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 published: 2005-10-16

Kirche in Bewegung - Religion neu gefragt

Es gibt erstaunlich viel, was Mut macht: Forum 4

 

Foro: Una Iglesia que se mueve – una Iglesia de Movimientos

Forum: A moving church – a church of Movements

Forum: Kirche in Bewegung

 

Gerhard Proß, Asociacón de Jovenes Cristianos

Gerhard Proß, YMCA

Gerhard Proß, CVJM

 
 

Moderación: Dr. Hubertus Brantzen

Moderation: Dr. Hubertus Brantzen

Moderation: Dr. Hubertus Brantzen

 
 

P. Dr. Michael J. Marmann

Fr. Dr. Michael Joh. Marmann

P. Dr.Michael Joh. Marmann

 
 

Georg Zimmerer, JM

Georg Zimmerer, Boys’ Youth

Georg Zimmerer, SMJ

 
 

Stephanie Gerber, JF

Stephanie Gerber, Girls’ Youth

Stephanie Gerber, Mädchenjugend/Junge Frauen

 
 

Muchos de los participantes del foto estuvieron en Stuttgart 04

Many of the participants were at Stuttgart 04

Viele der Teilnehmer waren bei Stuttgart 04

 
 

Muchos ya se preparan para „Stuttgart II“

Many already prepare for “Stuttgart II”

Viele sind schon fest entschlossen für “Stuttgart II”

 

 

Fotos: POS Brehm © 2005

 
   

OKTOBERWOCHE, mkf. "Der lebendige Gott setzt in Bewegung": Gerhard Proß, Leitender Referent des CVJM Esslingen und Koordinator des Mitarbeiterkongresses Stuttgart 04, evangelischer Christ, spricht nicht über Strategien oder Konzepte, sondern aus einer geistgewirkten Erfahrung, und etwas kommt in Bewegung in der Aula der Anbetungskirche. Wenn es ein Gerät gäbe, das das Berührtsein von Herzen messen könnte, es würde hoch ausschlagen. Es gibt erstaunlich viel, was Mut macht, so heißt der Untertitel dieses Forums, und das Mutmachende kann man hören, sehen und erleben: "Der lebendige Gott setzt in Bewegung", setzt in Bewegung, schenkt Bewegungen, um Fehlentwicklungen zu korrigieren, um Überholtes und Falsches zu zerbrechen, um prophetisch Neues zu schaffen.

Die Bestandsaufnahme von Professor Dr. Hubertus Brantzen am Beginn des "Bewegungs-Forums" ist realistisch, klar und endet nicht in depressiver Verzagtheit, sondern einer Herausforderung: der Gott, dessen Besucherzahlen in den Kirchen stetig abnehmen, ist einer überraschend großen Zahl von Menschen "sehr wichtig" in ihrem persönlichen Leben. "Der lebendige Gott setzt in Bewegung", der lebendige Gott ruft Bewegungen in der Kirche, um zu korrigieren, um zerbrechen zu lassen oder um prophetisch Neues zu schaffen: in einem großen Wurf zeigte Gerhard Proß in seinem Statement auf, wie von der Konstantinischen Wende an in Wende-, Krisen- und Aufbruchszeiten der Kirche Gott hat Bewegungen entstehen lassen: das erste Kloster sieben Jahre nachdem die verfolgte Kirche eine für alles und jeden offene Staatskirche geworden war: einer sich öffnenden Kirche setzt Gott Zentren der Hingabe gegenüber. Ähnlich Benedikt, Franz von Assisi, Zinzendort und die pietistische Erneuerung im Rahmen der evangelischen Kirche, Jan Christoph Blumhardt mit Seelsorgezentrum ("Wenn Gott etwas voranbringen will, dann baut er einen Zion"), nach dem Weltkrieg fast zeitgleich Fokolar-Bewegung, Taizé, Christusbruderschaft Selbitz, dann in den siebziger Jahren die charismatische Erneuerung.

Geprägt von der Nähe Gottes

Die Bewegung der Bewegungen zum Miteinander, zunächst im evangelischen Raum im "Treffen von Verantwortlichen" mit der ehrfürchtig-zuhörenden Zielgebung, zu "hören, was der Geist den Gemeinden sagt", im katholischen Raum durch "Pfingsten 1998", zeichnete Gerhard Proß als geistgewirktes Bewegen Gottes. Im Jahr 1999, so Gerhard Proß, brachte jemand ein Video von Pfingsten 1998 mit, und – nach Überwindung "evangelischer Sprachschwierigkeiten mit dem petrinischen und marianischen Prinzip", von dem dort so stark die Rede war im Blick auf die Bewegungen als Vertreter des marianischen Prinzips in der Kirche, habe man staunend entdeckt: Das ist doch unseres! Die Haltung Marias, so Gerhard Proß, habe in ihm gelebt – das Offensein für den Anruf Gottes, das Nachdenken, Annehmen, der Lobgesang. Das Miteinander sei schneller gekommen, als für möglich gehalten, und sei für ihn "der stärkste Herzschlag Gottes" in dieser Zeit. Ein großer Reichtum sei entdeckt worden und viele Verbindungen. Als erste Sichtung der Erfahrungen könne er festhalten: Wir verlieren nicht unsere Identität, wenn wir eins werden in Christus. Man entdeckt im Miteinander sogar noch profilierter das eigene Charisma. Wenn die Charismen der verschiedenen Bewegungen sich in der Mitte finden, dann darf am Rand manches fremd oder sogar befremdend sein und bleiben. Der Reichtum, den die Bewegungen einbringen können, ist ein Kaleidoskop von Gotteszugängen, eine gewachsene Erfahrung im Miteinander und in der Gestaltung der Gesellschaft.

Gott sammelt sein Volk

Die "Ökumene der Herzen" ist Schlüsselvorgang auf dem Weg zur Einheit, so Gerhard Proß. Formen können unterschiedlich sein, wo die Herzen eins sind. Ein Bund der gegenseitigen Liebe quer durch alle Bewegungen und Konfessionen ist Ausdruck geworden der Sehnsucht nach dem Einsein des Volkes Gottes. Wenn es nun auf Stuttgart II zugehe (10. – 12. Mai 2007), dann stehe für ihn das Wort: "Tröstet mein Volk" im Raum. So vieles gebe es, um das wir uns sorgen müssen, doch wenn Gott sich erhebe und etwas voranbringen wolle, dann tue er das vielleicht durch die Bewegungen, die sich sammeln:

Im Einswerden des Volkes Gottes erwartet Kardinal Walter Kasper den entscheidenden Impuls von den Bewegungen. Eine neue Chance für die Glaubwürdigkeit des Evangeliums scheint im Plan Gottes zu sein, wenn man auf den Monat der Päpste schaue und den Weltjugendtag. Eine neue Chance zur Gestaltung der Gesellschaft ist uns gegeben, schloss er. Wenn "bewegte" Christen miteinander aufstehen für eine Sache, dann können sie etwas bewegen. Gott sei dabei, Neues zu tun, so Gerhard Proß, und "ich möchte mich in dieses Neue hineingeben."

In Bewegung

Nach dem bewegenden Statement von Gerhard Proß sprachen die beiden Jugendlichen von ihren Erfahrungen beim Weltjugendtag; im Erlebnis der Präsenz Schönstatts mittendrin im Weltjugendtag, so Stephanie Gerber, habe sie den Reichtum der eigenen Bewegung neu entdeckt. "Mit dem Wort Schönstatt hat sich im August etwas verändert!" Pater Dr. Michael Marmann meinte, der Gründer Schönstatts, Pater Kentenich, habe sicher Freude an dem, was die Kirche in Bewegung bringe – gerade durch die religiöse Welle, die durch die Päpste ausgelöst wurde. Ein Moment, das er beobachte, sei die gewachsene Bedeutung der Internationalität; Internationalität in Schönstatt, wie sie Pater Kentenich verstehe und in der Gründung der Internationale gemeint habe, sei mehr als die weltweite Ausbreitung der Schönstatt-Bewegung. Das internationale Miteinander gehöre zu Schönstatt wie auch das Urheiligtum als internationale Mitte oder Mitte der Internationalität...

In Blick auf das Miteinander der Bewegungen, so Marmann, sei Schönstatt 1998 noch im "Dornröschenschlaf" gewesen; es sei Chiara Lubich gewesen, die Schönstatt dafür aufgeschlossen habe. Vielleicht sei der Weltapostolatsverband - schon 1916 als ein Miteinander aller apostolischen Aufbrüche in der Kirche von Pater Kentenich in die Schönstatt-Sendung aufgenommen – näher, als wir denken!

Interessante Neudeutung des Wortes in den anschließenden Stellungnahmen der Jugendlichen, die um das "Weltapostolat" kreisten im Sinne eines auf die Weltgestaltungen gerichteten Apostolats.

Von einer "missionarischen Bewegung" in der Jugend sprach Georg Zimmerer, von dem neuen Blick auf die Jugendlichen in ihrer Umgebung Stephanie Gerber: "Es geht um die Umsetzung des Liebesbündnisses für die Jugend der Welt. In den Jugendlichen meiner Umgebung spiegeln sich die Sehnsüchte der Jugend der Welt."

Neue Offenheit für den Glauben

Das Ergebnis der anschließenden Spurensuche in der Stille des Herzens, im Austausch in Kleingruppen und den in die Gemeinschaft hineingestellten Zeugnissen kreiste in verschiedenen Varianten um die neue Offenheit für den Glauben, die Suche nach Glaubenswissen (Stichwort Katechese). "Gefragt ist das Glaubenszeugnis", so Eva-Maria Baumgarten. "Wir haben das Potential. Und da hilft das Internationale, da hilft das Erzählen von Apostolatsprojekten in Lateinamerika!"

Und das Verstehen dieser Projekte aus ihrer Motivation, so eine Stimme aus Lateinamerika: nicht als soziales Engagement in erster Linie, nicht als Projekt, sondern aus dem Wunsch, Jesus und Maria zu allen Menschen zu bringen, wirklich zu allen.

Stuttgart 04 – Miteinander Reichtum entdecken

Schönstatt als Bewegung in der Kirche

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