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 published: 2005-02-25

"In schöpferischer Treue"

Am 10. Oktober ist das silberne Jubiläum des Heiligtums in Mendoza, Argentinien

El Santuario de Mendoza cumple 25 años

The Shrine in Mendoza will be 25 years in October

Das Heiligtum in Mendoza feiert im Oktober Silberjubiläum

 
 

Cristo Redentor

Statue of Christ the Redeemer

Erlöserstatue in den Anden

Fotos: Ricciardi © 2005

 

ARGENTINIEN, Oscar Osaderuk/mkf. Die Schönstattfamilie von Mendoza, Argentinien, steht in einer besonderen Gnadenzeit: als solche versteht sie nämlich die Vorbereitung auf das Silberjubiläum ihres Heiligtums "Nazareth des Vaters, Land der Einheit", am kommenden 10. Oktober. Seit dem 22. August 2004 ist das Jubiläumsjahr offiziell eröffnet. Viele Spuren der Liebe zu Maria ziehen sich durch die Geschichte Mendozas; eine davon ist das Heiligtum in La Puntilla, eingeweiht im Rahmen des Nationalen Marianischen Kongresses 1980. Die Schönstattfamilie von Mendoza ist überzeugt: Es hat eine bleibende Sendung für die Zukunft der Diözese und ganz Argentiniens.

Seit dem Marianischen Kongress, der in Mendoza als Höhepunkt des Marianischen Jahres stattfand, sind 25 Jahre vergangen. Er war ein für Argentinien und darüber hinaus segensreiches Ereignis. Während dieses Kongresses wurde am 10. Oktober 1980 das Heiligtum eingeweiht, an dem Tag, der beim Kongress der Volksfrömmigkeit gewidmet war. Es ist die einzige Kirche oder Kapelle, die in Mendoza in der Zeit der Vorbereitung des Kongresses gebaut wurde, und darum besteht eine zentrale Sendung dieses Gnadenortes darin, "das Erbe und die Gnaden des nationalen Marianischen Kongresses zu bewahren".

In der Vorbereitung auf die Feier des 25. Jahrestages des Heiligtums hat sich die Schönstattfamilie von Mendoza darauf eingelassen, andere marianische Charismen der Kirche kennen zu lernen; so hat Schönstatt als Bewegung teilgenommen am Patronatsfest von zwei Wallfahrtsorten. Neben dem bereichernden Knüpfen von Beziehungen waren es auch günstige Gelegenheiten, Informationsmaterial über das Schönstatt-Heiligtum zu verbreiten.

Welchen Sinn hat die Geschichte?

In einem Vortrag für den Familienrat der Schönstattfamilie von Mendoza hat Perla Piovera aus dem Frauenbund, eine der "Pioniere" der Schönstattbewegung von Mendoza, über den tieferen Sinn einer Jubiläumsfeier gesprochen.

"Wir feiern am kommenden 10. Oktober das Silberjubiläum des Heiligtums; wir versammeln uns also um ein Ereignis der Vergangenheit. Man erinnert sich an Geschichte. Viele der heutigen Mitglieder der Familie haben daran aber in keiner Weise mitgewirkt. Nicht alle haben aktiv daran teilgehabt. Das bringt uns zu der grundsätzlichen Frage:

Was für einen Sinn hat die Geschichte?

Wie stellen wir uns dem Vergangenen gegenüber ein?

Das ist eine Frage, die wir uns vor dem Jubiläum stellen müssen, und wir können dabei die folgenden Haltungen unterscheiden:

Nostalgische Romantik

"Früher war alles besser". Man glorifiziert die Vergangenheit allein deshalb, weil sie Vergangenheit ist. Ereignisse, Personen und Traditionen werden leicht mystifiziert. Diese Haltung verführt dazu, sich in der Vergangenheit einzurichten. Mit einer solchen Einstellung würden wir das Silberjubiläum feiern als eine festliche Feier, ein Familientreffen ohne Tiefgang, ein letztlich für heute unwesentliches Ereignis.

Belanglose Gleichgültigkeit

Man unterschätzt die Vergangenheit allein deshalb, weil sie Vergangenheit ist. Sie gehört ins Museum, hat keine Kraft, das Heute zu tragen. Die lebendige Verbindung mit der Geschichte geht verloren. Die Vergangenheit wird nicht als etwas Eigenes erlebt, sie ist Sache von anderen. Die Brücken zur Vergangenheit werden abgebrochen, die Tradition ignoriert, ein großer Reichtum geht verloren. Diese Haltung würde dazu führen, das Silberjubiläum distanziert und kühl zu begehen, ohne inneren Bezug, als ein Datum eben. Das wäre bequem.

Geschichtsverantwortung

Diese wächst aus einer organischen Sicht der Zeit. Sie mystifiziert die Vergangenheit nicht, sondern respektiert sie und greift sie schöpferisch auf. Sie durchdringt sie, um in ihr die Führung Gottes zu entdecken und projeziert sie auf Gegenwart und Zukunft hin.

Sie wertet die Vergangenheit nicht an, will sich aber auch nicht darin niederlassen, sondern sie mit schöpferischer Treue aufnehmen. Was bedeutet dann das Silberjubiläum, wenn wir im Sinne der Geschichtsverantwortung darauf zugehen? Was ist dann die Botschaft Gottes an die Nazareth-Familie des Vaters? In erster Linie wird es eine erneute Gnadenzeit sein, ein neuer "kairos", ein neuer Schritt Gottes in der Zeit, im Leben jedes Einzelnen.

Dieses Jahr wird durch die Macht Gottes zu einem Sakramentale, einem besonderen Zeichen seiner Gegenwart unter den Menschen. Dieses Angebot Gottes bringt eine besondere Gnade mit sich, es geht nicht einfach um ein historischen Erinnern, sondern eine wirkliche Vergegenwärtigung der gefeierten Geheimnisse, und von da entspringt eine dreifache Einstellung diesem Gnaden- und Jubiläumsjahr gegenüber.

Dankbares Lob:
Dankbares Lob, weil Gott gut zu seinen Kindern gewesen ist. Er hat sie besucht, er ist mit ihnen gewesen und hat sie mit Gütern überhäuft: all das, was an diesem Gnadenort geschehen ist. Dankbares Lob für all die Menschen, die ihr Leben gegeben haben, dafür, dass das Gnadenkapital überreich war. Das Silberjubiläum feiern heißt, eine heilige Geschichte feiern, in der Gott sich geschenkt und Treue angetroffen hat. Das lädt ein zum Jubel, zum Danklied.

Demütige Sühne:
Demütige Sühne muss das dankbare Lob begleiten, denn die Gaben Gottes sind oft an einem armseligen, kalten, mittelmäßigen oder zusammenhanglosen Ziel angekommen; mit dem Weizen ist auch Unkraut gesät, nicht immer gab Treue den Ton an.

Lob und Sühne ergänzen einander, keines von beiden darf bei diesem Jubiläum fehlen. Wenn man den Drang zur Umkehr spürt, öffnet sich das Herz für die Gnaden des Silberjubiläums, und dieser neue Schritt Gottes in der Zeit ist nicht umsonst.

Unablässiges Bitten
Unablässiges Bitten, die dritte angemessene Haltung; bitten, dass Gott erneut durch die Reihen seiner Schönstattfamilie von Mendoza schreitet; dass er erneut seine Zeit besonderer Gnaden schenkt, dass er eine gute Zeit heraufführt, eine günstige Gelegenheit für die Begegnung mit den Gaben seines Bundes.

Diesen Vorübergang Gottes zu erbitten heißt anerkennen, dass es sich nicht um ein rein menschliches Ereignis handelt.

Das Heiligtum selbst und zu allererst ist nicht Menschenwerk, und genau so wenig ist es die Geschichte, die daraus erwachsen ist. Die Quelle ist eine göttliche Initiative. Die Feier des Silberjubiläums muss ein Halt auf dem Weg sein, um sich überraschen zu lassen vom Vorübergang des Herrn, ein Wachsamsein im Dank für die Gaben und beharrlichen Bitten darum.

Die mit der Vorbereitung des Jubiläums betraute Kommission hat sich Gedanken gemacht zur Geschichte der Kirche in Mendoza und die Tatsache der Einweihung des Heiligtums beim Nationalen Marianischen Kongress 1980. Unter anderem betrachteten sie die tiefe Beziehung zwischen dem Vater und Gründer und der Landessendung Argentiniens.

Neben weiteren Aktivitäten im Lauf des Jahres geht es ihnen vor allem darum, Pater Kentenich als Propheten des dritten Jahrtausends darzustellen, sich für seine Heiligsprechung einzusetzen und seine Soziallehre als Antwort auf das Ideal eines neuen Argentiniens zu entfalten. Es geht auch darum, den Familiengesit (Nazareth des Vaters) zu pflegen. Der Vorsatz wurde gefasst, auch die Hausheiligtümer neu zu erarbeiten und das Versprechen gegenüber dem Bischof im Geiste Pater Kentenichs dem jetzigen Bischof gegenüber zu leisten wie vor 25 Jahren gegenüber Bischof Rubiolo bei der Einweihung. Und als Krönung: 101010 Besuche im Heiligtum!

Wie feiert die Jugend das Jubiläum eines Ereignisses, das sie nicht miterlebt hat?

Matías Cruz von der Mannesjugend bestätigt, dass natürlich keiner aus der Gemeinschaft vor 25 Jahren beim Bau des Heiligtums dabei war; doch er ist sicher, dass das Silberjubiläum auch für die Jugend ein bewegendes und anregendes Ereignis sein kann. "Einen solchen Lebensstrom,wie ihn diese Vorbereitung in der Mannesjugend schafft, hat es bei uns lange nicht mehr gegeben", sagt er. "Dieses wichtige Jubiläum gibt uns Gelegenheit, jeden Gegenstand des Heiligtums geistig neu zu erarbeiten, wie es der Diözesanrat angeregt hat, dazu die Geschichte Schönstatts in Mendoza kennen zu lernen und nachzuerleben und so ein Zugehörigkeitsgefühl zu dieser Gnadenquelle zu entwickeln, das echt tiefer ist und verpflichtender als das, was diejenigen hatten, die es von den Fundamenten aus haben wachsen sehen!

Als Mannesjugend wollen wir das Heilig-Geist-Symbol erarbeiten, jede Gruppe soll mit diesem Symbol im Heiligtum arbeiten, und so entdecken, wie Maria uns die sieben Gaben des Heiligen Geistes erwirkt. Diese Erarbeitung wird begleitet von dem Geschenk, das wir als Mannesjugend dem Heiligtum machen: die materielle und geistige Erarbeitung des Josef-Engling-Steins, Zeichen der Erinnerung an diesen Jugendlichen der ersten Stunde Schönstatts, der das Leben für die Ideale der Bewegung hergegeben hat. Es ist ein Zeichen, das schon seit zehn Jahren da steht, aber dessen Sinn manche nicht kennen, und das viele aus der Mannesjugend nicht so als "ihres" sehen, wie es sein sollte.

Die materielle Erarbeitung besteht darin, den Stein und seine Umgebung zum Silberjubiläum auf Hochglanz zu bringen. Die geistige Arbeit drückt sich aus im Motto der Mannesjugend von Mendoza für 2005: "Wie Josef Engling HEUTE Sodalen!". Als junge Schönstätter möchten wir im heutigen Mendoza den Geist der Gründergeneration leben, diesen Geist des Wagemutes und der totalen Hingabe für die großen Ideale, in kindlicher Bindung an Maria durch ein starkes Gebetsleben. Bei jedem Besuch im Heiligtum, den die Mannesjugend im Rahmen der Vorbereitung zum Jubiläum macht, so haben wir uns vorgenommen, besuchen wir auch den Englingstein, um Josef Engling zu bitten, uns zu helfen, seinem Beispiel zu folgen und seine Sendung würdig weiterzutragen.

Josef Engling wollte, dass die ganzue Welt die Gottesmutter von Schönstatt kenne und er hat versucht, seine eigene tiefe Liebe zu Maria anderen zu vermitteln. Pater Kentenich hat gesagt, Josef Engling sei die gelebte Gründungsurkunde und die vorgelebte Schönstattgeschichte. Wir möchten, dass unser Gründer auf uns genau so stolz ist wie auf ihn, und dass immer mehr Menschen das Geheimnis von Nazareth des Vaters, Land der Einheit leben."

Im Jahr des Silberjubiläums des Heiligtums endet das Gedenkjahr zum 100. Jahrestag des "Cristo Redentor"

Die Schönstattfamilie wird in diesem Jahr schon am 13. März zur Statue des "Cristo Redentor" in den Anden pilgern, also an einem anderen Datum als sonst, da Ende März, am traditionellen Termin, in diesem Jahr die Karwoche liegt.

Sie pilgern wie jedes Jahr auf die Höhen der Anden, um sich dort mit den chilenischen Brüdern und Schwestern zu treffen, um ihre Versprechen zu erneuern und die Gottesmutter erneut zu krönen zur Königin des Friedens und der Einheit zwischen beiden Völkern und in allen Herzen. Pilgern heißt, die Alltagsarbeiten unterbrechen, es ist eine Berührung mit der Gnade, mit Brüdern und Schwestern und der Natur, die den Geist zu Gott erhebt… Vor einiger Zeit fragten die Stadt und die Pfarrei San Miguel de Las Heras an, ob sie mit Schönstatt pilgern könnten... Eine Öffnung zur Kirche, ein Geschenk der Gottesmutter!



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