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 published: 2004-11-19

"Haben Sie schon einmal durch ein Schlüsselloch geschaut?"

Tag der offenen Tür im Provinzhaus der Marienschwestern in Kösching

Las Hermanas de Maria invitan a su Casa Provincial...

The Schoenstatt Sisters of Mary invite to their Province House...

Die Marienschwestern in Kösching laden ein zum Tag der Offenen Tür ...

 
 

Casa Provincial en Kösching

Province House, Kösching

Provinzhaus in Kösching

 
 

Hermana Monika con peregrinos

Sister Monika with pilgrims

Schwester Monika mit Wallfahrern

 
 

Hermana Arntraude: intercambio

Sister Arntraude in a talk

Schwester Arntraude im Gespräch

Fotos: Krikl © 2004

 

 

 

DEUTSCHLAND, Sr. Ingrid-Maria Krikl. Ein wenig kann man durch ein Schlüsselloch auch erkennen, durch eine offene Tür aber sieht man viel mehr. Zu einem Tag der offenen Tür laden die Schönstätter Marienschwestern der Provinz für Bayern, Österreich, Ungarn und Rumänien ein. Wie und wofür sie leben, möchten die Schwestern an diesem Tag der Begegnung ihren Gästen mitteilen. Anlass dafür ist der 25. Jahrestag der Errichtung ihrer Provinz am 16. November 1979.

"Wo der Himmel die Erde berührt ..." lautet das Motto für den Tag der offenen Tür. Es ist wie ein Schlüssel zu dem, wofür die Schwestern leben. Es gibt Orte, an denen der Himmel die Erde berührt: Davon sind sie fest überzeugt. Sie erleben das in ihrer kleinen Gnadenkapelle, dem "Urheiligtum" in Vallendar-Schönstatt am Rhein und in seinen mehr als 180 originalgetreuen Nachbildungen in der ganzen Welt. An einem Schönstattheiligtum, zu dem immer auch ein Schulungshaus gehört, für die Menschen da zu sein, ist die erste und wichtigste Aufgabe der internationalen Schwesterngemeinschaft. In Bayern und Österreich leben und arbeiten Marienschwestern im Schönstattzentrum in Kösching/Ingolstadt, Würzburg, Memhölz im Allgäu, Scheßlitz bei Bamberg, Nittenau (Diözese Regensburg) und auf dem Kahlenberg in Wien.

Darüber hinaus soll überall da, wo eine Marienschwester in ihrem Berufsleben als Erzieherin, Lehrerin, Krankenschwester, Pastoralreferentin usw. steht, der Himmel die Erde berühren und eine neue Kultur des Lebens und der Liebe entstehen. Ihr Vorbild: Maria, die große Frau, in der vor zweitausend Jahren der Himmel die Erde in einzigartiger Weise berührt hat.

Grenzüberschreitendes Apostolat

In mehrfacher Hinsicht überschreiten die Schwestern Grenzen in ihrem Apostolat: Sie leben und wirken einerseits in Gemeinschaft, sind leicht an ihrer gemeinsamen Tracht erkennbar und prägen so eine religiöse Atmosphäre ähnlich den Ordensgemeinschaften. Andererseits kann man sie in Zivilkleidung in "Single-Haushalten" lebend im gewöhnlichen Berufsleben finden.

Durch das "Projekt Pilgerheiligtum", in dem Hunderte der Gnadenbilder Schönstatts von Haus zu Haus wandern, öffnen sich ihnen sowohl Türen von hochgestellten Persönlichkeiten als auch Gefängnistüren, die Türen von engagierten Katholiken und von Menschen, denen christliches und katholisches Leben (noch) fremd ist.

Grenzen haben die Schwestern der Provinz mit Wagemut und großem Vertrauen auch im wahrsten Sinn des Wortes überschritten. Bereits vor der Wende 1989 waren sie in Ungarn aktiv. Vor etwa 10 Jahren begannen die Kontakte nach Rumänien. Von Wien ausgehend betreuen sie dort vor allem Kinder und Jugendliche. Eine Woche im Ferienlager in Rumänien mit den Schwestern ist für viele von ihnen eine Zeit "wo der Himmel die Erde berührt". Die jungen Menschen in ihrer durch die wirtschaftliche Not bedingten Hoffnungslosigkeit zu begleiten und zu stärken stellt eine große Herausforderung dar. Ein lebendiges Zeichen, dass der Himmel auch in Rumänien die Erde berührt, sind nicht zuletzt jene fünf jungen Frauen, die sich in den vergangenen Jahren den Schönstätter Marienschwestern angeschlossen haben.

So entwickelte sich die einstige "Bayernprovinz" in den 25 Jahren zur Provinz für Bayern, Österreich, Ungarn und Rumänien. Eine kleine Schar voll missionarischem Tatendrang.

Dem Erbe des Gründers verpflichtet

Mehr als drei Jahre war Pater Josef Kentenich, der Gründer der internationalen Schönstattbewegung im Konzentrationslager Dachau inhaftiert - da wo die Hölle die Erde berührt hat. Und doch war es inmitten des Grauens und der Kultur des Todes seine tiefe geistliche Erfahrung: Auch hier ist Gott mitten unter uns. Er lässt uns jetzt nicht allein. Der Himmel berührt die Erde auch und gerade da, wo Menschen ihrer Würde, ihrer Rechte und ihrer Lebenschancen beraubt werden. In diesem Sinn sprach P. Kentenich immer wieder vom "Himmel von Dachau". Durch seinen unerschütterlichen Glauben konnte er zahlreichen Häftlinge in den Schrecken des Lagerlebens Halt und Orientierung schenken. Dass dieser Glaube an Gottes Nähe in allen Lagen unseres Lebens in seiner geistlichen Familie lebendig bleibt, war ihm ein großes Anliegen.

Den Schwestern der Provinz für Bayern, Österreich, Ungarn und Rumänien ist dieses geschichtliche Erbe Auftrag und Sendung. Aus Anlass ihres Jubiläums setzten sie ein deutliches Zeichen, dass das Anliegen P. Kentenichs in ihnen lebendig ist: Ein Kurzfilm entstand, der unter dem Titel "Arche und Leuchtturm" Einblick in das Leben und Wirken P. Kentenichs in Dachau gibt. In den zwei Monaten vor der Filmpremiere im Pater-Kentenich-Haus in Schönstatt fand er bei den Verantwortlichen der Schönstattbewegung so breite Zustimmung, dass er bis zur Premiere bereits in englischer, spanischer und portugiesischer Übersetzung vorlag.

Dank, Freude und Einladung zum Blick durch die offene Tür

Wie die Schwestern leben? Das erfährt man am besten beim Mit-leben. Deswegen öffnen die Schwestern am Samstag, 20.11.2004, ab 10.00 Uhr, ihre Türen. Sie laden ein, sich mit ihnen zu freuen, mit ihnen zu danken für die Spuren Gottes, die in ihrer 25jährigen Geschichte zu entdecken sind, und mit ihnen zu feiern. Das Programm enthält sowohl einen festlichen Gottesdienst, als auch eine Rätselrallye für 8 – 88jährige, ein warmes Mittagsbüfett genauso wie einen Bazar für ihre Arbeit in Rumänien - und noch so manche Überraschungen. Vor allem aber bietet es viele Möglichkeiten die Schönstätter Marienschwestern persönlich kennen zu lernen. Und die freuen sich schon auf ihre Gäste.

 



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Last Update: 19.11.2004 Mail: Editor /Webmaster
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