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 published: 2004-01-30

Weitergehen zur Höhe, Christus entgegen

"Cruzada de Maria 2004": Zu Fuß über die Anden, vom Heiligtum in Mendoza zum Heiligtum in Bellavista

Logotipo de la Cruzada de María

Logo of the Crusade of Mary

Logo der Andenüberquerung "Cruzado de Maria"

 
 

Misa en el Santuario de Mendoza

Mass at the Shrine of Mendoza

Messe im Heiligtum von Mendoza

 
 

Durante la Misa de apertura

During the initial Mass

Während der Eröffnungsmesse

 
 

Unos padres estuvieron presente

Some parents were present

Einige Eltern waren dabei

 

La magia del violin

The magic of the violin

Geigenklänge

 

Los jovenes en camino (foto desde un camioneta)

The young people on the road (photo takes from a car)

Aus dem Auto fotografiert: Jugendliche auf dem Pilgerweg

 

En el camino de la cruzada

Scenery at the route of the crusade

Landschaft auf dem Weg

 

Cristo Redentor

Christ the Redeemer

Statue des Erlösers

 

Placa de la MTA a los pies del Cristo Redentor

MTA  plaque at the base of the statue

MTA-Plakette am Fuß der Christus-Statue

Fotos: Cabral © 2004

 

 

 

ARGENTINIEN/CHILE/PARAGUAY, Javier Cabral. Im Januar 2004 startete die Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) ihre dritte Andenüberquerung, zu Fuß vom Heiligtum in Mendoza in Argentinien zum Heiligtum von Bellavista ein Chile. Eine Riesen-Herausforderung, kräfteraubend und anspruchsvoll. Doch Jugend ist für das Größte geschaffen! Jugendliche aus Chile, Argentinien und Paraguay waren dabei.

Heiligtum La Puntilla, Mendoza, Mittwoch, 14. Januar 2004: Es ist ungefähr 19.30 Uhr und die 25 Jungen aus Córdoba, Argentinien, singen laut und immer lauter, während Pater Francisco Rojas geduldig wartet. Die Chilenen sind in verschiedenen Gruppen verstreut, wie auch die Jungen aus Paraguay: fünf aus Ciudad del Este sind dabei und 23 aus Asunción.

Wir sprechen mit den Seminaristen Beltrán Gómez, Andrés Rodríguez, Pastor Achával aus Argentinien, und mitLorenzo Lütjens aus Spanien, die auch mitpilgern. Unterwegs wird Facundo Bernabei aus Córdoba zur Gruppe hinzustoßen.

Man sieht auch mehrere Mitglieder der Schönstattfamilie von Mendoza, und in der Ferne scheinen die ersten Lichter der Stadt...

...die Andenüberquerung endet im Himmel

In diesem Moment ruft Pater Claudio Martínez alle zusammen, er braucht ein Megaphon; es beginnt die Aussendungsfeier. Die Jungen sitzen im weiten Kreis um das Heiligtum. "Die Andenüberquerung beginnt heute und endet im Himmel..." - "Es ist nicht einfach...; Jesus dort auf der Höhe zu begegnen, kostet etwas."

Er erklärt, dass man vom historischen Gesichtspunkt aus dem sogenannten Uspallata-Weg folgt, den General Heras während des Unabhängigkeitskrieges von Chile und Peru im Jahr 1817 benutzte. "Aber wir machen die Überquerung, weil wir die innere Freiheit gewinnen wollen," schließt Pater Martinez.

Geigenklänge verzaubern

Die heilige Messe konzelebrierten Pater Besanilla, Pater Claudio Martínez, Pater Francisco Rojas y Pater Martín Gómez, die mit den Jugendlichen gehen.

Es war schon dämmerig, als während der Messe ein neuer Ton aufklang. Einer der Jungen aus der Delegation von Paraguay begleitete die Lieder mit der Geige. Es war einer dieser Augenblicke voller Zauber, in der alle nur noch schauten und hörten, während die Sonne hinter dem Heiligtum unterging.

Aufbruch zur großen Pilgerschaft am 15. Januar

Vier Uhr morgens. Zeit zum Aufstehen. Die Gruppen, die das Frühstück bereiten, sind schon beschäftigt. Alles ist Begeisterung pur. An diesem ersten Tag liegt eine Strecke von 27 Kilometern vor ihnen, von Mendoza, 750 Metern über dem Meeresspiegel auf etwa 1000 m Höhe. Von der Straße aus sieht man in nicht zu großer Entfernung die imposante Kordillere der Anden, die die Pilger erwartet mit ihren schneebedeckten Gipfeln, dem eisigen Wind, der Einsamkeit und den Schotterwegen durch vegetationslose Höhen auf die Probe stellt.

Sie gehen mit der MTA, sicher, doch sie werden während der 16 Tage ihrer Pilgerschaft mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und vom Alltag daheim wird nicht viel bleiben: kein Fernsehen, kein Zappen, keine Computerspiele, kein Chat, kein Internet, gar nichts dergleichen.


Es sind Exerzitien im Gehen, mit täglichen Messfeiern irgendwo unterwegs mitten in einer gewaltigen, atemberaubenden Natur.

Vielleicht ist es für manche die stärkste Erfahrung ihres Lebens, im natürlichen wie spirituellen Bereich.

Unterwegs

Auch die Eltern gehen irgendwie mit. Meine Frau und ich hatten die Delegation aus Paraguay von Asunción nach Mendoza begleitet. Da wir Urlaub hatten, machten wir eine Tour in die Berge, mit dem Auto natürlich. Wir waren unterwegs, als wir sie sahen. Urplötzlich tauchten sie vor uns, nahe der Ortschaft Potrerillos, auf etwa 1500 Metern Höhe sahen wir sie gehen. Das Kreuz und die Fahnen von Paraguay, Argentinien und Chile vorweg gingen sie, unsre Jungen, in kleinen Gruppen mit großen Abständen dazwischen, entsprechend dem Grad der Müdigkeit.

Als wir am Nachmittag von unserem Ausflug zurück kamen, erblickten wir in der Ferne ihre Zelte und hielten an, um sie zu begrüßen. Die Jungen gingen gerade zur Messe in der Kapelle Santa Teresa de los Andes.

Die ersten Blasen an den Füßen, Knieschoner, müde Schritte. Sie sagten, dass die ersten fünf Tage die schlimmsten sind, vor allem für die, die nicht ans Wandern in dieser Höhe gewöhnt sind. Es fehlt Sauerstoff, der Schritt wird schwerer, und mancher fragt sich: "Was mache ich hier eigentlich? Wiese bin ich hier?" Doch man ist mitten im Nirgendwo und muss weiter...

Der Humor kommt gleich hinterher. Einer der Jungen sagt lachend: "Willkommen, was braucht man ein Fünf-Sterne-Hotel, wir haben Tausende von Sternen über uns!"

Die nächsten Etappen: Immer höher hinauf

Am vierten Tag erreichen die Jugendlichen Uspallata-Tal. Unterwegs schlafen sie in Schulen, Schutzhütten, Militärposten.

Am fünften Tag, am 20. Januar, wird im Freien übernachtet; sie sind in Picheuta; das Befreiungsheer hat hier Halt gemacht; es gibt eine wunderbare Naturbrücke dort...

Freier Himmel, Müdigkeit, Schmerz, Einsamkeit, Steine und noch mehr Steine: das ist es, was Spuren hinterlässt an einem solchen Tag, wo ein persönliches Opfer sich mit dem unseres Gründers für immer verbindet...

Am siebten Tag erreichen sie Puente del Inca auf 2700 Metern Höhe. Dort ist vor vielen Jahren ein Hotel entstanden, ein Thermalbad und eine Kapelle. Ein Erdrutsch hat am 15. August 1965 das Hotel zerstört, das nicht wieder aufgebaut wurde... Die Kapelle steht noch.

Auf dieser Höhe spürt man endgültig den Sauerstoffmangel. Es wird schwierig zu gehen und dabei zu reden, man ist sofort müde. Die nicht an die Höhenluft gewohnt sind, bekommen Schwindelanfälle.

Am Horizont sehen sie den Vulkan Tupungato und den Berg der Sieben Farben, der so heißt wegen der Minerale, die das Gestein unterschiedlich färben. In den darauf folgenden Tagen gehe sie etwa 50 Kilometer am höchsten Punkt Amerikas, dem Aconcagua (Steinerner Wächter) vorbei.

Cristo Redentor

Am Samstag, 24. Januar, am neunten Tag, steigen sie von Las Cuevas auf etwa 3100 Meter Höhe zum Cristo Redentor hinauf, auf 4200 Metern Höhe. Es ist der Tag der größten Anstrengung, 1100 Meter Höheunterschied auf acht Kilometern Strecke. Der Weg ist voller Gebirgsschutt, sehr steil, eng und führt nah am Abgrund entlang. Aus der Ferne sieht er aus wie eine Zickzack-Linie.

Jetzt ist jeder Schritt ein Opfer, man braucht mehr Pausen um zu atmen und Kraft zu schöpfen. Auch wenn die Sonne scheint - es ist Hochsommer! -, weht ein eisiger Wind, der in Gesicht und Hände schneidet. Alles, was man trägt, ist einfach zu schwer. Aber man muss weitergehen, weitersteigen, immer höher hinauf, Christus entgegen, der dort oben wartet... wie auch die MTA in einer Bronzeplastik am Fuß der Erlöserstatue.

Eine Heldentat.

Wenn ich nach Chile gehe, über die Kordilleren...

So heißt es in einem Volkslied. Der Cristo Redentor steht auf der Grenze von Argentinien und Chile, und nun beginnt der Abstieg von der Kordillere . Die Jungen sind müde aber glücklich, sie gehen weiter, immer weiter, und in wenigen Tagen erwartet sie die Gottesmutter im Heiligtum von Bellavista.

Dann haben sie 384 Kilometer an 16 Tagen zurückgelegt.

Großes Medieninteresse

In Argentinien berichteten sowohl der Diario los Andes aus Mendoza wie La Nación, eine der größten und bedeutenden Zeitungen des Landes, in ausführlichen Artikeln über dieses Unternehmen. In La Nación erschien am 17. Januar ein langer Artikel mit Interviews der Jugendlichen - in beeindruckendes Zeugnis für die Gottesmutter von Schönstatt und ihre Jugend.



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Last Update: 05.02.2004 Mail: Editor /Webmaster
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