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 published: 2005-08-26

Nicht als Zuschauer, sondern als Missionare

Marienfeld: Eine andere Welt ist möglich

 

Vigil auf dem Marienfeld

Vigilia en Campo de Maria, Marienfeld

Vigil Night at Marienfeld

Vigil auf dem Marienfeld

Foto: Weltjugendtags-GmbH © 2005

 

Schoenstattjugend aus Rumänien mit dem Heiligtum aus Licht  

Jovenes de Romania con su Santuário de Luz

Schoenstatt Youth from Rumania with their Shrine of Light

Schoenstattjugend aus Rumänien mit dem Heiligtum aus Licht

Foto: Kanya © 2005

 
Das Marienfeld füllt sich am Samstag mit Jugendlichen  

Campo de Maria, llenandose de jovenes

Marienfeld: filling with young people

Das Marienfeld füllt sich am Samstag mit Jugendlichen

 
Der Heilige Vater spricht zu seiner Jugend  

El Papa habla a su juventud

The Holy Father speaks to his youth

Der Heilige Vater spricht zu seiner Jugend

Fotos: Weltjugendtags-GmbH © 2005

 
Schönstatt grüßt...

Schoenstatt saluda ...

Schoenstatt greets...

Schönstatt grüßt...

 
Auf dem Hügel und auf dem Feld sind Hunderte von Peregrinas, MTA-Bildern&  

En la colina, y en el terreno, están cientos de peregrinas, cuadros de la MTA...

On the hill, and in the field, hundreds of Pilgrim MTA’s and MTA pictures

Auf dem Hügel und auf dem Feld sind Hunderte von Peregrinas, MTA-Bildern…

 
In Tausenden von Herzensheiligtümern ist die Gottesmutter da

La Mater presente en miles de santuarios de corazón

The MTA is present in Tausenden of Herat shrines

In Tausenden von Herzensheiligtümern ist die Gottesmutter da

Fotos: Gerner © 2005

 
Im Gebet begegnen sie Jesús  

Momentos de oración

Moments of prayer

Im Gebet begegnen sie Jesús

Foto: Kanya © 2005

 

 

 

SCHÖNSTATT-KÖLN, eka/mkf. "Bildet Gemeinschaften aus dem Glauben heraus ", ruft der Papst den 1,1 Millionen Jugendlichen auf dem Marienfeld zu, an diesem 21. August, den niemand vergessen wird, und er fährt unter dem Applaus der Jugendlichen fort: "In den letzten Jahrzehnten sind Bewegungen und Gemeinschaften entstanden, in denen die Kraft des Evangeliums sich lebendig zu Worte meldet. Sucht Gemeinschaft im Glauben, Weggefährten, die gemeinsam die große Pilgerstraße weitergehen, die uns die Weisen aus dem Orient zuerst gezeigt haben." Es sind vor allem die Jugendlichen dieser Bewegungen und Gemeinschaften, die am Weltjugendtag nicht einfach teilnehmen, sondern sehr bewusst ihn mittragen und mitgestalten wollten. "Alle waren sehr zufrieden und sehr begeistert", schreibt Pater Alexandre Awi de Mello unmittelbar nach der Rückkehr nach Brasilien. "Das war vor allem auch wegen der wunderbaren Idee, die Auxiliar von Schönstatt nach Köln mitzunehmen. Sie hat wirklich Wunder gewirkt in unseren Herzen und der Wallfahrt nach Köln und der Teilnahme am Weltjugendtag einen neuen Klang gegeben: wir sind nicht als Zuschauer da gewesen, sondern fühlten uns von der ersten bis zur letzten Minute als Missionare der Gottesmutter, mit der Sendung, sie in die Nähe des Papstes zu bringen!"

"Eine andere Welt ist möglich" heißt es auf einem riesigen Transparent, das während der Papstmesse auf dem Hügel sichtbar ist. Ja, sie ist möglich, und der Papst traut den Jugendlichen zu, eine neue Welt zu bauen. Es fällt auf, wie oft er in den Ansprachen von der Veränderung der Welt spricht, von der Revolution des Guten, davon, dass diese Welt nicht so bleiben soll, wie sie jetzt ist.

"Die Kirche ist wie eine menschliche Familie, und sie ist doch zugleich die große Familie Gottes, durch die er einen Raum der Gemeinschaft und der Einheit quer durch die Kontinente, durch die Kulturen und Nationen legt. Deswegen freuen wir uns, dass wir zu dieser großen Familie gehören; dass wir Geschwister und Freunde haben in aller Welt. Wir erleben es hier in Köln, wie schön es ist, einer weltweiten Familie anzugehören, die Himmel und Erde, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und alle Teile der Erde umspannt. In dieser großen Weggemeinschaft gehen wir mit Christus, gehen wir mit dem Stern, der die Geschichte erleuchtet," sagt der Papst in der Vigil. Das ist eines der zentralen Erlebnisse der Schönstattjugend beim Weltjugendtag und schon zuvor in Schönstatt; einer der stärksten Ausdrücke dafür ist für die meisten die Menschenkette vom Heiligtum zum Kölner Dom am 18. August gewesen. Die haben auch andere bemerkt.

Tuch in Sichtweite- schon kommt die Frage "Bist du eine von diesen verrückten Menschen, die diese Menschenkette zum Dom gemacht haben? Ja? Das war einfach unglaublich!", meint ein Mädchen aus Kalifornien.

Die rumänischen Jugendlichen haben in der Vigilnacht auf einem Weg ein kleines Schönstattheiligtum aus Kerzen aufgebaut – die Leute bleiben stehen, man kommt ins Gespräch. Das kleine bisschen Wärme der Kerzen tut gut. Die meisten glauben, es sei ein Herz, aber das ist nicht so wichtig und es stimmt ja eigentlich auch.

Marienfeld: Kälte, Matsch, Hunger, Warten - und eine Freude, die ihnen keiner nehmen kann

Marienfeld, das war war absolut die Hauptsache beim Weltjugendtag. Sie sind am Ziel, der Traum ist erreicht: "Ich bin gekommen, um den Papst zu sehen". Alles ist total dreckig – die Schuhe und Rucksäcke, obwohl es nicht geregnet hat. Die Regen-Version wäre undenkbar gewesen...

Es ist kalt in der Nacht, um die 12° C, winterliche Temperaturen für die meisten, und nicht jeder Schlafsack ist wintertauglich. Die Versorgung mit dem Essen klappt nicht recht, die Einteilung der Felder auch nicht, jeder ist am Ende irgendwo und nicht da, wo er sein sollte... Nach dem Weltjugendtag werden Berge von auf dem Marienfeld nicht verteiltem Essen an die "Tafeln" gegeben, so haben wenigstens die Obdachlosen etwas davon. Sehr viele der jugendlichen Pilger hatten offenbar so wenig zu essen bekommen, dass selbst die etwas verspäteten Leverkusener Essenssammler noch 10 000 Wiener Würstchen an den Verpflegungsstationen einfahren konnten, außerdem mindestens 100 Kilogramm halbfette Margarine in Frühstücksportionen zu je 20 Gramm. Und 650 Kilo Äpfel....

Was die Jugendlichen beim Verlassen des Marienfeldes erwarten würde, ahnen sie noch nicht: stundenlanges Warten, fehlende Busse, alles irgendwie chaotisch. 1,1 Millionen Pilger, mindestens, das lässt die Organisation mehr oder weniger zusammenbrechen.

Und in all dem lässt sich die Freude nicht unterkriegen!

Wir haben ein Jahr lang Spenden gesammelt

Wie groß die Freude am Ende gewesen sein muss, lässt sich erahnen, wenn man weiß, wie viel die Jugendlichen eingesetzt haben, um hier zu sein. Knapp 2000 Euro kostet der Flug von Australien nach Deutschland

"Wir haben ein Jahr lang Spenden gesammelt, Schokolade verkauft, Messen gestaltet und Feten und andere Aktionen gemacht. Dann hatten wir das Geld zusammen. 16.000 australische Dollar, das sind rund 8000 Euro", erzählt Jonathan, einer der vier australischen Schönstattvertreter in Köln. "Wir haben eigentlich nicht erwartet, dass wir das Geld zusammenkriegen. Sr. Rebecca hat aber gesagt: Gott sorgt für das Geld. Aber dann wurde es immer mehr und mehr…"

Sie haben eine Fahne dabei, auf der all die Menschen unterschrieben haben, die sie unterstützt haben: "Wir sind also nicht nur zu viert hier…", sagt Jonathan.

Der Weg zum nächsten Weltjugendtag ist für die vier um eigenes kürzer. "Der nächste Weltjugendtag wird in Sydney stattfinden", verkündete der Papst am Ende der Abschlussmesse. "Und ich werde kommen." Die vier Australier natürlich auch, sie wollen als Volontäre bei der Organisation mithelfen, erzählen sie. Jonathan: "Der Weltjugendtag wird eine große Herausforderung für Sydney. Ich hoffe, dass es die Kirche und die christliche Jugend in Sydney und in ganz Australien stärkt." – "Australien ist irgendwo am anderen Ende der Welt, aber kommt bitte, wir waren auch hier! Habt keine Angst!", meint Natalia aus Australien.

"Es war wunderbar! Zuerst wollte ich gar nicht herkommen, nachdem Johannes Paul der Zweite gestorben ist, denn ich wollte ja eigentlich ihn sehen. Aber jetzt bin ich froh, dass ich gekommen bin, unser Deutscher Hirte hat sein Herz wirklich weit geöffnet für die Jugend", sagt Ana aus Australien. "Was ich am Papst mag ist sein Mitfühlen und Verständnis für die Jugend. Das hat man wirklich deutlich gespürt." So Jonathan aus Australien.

Den Papst sehen

Manche Jugendliche haben endlos viel Zeit eingesetzt - "Ich habe 6 Stunden beim Dom auf ihn gewartet" - um den Papst zu sehen. "Er war keine zwei Meter von mir entfernt", sagt Maria aus Mar del Plata. "Alles andere, was schwer und enttäuschend war in den Tagen vorher, hat da nicht mehr gezählt. Ich habe ihn ganz nah gesehen."

Ein paar junge Leute aus Wöbingen, 15, 16 Jahre alt, erzählen einfach drauf los: "Der ganze Weltjugendtag war einfach speziell. Die Menschen hier sind alle so ehrlich. Mein Bruder hat einmal sein Handy und dann seinen Rucksack verloren – beides haben wir wiederbekommen, kein Cent war weg."

Und was war so wichtig beim Weltjugendtag? "Der Papst ist einer der wichtigsten Menschen auf der Welt, vielleicht sogar der wichtigste Mensch überhaupt. Ich meine das jetzt nicht in dem Sinn, dass er Macht hat, wie zum Beispiel ein George Bush. Er vereint einfach alles, er steht für den Frieden und Christus."

Die Welt verändern, jetzt und hier

Immer wieder das Wort des Papstes zur Veränderung der Welt. Er spricht zur Jugend von den Drei Königen: " Sie waren an ihrem Ziel. Aber an dieser Stelle beginnt für sie ein neuer Weg, eine innere Pilgerschaft, die ihr ganzes Leben ändert. Denn sie hatten sich diesen neugeborenen König gewiss anders vorgestellt. Sie hatten ja in Jerusalem Halt gemacht und beim dortigen König nach dem verheißenen Königskind gefragt. Sie wussten, dass die Welt in Unordnung war, und deswegen war ihr Herz unruhig geblieben. Sie waren gewiss, dass es Gott gebe, einen gerechten und gütigen Gott. Und sie hatten wohl auch von den großen Prophezeiungen gehört, in denen die Propheten Israels einen König vorhersagten, der im innersten Einklang mit Gott stehen und von ihm her die Welt in Ordnung bringen würde. Diesen König waren sie suchen gegangen: Sie waren im tiefsten Sinn auf der Suche nach dem Recht, nach der Gerechtigkeit, die von Gott kommen musste, und wollten diesem König zu Diensten sein, sich ihm zu Füßen werfen und so selbst der Erneuerung der Welt dienen. Sie gehörten zu denen, die "Hunger und Durst haben nach der Gerechtigkeit" (Mt 5, 6). Diesem Hunger und Durst waren sie mit ihrer Pilgerschaft gefolgt – sie waren Pilger zur Gerechtigkeit, die sie von Gott erwarteten und in deren Dienst sie selber treten wollten."

Die Jugendlichen stellen sich in den Dienst Gottes und der Gottesmutter.

Eine Regionalzeitung in Franken schreibt in einem Artikel über die Erfahrungen einiger Jugendlicher aus der Pfarrjugend in Köln:"Eine Chilenin hat Katharina sogar ein Marienbild geschenkt." Eine der kleinen "Peregrinitas" aus Brasilien, die in der "Nacht der Könige" an die Jugendlichen ausgeteilt wurden, steht in einem Haus in Franken…

 



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