Im Baumhaus zueinander finden

Vater-Sohn-Wochenende im Donautal vom 9. bis 11. Juni 2006

Padre e hijo en canoa Father and son  canoeing Vater und Sohn im gleichen Boot
Participantes Participants Teilnehmer
Intercambio Padre – hijo Father – son – talk Vater-Sohn-Gespräch
Intercambio Padre – hijo Father – son – talk Vater-Sohn-Gespräch
Intercambio Padre – hijo Father – son – talk Vater-Sohn-Gespräch Fotos: Busse © 2006

DEUTSCHLAND, peb. "Für mich war überraschend, welche Tiefe unser Gespräch bekam", so schätzte bei der abschließenden Auswertung der Vater eines 12jährigen Sohnes sein Vater-Sohn-Gespräch ein. Sechs Väter mit ihren Söhnen zwischen 10 und 14 Jahren nutzten das Angebot von Mannesjugend und Familienliga, im Donautal an einem Vater-Sohn-Wochenende teilzunehmen. Die besondere Attraktivität und für alle eine Premiere: eine 3stündige Fahrt in Zweierkanus auf der oberen Donau zwischen Thiergarten und Sigmaringen am Samstag.

Es war gar nicht so leicht, die Boote zu steuern, so dass manche unfreiwillige Pirouette auf den Wellen gedreht wurde. Ja, eine Besatzung machte intensive Bekanntschaft mit dem kühlen Nass. Bei dem flachen Wasser und dem sonnigen Wetter war das nicht weiter dramatisch. Der Freitagabend begann - nach dem Sieg der deutschen Fußballmannschaft im Eröffnungsspiel der WM - am Lagerfeuer. Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde waren die Väter eingeladen, von guten und frohen Erfahrungen mit Gott, Glauben und Kirche zu erzählen. Die Söhne, diesmal in der reinen Zuhörerrolle, bekamen lange Ohren, denn es hat einen eigenen Reiz, wenn gestandene Männer über ihren Glauben erzählen. Nach dieser Runde verschwanden die Söhne zu einem Nachtgeländespiel, während die Väter am Lagerfeuer sich über ihre eigenen Erfahrungen mit ihren Vätern austauschten. Es ging schon auf Mitternacht zu, und der Vollmond hing romantisch zwischen den Weiden, als dieser erste Abend mit dem Abendgebet am Feuer schloss.

Kernvorgang Vater-Sohn-Gespräch

Am Samstagmorgen spielten die Söhne Fußball, während die Väter über Mannsein und Vatersein heute diskutierten. Das Impulsreferat zu der Diskussion hielt Pater Elmar Busse. Dann folgte die abenteuerliche Bootsfahrt, vorweg noch die Einweisung durch den Vermieter der Kanus. In der kleinsten Basilika Baden-Württembergs, der St.Georgs-Kapelle in Thiergarten, feierte die Gruppe am Abend die Eucharistie. Während im Anschluss daran die Söhne sich Gedanken machen sollten über die Beziehungsqualität zu ihren Vätern – ein Fragebogen gab entsprechende Hilfestellungen –, sprach Pater Busse mit den Vätern über Gesprächskiller und Gesprächsförderer. Der Sonntagmorgen diente dem Kernvorgang dieses Wochenendes, dem Vater-Sohn-Gespräch. Dazu hatten die Väter Fotos aus ihrer eigenen Kinderzeit mitgebracht. Im Baumhaus oder am Ufer, zwischen Felsen oder auf der Wiese fanden die Vater-Sohn-Paare ihren passenden Gesprächsort. Das Gespräch mündete in ein Vater-Sohn-Liebesbündnis, worin sich beide darauf einigten, was sie in nächster Zeit von einander erwarten können und einander schenken wollen. Die feierlich unterschriebenen Bündnisurkunden wurden in der anschließenden heiligen Messe auf den Altar gelegt. Der Inhalt blieb Geheimnis der Bündnispartner.

Segen

Nach dem Lieblingsessen der meisten Jungen, Pommes mit Schnitzel, erstellte jedes Vater-Sohn-Paar eine Collage zum Thema "der neue Mann zwischen Macho und zweiter Mutter". Sowohl beim Kleben und Beschriften wie bei der anschließenden Präsentation gab es genug zu Lachen. Dann wurde es wieder sehr ernst. Am Donauufer stellten sich die Vater-Sohn-Paare im Kreis auf, die Väter legten ihren Söhnen die Hände auf und segneten sie mit dem Aaron-Segen (Num 6,24-26). Die Söhne versprachen den Vätern, das Beste aus ihrem geschenkten Leben zu machen. In der abschließenden Auswertung dieser 45 intensiven Stunden nur durch die Väter wurde der Wunsch geäußert, im nächsten Jahr wieder an einem solchen Wochenende teilnehmen zu können. Der Termin steht schon: 8.-10.6.2007. Ein herzliches Dankeschön an Vater und Sohn Bertrand, die sich um alle organisatorischen Fragen gekümmert hatten. Sie stehen auch für weitere Informationen sowie für die Anmeldung 2007 zur Verfügung:

Mail: hsc.bertrand@t-online.de oder Tel.: 07524-3125