Nachrichten - News - Noticias
 published: 2005-06-14

"Im letzten Lichter-Rosenkranz habe ich um Arbeit für meinen Sohn gebetet..."

Schönstatt am 75. Todestag von Gertraud von Bullion: Weltjugendtagsvorbereitung, Regensburger Wallfahrt, Lichter-Rosenkranz... und Pilger aus USA, Chile, Paraguay und Honduras

Rosario Iluminado, 11 de junio: rezando en comunión por Bolivia

Illuminated Rosary, June 11: praying in communion for Bolivia

Lichter-Rosenkranz am 11. Juni: Gemeinsam beten für Bolivien

 
 

Participaron unos 150 personas, haciendo de sus dolores y preocupaciones una corona de rosas vivas

Some 150 persons participated, transforming their sufferings and needs into a crown of living roses

Etwa 150 Personen nahmen teil und machten aus ihren Sorgen und Freuden einen Kranz lebendiger Rosen

 
 

Mons. Felix Kreutzwald: sermón en la Misa en honor de Gertraud von Bullion

Mons. Felix Kreutzwald, sermon during the Mass in honor of Gertraud von Bullion

Mons. Felix Kreutzwald bei der Predigt in der Festmesse zum Todestag von Gertraud von Bullion

 
 

Misa

Mass

Festgottesdienst

Fotos: POS Fischer © 2005

 

Peregrinos de la diocesis de Regensburg en el Santuario Original

Pilgrims from the diocese of Regensburg at the Original Shrine

Pilger aus der Diözese Regensburg beim Urheiligtum

 
 

Hermanas jovenes despiden a los peregrinos

Young sisters waving off the pilgrims

Junge Schwestern winken den Pilgern zum Abschied

Fotos: Brück © 2005

 
 

Dr. Hugo Gonzales, Raoul Meunier, Dra. Celia Gonzales, en la Oficina de Prensa

Dr. Hugo Gonzales, Raoul Meunier, Dr. Celia Gonzales visiting PressOffice Schoenstatt

Dr. Hugo Gonzales, Raoul Meunier, Dr. Celia Gonzales beim Besuch im PressOffice

Foto: POS Fischer © 2005

 

 

 

SCHOENSTATT, mkf. "Im letzten Lichter-Rosenkranz habe ich um Arbeit für meinen Sohn gebetet." Der weißhaarige Mann, der mit einer kleinen pfirsichfarbenen Rose in der Hand am Mikrofon steht, schaut auf den Kranz aus Rosen und Lichtern auf den Stufen der Anbetungskirche und macht eine kleine Pause. "Heute bin ich wieder gekommen, um ein Ave Maria zu beten. Denn meine Bitte ist erhört worden. Mein Sohn hat wieder Arbeit." Ein Raunen geht durch die Reihen... Manche von den etwa 150 Personen, die an diesem 11. Juni zum Lichter-Rosenkranz gekommen sind, waren dabei, als dieser Mann im März um einen Arbeitsplatz für seinen Sohn gebetet hat...

Die Trierer Bistumszeitung "Paulinus" hatte den Lichter-Rosenkranz vom 11. Juni auf der Titelseite seiner Wochenausgabe erwähnt, im Artikel über die Situation im Trierer Partnerland Bolivien, das am Rand des Bürgerkriegs stand. Immer wieder erweist sich der Lichter-Rosenkranz als eine Möglichkeit, spontan und schnell in Schönstatt auf aktuelle Anliegen zu reagieren. Dass die Internationale Auxiliar der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, die diesen Lichter-Rosenkranz begleitete, auf ihrer letzten Station vor der Ankunft in Schönstatt in Bolivien war, verband noch mehr mit den Menschen in Bolivien – einem 18 ärmsten Länder der Welt, deren Schulden beim G8-Gipfel an diesem Wochenende erlassen wurden. Der Lichter-Rosenkranz geht auf eine Anregung Pater Kentenichs in Argentinien zurück, und ist ein Gebet der Solidarität. Das erste Licht des Lichter-Rosenkranzes wurde an einer Kerze entzündet, die vor dem Bild der Pilgernden Gottesmutter brennt. Wie im Lauf des Lichter-Rosenkranzes dann jedes Licht am vorherigen entzündet wurde, so konnte auch jedes persönliche Anliegen, das genannt wird, jedes persönliche Leid, einfließen in das gemeinsame Beten für Bolivien und den Weltjugendtag: Arbeitslosigkeit, Stellensuche, Krankheit von Angehörigen und Freunden, die Sorge um eine Ehe in der Krise: all das wurde in Rosen und Lichtern zusammengefügt zu einem lebendigen Rosenkranz. Zu einem Rosenkranz, der nur "lebendig" wird, wenn mindestens 50 Personen ihre stille Beobachterposition aufgeben und sich aktiv einbringen... "nur" mit einem persönlichen Anliegen, aber einbringen. Und man spürt, dass viele der "stillen Beteiligten" bald einmal sich einbringen und dass vielleicht auch aus den Beobachtern in den hinteren Bänken einmal Beteiligte werden...

"So eine schöne Rose"

Eine gute Anzahl der Pilger aus der Diözese Regensburg, die noch bis wenige Minuten vor dem Beginn des Lichter-Rosenkranzes in der Anbetungskirche gesungen hatten (was dazu führte, dass die Auxiliar zu den Klängen eines traditionellen Marienliedes hereingetragen wurde!), blieb zum Lichter-Rosenkranz, auch kamen mehrere der Mütter aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die zur Tagung in Haus Marienland waren. "Ich war zum ersten Mal dabei, das war so tief," meint eine Frau aus Ulm. "Ist das hier jeden Tag?" Nein, alle zwei, drei Monate... "Dann haben wir ja richtig Glück gehabt, dass es gerade heute war, wo wir hier sind!" Sie wird im Internet nach mehr Informationen suchen und dann auch einmal in ihrer Gemeinde eine Lichter-Rosenkranz anbieten, sagt sie. Am Schluss sind alle eingeladen, ihre Rose von ihrem Ave Maria mitzunehmen... Einige dieser Rosen liegen nachher in der Gründerkapelle, andere sieht man in Jackentaschen stecken oder einfach in der Hand. Eine Frau öffnet bei der anschließenden Messe bei der Kollekte ihre Handtasche und flüstert ihrer Nachbarin zu: "Schau, so eine schöne Rose... meine Rose!"

Der Zug zur Weltweite, eingebunden in das Apostolat im konkreten Wirkungskreis

Ein Ave Maria des Lichter-Rosenkranzes hatte Gertraud von Bullion (www.schönstatt-frauenbund.org) und den Frauengemeinschaften Schönstatts gegolten, war dieser 11. Juni doch ihr 75. Todestag. Zu Ehren dieses Gedenktages der ersten Frau, die sich der Schönstatt-Bewegung anschloss, war um 17.00 Uhr eine Festmesse in der Anbetungskirche, gestaltet vom Schönstatt-Frauenbund, an der auch die Pilger aus Regensburg und Mütter aus Rottenburg-Stuttgart teilnahmen. Hauptzelebrant war Monsignore Felix Kreutzwald, Geistlicher Assistent des Frauenbundes. Die Texte der Messe machten den apostolischen Grundzug im Leben von Gertraud von Bullion wie in dem jedes Schönstätters deutlich. "Maria bitten, aus jemandem von uns einen Apostel zu machen", das war ihr Anliegen. Monsignore Kreutzwald stellte in seiner Predigt die Züge des Apostolates bei Gertraud von Bullion, das Profil ihrer apostolischen Einstellung und das Anliegen, das uns heute im Blick auf Gertraud von Bullion bewegt, heraus. Inspiriert von der apostolischen Weltweite Pater Kentenichs ("...und vielleicht noch darüber hinaus.") war Gertraud missionarisch mit weltweitem, universellem Charakter, verbunden mit einem ausgeprägten Sendungsbewusstsein, beides jedoch eingebunden in den konkreten Wirkkreis. Nicht Hütten bauen und es sich auf gemütlich einrichten, sondern die Welt gestalten und umformen, das war der Zug ihres Herzens, auf den sie in Schönstatt Antwort fand.

"Mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen"

"Mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen" (2 Tim 1, 9) – unter diesem Thema schilderte Dr. Marianne Schuber aus Augsburg, in ihrem Vortrag im Pater-Kentenich-Haus Gertraud von Bullion und Edith Stein auf ihrem Weg des Glaubens. Auf geschichtlich profunde Weise zeichnete die promovierte Historikerin auf dem Hintergrund der Zeit, der politischen und gesellschaftlichen Situation in Deutschland, den Weg der beiden Frauen, die im gleichen Jahr geboren sind, und die Lebens- und Glaubensentscheidungen, die sie fällten. In beiden Leben können wir das Wort von Martin Buber verwirklich sehen: Gott gibt die Situationen und der Mensch antwortet. Frau Schuber stellte auf beeindruckende Weise, illustriert durch Bilder von Gertraud von Bullion und Edith Stein, bei aller Verschiedenheit der Lebenswege, äußere und innere Gemeisamheiten heraus. Zu den inneren Gemeinsamkeiten zählte sie: ein ungeheure Selbstdisziplin, beeindruckende Geradlinigkeit, starke Willenskraft und Zielstrebigkeit, Liebe zu ihrer Familie, persönliche Anspruchslosigkeit und einfache Lebensweise, tiefe Frömmigkeit aus der Verbindung mit Gott, dessen Anruf sie folgten, innige Gemeinschaft mit dem eucharistischen Herrn, tiefe Verehrung der Mutter Jesu, Leben in der Kreuzesnachfolge Christi bis zur Lebenshingabe. Diese letzte Station war für Edith Stein die Gaskammer von Ausschwitz-Birkenau, für Gertraud von Bullion das Sterbelager in Isny/ Allgäu, wo sie am 11. Juni 1930 im Alter von 38 Jahren starb. Die Referentin schloss, wie sie begonnen hatte, mit einem erstaunlichen Ausspruch des bekannten Satirikers Harald Schmidt: "Weil ich katholisch bin, empfinde ich das Leben hier als Durchgangsstation. Das ist doch sehr tröstlich." Angewandt auf Gertraud von Bullion und Edith Stein: Unter dem Blickwinkel der Ewigkeit sahen diese beiden großen Frauen ihr Leben. Die eine hat bereits die Ehre der Altäre erreicht, von der anderen erhoffen wir es bald.

Da sind zwei Bündnispartner, die Gottesmutter und ich

"Wir haben uns so gefreut, zur gleichen Zeit in Schönstatt zu sein wie die Jugendlichen, die jetzt ihr Festival in Schönstatt und das Schönstatt-Programm in Köln vorbereiten, wir beten doch die ganze Zeit für sie," so eine der schwäbischen Mütter. Tatsächlich, in Haus Sonnenau tagten verschiedene Teams der deutschen Schönstatt-Jugend zusammen mit dem Team des Projektbüros. Keine sechzig Tage mehr, und Zehntausende von Jugendlichen kommen nach Deutschland – über 2000 davon vor dem Weltjugendtag zum "Festival" nach Schönstatt, an die 4000 unmittelbar vor, während und nach dem Weltjugendtag auf "Kurzbesuch". Und jeder Einzelne bringt eine einzigartige Schönstatt-Erfahrung mit... ob Roxana aus Peru, die in Schönstatt ihre Berufung finden möchte oder Paul aus dem Senegal, der noch gar nicht fassen kann, dass er – aus einem der ärmsten Länder der Welt – nach Schönstatt kommen wird, ob Guadalupe aus Argentinien, die gerade ihr Examen an der Universität gemacht hat oder Greg aus USA, der so gerne Johannes Paul II sehen wollte...

Die Pilger aus Regensburg, die an Lichter-Rosenkranz und Festmesse teilgenommen hatten, waren schon am Freitag gekommen, insgesamt mit fünf Bussen. Viele von ihnen waren zum ersten Mal in Schönstatt. Das ist so: Die Gottesmutter schaut einen an. Das nehme ich mit in den Alltag." So eine der Wallfahrerinnen, während andere sich nicht genug darin tun konnten, über die vielen jungen Schwestern in Schönstatt zu staunen. Die Pilgermesse am Sonntag zelebrierte Pater Peter Kühlcke aus Argentinien, dem es glückte, den Pilgern die Beiträge zum Gnadenkapital und das Liebesbündnis originell zu erschließen: Bündnispartner - da gibt es zwei, die Gottesmutter und mich. Beide kommen mit ihren Bitten, ihrem Dank, ihrem Angebot. Dabei forderte er immer wieder auf, sich diese Predigt selbst zu halten, zu überlegen: Welche Bitten, welchen Dank, welches Angebot habe ich?

Und wie ist das mit der Gottesmutter. Mit welcher Bitte kommt sie zu mir? Wofür dankt sie mir? Welches Angebot macht sie mir? Sie macht mir das Angebot, mit mir zu gehen...

"Ich habe sie am Heiligtum erkannt und mitgenommen nach Schönstatt..."

 Raoul Meunier, aus der Familienbewegung in Santiago de Chile, kam von Italien aus am Samstagabend in Schönstatt an – knapp 20 Stunden konnte er von einer Geschäftsreise "herausschneiden" für den Besuch im Urheiligtum und in der Gründerkapelle. "Und dann hatte das Flugzeug noch so viel Verspätung!", sagt er bei der Begrüßung im PressOffice; die Nachrichten von dort verteilt er immer an die ganze Familienbewegung... Unterwegs hat er ein Ehepaar aus Paraguay, Dr. Hugo und Celia Gonzales, getroffen. "Ich habe gesehen, er haben einen Heiligtums-Pin an der Jacke, da habe ich ihn gefragt: Sind Sie von Schönstatt, wollen Sie auch nach Schönstatt?" – "Ohne Raoul wären wir sicher erst am Sonntag in Schönstatt angekommen," sagt Celia Gonzales. Sie gehören zur Familienbewegung in Asunción und sind zum ersten Mal in Schönstatt. In der Sonnenau treffen sie auf Pilger aus Honduras, die mit Verwandten, die in Deutschland leben, nach Schönstatt gefahren sind. "Ich hatte noch nie was von Schönstatt gehört, und ich bin doch aus Deutschland," wundert sich die Gastgeberin. "Da kommen Leute aus Honduras und erzählen uns, was wir hier vor der Haustür haben!! Ich habe dann alle Varianten von dem, was ich verstanden habe, ins Internet eingegeben und bin schließlich auf schoenstatt.de gelandet... und dann haben wir gewusst, wie wir fahren müssen! Auch wenn ich mich gewundert habe, dass auf der Autobahn gar keine Hinweise waren..." Die heilige Messe im Urheiligtum ist Raoul Meunier und die beiden aus Paraguay selbstverständlicher Auftakt am Sonntagmorgen; die beiden aus Paraguay besuchen dann das Zimmer Pater Kentenichs in der Marienau. "Pfarrer Egon Zillekens hat es wunderbar gemacht", sagt Celia Gonzales begeistert. "Das ist eine Reliquie, das ganze Hause, dieses Zimmer... Ich habe Fotos gemacht von der Peregrina, die Joao Pozzobon an Pater Kentenich geschenkt hat, das ist ja ein Schatz..." In der Gründerkapelle bleibt Zeit zum persönlichen Beten... und am Montag gehen zwei der pfirsichfarbenen Rosen vom Lichter-Rosenkranz, sorgfältig verpackt, auf Reise Richtung Paraguay, zusammen mit einem Beutel Erde vom Urheiligtum... "Etwas Schönstatt zum Anfassen, fürs Hausheiligtum... und für die, die nie kommen können!"

Begeistert sind sie von der Idee von Elva Gonzales mariadelamerced@gmail.com und ihrer Tochter Mariana Loyato: sie stellen kleine Heiligtümer aus Keramik mit "Garten" her, darin Erde und Steine vom Urheiligtum. Etwas Schönstatt zum Anfassen, fürs Hausheiligtum – und für die, die nie kommen können!

Mehr Fotos


Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 17.06.2005 Mail: Editor /Webmaster
© 2005 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum