Nachrichten - News - Noticias
 published: 2004-06-01

Der dritte Meilenstein: Seine Quellen erschließen und für die heutige Zeit zugänglich machen.

Fünfzig Jahre Schönstätter Akademikerinnen - eine Initiative, den 31. Mai gemeinsam zu feiern

Foro: Frutos del tiempo de Milwaukee, 31 de mayo, Schoenstatt

Forum: Gifts of the Milwaukee time, May 31, Schoenstatt

Forum: Geschenke der Milwaukee-Zeit, 31. Mai, Schönstatt

 
 

Dr. Hans Czarkowski, Gisela Kraft, Gisela Kucera, Inge Wilhelm, Marianne (invisible) y Adolf Defrancesco (de izq.)

Dr. Hans Czarkowski, Gisela Kraft, Gisela Kucera, Inge Wilhelm, Marianne (invisible), and Adolf Defrancesco (from left)

Dr. Hans Czarkowski, Gisela Kraft, Gisela Kucera, Inge Wilhelm, Marianne (verdeckt) und Adolf Defrancesco (von links)

 
 

Encuentro informal (Mons. Peter  Wolf, Hna. Nurit Stosiek, asesora de la rama de Seńoras de profesiones académicas)

Informal encounter (Mons. Peter Wolf, Sr. Nurit Stosiek, spiritual assistant of the League of Women in academic professions)

Lockere Begegnung (Mons. Peter Wolf, Schw Nurit Stosiek, Standesleiterin der Akademikerinnen-Liga)

 
 

El Mons. Wolf, firmando el libro sobre el 31 de mayo

Mons. Wolf, signing the book about May 31

Mons. Wolf signiert das Buch zum 31. Mai

 

P. Lothar Penners, asesor de la Rama

Fr. Lothar Penners

P. Lothar Penners, Standesleiter

Fotos: Springer  © 2004

 
 

Misa festiva en la Iglesia de la Adoración

Festive Mass in the Adoration Church

Festgottesdienst in der Anbetungskirche

 
 

La fuente es un símbolo clave de la rama

The well is a central symbol of the community

Der Brunnen ist ein zentrales Symbol der Gemeinschaft

 
 

Estuvieron unos 40 miembros de la Rama

Some 40 members of the branch could participate

Etwa 40 Akademikerinnen waren dabei

Fotos: POS Fischer © 2004

 

 

 

SCHÖNSTATT, Isp. Eine Veranstaltung mit gleich mehreren Unbekannten: Noch ist nicht abzusehen, wer heute den Weg zur Anbetungskirche finden wird. Wie wird die Einladung angenommen, den 31. Mai gemeinsam als Schönstattfamilie zu begehen?

Tatsächlich findet sich eine Gottesdienstgemeinde zusammen, die quer durch alle Gliederungen und darüber hinaus geht. Für den festlichen Rahmen sorgt die Gruppe Esperamor, die durch die Qualität ihrer modernen Musik immer wieder angenehm überrascht. Textlich wird die Heiligen Messe von den Schönstätter Akademikerinnen gestaltet, die an diesem Tag ihr fünfzigjähriges Jubiläum zusammen mit den anderen Gemeinschaften Schönstatts feiern. Die Akademikerinnen, die sich durch den Gründer berufen wissen, "Baustein und Baumeister für ein neues Akademikerreich" zu werden, gestalten die Heilige Messe mit Texten, die einen aktuellen Bezug nicht nur zur reichen Symbolwelt dieser Gemeinschaft, sondern auch zu den politischen und kulturellen Entwicklung unserer Zeit haben. Eine neue Kultur der Beziehungen gilt es als bleibender Auftrage Pater Kentenichs zu kreieren im Sinne eine neuen Denkens, Lebens und Liebens. Symbole hierfür sind Kelch und Brunnen.

Brunnen und Kelch

Pater Dr. Lothar Penners hebt in seiner Predigt hervor, dass es darum geht, alle Lebensbereiche neu zu taufen, d.h. zu evangelisieren, und neues Leben aus dem Glauben zu vermitteln. Er verweist darauf, dass die Akademikerinnen als Herzmitte das Ideal der Kelchgemeinschaft verkörpern möchten, die Communio des organischen Lebens, Liebens und Denkens und der Sendung. So weitet sich der Kelch, tritt aus seiner Anonymität heraus und wird zum Symbol der Mahlgemeinschaft, die die ganze Kirche erfasst. Gerade das Kreuz der Einheit wird zum Zeichen auch der Proportionen in unserer pluralen Glaubenswelt. Aus dem Glauben an die Freiheit und mit Maria will das Selbstverständnis der Kirche neu definiert werden. Mario Hiriart hat diese Ideal des lebendigen Kelches bereits vorgelebt.

"Die Gefahren der Atombombe werden überwunden durch Samenkörner, die letztlich eine positive Welt bauen, einer Welt, die stärker ist als die Wirkung der Spaltung! Zu den Gnadengaben, die eine positive Sprengkraft haben, zählen die Geschenke unseres Propheten."

Beim Opfergang steht der am Altar aufgebaute Brunnen eine besondere Rolle, Blumen und Steine werden zu entsprechenden Texten dort hingetragen. Dabei heißt es u.a. "Wir legen unser altes und immer noch junges Europa vor Dich... Im gemeinsamen Bekenntnis zu Dir findet Europa seine Seele neu."

Im Messopfer wird der Brunnen zum Kelch der Wandlung und des Heils. Als reales Symbol wird während der Konzelebration der Kelch verwandt, den die Akademikerinnen dem Vater und Gründer geschenkt haben und der heute der sichtbare Ausdruck des Kelchideales und der Kelchgemeinschaft ist.

Geschenk der Milwaukeezeit heben

Im Anschluss an die Messfeier zum Gedenken an den 3. Meilenstein und die prophetische Vision P. Kentenichs, die sich mit diesem Meilenstein verbindet, laden die Akademikerinnen zu einer Veranstaltung im Pater-Kentenich-Haus ein. Zusammen mit dem Bewegungsleiter geht es darum, einige Geschenke aus der Milwaukeezeit, die ihren Ursprung im 31. Mai haben, neu zu heben. Dazu wurden 4 Statements vorbereitet.

Schon lange ist der 31. Mai sozusagen zum Password, so die Moderatorin, Gisela Koczura, geworden, hinter dem sich eine Welt auftut, deren geistlicher Ertrag es in den Blick zu nehmen und neu zu heben gilt.

Hausheiligtum

In ihrem Statement heben die Eheleute Adolf und Marianne Defrancesco hervor, dass die Hausheiligtumsströmung von Milwaukee ausgegangen ist. P. Kentenich hatte sozusagen jahrzehntelang darauf gewartet, dass die Samenkörner auf fruchtbaren Boden fallen und sich entwickeln können. Das Hausheiligtum formte sich in der geistlichen Begleitung durch P. Kentenich selbst aus zum Mittelpunkt der jeweiligen Familie, zum Ort des Gebetes und der Kraft für Ehe- und Familienleben. Die Linie geht konsequent weiter bis hin zu dem Auftrag, selbst lebendiges Heiligtum zu werden. Insbesondere arbeitete P. Kentenich im Hinblick auf das Hausheiligtum eine spezielle Spiritualität, Aszese und Pädagogik heraus, die in ihrer ganzen Fülle noch längst nicht gehoben ist.

Mario Hiriart

Herr Dr. Hans Czarkowski verweist darauf, dass Mario Hiriart uns im Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde ein neues Denken und Lieben für eine neue Zeit aus der Perspektive unseres Gründers vorlebte. Dabei ist für ihn "das Heiligtum wie eine kleine Treppe, um in den Himmel zu gehen." Gleichzeitig sieht sich Mario Hiriart, der sich selbst als "lebendiger Kelch" gerufen weiß, mit beiden Füßen auf der Erde stehen. "Mario war ein gereifter christlicher Mann, verankert in der Natur, offen für die Begegnung mit dem Göttlichen. In diesem Jahr jährt sich der Todestag zum 40. mal, gleichzeitig ist davon auszugehen, dass noch in diesem Jahr der Seligsprechungsprozess auf diözesaner Ebene abgeschlossen wird und die Akten in Rom übergeben werden. Sicher kann Mario, der selbst zum gelebten 31. Mai geworden ist, zum Bindeglied zwischen dem Norden und Süden Amerikas und Europa werden!

Kreuz der Einheit

Gisela Kraft stellt in ihrem Statement zum Kreuz der Einheit den geschichtlichen Hintergrund heraus und macht deutlich, dass durch Aufstellen dieses Kreuzes in der Hl. Nacht 1960 im Heiligtum zu Bellavista das Wunder der Einheit gewirkt wurde und ein Neuaufbruch im Geist des 31. Mai. Sie erläutert nochmals kurz, wie die Chilenen ihr kostbares Kreuz dem Vater und Gründer 1965 in Rom zum Geschenk gemacht haben. Nach dem Motto "Geschenkt ist geschenkt" gab P. Kentenich dieses Geschenk wider Erwarten nicht an die Chilenen zurück, sondern gab es am 24.12. 65 ganz bewusst den Frauen von Schönstatt als Dank für die Parallele Bellavista Stuttgart und verbunden mit dem Auftrag, die Sendung des Kreuzes mit zu übernehmen im Sinne der Schicksalsverwobenheit der Familie mit dem Gründer. Inzwischen hat das Kreuz der Einheit auch einen Platz im Urheiligtum und ist über Schönstatt weit verbreitet. Chiara Lubich hatte kürzlich in Stuttgart im Heiligtum auf dem Freiberg ihre erste Begegnung mit dem Originalkreuz der Einheit.

Akademikerinnen-Kreis

Von den Akademikerinnen selbst macht Inge Wilhelm deutlich, dass die Vorstellung von einer Akademikerbewegung vom Gründer schon 1919 in deutlichen Umrissen aufgezeigt wurde. Von den kleinen Anfängen im Jahre 1954 ausgehend, die aufgrund der Situation in der Exilszeit dazu führten, dass Sr. Isabel und P. Bezler ihre Aufgaben für diese Gemeinschaft nicht mehr wahrnehmen konnten, entwickelten sich die Akademikerinnen zunächst ausserhalb der Schönstattbewegung, jedoch mit dem klaren Wollen, ganz für die Authentizität des Werkes und für die Person des Gründers einzutreten und die Lebensquellen gleich einem Brunnen lebendig zu bewahren. P. Kentenich deutet diese Initiative als göttlichen Impuls. Bereits 1958 fliegen die ersten Mitglieder des Kreises der Akademikerinnen nach Milwaukee, der Brunnen erhält bald durch den Gründer selbst seine Ausformung zum Kelch. Später gliedern sich die Akademikerinnen wieder offziell der Schönstattbewegung an. In kurzen Schlaglichtern zeigt Frau Wilhelm auf, das die Akademikerinnen Schönstatt brauchen, dass geistliche Erbe unseres Vaters und Gründers, die Gemeinschaft, die Sendung für die heutige Zeit. Gleichzeitig braucht Schönstatt die Akademikerinnen, die sich für das Werk mit einbringen, dabei die Hand am Puls der Zeit haben, denen das Hinterfragen und die Suche nach der Wahrheit besonderer Auftrag ist. Ebenso aber braucht die heutige Zeit die Schönstätter Akademikerinnen, das positive Verständnis vom Spannungsprinzip als kreatives Element, das Einbringen der Ganzheitlichkeit in das Zeitalter der Globalisierung. Sie schließt mit dem Gedanken: "Wir sind jetzt mehr oder weniger eine Handvoll Begeisterte, die sich aber gerufen wissen, Träger, Garant, Seele, sozusagen Pars Motrix einer Akademikerbewegung zu sein. "We have more, than a dream!" Die Botschaft des 31. Mai steht vor uns als eine riesenhafte Aufgabe, aber war das am 18. Oktober 1914 anders? Und sie schließt mit dem Wunsch: "Beschenken wir uns gegenseitig und letztlich die Kirche mit diesen kostbaren Gaben!"

Jedes Jahr den 31. Mai in Schönstatt gemeinsam als Sendungstag feiern?

Im Schlusswort dankt der Bewegungsleitern den Akademikerinnnen für ihr Engagement im Entstehen dieses gemeinsamen Jubiläums- und Gedenktages. Er gibt gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck, dass dieser Tag der Erinnerung an die Geschehnisse des 3. Meilensteins jährlich in Schönstatt zu einer festen Größe werden mögen, dass man ihn hier am Ursprungsort gemeinsam als Sendungstag begehen könnte und der 31. Mai mit seinem überquellenden Reichtum so weitergetragen wird.

Im lockeren Dialog im Foyer des Pater-Kentenich-Hauses klingt die Veranstaltung bei Sekt und anderen Getränken aus. Die Akademikerinnen nehmen gerne die Glückwünsche zum Jubiläum und zur gelungenen Form des Gedenkens an den Gehalt des 3. Meilensteins entgeben. Doch allen gemeinsam ist heute wieder neu bewusst geworden: Von dieser Fülle haben wir erst den "Saum des Prophetenmantels" erfasst.



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 02.06.2004 Mail: Editor /Webmaster
© 2004 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved, Impressum