat, postiert sich in luftiger Höhe rechts oberhalb des Platzes. Eine Kathedrale aus Licht, Sonne, Bäumen und Bergen, der "Hochaltar" ist das kleine Heiligtum. Ministranten und Dutzende von Priestern - darunter auch eigens aus Schönstattt angereiste Patres - ziehen mit dem Bischof ein. Dieser lässt sich in seiner Festpredigt von den vielen Bildern der Pilgernden Gottesmutter anregen und spricht über die Bedeutung der Bilder, des Anschaubaren, für den Glauben. Maria, so Bischof Mixa, habe sich in ihren Gnadenbildern und im Heiligtum berührbar gemacht; durch sie werde Gott berührbar. Er sei dankbar, dass in der großen Diözese Augsburg dieses Bild von Maria mit dem Kind die Heimsuchung fortsetze, den Besuch von Maria bei Elisabeth. Und wenn Kinder in ihrer spontaneren Gläubigkeit "das Bild von Maria und Jesus beim Kommen abbusseln", dann hätten sie erkannt, dass hier Maria und Jesus selbst kommen, um Heil zu wirken. Schönstatt trage gerade durch die Pilgernde Gottesmutter dazu bei, dass wir wieder eine bekennendere und missionarische Kirche werden.

Fürbitten und Gabengang vertiefen noch einmal den Dank für alles Wirken der Gottesmutter von Heiligtum aus, für alle missionarischen und apostolischen Initiativen, die von hier aus geschehen: Pilgernde Gottesmutter, Familienakademie, Familien- und Jugendarbeit...

Am Schluss der Messe greift der Bischof den Dank des Diözesanpräses auf und dankt noch einmal, betet das Gebet zur Neuaussendung der Bilder der Pilgernden Gottesmutter und gibt allen den Segen. Ermutigung, Stärkung, Bestätigung. Dank an und vom Kernteam, an und von Ehepaar Jehle, die Hausleiter mit dem "schönsten Arbeitsplatz der Welt", wie sie im Interview bekannt haben, an Ehepaar Hinterberger, an alle, für alle. Heute ist diesem Haus Heil wiederfahren, hieß es im Evangelium. Heute ist der Himmel berührbar geworden, heißt es am Schluss dieses wunderbaren Festes.

Das Geheimnis im Krug

Alle brechen auf und keiner will weg. Das große Zelt füllt sich wieder. Gesprächsfetzen: "Da feiern wir die Goldene Hochzeit unserer Eltern, das ist ja himmlisch hier". "Pilgernde Gottesmutter, ja, bei uns auch". "Was der Bischof da gemeint hat...". "Schau mal die Hinterbergers, so gelassen und ruhig...". Wenn man nicht mehr über die Schwiegermutter und die Masern redet, dann ist der Himmel berührbar geworden.

Das Fest ist zu Ende, die Zelte abgebaut, es wird ruhig auf dem Berg.

Das Geheimnis hinter diesem Fest steckt im Heiligtum, in einem Krug. Da hinein haben die Helfer während der Projektwoche Abend für Abend die Zettel mit den Arbeiten des Tages geworfen. Das ist das Geheimnis dieses Festes. Jeder tut, was er mag und kann, und sie macht daraus ein Fest.

Audios und Videos vom Fest

 

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Last Update: 22.05.2007 Mail: Editor /Webmaster
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