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 published: 2006-08-11

Prosity-Fest lockte Besucher

Siebtes Josef-Engling-Treffen in Prosity – Gedenktafel zu Ehren Englings enthüllt

 

Prosity, Polonia: Indicador de camino a la Casa natal de José Engling

Prosity, Poland: Sign indicating to the house where Joseph Engling was born

Prosity, Polen: Wegweiser zum Elternhaus von Josef Engling

 

 

La Fiesta de José Enling – un evento para los niños

The Joseph Engling Feast – an event for the little ones

Das Josef-Engling-Fest ist besonders attraktiv für die Kinder

 

Afiches en todo el pueblo

Posters all over the village

Plakate im ganzen Dorf laden ein

 
 

Acto solemne con la placa

Solemn act with the plaque

Enthüllung der Gedenktafel

 

José Engling, hijo famoso de Prosity

Joseph Engling, famous son of Prosita

Prosity ist stolz auf seinen berühmten Sohn

 

Casa natal

House of the Engling family

Das Haus der Familie Engling

Fotos: Schroedter © 2006

 
   

POLEN, Lambert Schroedter/ Stefanie Frank. Zum bereits siebten Mal versammelten sich am ersten Juliwochenende viele Menschen in Prossitten (Prosity) im Nordosten Polens, um gemeinsam im Geburtsort Josef Engling, Mitgründer der Schönstattbewegung und im Alter von 20 Jahren im ersten Weltkrieg gefallen, das gleichnamige Treffen zu begehen. Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung war die Enthüllung einer Gedenktafel, ein Geschenk der Stadt Bischofstein (Bisztynek), zu Ehren von und in Gedenken an Josef Engling. Jedes Jahr aufs Neue kommen zum sogenannten `Prosity-Fest´ vor allem Bewohner und Besucher aus dem näheren Umkreis, darunter Schönstätter aus dem Raum Allenstein (Olsztyn) und auch viele Kinder, um mehr über Josef Engling zu erfahren und ein Stück seiner Kindheit nachzuempfinden.

Ein Gottesdienst in der Dorfkirche von Prossitten eröffnete das Josef- Engling- Treffen 2006. Mit den Worten des Pfarrers "möge durch das Prosity-Fest ein Heiliges Prosity werden" fand die Veranstaltung ihren Auftakt. Zuvor wurde das Fest sogar in der Lokalpresse, wie der `Gazeta Olsztynska´ (Allensteiner Zeitung), angekündigt. Im Anschluss daran wurde vor allem den vielen Kindern ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten. In Kunstwettbewerben beispielsweise konnten die Kleinen ihre Kreativität unter Beweis stellen, beim Spiel ohne Grenzen galt es dann seine Sportlichkeit sowie Geschicklichkeit zu zeigen. In diesem Format stellten sich verschiedene Teams der Herausforderung und `kämpften´ in Wettbewerben gegeneinander an – für die Kinder ein großer Spaß. Auch ein Rap- Song über Josef Engling, der erstmalig zu hören war, erfreute die Anwesenden. Für Interessierte bot sich zwischendurch immer wieder die Gelegenheit unter Führung von Dr. Alicja Kostka (Schönstatt-Frauenbund) das Geburtshaus Josef Engling zu besichtigen. Der Abend klang dann bei Lagerfeuer, Gesängen und Gebeten aus.

Enthüllung der Gedenktafel

Am nächsten Tag, nach der heiligen Messe, erlebte das Fest dann seinen Höhepunkt. Auf dem Dorfplatz gegenüber des Elternhauses von Josef Engling wurde unter den Augen der Vizebürgermeisterin Krystyna Zawistowska, des Ortspfarrers sowie zahlreicher Besucher die von der Stadt Bischofstein gespendete Gedenktafel Englings enthüllt. Sie weist zukünftig den Besuchern den Weg zum Haus und macht mit der Aufschrift "Gedenkstätte Josef Engling, Diener Gottes, Marienverehrer, Mitgründer der internationalen Schönstattbewegung" auf den berühmten `Sohn´ des Ortes aufmerksam.

Josef Engling gehört zur Gründergeneration Schönstatts, 1898 wurde er in Prosity (damals Deutschland – heute Polen) geboren und war Schüler des Studienheims der Pallottiner in Vallendar- Schönstatt. Im Alter von 20 Jahren verlor Engling sein Leben im Ersten Weltkrieg, er starb 1918 in Cambrai/Frankreich. Heute ist dieser Ort Ziel vieler Pilger, dort befindet sich das "Heiligtum der Einheit". Hierbei wird dem Begriff Einheit eine entscheidende Rolle beigemessen, denn schließlich ist es mittlerweile wirklich möglich von freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zu sprechen.

Politische Brisanz in der deutsch- polnischen Beziehung

Auch die deutsch-polnische Beziehung ist im historischen Kontext keine versöhnliche Beziehung gewesen, man erinnere sich beispielsweise nur an den Zweiten Weltkrieg. Heute trägt der ehemals deutsche Ort Prossitten einen polnischen Namen und befindet sich auf polnischem Staatsgebiet. Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen haben sich erneut verschlechtert. Die Polen sind misstrauisch wegen dem scheinbar guten Verhältnis (Gas-Pipeline) zu Rußland. Der polnische Präsident Lech Kaczynski führte 2005einen Wahlkampf mit antideutschen Ressentiments und hatte Erfolg in der Gunst der Wähler, was wiederum die Deutschen misstrauisch werden ließ. Auch die feindlichen Gesinnungen seines Bruders Jaroslaw, Ministerpräsident Polens, lassen das Misstrauen der Deutschen wachsen. Wie schön ist es da doch, dass Deutsche und Polen gemeinsam einmal im Jahr beim Josef- Engling- Treffen zusammen feiern und dass auch gerade die polnische Bevölkerung einen Deutschen derart verehrt und ihn auch als `ihren´ Sohn ansieht.

Auch nächstes Jahr wird Prosity wieder in den Blickwinkel rücken, denn dann werden sich abermals einige auf den Weg machen, um mit Josef Engling in Berührung zu kommen.


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Last Update: 11.08.2006 Mail: Editor /Webmaster
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