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 published: 2007-02-22

Eine Verrücktheit der Liebe: zu Fuß über die Anden

Einhundertneun Jugendliche, fünf Studenten und sechs Priester zu Fuß 400 km über die Anden – von Heiligtum zu Heiligtum

 

La Cruzada de María 2007, una locura de amor

The Cruzade Mary 2007, a craziness of love

Die Andenüberquerung 2007, eine Verrücktheit der Liebe

 

En el Cristo Redentor

At the statue of Christ the Redeemer

Bei der Erlöser-Statue

 
 

Una aventura, un desafió, un encuentro con Dios

An adventure, a challenge, an encounter with God

Ein Abenteuer, eine Herausforderung, eine Gottesbegegnung

 
 

Descendiendo en Chile

Walking down in Chile

Abstieg in Chile

 
 

En la tumba de Mario Hiriart

At the tomb of Mario Hiriart

Am Grab von Mario Hiriart

 

Santuario vivo

Living Shrine

Lebendiges Heiligtum

Fotos: Martinez © 2007

Albúm de fotos – photo album – Fotoalbum

 
   

LATEINAMERIKA, Claudio Martínez. F. 3.00 Uhr früh. Die Sterne stehen noch am Himmel und sehen sie aufwachen. 5.00 Uhr früh. Morgengebet. Der Ruf ertönt: Cruzada de Maria, auf geht’s! Cruzada de Maria, das ist die längste Fußwallfahrt der Welt: die Überquerung der Anden, 400 km von Mendoza nach Santiago de Chile. Cruzada de Maria, das sind 120 Abenteurer der Gottesmutter, die sich auf den Weg machen, das Bild der Gottesmutter voraus, über verlassene Gleise und auf an der Seite der Gebirgswege entlang... 13.00 Uhr: Müde, aber mit einem breiten Lächeln in Gesicht und im Herzen, kommen sie am Rastplatz an. Haben 25 km hinter sich, ein wenig mehr als die Hälfte ihres Tagespensums. 19.00 Uhr: Heilige Messe, Abendessen, Abendgebet, Schlafengegen.

So etwa war der Lebensrhythmus, den 16 Tage hindurch 109 junge Männer aus der Schönstatt-Mannesjugend von Brasilien, Argentinien, Uruguay, Mexiko und Chile, sowie fünf Studenten und sechs Schönstatt-Patres lebten. Am 13.Januar hatte das Abenteuer der Überquerung der Anden, des höchsten Gebirgszugs Südamerikas, begonnen, ein Fußpilgerweg, der das Heiligtum in Mendoza mit dem Heiligtum in Bellavista, Santiago de Chile, verbindet, 400 km voneinander entfernt.

Eine total verrückte Liebe zu Schönstatt und seiner Sendung

Und warum macht man das? Einige Gründe gelten für alle: eine total verrückte Liebe zu Schönstatt und seiner Sendung, zur Gottesmutter und zum Erbe Pater Kentenichs. Persönliche Gründe gibt es zusätzlich viele, und als Beitrag zum Gnadenkapital wurden Blasen, Muskelkater, Kälte, Wind, Hitze, Müdigkeit, Stunden der Meditation und des Gebets, Gespräche über alles Menschliche und Göttliche, neue Freundschaften, Lieder und viel, sehr viel Freude. Nicht einmal ein Wolkenbruch mit Gewitter, Staub und erbarmungsloser Wind waren in der Lage, diese Abenteurer der Liebe zurückzuhalten, die als lateinamerikanische Kirche unterwegs waren, auf ihre Weise die V. Vollversammlung der CELAM und das Thema der Jüngerschaft Christi vorausnehmend. Tag um Tag kreisten die Betrachtungen um das Thema, als Schönstätter Jünger Christi zu sein, und wie sie als Jugendliche in ihren Gemeinschaften und in der Welt von heuten Jüngerschaft, missionarische Jüngerschaft, leben können.

Waren es nicht die, die als verrückt galten, die neue Wirklichkeiten träumten und die Welt verändert haben?

Nach dem Weg durch wunderschöne Landschaften und langsamen Aufstieg, umsorgt von der Schönstattfamilie von Mendoza, erreichten die Jugendlichen am 21. Januar das erste Ziel. Auf 4000 m Höhe, genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile, erhebt sich die Statue des Erlösers, das höchstgelegenste Friedensdenkmal der Welt. Hier wird der Traum Mario Hiriarts spürbar, dessen Kreuz dem Pilgermarsch voranzog: "Vom Rio Grande bis nach Feuerland, soll Amerika dein sein und brennen vor Liebe zu Gott durch das Liebesbündnis. In den Anden bauen wir ein Heiligtum als Zeichen der Einheit unserer Völker und Herzen, ein Symbol des Triumphes, den die Politik nicht erreichen konnte, und den die Gottesmutter durch ihre Werkzeuge gewinnt." Und genau das taten sie, Arm in Arm bildeten sie ein Heiligtum um Christus, ein Heiligtum, das auf dem Weg über die Anden wuchs und zu dem sie kommen wollten.

Bei dieser vierten "Cruzada de Maria", der Andenüberquerung, der längsten Wallfahrt Amerikas trugen die Jugendlichen in ihren Rucksäcken die Anliegen vieler Menschen mit, die zu Füßen der Erlöser-Statue niedergelegt wurden. Geistig pilgerten sie alle so mit ihnen, und ihren Aliegen stiegen dem Himmel näher und zum Himmel hinauf.

Was machen die hier? Sind die vollkommen verrückt?, so mag mancher Autofahrer gedacht haben, der vorbeifuhr, hupte, grüßte und viel Glück wünschte. Gut, irgendwie verrückt muss man schon sein, wenn man mitten in den Sommerferien ein solches Opfer auf sich nimmt. Aber – waren es nicht die Verrückten, diejenigen, die man verrückt nannte, die neue Wirklichkeiten träumten, die irgendwie geschafft haben, die Welt zu verändern?

Alle zusammen im Heiligtum

Sie folgten der Route wie vor 190 Jahren die Truppen, die unter dem Befehl von General José de San Martín Argentinien und Chile befreiten. Das heutige "Heer" ging ohne Waffen, bewaffnet allerdings mit dem Glauben, und die große Schlacht ging um die innere Freiheit, ein womöglich schwererer Kampf.

Der Abstieg auf der chilenischen Seite begann, und die Sehnsucht, anzukommen, wuchs. Die heilige Theresa der Anden empfing die Pilger in Auco mit ihrem ermutigenden Beispiel der Heiligkeit. Die Schönstattfamilie von Nuevo Belen und später der Frauenbund im Haus in Manuel Montt gaben mit ihrem Empfang und ihrer herzlichen Aufnahme Kraft für die letzte Strecke.

Von Heiligtum zu Heiligtum: nach 16 Tagen war das Ziel erreicht! Alle zusammen erreichten auf den letzten Metern rennend das Heiligtum von Bellavista, das Heiligtum der Sendung, um dort als erstes das Liebesbündnis zu erneuern und der Gottesmutter zu sagen: Hier sind wir, nichts ist unmöglich, wir haben es für dich getan! Und wie es in der Heiligen Schrift heißt: Ziehe deine Schuhe aus, denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land, so taten auch sie es, zogen die Schuhe aus und strömten alle zusammen, alle 120, ins Heiligtum, um der Gottesmutter zu danken für all die unvergleichlichen Erlebnisse dieser Tage.

Ein besonderer Dank gilt Pater José Luis Zabala für die Vorbereitung und Führung des Pilgermarsches, Dante Bercich für seine unermüdliche Hilfe und Begleitung, dem argentinischen und chilenischen Heer für seine Gastfreundschaft und logistische Unterstützung, und allen, die mitgewirkt haben, dass dieser Traum wahr werden konnte.

Bis 2010...

Was geschieht im Herzen der Pilger? Das wissen nur Gott und die Gottesmutter. Manches kann man nachlesen in dem soeben im Patris-Verlag Argentinien veröffentlichten Buch von Javier Lascano: "Cruzada de Maria, eine Verrücktheit der Liebe", mit Zeugnissen von Jugendlichen, die an den verschiedenen Andenüberquerungen teilgenommen haben.

Und wie ging es diesem Pilger hier? Eine große Freude und Dankbarkeit, diesmal als Student der Schönstatt-Patres so viele Jugendliche begleitet haben zu dürfen, die diese Welt Gott näher bringen wollen und Heilige werden möchte, dort, wo Gott sie hingestell hat.

Und für alle, die jetzt Lust bekommen haben, macht euch bereit, denn im Jahr 2010 geht eine neue Cruzada de Maria los, zur Zweihundertjahrfeier unserer Länder!

Nächste Woche: Fortsetzung mit Zeugnissen von Teilnehmern

 

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