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 published: 2004-10-19

Unsere Kirche in Schwung bringen

Überschäumend, laut, prallvoll mit Leben und Begeisterung - und mittendrin ganz leise von Christus berührt

Worship-Konzert in der Pilgerkirche

 
 

Bendorfer Lobpreisband

 
 

riesen Stimmung

 
 

Katharina Grunwald, Sr. M. Tabea Platzer und Backgroundsängerinnen

 

Jana Vanova und Marketa Sikova werden von der Moseratorin Stefanie Lindner interviewt

 
 

Wilfried röhrig & Schulband heizten kräftig ein

 

Studenten der Schönstattpatres

 
 

Im Mittelpunkt: Kreuz und Ikone

 
 

Podiumsgespräch mit Jugendbischof Franz-Josef Bode

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

 
 

Bischof Dr. Franz-Josef Bode

 

Foto: Eckert © 2004

 

Podiumsteilnehmer: Johannes Schenk, Anne-Katrin Gleske und Eva-Maria Baumgarten (v.l.n.r.)

 
 

Bischof Bode mit dem Podiums-Moderator Vikar Peter Götte

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

 

SCHÖNSTATT, mkf. "Wann hat du diese Kirche das letzte Mal so voll gesehen?", fragt Christel ihre Nachbarin, während sie strahlend zum Takt des Schlussliedes der Messe mit Jugendbischof Dr. Bode in die Hände klatscht. Auf dem Stuhl hat es sie schon lange nicht mehr gehalten. "Mensch, tut das gut, wann hab ich das letzte Mal in der Kirche so laut gesungen?", fragt ein Dreißigjähriger einfach so in die Runde derer, die auf den Katholikentagshockern stehend noch eine Strofe von "Seid Licht, und baut gemeinsam..." herbeiklatscht. Mensch, tut das gut... wenn überschäumende Begeisterung sich beim Worship Concert Bahn bricht. Gott, tut das gut, wenn deine Kirche so in Schwung kommt, das die Wände wackeln... und mittendrin in der unbekümmerten Freude an Gott und einander einer sagt: "Ich weiß, dass ich jetzt Jesus nachfolgen muss... Er will mich ganz."

Rock, Pop, Gospel, ein bisschen Stuttgart 04 mit der Bendorfer Lobpreisband, ein bisschen Studentenwallfahrt der frühen Achtziger mit Wilfried Röhrigs Schlager "Seid Licht, und baut gemeinsam mit IHR die neue Stadt", ein bisschen überzeitliche Gospel mit Katharina Grunwald und Schwester Tabea, ein bisschen Improvisation mit Patricio, Afonso, Federico und Frank, ein bisschen Besinung mit Jana und Marketa... Mitsingen, anfeuern, Zugabe fordern, auf die Pappkartons steigen, durch die Gänge tanzen, einen etwas erschrockenen, über seinen eigenen Mut erstaunten Erwachsenen so lange anlachen, bis er auch aufspringt und im Rhythmus klatscht... Beim Worship Concert wackeln die Wände und die Vorstellungen über eine alte, müde, aussterbende Kirche. Die stirbt noch lange nicht, die ist quicklebendig, begeistert, mitreißend! Und zwischen den fetzigen Darbietungen ist Raum für ein Gebet, eine Bibelstelle, ein Nachdenken - und in der Mitte steht das Kreuz.

Die Torheit der grenzenlosen Liebe Gottes zu uns Menschen

Vorausgegangen waren am Nachmittag des 16. Oktober ein Podiumsgespräch mit Jugendbischof Dr. Franz-Josef Bode und ein Gottesdienst in der überfüllten Pilgerkirche. In der Mittagszeit hatte sich ein Spontanchor gebildet, der die Messe, gemeinsam mit Esperamor musikalisch gestaltete und Jung und Alt in Schwung brachte. Fürbitten, in der liturgischen Nacht formuliert, wurden in fünf Sprachen vorgetragen. Bischof Bode griff das Symbol auf, das an diesem Tag und in diesen Nächten in der Mitte stand: das Kreuz. Vielfach so zu Gewohnheit geworden, vielfach zum reinen Schmuckstück verkommen, in der frühen Zeit "für die Heiden ein Ärgernis, für die Juden eine Torheit", wie es im 1. Korintherbrief heißt. Es ist auch heute Zeichen der Torheit, der Torheit der grenzenlosen Liebe Gottes zu uns Menschen. Jesus, so Bischof Bode, wolle den Weg der Menschen mitgehen von der Wiege bis zum Grab.

Der Jugendbischof macht Mut, Christus in seiner Kirche zu finden, diese Kirche anzunehmen und zu gestalten mit jugendlicher Frische und Tatkraft. "Alle, die ihr Jesus sucht, kommt und schaut, betet an!"

"Lasst euch nicht verwirren durch 'Könige' und 'Schriftgelehrte' der heutigen Zeit", ruft er den Jugendlichen zu, "geht in die Netzwerke des Glaubens, schaut auf sein Kreuz, da ist er euch ganz nahe!"

Zehn Worte für den Weg zu IHM und zu den Menschen

Am Schluss der Podiumsdiskussion mit dem Jugendbischof hatten die Jugendlichen auf Transparenten zehn Schlüsselworte aufgeführt, die für sie wichtig und entscheidend sind auf dem Weg zu Jesus und den Menschen, Schlüsselworte für eine Erneuerung der Kirche von innen her, aus der Kraft jugendlicher Entschiedenheit:

Gotteserfahrung, Spurensuche, ein selbstständiges Ja, "Mensch, bist du wertvoll!", Ich selbst sein, Gebet, Maria - und die beiden Jahreslosungen der Mannes- bzw. Mädchenjugend: "Blick-Richtung Jesus" und "Christusberührt - mittendrin".

Am Anfang hatten Bilder und einige Zeugnisse den Weg Schönstatts in und mit den Weltjugendtagen nachgezeichnet. Entscheidend war wohl die Pionierarbeit von 1987, als die einzige deutsche Delegation beim Weltjugendtag in Buenos Aires die der Schönstattjugend war. Das Erleben einer dynamischen Kirche und "die überwältigende Gastfreundschaft der argentinischen Schönstattfamilie", wie eine "damalige" Jugendliche sagte, haben den Weg geöffnet zu einer wachsenden Beteiligung und Mitgestaltung der Weltjugendtage. "Wenn die Geistlichen Gemeinschaften nicht schon ganz früh angefangen hätten, den Weltjugendtag aufzugreifen, hätten wir nächstes Jahr keinen Weltjugendtag in Köln", bestärkte Bischof Bode die Vermutung, dass der Anteil der Bewegungen am "Boom" der Weltjugendtage recht hoch ist. Anne-Kathrin Gleske, Eva-Maria Baumgarten und Johannes Schenk sprachen in dem von Vikar Peter Göttke moderierten Podiumsgespräch Themen an, die ihnen wie dem Jugendbischof gleichermaßen wichtig sind: die "Nachwirkung" des Weltjugendtags, das Einbringen der Bewegungen in die Ortskirche, die Bedeutung von Erlebnissen und Symbolen, die Belebung der diözesanen Weltjugendtage, wie man mehr Jugendliche gewinnen kann, die Spannung zwischen Behutsamkeit und Offensivgeist...

Als der Jugendbischof am Schluss der Messe die offizielle Plakette überreicht, Zeichen dafür, dass Weltjugendtagskreuz und Ikone in Schönstatt waren, und selbst mit Schönstattkalender (ganz auf Weltjugendtag ausgerichtet) beschenkt wird, ist das mehr als ein frommes Austauschen von Geschenken: es ist spürbar geworden, dass die Jugend Schönstatts sich voll einbringen will in den Weg der Kirche, den Weg der deutschen Kirche, hin zum Weltjugendtag, der länger wirken soll als er dauert.



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Last Update: 19.10.2004 Mail: Editor /Webmaster
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