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 published: 2004-02-25

Wenn aus Tränen der Trauer kleine Freudentränen werden

Karneval einmal anders – Lichterrosenkranz am "Rosen"- Samstag

21 de febrero de 2004: Rosario Iluminado en la Iglesia de la Adoración, Schoenstatt. La gente se quedó, rezando...

February 21, 2004: Illumined Rosary in the Adoration Church, Schoenstatt. People simply stayed, praying…

21. Februar 2004, Lichter-Rosenkranz in der Anbetungskirche. Viele blieben noch lange im Gebet...

 
 

Vivamos el rosario... Participaron unas 60 personas

Let us live the rosary... Appr. 60 persons participated

Leben wir den Rosenkranz… Ungefähr 60 Personen nahmen teil.

 

Cada dolor se hace luz... se hace rosa...

Each pain becomes light... becomes a rose…

Jeder Schmerz wird Licht…, wird Rose...

 
 

... en una corriente de oración, de vida y gracias

...in a stream of prayer, life, and grace

…in einem Gebets-, Lebens- und Gnadenstrom.

Fotos: POS Fischer © 2004

 

 

 

DEUTSCHLAND, jmk. Den Begriff "Rosen"- Samstag hatten sich die Berufstätigen Frauen, Nordkreis selbst ausgedacht. Der fehlt in der karnevalistischen Namensgebung einfach noch. Das Anliegen: Eine Art Alternativprogramm zum üblichen Karnevalsrummel – Freude einmal anders erleben. Das Angebot: Gemeinsam Lichterrosenkranz beten, damit aus Tränen der Trauer kleine Freudentränen werden können.

Rund 60 Personen waren an diesem Karnevalsamstag der Einladung der Frauen gefolgt, wieder gemeinsam in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt einen Lichterrosenkranz zu beten. Am nächsten Tag, dem 22. Februar, würde es genau ein Jahr her sein, seit der erste Lichterrosenkranz in der Anbetungskirche gebetet worden war. Ein kleines Jubiläum! Auffallend viele junge Menschen waren dieses Mal dabei – Beweis dafür, dass auch die junge Generation mehr sucht als nur Konfetti und Alkoholgenuss. Kalt war es draußen und ein scharfer Wind fegte über den Kirchenvorplatz. Aber mit jedem Licht vorne am dargestellten Rosenkranz in der Kirche, wurde es auch in den Herzen ein wenig wärmer, so dass man die Kälte draußen einfach vergaß.

"Es war das pure Leben"

In ihrer Einleitung zum Rosenkranz sagte Martina Rasch, eine der Initiatoren, zu den Leuten: "Wir möchten Sie dazu einladen, in diesem Rosenkranz ihren Alltag ins Gebet zu nehmen. Sie dürfen alles, was sie bewegt, Christus und seiner Mutter anvertrauen." Den Alltag ins Gebet nehmen – dazu gehören Trauer und Freude. Es gibt sie einfach nicht – die grenzenlose Freude und auch die grenzenlose Trauer. Beides gehört zusammen und beides bedingt einander. Das kam an diesem Tag besonders schön zum Ausdruck: Eine Frau dankte für die bestandene Prüfung, dann wurde für eine Freundin gebetet, die durchgefallen war und die Prüfung im April wiederholen muss. Ein Mann dankte für die gesunden Enkelkinder, jemand anderes betete für eine befreundete Familie, deren jüngstes Kind schwer krank ist.

"Es war das pure Leben, das in diesem Lichterosenkranz zum Ausdruck kam. Leben, wie es jeder von uns erlebt", sagte eine Teilnehmerin später. Und so hatte Pater Kentenich es sich vorgestellt. Ein Miterleben der Freuden und Leiden Jesu Christi und seiner Mutter auf den Wegen des eigenen Lebens. In einem Vortrag von 1949 in Argentinien sagte er: "Ich meine, das wäre gar nicht anmaßend, wenn Sie für sich einmal jedes Gesätz durchgingen und Ihr Leben damit vergleichen. ... Das ist ein ungemein schöner Gedanke: Wir Fünfzehn (die Anwesenden) beten nicht nur den Rosenkranz, wir LEBEN den Rosenkranz."

Den Alltag mit dem Rosenkranz zu verknüpfen, daraus Kraft, Freude und Anregung für das persönliche Leben zu schöpfen, dazu regte der Gründer Schönstatts seine Bewegung mit diesen Worten an. Und beim Lichterrosenkranz an diesem Samstagnachmittag wurde das ein wenig erlebbar.

Verbundenheit im Gebet über Grenzen hinweg

Wie immer stand in der Mitte des Rosenkranzes das Bild der pilgernden Gottesmutter. Es stammt aus Argentinien und verbindet die Lichterrosenkränze hier in Deutschland mit dem Gnadenstrom von allen Lichterrosenkränzen, die schon gebetet wurden oder in Zukunft noch gebetet werden. Ein sichtbares Zeichen dafür, dass der Lichterrosenkranz auch von vielen Menschen in anderen Ländern – vor allem in Argentinien – mitgetragen wird. Ein Geben und Nehmen – ein sichtbares Zeichen des "Corpus Christi mysticum", wie es der heilige Paulus in seinen Briefen beschrieben hat. Denn wie die Missionare der Pilgernden Gottesmutter in Argentinien beim Rosenkranz für die Anliegen der Menschen aus Deutschland mitbeten, die den Lichzter-Rosenkranz beten, so ist es inzwischen schöne Tradition geworden, dass auch hier in Deutschland für die Sorgen und Nöte der gebetet wird, die um den Lichter-Rosenkranz in Schönstatt wissen und ihren Dank, ihre Liebe und ihr Leid in den lebendigen Rosenkranz hineingeben. Ein fruchtbarer Austausch, wie sich schon bald herausstellen sollte. Noch letzter Tage kam eine E-Mail aus Monclova, Coahuila, Mexiko in Deutschland an, in der Alma Rosa Muñoz Rivera schrieb, dass sie auf schoenstatt.de von den Lichterrosenkränzen in Deutschland erfahren habe, und dieses Apostolat nun einmal im Monat in den Krankenhäusern ihres Landes durchführen wolle. So schließt sich der Kreis des Lichterrosenkranzes und fließt nach Südamerika zurück, wo er auch seinen Ursprung nahm.

"Das ist so schön – das sollte stehen bleiben!"

Es war mittlerweile 16.15 Uhr geworden, als das letzte "Ave Maria" in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt verklungen war. Über eine Stunde hatte man miteinander gebetet und die Anliegen vieler mitgetragen – Freude und Leid. "Die Zeit ist so schnell vergangen, dass man es gar nicht gemerkt hat", sagte eine Frau am nächsten Morgen, die z.Zt. einige Tage in Schönstatt ist. Eine junge Frau, die mitbekam, dass der sichtbar gewordene Lichterrosenkranz – die Lichter und Rosen – wieder "weggeräumt" werden sollte, sagte ganz spontan: "Das ist so schön – das sollte stehen bleiben. Da ist so viel Herzblut drin." Kurzerhand wurde in der Sakristei nachgefragt und der Lichterrosenkranz durfte tatsächlich während der Heilige Messe, die um 17.00 Uhr begann, stehen bleiben!

Ausdruck der Würde

Nach dem Lichterrosenkranz wiesen die Berufstätigen Frauen, Nordkreis noch auf die Unterschriftenaktion "Menschenwürde in allen Phasen des Lebens – Nein zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe" hin, die sie als Gemeinschaft unterschützen. "Wer einmal einen Lichterrosenkranz mitgebetet hat, dem ist klar, das der Schutz des menschlichen Lebens – ob alt oder jung – von höchster Bedeutung ist. Der Lichterrosenkranz bringt die Kostbarkeit und Würde des Menschen zum Vorschein", so erklärt eine der Frauen den Zusammenhang zwischen dem Lichterrosenkranz und der Unterschriftenaktion.

Am Ende wurden noch Bonbons an alle Teilnehmer des Lichterrosenkranzes verteilt, weil doch schließlich Karneval war und neben der Seele auch der Leib an diesem Tag nicht zu kurz kommen sollte. Die Freude darüber, stand vielen im Gesicht geschrieben!

Die Rose, die vom Leben erzählt

Es war schon dunkel geworden, als die Frauen nach der heiligen Messe den Lichterrosenkranz wieder "abbauten". Doch die Rosen blieben als Erinnerung vor dem Bild der Gottesmutter in der Gründerkapelle stehen. Und jede Rose erzählt der Gottesmutter die Geschichte eines Menschen aus Deutschland, Argentinien, Mexiko, Spanien, Costa Rica oder Panama und "sagt" ihr leise: "Vergiss mich nicht!"

Der nächste Lichter-Rosenkranz in Schönstatt ist am 3. April, 15.00 Uhr.

Weitere Termine für den Lichter-Rosenkranz in Schönstatt siehe www.veranstaltungen.schoenstatt.de



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