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 published: 2004-12-23

"Dein Heiligtum ist unser Bethlehem, durch seinen Sonnenaufgang Gott genehm ..."

Weihnachten 2004 – Gedanken aus dem Herzen der Kirche, im Schatten des Matri-Ecclesiae-Heiligtums

   

"Erfüllt ist, was seit Anbeginn verheißen,
der Bund wird machtvoll Wirklichkeit,
das Ewige Wort, in unserem schwachen Fleische,
tritt ein in diese Zeit und Wirklichkeit."

ROM. Von P. Alberto Eronti. Auf dem Weg zum Petersdom in der Woche vor Weihnachten. Tief hängende Wolken drohen Regen an, wenig Leute sind unterwegs. Auf dem Petersplatz sind die Arbeiter dabei, die Krippe aufzubauen. Ist es nur mein Eindruck, oder sind wirklich weniger Leute unterwegs als sonst, ist die Weihnachtsfreude eher verhalten? Was man in den Nachrichten hört und liest, ist nicht gerade dazu angetan, Freude zu wecken; Hoffnungszeichen sind das nicht. Die Kriminalstatistiken, die wirtschaftliche Situation und die wenig hoffnungsvollen Prognosen dazu, die Situation im Nahen Osten prägen und drücken die Stimmung. Aber reicht das, um diese eigenartige Atmosphäre zu erklären? Nein, das ist nicht alles. Die Gründe liegen tiefer. Italien ist nicht ausgenommen, so sehr manche das auch leugnen mögen, von der allgemeinen Tendenz des sogenannten "neuen Europa".

Foto de arriba: Pesebre vivo en el Santuario de  La Loma, Paraná, Argentina

Photo above: Living Manger in the Shrine in La Loma, Paraná, Argentina

Bild oben: Lebendige Krippe beim Heiligtum in La Loma, Paraná, Argentinien

Foto: Ríos © 2004

 

Belén Santuario del Hogar

Home Bethlehem Shrine

Bethlehem Hausheiligtum

Foto: Lavini © 2004

 
 

El Santuario de Belmonte, Navidad 2004

The Shrine in Belmonte, Christmas 2004

Das Heiligtum in Belmonte, Weihnachten 2004

Foto: Abram © 2004

 

 

 

Europa vor Zivilisationskrise welthistorischen Ausmaßes, von der es nichts mitbekommt

Europa durchlebt eine geistige Krise, die es mit seiner Geschichte brechen und die Frage nach seiner Identität stellen lässt. Europa steht vor einer Zivilisationskrise, einer Krise seiner Kultur, seiner Wurzeln und seiner Geschichte. Ein Großteil der Bewohner Europas kann immer weniger sagen auf die Frage: Woher komme ich? Wo ein Europa seine Wurzeln verneint, seine Geschichte vergisst, nicht weiß, wie es entstanden ist und welche Kräfte an seinem Ursprung standen, braucht es auch niemanden zu wundern, wenn es sich fragt: Wer bin ich und – wohin geht die Fahrt? Europa scheint immer weniger Antwort geben zu können auf die Existenzfragen. Das Gefühl für das Vaterland, für die Heimat schwindet. Es fällt schon auf, dass der Präsident Italiens, Ciampi, immer wieder davon spricht, Italiener zu sein und immer neu an den Nationalstolz appelliert. Der alte Kämpfer und Idealist sieht die Wurzeln des Seins verkümmern...

Dieses "neue Europa" hat den soziologischen Terminus "postchristlich" hervorgebracht. Man erlebt in Europa das, was George Weigel, der US-amerikanische Historiker und Theologe, "Christophobie" nennt. Und dazu kommt in Westeuropa eine "Bevölkerungseiszeit", ein Rückgang der Geburtenrate der einem kollektiven Selbstmord gleichkommt. Italienische Familien mit Ehepartnern unter vierzig haben eine durchschnittliche Familiengröße von 2,6 Personen – weniger als drei! Inmitten dieses Szenarios verschärft sich ein weiteres Symptom der "Krankheit des Westens": der systematische Angriff auf religiöse Zeichen und Symbole in der Öffentlöíchkeit, der Juden, Chrsiten und Moslems nahezu gleichermaßen trifft.

Was die Krippe bedeutet

In diesem Kontext bereiten sich die katholische Kirche und die christliche Welt auf Weihnachten 2004 vor. Es fällt auf, gerade in diesem Zusammenhang, dass der Ppast am 12. Dezember, dem dritten Adventssonntag, in seiner Ansprache beim Angelus auf den Wert und die Bedeutung der Krippe hingewiesen hat. Auf dem Petersplatz hielten Hunderte von Kindern und Erwachsenen ein Jesuskind in der Hand; der Heilige Vater segnete sie am Schluss des Gebetes. Diese Jesuskinder werden in der Heiligen Nacht in die Krippen zu Hause gelegt. Mit müder und sorgenvoller Stimme sagte der Papst: "Die Krippe steht für die häusliche Weihnacht und ist darum einzigartig ausdrucksvoll..."

Dein Heiligtum ist unser Bethlehem ... ist unsere Krippe

Das alles lässt mich an die Sendung denken, die Pater Kentenich dem Schönstatt-Familienwerk übertragen hat und an die zentrale und entscheidende Rolle des Hausheiligtums. Wieder einmal sind die Zeiten nicht einfach, wieder einmal erlebt man die "Größe der Schwierigkeiten", aber anstatt uns zu bekümmern, sollten wir uns kümmern. Uns kümmern um das Gegenmittel, die Antwort, um die überwältigende Herausforderung, die solche Schwierigkeiten als Zeichen der göttlichen Vorsehung bedeuten. Wenn viele Herzen sich verschließen, müssen wir die unseren erst recht öffnen, wie es Maria und Josef in Nazareth und in Bethlehem getan haben, so wie es Pater Kentenich getan hat in den schwierigen Zeiten seiner Geschichte. Wenn Gott, um geboren zu werden, einen Ort gesucht hat, so sucht er heute, um neu geboren zu werden, wiederum "Orte". Diese Orte müssen unsere Heiligtümer sein, unsere Hausheiligtümer, Herzensheiligtümer, jede Gemeinschaft und jede Gruppe unserer Schönstattfamilie.

So können wir Maria helfen bei dem, was ihre ureigenste Sendung ist, die unseren Vater und Gründer so bewegt hat: Maria neu zu gebären für unsere Zeit. So unterstützen wir die Kirche und unseren Vater als "Verbündete", um dem Abendland seine Wurzel und seinen Existenzgrund zurückzugeben. Mit unserem Gründer wenden wir uns an Maria, die Dreimal Wunderbare Mutter, und beten mit hoffnungsvollem Glauben das Gebet, das er in den schwierigen Zeiten seines Dachau gebetet hat:

"Dein Heiligtum ist unser Bethlehem,
durch seinen Sonnenaufgang Gott genehm.
Dort hast jungfräulich du den Herrn geboren,
der dich zur Braut und Mutter auserkoren,
in deiner wunderbaren Fruchtbarkeit
gebracht die Sonne der Gerechtigkeit.
Den Herrn senk jubelnd neu in meine Seele,
dass ich wie du ihm gleiche ohne Fehle.
Lass Christusträger für die Zeit mich sein,
dass sie erstrahlt im hellsten Sonnenschein.
Amen.

Aus dem Herzen der Kirche, "hoffnungsfreudig":

Gesegnete, frohe Weihnachten!



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Last Update: 23.12.2004 Mail: Editor /Webmaster
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