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 published: 2006-09-20

Wo Kirche ist, ist Schönstatt – wo Schönstatt ist, ist Kirche

Was die Kirche von den Geistlichen Bewegungen erwartet und erhofft: Begegnung beim Heiligtum der Freude in Herxheim

 

Donde está la iglesia, también está Schoenstatt

Where the church is, is also Schoenstatt

Wo die Kirche ist, ist auch Schönstatt

Foto: Rutzmoser © 2006

 

 

Fiesta de la Familia en Herxheim: Misa

Feast in the Schoenstatt Center in Herxheim: Holy Mass

Marienpfalz-Begegnungsfest: Heilige Messe

 
 

Bendición del lugar de parilla

Blessing of the barbecue area

Segnung des Grillplatzes

 
 

La JM en acción

The Boys Youth in action

Die Mannesjugend wird am Grill aktiv

 
 

Musical

Musical

Musical

 
 

Una atracción... para el  caballo como para la Hermana

Highly interesting – for the horse, and for the sister

Eine Attraktion – für Pferd und Schwester

 
 

Bendición final

Final Benediction

Schlussandacht mit Spurensuche

Fotos: wdl © 2006

 
   

DEUTSCHLAND, wds. Der Heilige Vater in Bayern: Viele Menschen, die ihm begegnen, mit ihm Gottesdienst feiern wollen und überall dazwischen Mitglieder der Schönstattbewegung, erkennbar an ihren Fahnen oder dem Gnadenbild der Dreimal Wunderbaren Mutter. Das Begegnungsfest im Schönstattzentrum Marienpfalz in Herxheim am 16. September 2006 begann mit einer Präsentation mit dem Titel: "Von der Schönheit Christ zu sein und der Freude, dies mitzuteilen." Unter diesem Motto hatte Papst Benedikt XVI. am Pfingstfest dieses Jahres die Geistlichen Bewegungen nach Rom eingeladen, und dieses Motto aufgreifend stellten Bilder, Lieder und Texte das vielfältige Leben der Schönstattbewegung in der Diözese Speyer dar.

Gezeigt wurden Veranstaltungen in der Marienpfalz, wie die regelmäßigen Familiengottesdienste an jedem vorletzten Sonntag eines Monats um 11:30 Uhr, die Spurensuche der Jugend an jedem zweiten Freitag eines Monats um 19:00 Uhr, die verschiedenen Veranstaltungen der Frauen und Mütter, wie Frauenfrühstücke und Cappuccino-Abende; dazu fröhliche Bilder vom Zeltlager der Mannesjugend, der Ferienwoche der Mädchenjugend und der Familienferientagung, und schließlich, ganz aktuell, vom Papstbesuch in Bayern mit der Überschrift "Wo Kirche ist, ist Schönstatt."

Dies griff Domkapitular Dr. Christoph Kohl in seiner Predigt in der anschließenden Eucharistiefeier auf: Auch umgekehrt müsse gelten: Wo Schönstatt ist, ist Kirche, denn die Kirche brauche die Geistlichen Bewegungen.

Geistliche Bewegungen: Erneuerung der Kirche von innen

In der Einladung an Dr. Kohl hatte der Diözesanpräses, Pfarrer Michael Hergl, ihn gebeten, auf zwei Fragen einzugehen: Welche Erwartungen gibt es an die Geistlichen Bewegungen im Umbruch unserer Zeit? Und: Welche Rolle sollten dabei die Geistlichen Zentren spielen?

Der Domkapitular, in der Diözese auch zuständig für die Geistlichen Bewegungen, brachte seine Freude zum Ausdruck, von der Schönstattbewegung eingeladen worden zu sein. Der ersten Frage näherte er sich, in dem er darstellte, was es für ihn selbst bedeute, Mitglied einer Geistlichen Gemeinschaft, nämlich Jesus Caritas-Gemeinschaft Charles de Foucauld, zu sein:

Das Geistliche Leben mehr in den Blick nehmen; Impulse bekommen, auch durch eine Leitfigur, ein Vorbild; Gleichgesinnte, Weggefährten, eine Gemeinschaft haben mit einer gemeinsame Ausrichtung auf Gott hin im Gebet, in der Anbetung; der Austausch über Fragen des Geistlichen Lebens und das gemeinsame Bibelstudium mit konkreten Wegweisungen und schließlich das Engagement für andere. Dies alles gebe eine Prägung, die Außenstehende eher bemerkten als man selbst, weil es einem selbstverständlich sei.

Aus dieser Erfahrung beantworte sich die Frage nach den Erwartungen an Geistliche Bewegungen zunächst so: Genau das, was die Mitglieder selbst erleben, was sie zum Leben der Kirche und der Gesellschaft beitragen, was sie faktisch "leisten", was sie dem Einzelnen und der Kirche bringen, das kann von der Bewegung erwartet werden, weil sie genau das beitragen können.

Die Frage ziele aber über diese persönliche Ebene hinaus, und die Antwort sei: Geistliche Bewegungen sind lebensnotwendig für die Kirche. Die sich immer erneuernde Kirche werde nicht von oben und nicht von unten, sondern von innen erneuert, vom Zentrum her, vom Dreifaltigen Gott. Es sei Aufgabe der Geistlichen Bewegungen, verdichtet darzustellen und erlebbar zu machen, was Christsein und Kirche bedeute.

Ein gesundes Selbstbewusstsein als Christ

Bezug nehmend auf die Lesung aus Sacharja 2,14-17 führte der Domkapitalur weiter aus, dass Geistliche Bewegungen besonders berufen seien, das Volk Gottes sichtbar werden zu lassen. In der Schönstattbewegung sei der Bundesgedanke wichtig, eine Bindung an Gott, die füreinander und für andere erfahrbar werden solle, dass Menschen transparent seien auf Christus hin, dass man spüre, da steckt Gott dahinter. In den Geistlichen Bewegungen brauche es Menschen, die sich von Gott "in Besitz nehmen" lassen wollen; "wenige Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen könnte, wenn sie sich ihm überlassen würden" (Ignatius von Loyola).

Das Bewusstsein, in einer Geistlichen Bewegung zu einer besonderen Aufgabe/Sendung berufen zu sein, dürfe nicht zu Elitedünkel führen, aber zu einem gesunden Selbstbewusstsein als Christ für ein Leben mit Hoffnung, Mut und Tatkraft. Dieses Zeugnis bräuchten unsere Mitchristen und Mitmenschen. Damit es wirksam werden und Kreise ziehen könne, seien "Mystik und Politik" wichtig, also die innige Gottesbeziehung - Dr. Kohl zitierte Karl Rahner: "Der Christ von morgen wird ein Mystiker sein, einer, der eine Erfahrung mit Gott gemacht hat, oder er wird nicht mehr sein."- und die Verbundenheit mit der Welt, den Mitmenschen, von der Nähe zu Gott zu der Nähe zu den Menschen: "Licht der Welt" – "Salz der Erde" – "Sauerteig". Vorbild und Beispiel könne Paul Josef Nardini sein, der Priester aus der Diözese Speyer, dessen Seligsprechung bevorstehe, weil er aus tiefer Christusverbundenheit soziales Engagement entwickelt habe.

Unsere Gesellschaft und Kirche bräuchten gerade in der heutigen Umbruchzeit, in der im Blick auf die Zukunft vieles unsicher sei, das Zeugnis und den konkreten Einsatz. Die Menschen seien offen für das Religiöse. Wir Christen hätten damit das Beste, das Wertvollste einzubringen, was die Menschen für ihr Leben brauchen.

Geistliche Zentren: Heimat und Ort der Erfahrung geistlichen Lebens

Unserem Bischof, dessen Grüße der Domkapitular überbrachte, sei wichtig, dass die Geistlichen Bewegungen in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit gefördert würden, dass jede ihr spezielles Charisma in das Mosaik der Kirche einbringen könne, dass Menschen in ihrer unterschiedlichen inneren Ausrichtung Platz und Heimat finden könnten.

"Heimat" war das Stichwort für die Beantwortung der zweiten Frage nach der Bedeutung der geistlichen Zentren, nach der Erwartung an ein geistliches Zentrum. Dies sei eine Begegnungsstätte , eine Möglichkeit sich zu treffen, wo der Geist der Gemeinschaft erfahrbar werde; nicht einfach nur ein Beleghaus, sondern eine Heimat für die eigene Bewegung und ein Ort der Erfahrung geistlichen Lebens für andere. "Ich bin froh, dass die Marienpfalz hier für die Schönstätter und viele Gäste ein solcher Ort ist." Auch wenn die Diözese die Marienpfalz nicht mehr so fördern könne wie in der Vergangenheit, sei sie ihr nicht weniger wichtig. In einer "Kirche der knappen Mittel" komme es weniger auf Geld als vielmehr auf ein tragfähiges, belastbares Gottvertrauen an. Damit bräuchten wir keine Angst vor der Zukunft zu haben.

Dr. Kohl schloss mit dem Wunsch, dass Schönstatt als Geistliche Bewegung und die Marienpfalz als ihr geistliches Zentrum auch weiterhin eine Quelle der Gnade und Hoffnungsträger sein und die Schönstätter als vom Heiligen Geist bewegte Menschen in Kirche und Welt etwas bewegen mögen.

Licht für die Welt: die neuen Schönstatt-Lichter

"Licht für die Welt"- dieses Metapher wurde aufgegriffen, indem zu den Fürbitten "Schönstattlichter" entzündet wurden, aus denen die Konturen des Heiligtums und des Schönstattlogos leuchteten. Dazu erklang der Liedruf: Christus, dein Licht verklärt unsere Schatten, lasse nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht. Christus, dein Licht erstrahlt auf der Erde, und du sagst uns, auch ihr seid das Licht.

Nach der Heiligen Messe zog die Festgemeinde zum neu gestalteten Grillplatz. Die Sehnsucht des heutigen Menschen nach Ganzheitlichkeit war in der Predigt auch angesprochen worden. Ganzheitlichkeit – Natur und Übernatur – ein geistliches Zentrum braucht auch Orte, an denen in schöner, gemütlicher Atmosphäre die Geselligkeit gepflegt werden kann. Mit dem Grillplatz hat die Jugend die Marienpfalz um einen solchen Ort bereichert. Viel Zeit und Schweiß wurde investiert. Dass es sich lohnte, davon konnte man sich nach der Segnung des Platzes überzeugen. Die Jugend nahm den Grillplatz in Gebrauch, indem sie mit Grillspezialitäten für das leibliche Wohl der Festbesucher sorgte.

Spurensuche

In den Nachmittagsstunden war Zeit zur Begegnung mit Freunden und Bekannten, für Kinder zum Spiel und zum Reiten auf richtigen Pferden und vor allem zum Besuch eines weiteren Höhepunktes, dem Musical "Die Hochzeit von Kana", dargeboten von der Jugendkantorei St. Josef, Rodalben.

Abschluss eines erlebnisreichen Tages war die Andacht mit Spurensuche beim Heiligtum der Freude. Spurensuche – das Hinhören, Hinsehen auf den Gott des Lebens in unserer Mitte. Teilnehmer gaben kurze Zeugnisse, wie sie an diesem Tag die Nähe Gottes erfahren hatten. "Ich danke für die vielen guten Begegnungen mit anderen Menschen." "Ich danke Pater Josef Kentenich, dass er diese Bewegung, die mir so viel gibt, gegründet hat."


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