"Ein schönes Geschenk!"Ein Rosenkranz aus La Plata, Argentinien, für Weihbischof Janssen, Niederrhein |
DEUTSCHLAND, Jennifer Kempen. Die Frauen, die um den Tisch sitzen, spüren deutlich die Begeisterung von Weihbischof Janssen, wenn es um das Thema "Rosenkranz" geht. Da sie diese Begeisterung teilen, entwickelt sich rasch ein anregendes Gespräch. Man berichtet von eigenen Erfahrungen mit dem Rosenkranzgebet und spürt eine Verbundenheit, die von außen nicht machbar ist. Die Frauen erleben, was der Bischof ihnen aus der Geschichte des Rosenkranzes berichtet: "Der Rosenkranz verbindet uns Katholiken in tiefer Weise!" Begonnen hatte es so: Es ist Montag, 30. Juni 2003. Um 17.15 Uhr treffen sich Martina Rasch, Gabriele Sudermann, Inge Cleven, Monika Hillebrand und Jennifer Kempen aus der Gemeinschaft berufstätiger Frauen, Nordkreis, vor dem Xantener Dom. Ihr Ziel ist das Büro von Weihbischof Janssen, das direkt am Dom liegt. Noch ist man ein wenig nervös: "Haben wir alles dabei?" Fünf Augenpaare wandern zum Bild der Pilgernden Gottesmutter, zu Fotos und Internetberichten. Letzte Absprachen: Wer erzählt was? – Dann kann es losgehen. Die Tür öffnet sich und die Frauen werden von der Sekretärin freundlich begrüßt: "Stichwort argentinischer Rosenkranz!", sagt sie fröhlich und gibt jeder die Hand. Die erste Hemmschwelle ist überwunden, und im Gästezimmer werden schnell die Schätze aus der Tasche geholt. Dann betritt auch schon Weihbischof Janssen mit einem Lächeln den Raum. Was das Internet und der Rosenkranz miteinander zu tun habenGabriele Sudermann stellt die Gemeinschaft kurz vor und erzählt den Grund des Besuches. Die berufstätigen Frauen hatten erfahren, dass der Weihbischof Rosenkränze sammelt und möchten ihm nun einen Rosenkranz, der in ihrer Gemeinschaft eine große Bedeutung erhalten hat, für seine Sammlung schenken. Da hat der Bischof natürlich ein offenes Ohr. So erzählen die Frauen "ihre" Rosenkranzgeschichte: Vor knapp zwei Jahren hatte man im Internet von einer Art Rosenkranzbeten in Argentinien erfahren, die man schnell begeistert aufgriff, weil man darin einen Ausdruck des eigenen Ideals fand. Bei dieser Art von Rosenkranzbeten – Lichterrosenkranz genannt – werden kleine Lichtchen in Form eines Rosenkranzes aufgestellt und dann wird zu jedem Ave Maria ein Lichtchen angezündet und der Gottesmutter eine Rose geschenkt. Dabei geht es darum, das eigene Leben in den Rosenkranz hineinzulegen, die eigenen freudenreichen, schmerzhaften Geheimnisse in dieses Gebet zu bringen - und so sich anregen zu lassen, im Alltag den Rosenkranz zu leben. Dieses Beten wurde bei den berufstätigen Frauen, Nordkreis schnell zur "Tradition". Man erlebte, dass der Lichterrosenkranz eine Form des intensiven Betens für andere darstellt, denn mit jedem Ave Maria wird ein konkretes Anliegen verbunden, das laut genannt wird. Die Frauen verstehen darum den Lichterrosenkranz vor allem als apostolisches Gebet. An vielen Orten – auch in Pfarreien – wurde dieser Lichterrosenkranz in den vergangen zwei Jahren schon gebetet. Viele sind dankbar für die dichte religiöse Atmosphäre, die sie dabei erfahren dürfen. Ein Rosenkranz verbindet Argentinien und DeutschlandDer Bischof hört den Frauen interessiert zu, stellt Fragen und erzählt von eigenen Erlebnissen mit dem Rosenkranz. Martina Rasch reicht dem Bischof einen handgeknüpften Rosenkranz aus Argentinien, eigentlich ein Rosenkranz der Armen, denn er besteht nicht aus teuren Holzperlen, sondern aus einer einzigen Makrameeschnur, die geknüpft wird. "Diese Rosenkränze", so erzählt Martina Rasch, "haben sich mit unserem Lichterrosenkranz verbunden. Sie werden von einem argentinischen Ehepaar aus der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter geknüpft und an Kranke und Gefangene verschenkt. Dieses Apostolat unterstützen wir, indem wir einige dieser Rosenkränze in Deutschland verkaufen und verschenken. Nur so ist es dem Ehepaar in Argentinien möglich, auch weiterhin Rosenkränze in ihrem Land zu verschenken. Sie beten den Rosenkranz beim Knüpfen immer für den, der ihn einmal bekommt. Ohne unsere Mithilfe wäre das nicht mehr möglich – denn die Wirtschaft in Argentinien liegt am Boden und wie viele andere ist auch der Ehemann arbeitslos geworden." Die Berufstätigen Frauen haben seit Mitte letzten Jahres etwa 1600 Rosenkränze - alle von diesem einen Ehepaar und ihren Töchtern geknüpft - "unter die Leute" gebracht und diese zum Beten des Rosenkranzes angeregt. Gebet am Grab von Karl LeisnerDer Bischof freut sich über das Geschenk und verspricht, es seiner Sammlung hinzuzufügen. Er hat schon circa 400 Rosenkränze, von welchen ganz aus Silber und Edelsteinen sind, bis zu ganz einfachen zum Beispiel aus einem KZ in Kambodscha. Er findet es gut, dass die Frauen weiterhin die Rosenkränze aus Argentinien importieren und sie nicht hier selber knüpfen. "Aber er hat nicht verstanden, warum sie per Post kommen," sagt Gabriele Sudermann nachher lachend, "wo doch so viele argentinische Bischöfe nach Deutschland kommen!" Etwas bedauernd berichtet er, dass er vor vier Wochen ein Buch über den Rosenkranz beendet hat, in das er den Lichterrosenkranz gerne aufgenommen hätte. "Grund genug also für ein zweites Buch!" sagt eine der Frauen und der Bischof nickt lächelnd. Inzwischen ist über eine Stunde vergangen. Die Frauen bedanken sich für das Interesse des Bischofs und versprechen ihm ihr Gebet. Das erfüllen sie auch gleich nach dem Besuch beim Grab von Karl Leisner in der Krypta des Xantener Doms und beim nächsten Lichterrosenkranz – das ist klar – wird Weihbischof Janssen auch persönlich genannt! Wer das Apostolat der berufstätigen Frauen, Nordkreis unterstützen will und argentinische Rosenkränze kaufen möchte, kann sich wenden an: Alexa Clemens alexa.clemens@schoenstatt.deZum Lichter-Rosenkranz |
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Last Update: 04.07.2003
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