Der Segen der Einheit und das Geschenk der VielfaltÖkumenisches Treffen der Neuen Gemeinschaften und Bewegungen auf dem Ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin |
DEUTSCHLAND, Sigrun Mai. "Miteinander – wie sonst?" Das, was im Dezember 2001 in München unter diesem ausdruckstarken und programmweisenden Motto einen ermutigenden Anfang nahm, fand auf dem 1. ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in Berlin seine Fortsetzung. Aus Anlass des ÖKT riefen die Planer des "Miteinander – wie sonst?" die Mitglieder der neuen geistlichen Gemeinschaften auf ökumenischer Ebene zu einem Treffen auf, das in der Johannesbasilika in Berlin-Kreuzberg stattfand. Das Kernteam unter der bewährten Federführung von Herrn Pfr. Friedrich Aschoff, Präsident der Geistlichen Gemeinde Erneuerung in der evangelischen Kirche, hatte ein abwechslungsreiches Programm konzipiert. Das Miteinander, das die verschiedenen Gemeinschaften schon zu einer sehr wohlwollenden Gemeinschaft zusammengeschlossen hat, sollte den Besuchern einen möglichen Weg der Gemeinsamkeit in der Vielfalt aufzeigen. Herr Pfr. Aschoff, Schwester Anna Maria aus der Wiesche von der Communität Christusbruderschaft Selbitz und Sigrun Mai von der Schönstatt-Bewegung führten souverän durch das Programm. Lieder der einzelnen Bewegungen und ein eindrucksvoller Tanz von Jugendlichen der Fokolar-Bewegung, der zeigte, dass Instrumente, die nicht aufeinander abgestimmt sind, zu Disharmonie führen, sorgten dafür, dass der Nachmittag nicht zu wortlastig wurde. Rückblick auf den Weg von "Miteinander - wie sonst?"Herr Pfr. Aschoff und Marianne Schneppe aus dem ökumenischen Lebenszentrum Ottmaring (Fokolar-Bewegung) gaben einen Rückblick auf den Weg des "Miteinander-wie-sonst?". Viele Begegnungen hat das erste Treffen in München ausgelöst, so ein Besuch der Verantwortlichen in Schönstatt, vorgestellt von Gerhard Proß, CVJM. Angela Reddemann, Verbum Dei, sprach von der wachsenden Gemeinschaft unter den einzelnen Jugendvertretern. Einander kennen lernenBei jedem Treffen ist es auch ein Ziel, die einzelnen Gemeinschaften mit ihrer spezifischen Spiritualität kennen zu lernen. Hier durfte die Schönstatt-Bewegung sich vorstellen, und Axel Wendt von der FCJG (Freie christliche Jugend Gemeinschaft) Lüdenscheid konnte von erfolgreichen Erfahrungen mit Randgruppen (Drogen, Kriminalität) unserer Bevölkerung berichten. Es ist schon eine Kunst, Schönstatt in sieben Minuten vorzustellen. Herr Pater Lothar Penners schaffte es, interviewt von Günter Rattei (ÖLZ Ottmaring), mit einigen wichtigen Inhalten Schönstatt zu durchleuchten. Er sprach von den Anfängen der Bewegung vor dem Krieg, von der Arbeit Pater Kentenichs mit den Jugendlichen, den spirituellen Wurzeln, von der Blüte des Glaubens, dem marianischen Vorsehungsglauben und vom Liebesbündnis. Auch die "Spurensuche" erwähnte er als einen glücklichen Weg, dem Gott des Lebens zu begegnen. Prof. Dr. Andrea Riccardi: Europa eine Seele geben"Überall sehen wir deine Spuren..." Singend antworteten die Zuhörer, bevor der Historiker Prof. Andrea Riccardi aus Italien, Gründer der Gemeinschaft Sant`Egidio seinen Festvortrag hielt. Ihm ging es um das zukünftige Bild Europas, das nach Innen und nach Außen gewandt ein Beziehungsgeflecht aufbauen muss. "Europa eine Seele geben", Europa muss ein tragfähiges Netz werden, es muss in Beziehungen leben. Dabei erwähnte er Beziehungen, die zwar problematisch, aber notwendig sind. Europa muss sich auf Beziehungen einlassen, um ein gutes Miteinander leben zu können. Ihm ging es einmal um die Beziehung zum Osten (Russland), wo uns der orthodoxe Glaube begegnet. Im Mittelmeerraum begegnet uns der Islam. Er ist die zweitgrößte Religion und hält mehr und mehr Einzug in unser Land. Den dritten Aspekt warf Prof. Riccardi auf den afrikanischen Kontinent, der mit Europa durch eine lange Geschichte verbunden ist (europäische Kolonien in Afrika). Ein Europa ohne Beziehung zu Afrika ist nicht möglich, auch christlich nicht vertretbar. Seine Vision ist eine Öffnung nach Afrika, ein Abbau der Vorurteile, eine Freundschaft mit dem südlichen Kontinent. Die Mauern in der Seele abbauenEs war viel und tief, was Prof. Riccardi den Zuhörern geschenkt hat. Dankgebete, murmelnd in kleinen Gruppen gesprochen, bekräftigten das Gehörte ebenso wie die Echos und Eindrücke einzelner. Es war gut, dass Pater Heinrich Walter (Schönstatt-Bewegung) davon sprach, wie wichtig es sei, die Mauern in der Seele abzubauen, um den Blick in Liebe auf andere Gemeinschaften und Länder lenken zu können. Mit Liedern, dem gemeinsam gesprochenen Gebet des Herrn und dem Segen, den Pfr. Aschoff für alle erbat und spendete, endete dieser erfolgreiche Meilenstein auf dem Weg des "miteinander-wie sonst". Mit einem Ausblick auf den Europatag 2004 in Stuttgart wurden die zahlreichen Gäste verabschiedet. Gottes Heiliger Geist wirkt in unserer Vielheit und in unserer EinheitSchließen möchte ich diese Rückschau mit einer sehr schönen Resonanz die mir von einigen Besuchern spontan nach dem Treffen gesagt wurde. Sie meinten, es sei eine Freude gewesen, das gute Miteinander der verschiedenen beteiligten Gemeinschaften untereinander zu spüren und zu erfahren. Dieses Miteinander, wie das Vorbereitungsteam es gelebt hat, sei von Liebe, Achtung und von der Freude über das Zusammensein gezeichnet gewesen. Diese Freude über das Gemeinsame sei spürbar und deshalb ein schönes Geschenk. Ja, alle Charismen der Gemeinschaften, die Gottes Geist in unsere Welt tragen und lebendig erhalten wollen, sind Gaben des Geistes. Und da Gottes Geist Liebe ist, ist auch das Miteinander von Liebe und Hochherzigkeit getragen. Siehe auch den Bericht und weitere Fotos auf der Homepage der Fokolar-Bewegung:
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Last Update: 13.06.2003
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