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 published: 2003-09-05

Ganzheitlich leben und lieben

Münsteraner Regionalbischof Ostermann bei der Fünfzigjahr-Feier des Emsdettener Heiligtums

Eucaristía en la carpa, con Mons. Ostermann, Obispo Auxiliar (der.)

Festive Mass in the tent, with Auxiliary Bishop Ostermann (r.)

Beginn des Gottesdienstes im Festzelt mit den örtlichen Geistlichen und Bischof Ostermann aus Münster, rechts am Altar

 
 

En el Santuario de Emsdetten

In the Shrine in Emsdetten

In der festlich geschmückten Kapelle

 
 

Salida del Santuario

Leaving the Shrine

Auszug aus der Kapelle

 
 

Vista de la carpa, con 400 participantes

View of the tent, filled with 400 guests

Gesamtansicht des Festzeltes, das mit über 400 Gästen gefüllt war.

 

El responsable de la Pastoral del Santuario, Sr. Lubinski, con el Obispo

The president of the Shrine Committee, Mr. Lubinski, with the Bishop

Der Vorsitzende, Herr Lubinski, und Bischof Ostermann aus Münster.

 
 

Merienda

Coffe break

Nach dem Gottesdienst konnte sich jeder mit Kaffee und Kuchen stärken.

 
 

Sr. Lubinski, intercambio con la vice-alcadesa de Emsdetten

Mr. Lubinski, talking with the vice mayor of Emsdetten

Der Vorsitzende, Herr Lubinski, im Gespräch mit der stellv. Bürgermeisterin von Emsdetten

Fotos: Ingenieurbüro mdl, Inh. Michael de Lange, Paderborn, www.delange.de

 

 

 

DEUTSCHLAND, Wilfried Toyka. Fünf einhalb Jahre ist er alt, der kleine Luis und jüngster Ehrengast, der vor den ca. 500 Freunden des Schönstatt-Heiligtums bei der Feier im Festzelt eine Ehrengabe überreicht bekommen hat. Als zweifellos häufigster Kapellchenbesucher, so Anni Bennemann, langjährige Kapellchenwärterin des nur wenige Jahre nach Kriegsende erbauten Heiligtums, kann er inzwischen sogar schon zum Engel des Hernn läuten.

Es ist ein großes Familienfest, das die verschiedenen Gruppen und Einzelmitglieder der Schönstattfamilie, Nachbarn, Freunde und vorbei kommenden Besucher unter dem Bild der Gottesmutter und im Schatten ihres Heiligtums miteinander verbindet. Ein Chor aus Emsdetten wirkt mit beim Pontifikalamt mit neun Konzelebranten - unter ihnen drei Emsdettener Gemeindepfarrer - sowie die Feuerwehrkapelle aus dem 20 km entfernten Riesenbeck.

Das Heiligtum ist am südlichen Stadtrand des münsterländischen Emsdetten gelegen. Die

Jubiläumsfeier macht deutlich, daß die Stadt es in geistiger Hinsicht mehr und mehr in ihre Mitte aufnimmt. Auf diesen Tenor ist das Grußwort der stellvertretenden Bürgermeisterin abgestimmt. Sie hat sich der dichten Atmosphäre des Tages mit seinem religiösen, aber auch ganz und gar menschlich-natürlichen Charakter sichtlich nicht entziehen können. Sie freut sich, dass die Stadt von Anfang an den Bau des Kapellchens unterstützt und gefördert hat.

Von diesem Ort aus das mechanistische Denken überwinden

Das ganzheitliche Ineinander von Natur und Übernatur ebenso wie die Ganzheit jedes einzelnen Menschen, der aus Kopf und Herz besteht, macht Regionalbischof Ostermann in der Heiligen Messe zum Kernpunkt seiner Predigt: "Der Gründer Schönstatts hat früh erkannt, dass Gott und Welt für das Erleben des Menschen unserer Tage immer mehr auseinander driften.. Alles dreht sich ums Machen und Funktionieren nach dem Rhythmus der Maschine, bis der Mensch selbst zur Maschine wird. Kein Wunder, wenn das Herz dabei aus dem Takt gerät, unter die Räder kommt..."

Der Schönstattfamilie von Emsdetten spendet der Bischof Anerkennung und Lob dafür, dass sie vor 50 Jahren eine Gegeninitiative gegen diesen Trend der Zeit gestartet hat. "Sie haben die unheilvolle Zeitkrankheit, von Pater Kentenich das mechanistiscbe Denken genannt, klar erkannt und wollten sich dem stellen. Und das nicht in einem. nebulösen Irgendwie und Irgendwo, sondern von einem ganz bestimmten Ort, von diesem Kapellchen aus. Ganz bewusst haben Sie sich dabei der Gottesmutter zur Verfügung gestellt. Und das alles ungeachtet der seinerzeitigen tiefgreifenden Spannungen zwischen Schönstatt und der Kirche ..."

Die Handschrift einer fraulich-mütterlichen Regieführung?

Ganzheitlich Gott und Welt zusammenführen und die Herzen liebend miteinander verbinden - dies war die Botschaft eines szenischen Spieles, welches das Werden und die innere Ausstattung des Heiligtums in kurzen Sketchen schilderte. Besonders spürbar haben die Gäste das Mit-Hineinnehmen der irdischen Wirklichkeit in ihrer ganzen Fülle erlebt im nachgestellten Vorgang der Krönung aus dem Jahr 1957.

Die Krönung war die Reaktion der Emsdettener Schönstattfamilie auf den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes im Jahr zuvor nach Ungarn gewesen. Die Teilnehmer der Krönung wollten in dieser bedrohlichen Situation die Gottesmutter erinnern an ihre Rolle als Herrin und Schutzfrau unserer Länder. Im Blick auf die Wende im Ostblock vor 14 Jahren lag Frage eines Zuschauers nahe: Hat der damalige Krönungsakt der Schönstattfamilie aus Emsdetten und Umgebung womöglich mit dazu beigetragen, dass der Rücktritt der Kommunisten von der Macht 32 Jahre später so gar nicht den gewohnten Charakter eines blutigen Umsturzes hatte, sondern mit Kerzen und Gebetstreffen eher die Handschrift einer fraulich-mütterlichen Regieführung trug?

Diözesanpräses Pfr. em. Albert Bettmer hat in seiner Ansprache vor allem die Person des Bischofs in den Mittelpunkt gestellt. Ganz besonders hier gelte es, die irdische Wirklichkeit durchsichtig auf das Göttliche hin zu machen, sodass der Bischof mehr und mehr als echter Vater seiner Diözese gesehen und anerkannt wird.

"Sie schaut mich immer an"

Die vielen Eintragungen im Fürbitt- und Dankesbuch, das im Heiligtum ausliegt, zeigen: Viele fühlen sich hier von einer Mutter ganz persönlich angeblickt und aufgenommen.

Ihre schriftlichen Zeugnisse sprechen von einer ähnlichen Erfahrung, wie sie der kleine Luis gemacht hat. Nachdem er bei Gelegenheit immer wieder eine andere von den Bänken im Kapellchen ausprobiert hatte, hat er, nach dem Grund für sein Verhalten gefragt, geantwortet: "Wie komisch - egal wo ich bin, immer schaut sie mich ganz persönlich und direkt an."



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