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 published: 2005-10-14

"Der Strom der Gnade hat die Gottesstadt erfüllt"

Eröffnung der Oktoberwoche 2005 in Schönstatt

 

Apertura de la Semana de Octubre en Schoenstatt

Opening of the October Week in Schoenstatt

Eröffnung der Oktoberwoche in Schönstatt

P. Dr. Lothar Penners durante la conferencia de apertura

Fr Dr. Lothar Penners during the Opening Speech

Pater Dr. Lothar Penners beim Eröffnungsvortrag

 

 
 

Mons. François Garnier, arzobispo de Cambrai, Francia, visita Schoenstatt y va a celebrar la Santa Misa el domingo

Archbishop François Garnier of Cambrai is visiting Schoenstatt; he will be main celebrant of the Holy Mass on Sunday

Erzbischof François Garnier von Cambrai besucht Schönstatt und wurde zu Beginn der Oktoberwoche herzlich begrüßt; er ist Hauptzelebrant der Messe am Sonntag

 

 

 

 

OKTOBERWOCHE, mkf. Nach den bewegenden Ereignissen dieses Jahres 2005 kommen wir zusammen, um gemeinsam hineinzukommen in die Gleichzeitigkeit der Führung Gottes, um in den Ereignissen dieses Jahres die Spuren Gottes zu suchen und zu lesen, so Pater Dr. Lothar Penners, Leiter der Deutschen Schönstatt-Bewegung, im Eröffnungsvortrag der Oktoberwoche 2005.

Ein Video, vom Schönstatt-Projektbüro Weltjugendtag im Sommer herausgegeben, ließ zu Beginn das Erlebnis vor fast genau einem Jahr lebendig werden, das damals mehr als Auftakt zum Jahr der Jugend oder Initialzündung der Beigeisterung für den Weltjugendtag war: Der Besuch von Weltjugendtagskreuz und Ikone in Schönstatt am. Die beiden Symbole, Träger eines Gnadenstroms, verbanden sich mit dem Gnadenstrom vom Urheiligtum. Zwei Ströme, einander verstärkend, belebend, bewegend – ein Jahr nach diesem Ereignis, mit den Erfahrungen der Wanderung der beiden Symbole durch Deutschland, des Jugendfestivals, der Begegnungen in den Diözesen und des Weltjugendtags in Köln, kann man sagen: Der Strom der Gnade hat die Gottesstadt erfüllt.

Ein Jahr großer Gegensätze

Schönstattjahre gehen von Oktober bis Oktober; vielleicht selten ist das so klar gewesen wie in diesem Jahr, in dem mit der Oktoberwoche ein "Jahr der Jugend" abschließt, das ein Jahr zuvor im tiefsten Sinn des Wortes "christusberührt", gnadenberührt, begonnen hatte. Die Anwesenheit einer guten Zahl von Jugendlichen, auch aus dem außerdeutschen Sprachraum, schon angereist zum Nacherleben und Auswerten von Festival und Weltjugendtag am morgigen Samstag und dem abendlichen Helferfest, wies darauf hin, dass die Jugend mittendrin in diesem Schönstatt ihre Lebendigkeit und Kreativität, ihre Begeisterung und Tiefe einbringen will und darf. Darauf deutete auch das Beispiel hin, das Pater Penners an den Beginn seines Vortrags setzte: ein evangelischer Bandleader habe ihm gesagt, für ihn und seine Band sei die Teilnahme am Weltjugendtag eine "Erweckung" gewesen: "Deutschland ist erweckbar." In anderen Worten: eine religiöse Suchbewegung ist da, eine Suchbewegung, die noch zur Glaubensbewegung werden muss – und werden kann.

Im Blick auf die Ereignisse dieses Jahres, die zu Spuren Gottes werden, sprach Pater Penners von großen Gegensätzen, die dieses Jahr geprägt hätten: Naturkatastrophen – Tsunami, Hurrikans, Erdbeben – haben eine Spur der Verwüstung, des Todes und der Verzweiflung gezogen; Terroranschläge lassen die Menschen in Angst und Schrecken leben. Daneben gibt es große Geschenke, wie den Weltjugendtag, die Erfahrung des "Monats der Päpste"... Ist die Offenheit für das Religiöse, die so klar wahrzunehmen ist, auch im Zusammenhang zu sehen mit den Kontingenzerfahrungen im Blick auf Natur und menschliches Miteinander?

Spurensuche in den Ereignissen des Jahres

Drei zentrale Bereiche greift Pater Penners in seinem Vortrag auf: den Wechsel im Petrusamt mit dem "Monat der Päpste" mit seiner weltweiten Resonanz, die Erfahrungen des Weltjugendtags sowie kurz die politisch-gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland.

Die Ereignisse um den Heimgang von Johannes Paul II, so Pater Penners, sind deutliche Spuren: dass die Leitfigur der Kirche zur Christusikone wird in Leiden, Schweigen, Sterben und darin "alle an sich zieht", dass Bilder – das offene Fenster, die Pilgerschaft der Jugend, der schlichte Sarg mit dem Evangelium, dessen Blätter der Wind umschlägt – sich tief eingegraben haben, das alles sind Hinweise auf ein Einwirken des lebendigen Gottes. Der neue Papst, der wochenlang immer neue Kommentare in allen Medien auslöste, überrascht, erstaunt, ein wenig stolz; der neue Papst, der die Herzen der Menschen und der Jugend besonders gewonnen hat durch Schlichtheit und Demut, durch politische Entschiedenheit, durch die Gabe, die Tiefe des Glaubens aufzuschließen, ein volles Ja zur Ökumene zu sagen, ohne die katholische Herzwärme aufzugeben, ein Papst, der die Jugend zu Freunden gewinnt: das alles sind Spuren, die Hoffnung machen, die ermutigen und Wegweisung werden. "Wir brauchen und wir sollen mit Religion nicht hinter dem Berg zurückhalten", so zitierte er einen Diözesanpräses.

Kurz streifte Pater Penners anschließend die Situation in Deutschland mit dem, wie er sagte, "merkwürdigen Ausgang der Bundestagswahl", einer Unentschiedenheit und Desilusionierung, die ratlos macht.

Der Weltjugendtag – mit dem sich die Delegierten am morgigen Tag intensiv befassen werden – sei ein Weltereignis, ein Jugendereignis gewesen, das eine warme Welle in unser Deutschland und unser deutsches Schönstatt geschwemmt habe. Es sei ein Sprachereignis gewesen -Schönstatt habe eine Sprache gefunden, die jugend-kommunizierbar sei -, ein Familienereignis, ein zukunftsweisendes Ereignis, das man zusammenfassen könne mit dem Wort: Der Strom der Gnade hat die Gottesstadt erfüllt.

Wenn Dank emporsteigt wie Weihrauch...

Mit einer musikalisch ansprechend gestalteten Messe schufen die Familien atmosphärisch einen schönen Übergang in den Tag der Rückschau, des Dankes und der Auswertung des Weltjugendtags. Treffende Texte zum Bußakt und vor allem die Idee, zur Gabenbereitung Weihrauch am Altar aufsteigen zu lassen als Zeichen der Erfahrungen und des Dankes brachten, wie eine junge Frau meinte, "die Schönstattseele zum Schwingen". Ehepaar Neiser (Institut der Schönstatt-Familien) Dörthe Freisberg (Jugend) und Marianne Mertke (Frauenbund) schenkten konkrete Erfahrungen mit dem Weltjugendtag: vom Wachedienst im Urheiligtum und dem Erlebnis der Messen, Weihe- und Gebetsstunden rund um die Uhr im Urheiligtum über die Erfahrung internationaler Verbundenheit und den Mut zum Weitergeben eines kleinen Bildes der Pilgernden Gottesmutter an eine junge Frau aus Neuseeland ließen diese kleinen Zeugnisse Spuren erkennen, die weiterführen.


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Last Update: 15.10.2005 Mail: Editor /Webmaster
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