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 published: 2003-08-15

Als Schlangen vor dem Gründerzimmer warteten

Am 17. August wird der 75. Geburtstag des "Bundesheim Schönstatt" gefeiert – Kreative Gespräche und großer Gottesdienst

Foto historica de la Casa de Alianza

Historical photo of the Covenant Home

Historisches Photo des Bundesheims

 
 

Sala de conferencias

Once upon a time...: the conference hall

Damals…: Vortragssaal

 

Procesión de Corpus Cristi

Corpus Christi Procesión

Fronleichnamsprozession

 
 

Retiro para sacerdotes, con el Padre Kentenich

Retreat for priests, with Fr. Kentenich

Priesterexerzitien mit P. Kentenich

Fotos: Archiv © 2003

 

 

 

VALLENDAR. Es gibt kaum ein zweites Haus, das so sehr mit der Geschichte der Schönstatt-Bewegung verwoben ist wie das "Bundesheim". Am kommenden Wochenende feiert die Bewegung das 75. Jubiläum der Hauseinweihung mit einer internen Tagung; am Sonntag, 17. August, sind ab 12 Uhr alle Interessierten herzlich zum Besuch des Bundesheims (oberhalb "Schönstatt-Verlag") eingeladen. Um 14.30 Uhr wird es einen feierlichen Dankgottesdienst geben, gestaltet von der Sacro-Pop-Band "Esperamor".

1928 war es, als der damalige Trierer Bischof Bornewasser das große Gebäude einweihte. "Es war die einzige Schulungsstätte am Ort", sagt Ernest Kanzler, Generaloberer der Schönstätter Marienbrüder und Mitglied im Verein "Schönstatt-Zentrum International" (der für die Feierlichkeiten mitverantwortlich ist). Schönstatt-Gründer und Pallottiner-Pater Josef Kentenich, formte und gestaltete von hier aus die wachsende Bewegung.

"Es war ein Haus voller Leben", erinnert sich Anneliese Eisele. 1949 ist sie in die Gemeinschaft der "Frauen von Schönstatt" eingetreten und sie denkt gerne an die zahlreichen Begegnungen mit dem Gründer zurück. "Er hatte sein Sprechzimmer neben dem Speisesaal, und vor dem Zimmer standen immer Schlangen von Menschen, die ihn sehen wollten", lacht sie.

"Ein Haus, das uns allen zusammen gehört hat"

"Das Bundesheim war ein Haus, das uns allen zusammen gehörte; die einzelnen Gemeinschaften hatten damals noch keine eigenen Häuser." Alle hätten sich hier wohl gefühlt. Eine optische "Zentrale" der jungen Bewegung, "hier konkretisierte sich Schönstatt", wie es Kanzler formuliert (wenn das Haus auch rechtlich gesehen immer Eigentum der Pallottiner war, die es zur Verfügung stellten).

"Die Patres hatten ihren eigenen Trakt im Haus", erzählt Anneliese Eisele schmunzelnd, "und die Marienschwestern haben immer gut aufgepasst, dass niemand in den Bereich ging."

Auch viele Nicht-Schönstätter gingen ein und aus. Heute noch sind die Priesterexerzitien berühmt, die Kentenich hier abhielt, ebenso fanden jährlich pädagogische Tagungen für Lehrer und Erzieher statt. Auch während der Nazi-Diktatur setzte sich Kentenich in Veranstaltungen sehr kritisch mit den neuen Machthabern auseinander.

Von hier aus brach der Gründer zu Weltreisen auf, von hier aus ging er ins KZ und ins Exil. "Da fuhr er mit dem Auto den kleinen Weg am Schönstatt-Verlag vorbei, und wir standen alle am Straßenrand und haben ihn verabschiedet", erinnert sich Anneliese Eisele bewegt.

Dann bauten die einzelnen Gemeinschaften der Bewegung eigene Häuser und Schönstatt wurde offiziell von den Pallottinern getrennt und von Rom als eigenständige Bewegung anerkannt. Damit zogen die letzten Schönstätter aus und die Pallottiner tauften das Gebäude um in "Pallottihaus".

Noch heute kämen viele Erinnerungen hoch, wenn sie das Bundesheim sehe und betrete, sagt Anneliese Eisele. So geht es nicht nur ihr allein; das ist der Grund, warum die schönstattnahe chilenische Stiftung "Maria Königin der Arbeit" entschied, das Gebäude von den Pallottinern zu erwerben, als diese es vor einigen Jahren zum Verkauf anboten.

Was aus dem Gebäude wird? Es soll wieder voller Leben werden, in der Hoffnung sind sich alle einig. Am kommenden Sonntag kann schon mal etwas vom "historischen Geist" des Hauses erfahren werden.



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Last Update: 15.08.2003 Mail: Editor /Webmaster
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