Nachrichten - News - Noticias
 published: 2006-08-11

Die Welt von Innen verändern

Neunter Kongress der Säkularinstitute Lateinamerikas vom 18. bis 22. Juli 2006 in Santo Domingo

 

Conferencia de los Institutos Seculares de Latinoamerica en Santo Domingo, Republica Dominicana

Conference of the Secular Institutes of Latin America in Santo Domingo, Dominican Republic

Konferenz der Säkularinstitute Lateinamerikas in Santo Domingo, Dominikanische Republik

 

 

Delegación de Brasil

Delegation from Brazil

Delegation aus Brasilien

 

Apertura

Opening

Eröffnung

 
 

Nueva dirección

New Council

Neue Leitung

Fotos: Czarkowski © 2006

 
   

DOMINIKANISCHE REPUBLIK, Hans Czwarkowski. "Gott erhöht die Armen" - mit dem Magnifikat Mariens, markant gesungen von einer afroamerikanischen Frau aus der Gruppe der Säkularinstitute der Dominikanischen Republik, wurde die "Virgen de Altagracia" zur Patronin des 9. Kongresses der Säkularinstitute Lateinamerikas -CISAL - inthronisiert. Trommeln, Fanfaren und Merenguerhythmen stimmten die 197 Delegierten von 86 Instituten aus 17 lateinamerikanischen Ländern auf die Tagung ein.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes und Erzbischof von Santiago de los Caballeros, Mons. Roman Benito de la Rosa, leitete die Eucharistiefeier zur Eröffnung. "Die Mitglieder der Säkularinstitute - Frauen und Männer - bringen auf eine neue Weise die christlichen Werte in die moderne Gesellschaft ein und eröffnen zugleich einen neuen Weg geistlichen, Gott geweihten Lebens für die Kirche", betonte der Erzbischof in seiner Ansprache, und unterstrich: "Sie leben eine welthafte Existenz in ihrer Arbeit und tun dies mit einer großen Freiheit allein oder in Gemeinschaft. Sie sind zölibatäre Menschen, jungfräuliche Menschen ohne Schutz des Klosters. In einer Zeit der Erotik und der Sinnenfreude geben sie Zeugnis für ein ganz mit Christus verbundenes Leben."

Die fünftägige Konferenz tagte in der "Casa de Maria de la Altagracia" der Erzdiözese Santo Domingo, am "Km 17 Autopista Las Americas" in der Nähe des gleichnamigen Internationalen Flughafens. Das weiträumige Anwesen wird vom Neokatechumenat, dem "Camino" getragen. Für die große Teilnehmerzahl bot es gerade angesichts des ausgeprägt tropisch heißen und feuchten Klimas einen guten praktischen und zugleich geistlichen Rahmen.

In thematischen Beiträgen und zahlreichen Arbeitsgruppen wurde das Thema des kontinentalen Kongresses erschlossen: "Welthafte Spiritualität und kirchliche Comunio" ("Espiritualidad Secular y Comunion Eclesial"). Dabei wurde deutlich, dass spirituelle Orientierung, Leben inmitten der Welt und Integration in das kirchliche Leben eine Einheit bilden zur christlichen Veränderung der Gesellschaft. Die Mitglieder der Säkularinstitute verstehen sich durchaus im Sinne von Puebla als Baumeister einer neuen Gesellschaftsordnung.

"Horizonte der weltzugewandten Spiritualität in der Geschichte"

Unter diesem Titel stellte sich Jose Antonio Benito Rodriguez, Mitglied im Männerinstitut Cruzados de Maria in Peru, der Frage der historischen Entwicklung einer säkularen Geistigkeit in der Kirche. Gegenwärtig müssten die Mitglieder der Säkularinstitute ein radikales Zeugnis in der Nachfolge Christi geben, sie lebten ihren Dienst für Gott und die Menschen in der Welt als den eigenen Ort ihrer Identität. Es komme darauf an, "die alltägliche Prosa des Lebens, in Arbeit und Bindungen, in ein außergewöhnliches heroisches Gedicht zu verwandeln".

Der Zusammenhang von weltzugewandter Spiritualität und kirchlicher Gemeinschaft

Monseñor Fausto R. Mejia Vallejo, Rektor der technologischen Universität von Cibao und Mitglied des Säkularinstitutes der Schönstatt-Diözesanpriester in der Dominikanischen Republik, forderte in seinem Vortrag, das geistliche, d.h. christliche Leben müsse sich im Handeln und in einem Lebensstil ausdrücken, das den alten Menschen ablegt und den neuen Menschen anzieht (vgl. Eph 4, 22-23). Es gehe darum, eine säkulare oder befreiende Spiritualität zu leben, die das Wort Gottes in den Kontext der konkreten Situation einbringt. Für Lateinamerika bedeute dies, insbesondere die bevorzugte Option für die Armen, für die Gerechtigkeit und die Solidarität umzusetzen. Padre Fausto erinnerte an das Konzentrationslager Dachau, in dem Pater Josef Kentenich bereits vorausblickend auf die neuen strukturellen Linien einer neuen Weltordnung angesichts einer alten Welt in Flammen hingewiesen habe (vgl. Pater Kentenich, Dass neue Menschen werden, 1945, S.7). In unserer heutigen globalisierten Welt müsse Christus auf dem Areopag der Kultur, der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Politik und der Massenmedien angesagt werden. Damit griff er indirekt auch die Begründung von Mario Hiriart (Chile,1956) für den Weltdienst des Christen auf. Ausdrücklich verwies Pfr. Fausto auf die Verbindung von Heiligung des Alltags mit dem "Gnadenkapital" als geistlicher solidarischer Dimension des Lebens in der Welt.

Spiritualität und Gründercharisma

In dem dritten thematischen Beitrag über "Spiritualität und Gründercharisma" verwies Simone Huneault aus Kanada und langjährige Missionarin der "Oblatas Missionarias de María Inmaculada" auf die Verbindung von besonderem Gründungscharisma eines Instituts mit der aktuellen Sendung. In dem Maße, wie sich die Gemeinschaften auf das besondere Charisma ihrer Gründung besinnen, in dem Masse werden sie fruchtbar in der Welt. Wenn dieses Charisma ursprünglich gelebt werde, wecke eine Berufung die andere und führe zum lebendigen Wachstum der Gemeinschaft. Man müsse auch die geistige Welt des Gründers und der Gruppe der Mitgründer genau studieren, weil diese Mentalität die Identität eines Institutes bestimme. In den Satzungen sei dieser eigene geistige Schatz wie ein spirituelles Patrimonium des Gründungsbeginns festgehalten.

Nächste Tagung 2010 in Peru

Wie sehr die Säkularinstitute in Lateinamerika beheimatet sind wurde in der unbefangenen Familienhaftigkeit und Herzlichkeit deutlich: indigene Frauen und Männer aus Guatemala, Ecuador und Peru, Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner aus der Karibik und Brasilien, die Nachfahren europäischer Einwanderer und Missionare und Missionare aus Kanada und Europa bildeten eine geschwisterliche Gemeinschaft. Erstmalig trafen sich bei einer CISAL-Konferenz die Mitglieder von Männerinstituten zu einer eigenen Gesprächsrunde. Sie verzeichnen ein langsames Wachstum und einen größeren Bekanntheitsgrad. Sie wollen ihre Zusammenarbeit künftig verstärken.

Parallel zum Kongress tagte auch die Versammlung der Delegierten der Landeskonferenzen der Säkularinstitute Lateinamerikas und nahm den Bericht über die Arbeit in den vergangenen vier Jahren entgegen. Für die nächsten vier Jahre wurde auch der neue Vorstand für CISAL gewählt: Präsidentin bleibt Maria Christina Ventura, Mexiko. Neuer Vizepräsident ist Jose Antonio Benito Rodriguez, Peru. Als Berater wurden ins Präsidium gewählt: Maria Cecilia Comuzzi, Argentininen, Lucia Alvear, Kolumbien, und Hans Czarkowski, Brasilien. Zum Tagungsort für die 10. Konferenz im Jahr 2010 wurde Peru bestimmt.

Abschluss des Kongresses war eine eindrucksvolle Eucharistiefeier in der ältesten Kathedrale Lateinamerikas, der Basilica Menor de la Virgen de Asunción, im Centro Histórico von Santo Domingo mit Weihbischof Arnaiz von der Erzdiözese Santo Domingo. Mit einem gemeinsamen Stadtrundgang und einem dominikanischen Folkloreabend vor dem Bischofshaus ging der Kongress unter dem Klang der Merengue-Trommeln zu Ende.

Der Dank aller galt besonders der Konferenz der Säkularinstitute der Dominikanischen Republik - CONDIS -, ihrer Präsidentin Isabel Ibáñez vom Institut Lumen Christi, der Vizepräsidentin Conrada Gonzalez vom Institut Nuestra Señora de Altagracia - ISA, und der Sekretärin, Adelaida Tapia vom Institut der Schönstätter Marienschwestern. In einer mehr als einjährigen Arbeit hatten sie und zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Kongress vorbereitet, Förderer in der Dominikanischen Republik gewonnen und mit ihren Gemeinschaften für das Gelingen des Kongresses gebetet.


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 11.08.2006 Mail: Editor /Webmaster
© 2006 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum