"Ich hab einfach erzählt, was ich erlebt habe"Spurensuche: Tägliches Mittagsgebet in Halle 2 ein Publikumsmagnet - P. Anselm Grün zeigt auf, woran man Spuren von Gottes Kraft im Menschen erkennt |
KATHOKIKENTAG,mkf. Spurensuche: den Gott des Lebens erkennen, den persönlichen Gott im Leben erfahren, die Begegnung mit ihm offenen Herzens wahrnehmen und davon erzählen - so wie Marianne Maier am 18. Juni vor mindestens 2500 Menschen in der überfüllten Halle 2 und der zugeschalteten Halle 1: "Da gibt mir mein Chef einen Berg Arbeit, der bis Montag erledigt sein soll, und ich fahre mit Zweifeln und doch entschlossen im Nachtzug von Hamburg nach hier, komme in die 'Oase', sehe Freunde, und da bekommt mit dem Kaffee einen Spruch, und auf meinem Zettel stand: 'Wenn ich dahin gehe, wo Gott mich haben will, erwartet er mich immer mit offenen Armen und gefüllten Händen." Wenn die Schönstatt-Bewegung mit P. Anselm Grün am zweiten Tag des Katholikentags zur Spurensuche einlädt, wird das zum Publikumsmagnet. Die Nervosität des Donnerstag ist verflogen; vor leerer Halle wird das Mittagsgebet der "Spurensuche" nicht stattfinden, das ist seit den fast 2000 Menschen, die am Tag zuvor gekommen waren, klar. Nicht klar war, dass diesmal die Hallenleitung nervös wird - und schließlich Minuten vor Beginn die Halle schließt. Da ist schon lange kein einziger der 1900 Papphocker mehr frei, sind die Gänge und freien Flächen im hinteren Drittel der Halle gefüllt...und es strömt noch immer; Halle 1 wird per Tonübertragung zugeschaltet... Auch die Presse ist da. Pfarrer Karlheinz Pozorski begrüßt die Menschen im Namen der Schönstatt-Bewegung: "Wir beobachten, erzählen und deuten Gottes Spur," sagt er, "wir suchen die Spuren des Handelns Gottes in den menschlichen Seelen und im Geschehen des Alltags. Die Bibel erzählt davon, wie Gottes Heiliger Geist die Menschen begleitet. Er tut das auch heute - versuchen Sie die Spurensuche, die Sie hier erleben, auch zu Hause!" Wilfrid Rörig und Freunde bringen die Menschen zum Singen - "Überall sehen wir deine Spuren"; einige junge Leute klatschen im Takt. "Das singen sie heute bei uns am Schönstatt-Heiligtum auch, es ist Bündnistag," sagt eine Jugendliche und kämpft einen Moment lang um Fassung. P. Anselm Grün: Es gibt Menschen, von denen geht Kraft aus - auch bei vollem EinsatzP. Anselm Grün zeigte im Impulswort zum Schrifttext aus Apg 4 Spuren von Gottes Kraft: die heilende Ausstrahlung; das Gebet, das Menschen und die Welt in Bewegung bringt; im Mut zu erzählen und in der Kraft, Zeugnis abzulegen für die Auferstehung, dafür, dass es kein Scheitern, Zerbrechen und Untergehen gibt, aus dem nicht Auferstehung werden kann. Eine Spur des Heiligen Geistes sei es, wo von Menschen eine Kraft ausgeht, nicht trotz, sondern in intensiver Arbeit und immer neuem Einsatz. Der Heilige Geist schenke Kraft, erschöpfungsfreies Arbeiten und Leichtigkeit; wo Erschöpfung zur Grundhaltung werde, sei der Einsatz nicht aus den Quellen des Geistes gespeist, sondern aus Erfolgsdruck und Selbstüberforderung. Kraft sei ausgegangen von den Aposteln, so der 1945 geborene Benediktinermönch, Autor und Geistliche Begleiter aus der Abtei Münsterschwarzach, von dem über 60 Titel erschienen sind, die in weit über 1 Million Exemplaren verkauft und in mehr als 25 Sprachen übersetzt wurden. "Er hat gleich zugesagt, als ich ihn wegen der Mitwirkung bei der Spurensuche angefragt habe," sagt Professor Dr. Hubertus Brantzen. "Er ist am Nachmittag beim Podium "Heilen - Heil bringen - Heil werden" dabei und hat dann heute noch zwei Veranstaltungen," ergänzt Maria Theresia Brantzen, "er ist für das Mittagsgebet gerne früher angereist." Die Kraft, die von den Aposteln ausgegangen sei, sei die Spur ihrer Gotteserfahrung, aus der heraus Menschen ihnen wie früher Jesus die Kranken zur Heilung anvertrauten. "Jeder von uns hat eine Spur Gottes erfahren", machte er Mut. "Die Quelle des Heiligen Geistes in unserem Tun gibt Kraft, die ausstrahlt und die Leichtigkeit des Heiligen Geistes." Gott ist so faszinierend großZwei Katholikentagsbesucher stehen auf und stellen sich auf die Bühne, um von Spuren Gottes beim Katholikentag zu erzählen. "Gott ist so faszinierend groß", sagt Matthias Platzer. "Und in jedem Menschen, dem ich hier begegne, ist etwas Faszinierendes von ihm. Wenn ich euch alle hier sehe, das was in Ihnen von Gott lebt, dieser göttliche Funke in Ihrem Herzen, Mensch, das ist faszinierend ... ihr seid eine erweiterte Spur Gottes für mich!" In vielen Gesprächskreisen sei er in diesen Tagen gewesen, und immer habe er sagen können: "Das ist so wie bei mir, nur anders!" Diese Vielfalt in der Einheit, das sei eine Spur Gottes, "einfach umwerfend". "Wenn ich dahin gehe, wo Gott mich haben will..."Marianne Maier ist nach ihrem Zeugnis total überrascht über die starke Resonanz. "Ich hab doch einfach nur erzählt, was ich erlebt habe", sagt sie. Eben. Das war Leben pur. Ihr Wunsch, in aller Ruhe zum Katholikentag zu fahren - und dann der Wunsch des Chefs, bis zum Montag einen Berg Arbeit fertig zu haben. "Und ich fahre mit Zweifeln und doch entschlossen heute morgen im Nachtzug von Hamburg nach hier, komme in die 'Oase Inschallah' - das ist das Verpflegungszelt der Schönstattbewegung -, und da sehe ich bekannte Gesichter, da sind Freunde, das war einfach toll. In der Oase, da bekommt mit dem Kaffee einen Keks mit einem Spruch, und auf meinem Zettel stand: 'Wenn ich dahin gehe, wo Gott mich haben will, erwartet er mich immer mit offenen Armen und gefüllten Händen." Da ist etwas zu spüren von Gottes Wirken, hier und jetzt... Die Atmosphäre ist Gebet. Mit der Leichtigkeit des Heiligen Geistes bringt Moderator Pfr. Pozorski die Menschen in der überfüllten Halle dazu, einander, jeweils zu zwei oder drei, nun von Gottes Wirken auf diesem Katholikentag zu erzählen. Es entsteht ein Stimmengewirr, das der Moderator nach den vorgesehenen zwei Minuten kaum übertönen kann... und das sich dann wie von selbst in tosendem Beifall auflöst. Gott, wann ist dir das letzte Mal so applaudiert worden für die kleinen Spuren deines Wirkens? "Das ist wie Pfingsten," sagt Karheinz Pozorski, "jeder hört sie in seiner Sprache Gottes große Taten verkünden", Gottes kleine und große Spuren. Da habe ich heute nach nicht schlafen können in der Turnhalle, einer hat geschnarcht... und ich habe gedacht, das halte ich nicht noch eine Nacht aus: Und heute morgen bekam ich ein Zimmer! - Und der Hund unserer Quartiersleute, der uns vorgestern Nacht nicht in Haus lassen wollte und lange nach Mitternacht die ganze Nachbarschaft wachgebellt hat, war gestern Abend still...ganz still. Der kleine Sohn hatte ihn zu sich ins Schlafzimmer geholt... Spurensuche: "Davon redet man jetzt"Die Schönstatt-Bewegung, so Professor Dr. Hubertus Brantzen, Mainz, hat eine lange Erfahrung mit dem Suchen und Entdecken des lebendigen Gottes mitten im normalen Alltag, mit einem Gott, dessen Stimme in den Menschen und Ereignissen hörbar wird. Mit der in den letzten Jahren entwickelten Methode der Spurensuche wird dieses "Expertenwissen" in die ganze Weite der Kirche hinein vermittelt. Wie die Resonanz beim Katholikentag zeigt - neben dem täglichen Mittagsgebet gibt es über 30 Kleingruppenangebote für maximal 35 Personen -, offenbar eine Marktlücke, die gefüllt wird. Die gute Vorbereitung, die intensive Werbung, das gute Zusammenspiel zwischen Oase, Mittagsgebet, Schönstatt-Stand, das alles trägt Frucht. An der Bushaltestelle vor dem Kongress-Zentrum ging Richtung Messehallen am Vormittag um 11.30 Uhr nichts mehr. "Wenn Spurensuche mit Anselm Grün ist, da müssen die doch wissen, dass da alles hin will," sagt verständnislos eine junge Frau, "Da müssen die doch Sonderbusse einsetzen." Beim nächsten Katholikentag gibt es sicher wieder Spurensuche. Und vielleicht auch Sonderbusse. Mehr vom Katholikentag täglich aktuell unter:
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Last Update: 18.06.2004
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