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 published: 2006-05-26


Panel organizado por Schoenstatt sobre el futuro de Alemania, y el desafio de unir fe y vida diaria, fe y politica. Panelistas (de izq. a derecha): Hna. M. Nurit Stosiek, Mons. Reinhard Marx, Hubertus Brantzen, Peter Müller, P. Lothar Penners

Panel discussion sponsored by Schoenstatt about the future of Germany and the challenge to unite faith and life, faith and politics. Panelists:  Sr. M. Nurit Stosiek, Bishop Reinhard Marx, Hubertus Brantzen, Peter Müller, P. Lothar Penners

Podium zur Zukunft Deutschlands und zur Herausforderung, Glauben und Leben, Glauben  und Weltgestaltung zu verbinden. Podiumsteilnehmer: M. Nurit Stosiek, Bischof Reinhard Marx, Hubertus Brantzen, Peter Müller, P. Lothar Penners.

 

Als spirituelle Menschen und Gemeinschaften hineingehen in die Wunden der Welt

Spiritualität und Alltagsgeschäft zusammenbringen: Bischof Dr. Reinhard Marx und Ministerpräsident Peter Müller bewegen durch authentisches Zeugnis

 

Participaron más de mil personas

More than 1,000 people participated

Über 1000 Teilnehmer waren dabei

 

Peter Müller, presidente de Saarland, y el P. Lothar Penners

Peter Müller, President of Saarland, and Fr. Lothar Penners

Peter Müller, Ministerpräsident des Saarlands, und P. Lothar Penners

Fotos: Hildegard Fischer © 2006

 

Panelistas

Panelists

Podiumsteilnehmer

 

Intercambio entre Mons Marx y uno de los participantes

Bishop Dr. Reinhard Marx talking with a participant

Bischof Dr. Reinhard Marx im Gespräch mit einem Teilnehmer

Fotos: POS Fischer © 2006

 

Peter Müller respondiendo a las preguntas

Peter Müller answering to questions

Peter Müller im Gespräch

Foto: Scherer © 2006

 

Moderación: Dr. Hubertus Brantzen

Moderation: Dr. Hubertus Brantzen

Moderation: Dr. Hubertus Brantzen

Foto: Hildegard Fischer © 2006

Album de fotos – photo album – Fotoalbum

 

 

 

KATHOLIKENTAG, mkf. "Wenn man das voneinander trennt, sind wir auf dem falschen Weg". Ministerpräsident Peter Müller sagt es mit leidenschaftlicher Überzeugung: wenn wir Christentum und Politik, wenn wir Christsein und Politik machen voneinander trennen, dann sind wir auf dem falschen Weg. Nicht das Beten vor der Kabinettssitzung allerdings ist es – wenn dieses auch nicht schadet! -, sondern sich im konkreten politischen Handeln als Christ verantwortlich zu fühlen vor Gott für die Menschen. Wenn eine Pfarrgemeinde wirklich fromm sei, dann kümmere sie sich auch um die Probleme der Welt, sagte Marx.

Leben vor Gottes Angesicht – nicht (nur) in der Kirche oder am Sonntag, nicht (nur) als sozusagen hauptberuflich Frommer, sondern als Politiker, als Hochschuldozent, als Apotheker, Musiker, Fernsehreporter, Erzieher: geht das, und: auch noch gerecht? Es geht: das haben sich die neuen geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen, die Laienbewegungen der Kirche, auf die Fahne geschrieben. Eine dieser Bewegungen, die Schönstatt-Bewegung, hatte das Podium organisiert zu diesem Thema. Glauben und Leben organisch zu verbinden, Weltgestaltung aus dem Glauben (konkret in Politik und Kirche) und Spiritualität, die in die konkreten Anliegen und Nöte der Welt hineingeht: darauf lief das Podium hinaus, getragen besonders durch die authentischen Zeugnisse und Bekenntnisse von Bischof Dr. Reinhard Marx und Ministerpräsident Peter Müller.

Die Perspektive Gottes einbringen

Nach einstimmenden Überlegungen von Pater Dr. Lothar Penners zur Prespektive Gottes im gesellschaftlichen Handeln stellte Moderator Professor Dr. Hubertus Brantzen den Teilnehmern die Frage, wie das denn nun wirklich und konkret gehe, die Perspektive Gottes hineinzubringen, wie es gehe, Spiritualität und Fachkompetenz zusammenzubringen.

Die Hinwendung zur Welt sein ein geistlicher Weg, sagte Bischof Dr. Reinhard Marx. Das Neue des Christentums sei – und bleibe bis heute -, dass es nicht nur auf die Siegertypen schaue, sondern Christus entdecke in den "Verlierern", in den Armen, Kranken, Behinderten. "Wo eine Gemeinde wirklich fromm ist, da geht sie hinein in die Wunden der Welt!," so Marx. "Frömmigkeit, die nichts wissen will von dem, was an Leid und Problemen in unserer Gesellschaft ist, ist keine echte christliche Frömmigkeit, und gerade da, so glaube ich, können die geistlichen Bewegungen uns etwas sagen. Wichtig wäre, die Optionen des Evangeliums umsetzen zu lernen in konkreten Schritten. Gebetszeit und Handlungszeit nicht trennen, mittendrin im Handeln vor Gottes Angesicht leben, mittendrin im Handeln im konkreten Menschen das Antlitz Gottes zu erkennen: das ist Christentum, das ist spirituelles Leben. Dass dies so selten gelinge, so Marx, liege daran, dass es auch in der Kirche nicht zu viele wirklich spirituelle Menschen gebe – nicht aus Schuld, sondern weil sie nicht gelernt hätten, den Glauben und ihr urpersönliches Leben zusammenzubringen. Wenn vor einer Pfarrgemeinderatssitzung ein geistlicher Impuls oder ein Gebet aus dem Ablesen eines Textes von irgendjemand anderem bestehe, dann sei das guter Wille, aber kein spirituelles Leben.

Begeistert heben an dieser Stelle einige berufstätige Frauen Plakate für den Lichter-Rosenkranz hoch: mein Leben beten – am Abend zuvor haben sie wieder erlebt, wie bewegend das ist, wenn ein Mensch vielleicht zum ersten Mal urpersönlich sein Leben betet... Und selbstbewusster sollten wir sein, das habe stärkere Zeugniskraft: Nicht: "Ich bin katholisch, ja, aber alles davon bejahe ich natürlich auch nicht." Sondern: "Ich bin katholisch und das ist toll!"

Wann wird Deutschland wieder fit?

Wann wird Deutschland wieder fit?, fragte Pater Lothar Penners in Richtung Peter Müller. Nicht nur und auch nicht zuerst, wenn die Wirtschaft wieder brummt, so Peter Müller, und wird deutlich: "Es gibt möglicherweise Prinzipien, die Deutschland wieder flott machen, denen wir alle nicht folgen sollten; denn sie sind effizient, aber unmenschlich. Spontaner, langer Beifall aus dem Publikum. Müller: "Alles, was wir tun, muss doch getragen sein davon, dass wir Respekt haben vor der Würde jedes einzelnen Menschen, ob reich oder Hartz IV-Empfänger, ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, gesund oder krank – jeder hat doch Würde; und dieser Respekt vor dem Leben, ob geboren oder ungeboren, das muss doch Grundlage sein." – "Der hängt sich aber weit aus dem Fenster – Hut ab!", kommentiert Hildegard Fischer, aus der Gemeinschaft Berufstätiger Frauen. "Der ist hundertprozentig authentisch und hat echt Mut!" Von der demographischen Katastrophe zu sprechen, fordere auch ein Nachdenken über die Frage: "Wie vermeiden wir, dass künftig ungeborenes Leben so oft beendet wird?" Kirche müsse sich einmischen in die Politik, auch wenn das der Politik manchmal unangenehm sei – das müsse die Politik aber aushalten.

"Fit wäre Deutschland dann, wenn diese Gesellschaft gewährleisten könnte, das jedem ein Stück Gerechtigkeit widerfährt – nicht jedem das Gleiche, sondern jedem das Seine", so Müller. "Fit wäre Deutschland, wenn jeder der arbeiten will und arbeiten kann, auch eine Chance auf Arbeit hätte. Fit wäre Deutschland, wenn jeder, der aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft ein menschenwürdiges Leben zu führen; fit wäre Deutschland, wenn keiner mehr vergessen wird. Wirtschaftliches Wachstum alleine ist noch keine menschliche Gesellschaft."

Familie ist unverzichtbar und unbezahlbar

Viele Menschen würden heute nicht satt an Liebe, so Dr. M Nurit Stosiek, Schönstätter Marienschwestern, in ihrem Beitrag. Liebe vertrage sich nicht mit Kalkül. Es gehe darum, dem anderen zu geben, was er brauche, nicht das, was er zurückzahlen könne. Damit war eine Überleitung gegeben zu dem Thema, das im Blick auf Gesellschaft und Weltgestaltung auf den Nägeln brennt: Familie. Eine Erneuerung der Familienpastoral wünscht sich Bischof Marx, wieder mehr Familienkreise in den Pfarreien- Politik und Gesellschaft müssten viel mehr Wege suchen, die Familien zu stärken und Lösungen innerhalb der Familien zu ermöglichen, hakte Peter Müller nach. "Wir honorieren nicht, was die Familien tun." Niedrigere Rentenbeiträge für Eltern seien keine Bestrafung der Kinderlosen, sondern eine Belohnung der Eltern.

Als Christen selbstbewusster werden

Die am Schluss fällige Fragemöglichkeit, die immer wieder auch dazu benutzt wird, eigene Statements abzugeben, war eigentlich schon Überleitung zur anschließenden "Spurensuche". Sie sei mit ganz anderen Erwartungen in dieses Podium gekommen, habe sich etwas ganz anderes darunter vorgestellt. Sie habe hier eine Antwort gefunden auf eine sehr persönliche Fragestellung, die sie nie erwartet habe – eine Antwort, "die mich sehr glücklich macht."

Zum Nachhören Auszüge aus dem Podium


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Last Update: 27.05.2006 Mail: Editor /Webmaster
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