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 published: 2006-09-26

Schönheit, Kraftquelle für den Christen des dritten Jahrtausends

Veranstaltung in Schönstatt greift ein Kernthema der Verkündigung Benedikts XVI. auf

 

La belleza  de der cristiano...

The beauty of being a christian...

Die Schönheit des Christseins…

Foto: Santos © 2006

 

 

La belleza, tema clave en el pensamiento de Benedicto XVI

Beauty, a central sigue in the thinking of Benedict XVI

Schönheit, zentrales Thema im Denken Benedikts XVI.

Foto: Staudt, StockXchnge © 2006

 
 

Mons. Clemens, Roma, conferencista en la jornada en Schoenstatt

Bishop Clemens, Rome, speaker in the convention in Schoenstatt

Bischof Clemens wird beim Treffen in Schönstatt sprechen

Foto: POS Fischer © 2006

 
   

SCHÖNSTATT, mkf. Für Benedikt XVI. ist Schönheit eine moralische Größe, sie ist das Siegel der Wahrheit, die Krone der Liebe. Und sie kann der Königsweg zu einem gottgefälligen Leben sein. Der Glaube nimmt seine Kraft aus der Liturgie als dem Ursprung aller Schönheit, die demjenigen Trost spendet, der in ihr Auge blickt. So Papst-Biograph Alexander Kissler in einem Essay zum Papstbesuch, erschienen in der Deutschen Tagespost, über die Bedeutung der Schönheit für den Heiligen Vater. Am 21./22. Oktober geht es bei der Veranstaltung "Die Schönheit des Christseins..." in Schönstatt zentral um dieses Thema.

Benedikt produziert in seinem Auftreten schöne Bilder, so Kissler. In den Predigten, Reden und Ansprachen Benedikts sei Schönheit selten ausdrückliches Thema. Sehr oft aber ordnet sie die Argumente, macht sinnfällig, was ein christliches und also durch Christus verwandeltes Leben wesentlich kennzeichnet. " Kissler weiter: Benedikt sprach in den zurückliegenden Monaten von der Schönheit der Seele, die es durch die Beichte zu erhalten gelte, von der Schönheit der Taufe und der Schönheit eines einfachen und arbeitsreichen Lebens, von der Schönheit der "auf Ehe gegründeten Familie", vom "Leben selbst in seiner Schönheit und Hoheit", und – gegenüber den scharf ermahnten österreichischen Bischöfen – von der "Klarheit und Schönheit des katholischen Glaubens, die das Leben der Menschen auch heute hell machen". Der päpstliche Kulturrat beschäftigte sich Ende März auf seiner Vollversammlung mit der Schönheit als einer "Grundkategorie christlichen Glaubens und Lebens". Der Kongress der neuen geistlichen Bewegungen wiederum stand Ende Mai unter dem nicht gerade handlichen Motto "Die Schönheit, Christ zu sein, und die Freude, es anderen mitzuteilen". Die Pastoralreise nach Bayern schließlich soll Benedikt zufolge zeigen, "dass es schön ist zu glauben".

" Jedenfalls fasziniert, wie Benedikt über die Schönheit und befreiende Kraft des Glaubens spricht."

Rudolf Zewell schreibt im "Rheinischen Merkur" über die Ansprachen des Heiligen Vaters:

"Hier spricht ein exzellenter Theologe in wunderbar einfachen Worten. Er verleiht dem Bild vom "Hirten" eine ganz eigene Dimension. Nicht mit erhobenem Zeigefinger und Verboten tritt er den Menschen entgegen, sondern mit einem Angebot. Er stellt das Positive in den Vordergrund. Dann – so seine Absicht – wird der Mensch schon selbst erkennen, was er tun soll und was nicht. Es ist wohl der einzige Weg, die christliche Botschaft in der Gesellschaft noch zu Gehör zu bringen. Jedenfalls ist es ein authentischer Weg. Doch folgen ihm die Menschen auch? Jedenfalls fasziniert, wie Benedikt über die Schönheit und befreiende Kraft des Glaubens spricht. Für die Außenwirkung seines Pontifikats hat er damit bereits mehr getan, als wenn er ein Lehrschreiben dem anderen hätte folgen lassen." (Rheinischer Merkur Nr. 36, 07.09.2006).

In der Begegnung mit Jugendlichen am Palmsonntag in Rom sagte Benedikt: " Schon als Bub entdeckte ich mit Hilfe meiner Eltern und des Pfarrers die Schönheit der Liturgie, die ich immer mehr liebte, weil ich spürte, dass uns in ihr die göttliche Schönheit aufscheint und dass sich durch sie vor uns der Himmel auftut. Das zweite Element war die Entdeckung der Schönheit des Erkennens, der Erkenntnis Gottes, der Heiligen Schrift, dank derer man in dieses große Abenteuer des Dialogs mit Gott eintreten kann, der die Theologie ist. Und so war es eine Freude, in diese Arbeit der Jahrtausende der Theologie eintreten zu dürfen, in diese Feier der Liturgie, in der Gott mit uns ist und zusammen mit uns feiert." (Quelle: Zenit).

Die Schönheit des Evangeliums vermitteln

In einer Predigt an Jugendliche sagte der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer: "Der Papst will gerade nicht die Religion auf moralische Normen reduzieren. Der Glaube ist nicht zuerst ein Korsett von Geboten und Verboten. Die Christen sind kein Club der Neinsager. Papst Benedikt XVI. will Freude am Leben und am Glauben, die Schönheit des Evangeliums vermitteln."

Hier liegt auch der Ansatz für das Treffen in Schönstatt am 21./22. Oktober. Die Tendenz, die Weite des Schönen in einem Korsett von Geboten und Verboten zu ersticken, ist in jeder menschlichen Beziehung gegeben. Eine Ehe verliert den Glanz des Schönen, wo die Ehepartner sich immer mehr mit dem beschäftigen, was der eine und der andere darf und nicht darf. Die Schönheit eines Volkes verblasst in der Wahrnehmung, wenn man nur auf das schaut, was man in der Weltgeschichte falsch gemacht hat. Hat nicht Deutschland in der Fußball-WM seine eigene Schönheit wieder entdeckt? In der Kirche, in jeder Gemeinde, auch in Schönstatt kann die Schönheit Glaubens unter einer Schicht von "Das-darf-man-nicht" verloren gehen.

"Der Heilige", so Papst Benedikt, "ist ein Mensch, der so fasziniert ist von der Schönheit Gottes und von seiner vollkommenen Wahrheit, daß er nach und nach davon verwandelt wird. Für diese Schönheit und Wahrheit ist er bereit, auf alles zu verzichten, auch auf sich selbst."

Rückzug auf das Wesentliche

Wenn man einen Schlüssel sucht zum Papsttum Benedikts XVI., dann ist es die Konzentration auf den Kern, auf das Eigentliche, schreibt Jan Ross in der "Zeit".. "Als Kardinal hat er einmal von »Verwesentlichung« gesprochen." Die "harte" Seite dieser "Verwesentlichung", sei der Kampf gegen die Diktatur des Relativismus; die "weiche" Seite hingegen: "von der Schönheit und Größe des Glaubens zu reden und weniger von den Vorschriften. Der Papst will weg vom Bild der Kirche als Normen- und Verbotsinstanz. Man darf das nicht missverstehen: Benedikt XVI. wird den Katholizismus nicht »liberalisieren«, er glaubt daran, dass die Ehe unauflöslich und das Priesteramt den Männern vorbehalten ist. Doch das »Du sollst« und das »Du darfst nicht« werden nicht die Leitmotive seines Pontifikats sein. Er hat seine erste Enzyklika über die Liebe geschrieben: was für eine Gelegenheit, von den höchsten Gipfeln hinab auf die Sexualmoral zu sprechen zu kommen. Er hat es nicht getan. Kein Wort über Pille oder Abtreibung. Ratzinger muss seit Jahren das Gefühl gehabt haben, dass hier etwas falsch läuft. »Richtig ist«, hat er 1996 auf eine Frage seines Interviewers Peter Seewald geantwortet, »dass für viele Leute von den Worten der Kirche am Schluss nur einige Moralverbote – hauptsächlich aus dem Bereich der Sexualethik – übrig bleiben […] Vielleicht ist in der Richtung auch zu viel und vieles zu oft gesagt worden – und nicht mit der nötigen Verbindung von Wahrheit und Liebe.« Das Glaubens-Gemälde wiederherstellen, in seinen ursprünglichen, reinen, leuchtenden Farben, hervorgeholt unter den Übermalungen der Event-Oberflächlichkeit oder des Sittenpredigertums: das ist das Projekt dieses Papstes." (DIE ZEIT 12.04.2006 Nr.16).

Gott, die Ur-Schönheit

Von der Schönheit, einem Plan Gottes auf der Spur zu sein; von der Schönheit einer Liebe, die im anderen mehr sieht als nur den anderen; von der Schönheit, als Frau den neuen Weg zu gehen; von der Schönheit, "vom Evangelium, von Christus gefunden zu werden": weit wie der Schönheitsbegriff bei Benedikt ist das Spektrum von Zeugnissen, die beim Treffen in Schönstatt ins Wort kommen sollen. Die Schönheit des Glaubens, des Hoffens, des Liebens gilt es zu entdecken und darin die Schönheit des Christseins.

Gibt es auch für Gott die "Schönheit des Liebens"?

"Wie kann er, der Unerschaffene, der Unendliche, die Urschönheit - so möchten wir fragen - sich so in uns förmlich verlieben? Das verstehen wir nur, wenn wir festhalten: Gott liebt in unserer Seelenschönheit sein eigene Schönheit. Sein Herz wird von uns – ja, von uns, die wir uns so schwach, hilflos, sündig und befleckt fühlen – in ähnlicher Weise fortgerissen wie von sich selbst", so Pater Josef Kentenich im Jahr 1954 in einer Exegese zum Hohen Lied der Liebe.

Das Treffen in Schönstatt, das Impulse des Pfingsttreffens der Bewegungen und der Papstreise nach Bayern aufgreift, ist offen für alle Interessierten innerhalb wie außerhalb der Schönstatt-Bewegung.

Info, Prospekte, Anmeldung bei: kontakt@schoenstatt-info.de

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Last Update: 05.10.2006 Mail: Editor /Webmaster
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