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 published: 2007-03-06

Ein Tag der Trauer und des Dankes für die Kampagne

Zum Tod von Dom Ivo Lorscheiter, Alt-Bischof von Santa Maria, Brasilien, dem großen Förderer des Seligsprechungsprozesses für Joao Pozzobon

 

 

Don Ivo Lorscheiter, gran promotor de la causa de canonización de Don Joao Pozzobon, falleció el 5 de marzo

Bishop Ivo Lorscheiter, promotor of the cause of beatification of John Pozzobon, died March 5

Bischof Ivo Lorscheiter, der große Förderer des Seligsprechungsprozesses von Joao Pozzobon, ist am 5. März verstorben

 

 

Durante una Misa con la Campaña

During a Mass with the Campaign

Während einer Messe mit der Kampagne

 
 

Un entusiasmo contagioso

Contagious enthusiasm

Begeisterung pur

Fotos: Crivelli © 2007

 

 

 

BRASILIEN, mca. Am 5. März um 16.00 Uhr Ortszeit ist Dom José Ivo Lorscheiter, Altbischof von Santa Maria, Brasilien, im Alter von 79 Jahren und nach vierzig Jahren im Bischofsamt verstorben. Sein Rat war immer: "Lass die Hoffnung, die in dir lebt, nie sterben!" Die Beisetzung ist heute, 6. März, in der Krypta des Heiligtums María Mittlerin der Gnaden. Bischof Lorscheiter war ein großer Förderer des Seligsprechungsprozesses für Don Joao Pozzobon und ein treuer Freund der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter.

Seit dem 25. Februar war Bischof Lorscheiter in ernstem Zustand im Krankenhaus in Santa Maria, wo er sich am, 28. Februar einer Magenoperation unterziehen musste.

Im Dezember 1927 in São José do Hortêncio (etwa 78 km von Porto Alegre) geboren, studierte Dom Ivo Lorscheiter an mehreren katholischen Universitäten, unter anderem in Rom, und wurde 1979 zum Vorsitzenden der brasilianischen Bischofskonferenz gewählt, eine Aufgabe, die er zwei Amtszeiten hindurch innehatte bis zum Jahr 1987; eine lange Zeit fiel in die schwierigen Jahre der Militärdiktatur in Brasilien nach dem Staatsstreich 1964. Von 1971 bis 1979 war er Generalsekretär der Bischofskonferenz gewesen.

Zuvor war er acht Jahre lang Weihbischof von Porto Alegre , bis er 1974 das Amt des Bischofs von Santa Maria übernahm. Bei seiner Bischofsweihe im Jahr 1965 hatte er als Motto gewählt: Nova et Vera, Neues und Wahres, inspiriert von der Aussage Jesus in Matthäus 13,32 und im Einklang mit der Zeit, die die Kirche damals durchlebte: den Aufbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils, an dessen letzter Sessio er als bereits ernannter, aber noch nicht geweihter Bischof teilnahm. Er war 30 Jahre lang Hirte der Diözese Santa Maria, bis Johannes Paul II. im Jahr 2004 seinen Rücktritt aus Altersgründen annahm.

Die lange Zeit seines Dienstes an der Brasilianischen Bischofskonferenz, seine beiden Amtszeiten als Generalsekretär und weitere zwei als Vorsitzender zeugen von seinen Fähigkeiten und seiner Führungsrolle in der brasilianischen Kirche, heißt es im Kommunique der brasilianischen Bischofskonferenz.

Das Requiem ist heute in der Immakulata-Kathedrale von Santa Maria.

Ein Werkzeug im Leben und Wirken von Don Joao Pozzobon

So weit aus dem offiziellen Kommunique und aus Pressemeldungen, die am Abend des 5. Märzes um die Welt gingen. Doch sie zeigen nicht den ganzen Reichtum seiner Person. Bischof Lorscheiter war ohne Frage all das, was in den Kommuniques steht und viel mehr, vor allem auch für Schönstatt. Er war ein entscheidendes Werkzeug im Leben und Wirken des "armen Eselchens" Joao Pozzobon und seiner geliebten Kampagne. Die beiden lernten sich praktisch sofort kennen, als Bischof Lorscheiter in das Bischöfliche Palais von Santa Maria einzog, welches Joao Pozzobon unzöhlige Male besuchte, nicht nur während der Amtszeit von Bischof Lorscheiter, sondern bereits zu Zeiten seiner Vorgänger, Antonio Reis und BischofEnrico Ferrari. Vom ersten Besuch an wuchs ein tiefes und enges Verhältnis zwischen Bischof Lorscheiter und Joao Pozzobon.

In der Biografie von Joao Pozzobon heißt es dazu: "Als er am 8. Dezember 1974 an Bischof Lorscheiter schrieb, erklärte er, es sei eine Tradition, dem Bischof einen Bericht zu schicken, bereits seit der Zeit des verehrten Bischofs Antonio Reis. Da dies nun der erste Bericht sei, den er an ihn sende, sei dies ein besonderes Ereignis in der Geschichte der Kampagne. Der Bischof antwortete ihm bereits am folgenden Tag: Ich sehe nicht ohne innere Bewegung, dass Ihre apostolische Arbeit in den Dörfern und Stadtteilen nun bald ihr silbernes Jubiläum begeht, denn sie begann vor 25 Jahren, in jenem anderen Heiligen Jahr. Ihr tägliches Gebet ist ein wahrer Lobpreis aus unserer Diözesankirche, und Ihre apostolische Arbeit verdient unsere tief bewegte Würdigung". (Héroe hoy, no mañana. P. Esteban Uriburu, Editorial Patris Argentina)

Einige Seiten weiter heißt es: In seinem Bericht vom Dezember 1979 schreibt er seinem Diözesanbischof: "Don Ivo, wir müssen kämpfen, und keine Kräfte sparen, denn so machen es auch die anderen", und am Schluss: "Kämpfen wir gemeinsam und lassen wir alles beiseite, um alles zu gewinnen." Am 22. Januar antwortet ihm sein Bischof: "Ich stelle mir vor, wie Christus und seine Mutter Maria die Fülle der großherzigen und heiligen Arbeit aufnehmen, und wie die Kirche durch dieses Apostolat bereichert wird."

Der reiche Briefwechsel zwischen den beiden zeugt von der tiefen Freundschaft und der Zuneigung, die beide zueinander verspürten. Das tiefste Zeugnis ist aber wohl das, das Pater Esteban Uriburu in seinem Bericht über die Geschehnisse rund um den Tod von Joao Pozzobon gibt, und zwar von dem, was am 28. Juni um 9.30 Uhr in der Kirche der Gottesmutter von der Gnade geschah: "Die Kirche ist voll. Ich betrete die Sakristei, und zu meiner großen Überraschung ist da bei den Priestern auch Bischof Ivo Lorscheiter, der eigens von Brasilia - eine Entfernung von über 2000 km - angereist war, um der Beerdigungsmesse für Joao Pozzobon vorzustehen. Bischof Ivo steht der Messe würdig vor, strahlt Stärke und Gelassenheit aus. Er wählt die Messe von der Verklärung des Herrn, Tabor. Und auf seine Initiative hin wird das Gloria gesungen. Seine Persönlichkeit und seine Stimme prägen die Gemeinde. Nach dem Evangelium möchte er einige Lehren aus dem Leben von Joao Pozzobon ziehen, "einem langen Leben, augenscheinlich einfach, aber wunderbar groß und fruchtbar im Reiche Gottes". Im Namen der Diözese Santa Maria würdigt er ihn, und unterstreicht einige Aspekte, die er selbst in seinem Leben nachahmen möchte und die das Leben jedes Christen prägen sollten: 1) Ein Mann des Apostolates... 2) Ein Mann des Gebetes...3) Ein Mann des Friedens... Darum, so sagt er, feiern wir die Messe von der Verklärung, haben wir das Gloria gesungen, singen wir, danken wir Gott für die Reichtümer, die er denen verleiht, die treu sind."

Ein Höhepunkt: die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses

Es war erfrischend und lehrreich, Bischof Lorscheiter über Joao Pozzobon sprechen zu hören. Unerrschöpflich warenm die Geschichten und Erinnerungen, die ein facettenreiches Bild von Don Joao, wie er leibte und lebte, zeichneten. Und die auch Bischof Lorscheiter charakterisierten, der mit einer ganz besonderen Innigkeit und Zuneigung über Joao Pozzobon und später über Pater Esteban Uriburu sprach. Was für ein Trio hat sich nun im Himmel wiedergefunden!

Oft hat er Pilger aus Argentinien in seinem Haus empfangen, wobei er aufmerksam den Zuegnissen zuhörte, Rat gab und anregte, weiter für die Neu-Evangelisierung zu arbeiten durch die Kampagne von Joao Pozzobon.

Es war für ihn eine Gnade und Freude, den Prozess zur Seligsprechung des Dieners Gottes, Joao Luiz Pozzobon, in Santa Maria zu eröffnen, genau am 12. Dezember 1994, dem 90. Geburtstag von Joao Pozzobon. Er hatte dieses Datum ausgesucht. Man spürte seine innere Bewegung, als er die Worte des Ritus sprach, die in den Ohren aller, wohl auch den seinen, wie Himmelsmusik klangen. Bis zum letzten Augenblick war er ein unermüdlicher Kämpfer für die Causa Pozzobon. Was für eine Freude wäre es für ihn gewesen, den Abschluss des Prozesses und die Seligsprechung erleben zu dürfen...

Bischof Lorscheiter hat die Kampagne immer begleitet. Heute begleitet die Kampagne Bischof Lorscheiter auf seinem Weg zum Himmel, mit ihrem Gebet, ihrem Dank und ihrer Liebe.

Danke, Don Ivo, und Grüße an Don Joao!

 

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Last Update: 06.03.2007 Mail: Editor /Webmaster
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