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 published: 2004-05-05

Miteinander für Europa - für ein Europa der Menschen, ein Europa des  Geistes

Geistliche Bewegungen und Gemeinschaften für eine "Ökumene der Herzen" und ein Europa, das sich als Familie begreift - Morgen beginnt in Stuttgart der Kongress "Miteinander Reichtum entdecken"

Rueda de prensa, Stuttgart, 5 de mayo de 2004: Juntos por Europa

Press Conference in Stuttgart, May 5, 2004: Together for Europe

Presse-Konferenz in Stuttgart, 5. Mai 2004: Miteinander für Europa

 

Hubert Schulze Hobeling (responsable de la prensa), con Chiara Lubich

Hubert Schulze Hobeling (responsable for the media), with Chiara Lubich

Hubert Schulze Hobeling, Medienbeauftragter, begrüßt Chiara Lubich

 
Helmut Nicklas

Helmut Nicklas, Munich, YMCA, iniciador de "Juntos por Europa"

Helmut Nicklas, Munich, YMCA, initiator of "Together for Europe"

Helmut Nicklas, München, CVJM, Initiator von "Miteinander für Europa"

 
Chiara Lubich

Chiara Lubich: "Una sola familia, hermanos, hijos del mismo Padre"

Chiara Lubich "One family, brothers and sisters, children of one Father"

Chiara Lubich: "Eine einzige Familie, Brüder und Schwestern, Kinder des selben Vaters"

 
Gerhard Proß

Gerhard Proß, Esslingen, YMCA, responsable del Congreso

Gerhard Proß, Esslingen, YMCA, responsible for the Congress

Gerhard Proß, Esslingen, CVJM, Koordinator des Mitarbeiterkongresses

 
Pressekonferenz

Rueda de prensa

Press Conference

Pressekonferenz

 
Pressekonferenz Podium

Tienen una visión

They have a vision

Sie haben eine Vision

 
Chiara Lubich

Un Europa del espiritu

A Europe of the spirit

Ein Europa des Geistes

 
Hubert Schulze Hobeling und Chiara Lubich

Juntos...

Together...

Miteinander...

 

Fotos: POS, Brehm © 2004

EUROPA, Bewegungen, mkf. Es steht eine Vision dahinter: Europa eine Seele gehen; ein Europa gestalten, das sich nicht zuerst als politische oder wirtschaftliche Einheit versteht, sondern als ein Europa des Geistes, ein Europa auch, das sich als Familie begreift. Hinter dieser Vision, die das Treffen "Miteinander für Europa" am 8. Mai und den vorausgehenden Kongress beseelt, stehen konkrete Personen aus den geistlichen Bewegungen, von denen drei - Chiara Lubich, Helmut Nicklas und Gerhard Proß - heute vor der Presse diese Vision vorstellten. Das erfahrene Miteinander der unterschiedlichen Bewegungen und Gemeinschaften wird dabei zum Modell einer europäischen Geschwisterlichkeit und einer gelebten und erlebten  "Ökumene der Herzen".

Satellitenübertragung in 25 Orte  in Venezuela und  in große  Sportstadien in Italien, in die Universitätsaula von Tirana, Albanien und in den Gemeindesaal St. Gallus Freiburg-Merzhausen, ins Europaparlament in Straßburg und ins Zentrum der Fokolarbewegung (Mariapolis Center) in Istanbul und fast150 weitere Städte Europas: was steckt eigentlich hinter dieser Giga-Veranstaltung "Miteinander für Europa", zu der am Samstag, 8.Mai, an die 10.000 Menschen in der Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart erwartet werden, davon circa 2.500 von außerhalb Deutschlands? Zu dieser Frage äußerten sich im Vorfeld der Veranstaltung im CVJM-Haus in Stuttgart Helmut Nicklas, München, Initiator von "Miteinander für Europa" (CVJM München), Chiara Lubich, Gründerin und Präsidentin der Fokolar-Bewegung, und Gerhard Proß, Koordinator des Mitarbeiterkongresses (CVJM Esslingen).

Integration oder: Wir werden reicher durch das, was uns am Anfang fremd und unverständlich ist

Integration ist das große Thema in einem Europa, das sich nicht nach Osten erweitert, sondern dessen Osten sich integriert in das, was ein Vereintes Europa sein soll. Die große Zahl von Bewegungen und Gemeinschaften in der Kirche bringen ein großes Teil Erfahrung der Integration mit - innerhalb der jeweiligen Bewegungen und, so Helmut Nicklas, nun auch dank des "gigantischen Lernprozesses", den das gemeinsame Vorbereiten dieser Tage bewirkt hat. Einige der beteiligten Gemeinschaften haben in ihrer Spiritualität ein besonderes Charisma für die Integration, so die Fokolarbewegung für die Integration der Konfessionen, die Gemeinschaft Sant'Egidio für die Integration der Ärmsten der Armen. Alle aber hätten sich diesem Prozess geöffnet, und, so Helmut Nicklas, die Erfahrung gemacht: Wir werden reicher durch das, was uns am Anfang am andern fremd und unverständlich ist, die Sprache etwa oder Ausdrucksformen.

Eine einzige Familie oder: die grundlegende Revolution 

Dann spricht Chiara Lubich, und ihre ganze Person spricht. Man vergisst, dass sie italienisch spricht, und man vergisst, dass dies eine Pressekonferenz ist. Da spricht jemand, der eine Vision hat und die Kraft, diese Vision Leben werden zu lassen. Europa eine Seele geben - Leben werden lassen, was der Papst mit Blick auf Europa immer wieder sagt, ein Europa des Geistes mitgestalten, mitwirken daran, dass die Idee der  universellen Geschwisterlichkeit - die diesen Papst bewegt wie sie Mahatma Gandhi und Martin Luther King bewegt hat - zur Leitschnur des politischen Handelns wird.

Zwei der großen Ideen der Französischen Revolution hätten historische Auswirkungen gehabt - die Freiheit in der Abschaffung der Sklaverei, die Gleichheit im Siegeszug der Demokratie; doch die Brüderlichkeit, die Geschwisterlichkeit, habe kläglich Schiffbruch erlitten.

Wer sich wirklich für diese Geschwisterlichkeit eingesetzt habe, für eine wirkliche Geschwisterlichkeit:

"Eine einzige Familie, Brüder und Schwestern als Söhne und Töchter des einen Vaters - das ist die grundlegende Revolution!"

Es ist der Weg der Liebe, deren Ursprung himmlisch ist: einer Liebe, die alle umfasst. Es ist die Vision eines Europa, dessen Völker sich zu lieben gewinnen - auch die, die keine "natürlich" Freundschaft füreinander verbindet.

Es geht um eine Liebe, die initiativ wird, die den ersten Schritt tut: im Miteinander von Mensch  zu Mensch und auf der Ebene der Nationen.

Es ist eine teilnehmende und teilhabende Liebe, die sich einlässt auf den anderen, die sich interessiert und Anteil nimmt am anderen und den anderen Anteil am eigenen Leben gibt.

Jesus selbst ist Garant dieser umfassenden Geschwisterlichkeit, so Chiara Lubich, ist Garant dieser einen Familie, in der er selbst "Geschwister" geworden ist.

Bewegungen mit ihrem je eigenen Charisma - für den Frieden, für Arme, für den Dialog... - sind die Werkzeuge, die der Heilige Geist benutzt, um diese Familie Europa zu schaffen.

Einheit in Vielfalt oder: Im Kern verstehen wir uns zutiefst

Das Abenteuer des Miteinander der Bewegungen: darauf kommt Gerhard Proß zurück, das soll in den beiden Tagen des Mitarbeiterkongresses als Reichtum entdeckt werden.

Warum kommen so viele so total unterschiedliche Bewegungen und Gemeinschaften jetzt zusammen? Eine Frage aus dem Kreis der Journalisten lässt Gerhard Proß noch einmal aufgreifen, was er schon  in seinem Statement genannt hat: Es geht nicht um Symbiose, sondern um das Erleben der Einheit in Vielfalt, auch darum,  die Rolle und den Auftrag  der Bewegungen und geistlichen Gemeinschaften zu sehen. Der Impuls der Einheit sei überall stark zu spüren. "Wir haben lange die Richtigkeit und die Unterschiedlichkeit betont", sagt er, "jetzt gilt es auch zu entdecken: Im Kern verstehen wir uns zutiefst." Und was ist der Kern? Jesus hat gebetet, "dass alle eins seien, damit die Welt glaubt..." Wenn wir eins sind, wird auch die Welt wieder glauben können.

Es ist vieles, was die Bewegungen verbindet, betont Helmut Nicklas: Gott lieben als reale Erfahrung; das Wort - die Bibel - lieben; den Menschen lieben - gerade den, an dem die andern vorbeigehen."

Das Leben in verbindlicher Gemeinschaft gehöre auch dazu, ergänzt Proß. Da sammele man Erfahrungen im Miteinander, die das Miteinander in anderen Bereichen, in Europa, befruchten.

Dialog des Volkes oder: Entdecken, was uns gemeinsam ist

Europa dürfe nicht nur im Dialog der Politiker sich verwirklichen, so Chiara Lubich, sondern im "Dialog des Volkes". Wer keine Angst habe, seine Brüder und Schwestern zu entdecken, könne jene Spiritualität der Gemeinschaft leben, die der Papst der ganzen Kirche empfohlen habe, der habe auch die Haltung, auf Europa zuzugehen. Was es heiße, Familie zu sein, zeigte sie am Beispiel ihrer eigenen Familie - die Mutter glühende Katholikin, der Vater Sozialist, ein Bruder Kommunist: und ein unwahrscheinlich starker Zusammenhalt in dem Gemeinsamen, das sie verband.

"Wir haben so viel gemeinsam als Bewegungen", sagte sie: die Taufe, das Alte und Neue Testament, grundlegende Glaubenssätze, die ersten Konzilien. Nicht die Mahlgemeinschaft, aber  Christus in der Mitte. Das sei die Kraft und der Anstoß, weiter aufeinander und auf  Europa zuzugehen.

Warum hat sich die Christenheit auseinandergeteilt? Neben den vielen Gründen, so Chiara Lubich, sei es vor allem das Fehlen wirklicher Liebe. Doch   vielleicht könne man es auch so sehen, dass Gott in jeder der vielen Konfessionen und Kirchen einen Aspekt der christlichen Kirche gesichert habe - und eine die Kirche, die wieder eins wird, wird reicher sein, wird ganz reich sein, weil der Reichtum der vielen Kirchen zusammenfließt und zum gemeinsamen Reichtum werde.

Das Europa, das wieder zusammenfinde, werde reich, sehr reich sein

Es gelte, nicht von Ängsten geleitet, sondern von der Freude an diesem Reichtum auf Europa und einander zuzugehen, so Gerhard Proß - und eine Ökumene der Herzen leben.

Miteinander Reichtum entdecken: darum wird es in den beiden nächsten Tagen hier in Stuttgart gehen.

Pater Michael Marmann, Pater Heinrich Walter, Pater Lothar Penners, Schw. Nurit Stosiek und eine Reihe anderer Mitglieder aus der Schönstatt-Bewegung sind in der Durchführung des Kongresses, in Foren und Podien aktiv.

Wo finden am 8. Mai Satellitenübertragung statt?: www.europ2004.org

 



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