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 published: 2003-07-21

Teenstar - ein persönlichkeitsbildendes pädagogisches Programm zur Sexualerziehung Jugendlicher

Pädagogische Tagung in Schönstatt

Elisabeth Pesahl, Würzburgo, habla sobre el proyecto "TeenStar", un programa educativo para jóvenes sobre la sexualidad

Elisabeth Pesahl, Würzburg, presented TeenSTAR, a program for sexual education of young people

Frau Elisabeth Pesahl, TeenSTAR-Trainerin, Aschaffenburg, erläutert das TeenSTAR - Programm im Rahmen der Pädagogischen Tagung in Schönstatt

 
 

Participaron unos 30 personas, la mayoría profesores y padres

Some 30 persons participated, mainly parents, and teachers

Etwa 30 Personen - zumeist Lehrer und Eltern - nahmen an der Pädagogischen Tagung im priesterhaus Moriah teil.

 
 

Elisabeth Pesahl, Würzburgo

Elisabeth Pesahl, Würzburg

Frau Elisabeth Pesahl, Aschaffenburg

 
 

Coordinación: P. Ludwig Güthlein

Moderator: Fr. Ludwig Güthlein

Die Tagungsleitung hatte Schönstatt-Pater Ludwig Gütlein von der Schönstatt-Zentrale, Referat Bildung

 

Fotos: Brehm, POS © 2003

 

Dr. Hanna Klaus, M.D., Natural Family Planning Center of Washington D.C., fundadora de TeenSTAR

Dr. Hanna Klaus, M.D., Natural Family Planning Center of Washington D.C., foundress of TeenSTAR

Dr. Hanna Klaus, M.D., Natural Family Planning Center of Washington D.C., Begründerin von TeenSTAR

 
 

 

 

SCHÖNSTATT. Claudia Brehm. Die Pädagogische Tagung 2003 in Schönstatt beschäftigte sich unter dem Thema "TeenSTAR - ein persönlichkeitsbildendes pädagogisches Programm zur Sexualrerziehung Jugendlicher" mit der Frage nach einem schlüssigen Konzept der schulischen und außerschulischen Sexualerziehung. Etwa 30 Personen - zumeist Lehrer und Eltern - nahmen teil an dieser Tagung, die von der Schönstatt-Zentrale, Referat Bildung im Priesterhaus Moriah in Schönstatt durchgeführt wurde. Frau Elisabeth Pesahl, TeenSTAR-Trainerin, Aschaffenburg, erläuterte das TeenSTAR - Programm, das Anfang der 80er Jahre von der gebürtigen Österreicherin Dr. Hanna Klaus (Gynäkologin) und ihrem Team entwickelt wurde, um auf die vielen Fragen junger Menschen zu den Themen Freundschaft und Partnerschaft, Liebe, Fruchtbarkeit und Sexualität einzugehen.

"TeenSTAR will Jugendlichen helfen, ihre Sexualität in ihrer ganzheitlichen Vielfalt als positive Lebenskraft zu entdecken und ihre Dynamik in die Persönlichkeitsentwicklung zu integrieren", so Elisabeth Pesahl. Die Referentin stellte die persönlichkeitsbildenden Aspekte des Programm besonders in den Mittelpunkt. "Sexualität wird in ihrer Ganzheit angesprochen. Es geht um Körper und Verstand und Gefühle und Gemeinschaft und um eine geistig-seelische Dimension." Aufbauend auf dem Bewusstsein der eigenen Fruchtbarkeit sollen junge Menschen zu ihrer geschlechtlichen Identität finden. Dadurch kann die Wertschätzung des eigenen Körpers verbessert und der verantwortungsvolle Umgang mit der Sexualität gefördert werden.

TeenSTAR-Kurse im Detail

"Ein TeenSTAR-Kurs geht über ein halbes Jahr, damit die Jugendlichen ausreichend Zeit haben, Fragen entstehen zu lassen und eigene Antworten darauf zu finden." TeenSTAR-Kurse gibt es in Österreich für verschiedene Altersgruppen: Kids von 12-14, oder Jugendliche von 14-18 oder junge Erwachsene ab 18 Jahre.

Themen der Kurse sind u.a.: die Sprache des Körpers entdecken, Anatomie, Fruchtbarkeit von Mann und Frau, Freundschaft, Verliebtheit, Liebe, Verhalten der Geschlechter zueinander, Gefühle, Verständnis für sich und andere, Gesprächs- und Konfliktkultur, Selbstbehauptungstraining und "nein"-Sagen lernen, Empfängnisregelung, Verantwortung, Schwangerschaft, Dialogfähigkeit mit Erwachsenen.

Das Teenstar Programm ist für Schulen als Alternative oder Ergänzung zum schulischen Sexualkundeunterricht gedacht, aber auch für die außerschulische Jugendbildungsarbeit geeignet. In eigenen Ausbildungsseminaren werden interessierte Erwachsene geschult um TeenSTAR Kurse anbieten zu können.

"Ihre Sprache zeigt die große Wertschätzung von Sexualität"

Nach einer Einführung in den grundsätzlichen Ansatz von TeenSTAR führte Frau Pesahl mit den Teilnehmern eine Einheit aus dem TeenSTAR-Kursprogramm durch (der weibliche Zyklus), um Einblick zu geben in die Kurs-Methode mit der die Jugendlichen Teilnehmer konfrontiert sind. Die Tagungsteilnehmer waren beeindruckt von der klaren Sprache und insbesondere von Wertschätzung und Ehrfurcht gegenüber der Thematik, die besonders durch die Wortwahl in der Darstellung der Thematik zum Ausdruck kam. "Ich hörte ihnen gerne zu", meinte eine Teilnehmerin, "Ihre Sprache zeigt die große Wertschätzung von Sexualität und es macht sicher Freude, jungen Menschen zu dieser geglückten Sicht von Sexualität zu verhelfen."

In einer Kleingruppenarbeit beschäftigten sich die Teilnehmer mit dem Bild von Sexualität wie es durch die Medien (vor allem Jugendzeitschriften) vermittelt wird sowie mit biblischen Aussagen zum Thema Liebe und Sexualität. "Christen sind in diesen Fragen viel zu defensiv und überlassen die Meinungsbildung anderen. Es ist unabdingbar, dass die Kirche angesichts der pluralen Einstellungen zur Thematik mit klaren Worten Stellung bezieht" so die Stimme aus einer Kleingruppe.

Geschlechtsspeziefischer Ansatz

Die Referentin stellte in einer weiteren Arbeitseinheit Unterschiede im Jungen- und Mädchenprogramm bei TeenSTAR vor. Teile des Programms werden in geschlechtsspezifischen Gruppen durchgeführt, wobei die TeenSTAR-Leiter vorzugsweise dem selben Geschlecht anghören wie die Kursmitglieder. Es wurde allerdings deutlich, dass das Programm für Jungen noch in Bearbeitung ist.

In einem kurzen Videoausschnitt konnten die Tagungsteilnehmer auch einen Eindruck von Schwester Hanna Klaus, der Begründerin von TeenSTAR, gewinnen. Schwester Hanna erzählte, dass sie durch das persönliche Erleben des Elends junger Mädchen in Pakistan sowie in der Konfrontation mit der bedauernswerten Situation junger Mütter (13 bis 16 Jahre) in den USA angeregt wurde, das TeenSTAR Programm für Jugendliche zu entwickeln. Inzwischen wird in über 20 Ländern erfolgreich nach diesem Programm gearbeitet. Im deutschsprachigen Bereich (Österreich und Schweiz) ist TeenSTAR seit 1994 bekannt.

Ernte

In einer Abschlussrunde, die vom Tagungsleiter Pater Ludwig Gütlein, Schönstatt, moderiert wurde, zeigten sich die Teilnehmer dankbar, dass ein solches Programm existiert, das auch in Deutschland als Alternative zu einer eher tristen Situation in der Sexualerziehung Jugendlicher zum Zuge kommen sollte. Einige Teilnehmer signalisierten ihr Interesse an einem Ausbildungskurs zum TeenSTAR-Leiter.

Dass die Tagung nicht nur interessant war im Blick auf schulische und außerschulische Bildungsarbeit zeigt die Reaktion einer Teilnehmerin am Ende des Kurses: "Ich denke nun anders über meinen persönlichen Fruchtbarkeits-Zyklus. Er ist ja eine total wertvolle Sache für mich. Und ich werde mich bestimmt nicht mehr vor meinen Kindern negativ darüber äußern, dass meine Monatsblutung mal wieder an einem mir unpassenden Termin beginnen musste." Ein anderer Teilnehmer resumierte: "Jugendliche brauchen Ansprechpartner für ihre Lebensfragen, aber keine Moralisten, sondern Menschen, die bereit sind, sich auf einen verständnisvollen Dialog einzulassen."

Weitere Informationen:


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