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 published: 2003-02-07

Hochwasserhilfe der Schönstattfamilien

Der Familienbund berichtet

 
   
 
House of a woman in Eilenburg who recieved a donation
Haus einer Frau in Eilenburg, die Unterstützung erhielt
 
Fotos: Archiv, Familienbund © 2003  

DEUTSCHLAND: Im August des vergangenen Jahres reif die Schönstattfamilienbewegung zu Spenden auf für vom Hochwasser betroffene Familien. Der Familien-Bund berichtet nun davon, wie die Spenden verteilt worden sind.

Die Aktion der Schönstattfamilien zur Linderung der größten Not in den Hochwassergebieten vom vergangenen Sommer weckte eine Welle der Hilfsbereitschaft, die wir in dieser Höhe nicht zu hoffen gewagt hatten. 21675 Euro zweckgebundener Spenden sind eingegangen und wurden inzwischen restlos (und zwar völlig ohne Verwaltungskosten) über die Josef-Kentenich-Stiftung "Familie ist Zukunft" an einige uns bekannt gewordene Notfälle verteilt. Empfänger sind z.B.:

  • Eine tschechiche Familie mit 5 Kindern in Mélnik am Zusammenfluss von Moldau und Elbe; ihr Haus wurde vollständig zerstört und das Grundstück verseucht; durch die Kirchengemeinde wurde der Familie eine 2-Zimmerwohnung zugewiesen.
  • Drei deutsche Familien; der weiter unten folgende Bericht einer dieser Familien aus Kirchberg lässt das Ausmaß der Not erahnen.
  • Zwei Pfarrer, die am besten wissen, wo in ihren Pfarreien die Not am größten war und noch ist.
  • Verschiedene Einzelpersonen, die im kirchlichen Dienst tätig sind und vor Ort mit kleinen Beträgen notwendige "erste Hilfe" leisten konnten.
  • Eine von den Marienschwestern geleitete Familienferienstätte; das Haus blieb zwar selbst vom Hochwasser verschont, musste aber vorübergehend seinen ganzen Betrieb umstellen auf die Beherbergung und Erstversorgung von Hochwasseropfern, insbesondere von Behinderterten und Pflegebedürftigen.

In einem Dankschreiben der Schwestern lesen wir:
"Hiermit möchte ich Ihnen ein ganz herzliches Vergelt's Gott sagen und Ihnen mitteilen, dass Ihre Spende ... angekommen ist. Gleich gestern konnte ich es an eine bedürftige Familie in Krippen weiterleiten. Schon lange habe ich gehofft, noch vor Weihnachten eine Spende zu bekommen, um dieser Familie helfen zu können. Sie haben bis vor einigen Wochen in einem Zelt gewohnt, nun da es so kalt ist, wohnen sie in einer Ferienwohnung und können wenn alles klappt im Januar in ihr Häuschen zurück. Die unterste Etage ist ganz verloren und der Keller auch. Es gibt so vieles was neu angeschafft werden muss und von der Versicherung ist nicht viel zu erhoffen.

Sie haben ein Kind im Alter von 10 Jahren. Als ich ihnen gestern von der Spende erzählte, hat die Frau vor Freude geweint. Sie kann es einfach nicht glauben, dass es so etwas gibt. Ihnen für alles herzlichen Dank! ... "

Wie groß die Not unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe war, geht aus den Zeilen einer betroffenen Familie aus Kirchberg hervor, der die Schönstattfamilien ein kleines finanzielles Zeichen der Solidarität geben konnten.

"Am 30. Juli 2002 kam es auf Grund eines starken Gewitters zu heftigen Regenfällen. Ein oberhalb unseres Grundstücks liegender Acker ... verwandelte sich in kurzer Zeit zu einem reißenden Fluss mit Unmengen von Schlamm. In Sekunden waren die Kanalschächte vom Sand verstopft ... Das Wasser strömte wie ein reißender Fluss durch die Kellerschächte in unseren Keller. Die Feuerwehr und viele fleißige Helfer pumpten und schaufelten den Dreck aus dem Keller ...Wir schufteten den ganzen nächsten Tag, um zu retten, was möglich war. Gegen Abend waren wir so weit fertig, dass wir alles noch brauchbare wieder in den Keller stellen konnten, als es in kürzester Zeit wieder zu einem heftigen Gewitter mit starkem Regenguss kam. Trotz Schutzmaßnahmen war der Keller innerhalb von Minuten total überflutet, noch schlimmer als am Tag zuvor. Der Öltank-Raum war bis zur Decke voll, so dass die vier Tanks mit insgeamt 4000 l Heizöl aus der Verankerung gerissen wurden, die Tanks kippten um und Öl lief aus und vermischte sich mit Schlamm.

Die Heizung und sämtliche Elektrogeräte standen unter Wasser, Möbel kippten um und sonstige Gegenstände schwammen im Keller und wurden durch die untere Kellertür hinausgeschwemmt. Die Feuerwehr musste den Tankraum abdichten, damit das Öl-Schlamm-Gemisch nicht ins Freie gelangt. Es musste ein Sondertankwagen angefordert werden, der den Dreck und das Öl absaugte. Alle vier Öltanks mussten aufgeschnitten werden, um das Öl abzusaugen und sonderentsorgen. Diese ganze Entsorgung kostet jetzt 4300 Euro. Ein Container zur Entsorgung der Möbel und Sachen, die nicht mehr zu gebrauchen sind, kostet 340 Euro. Elektrogeräte standen völlig im Wasser und mussten nach wochenlanger Trocknung gereinigt und überprüft werden, weil ich mir keine neuen kaufen konnte. Wir mussten 6 Wochen Trocknungsgeräte aufstellen, die das Wasser aus den Wänden zogen. Kosten 1000 Euro. Die neue Heizung kostet 7000 Euro. ... Etwas Geld konnte ich mir vorerst von guten Freunden ausleihen, um wenigstens die Handwerkerrechnungen zu begleichen.
Leider gibt es weder von der Gemeinde noch vom Kreis oder Land irgend welche Hilfen. Ich habe nur Absagen bekommen. Die Spenden gehen nur in den Osten oder in Gebiete, in denen Flüsse über die Ufer traten. ... Die Versicherungen sind angeblich auch nicht zu Schadenersatz verpflichtet. ...
Ich weiß mir keinen Rat mehr und bin am Ende meiner Kraft. Ich kann diese schwierige Lage nicht mehr alleine bewältigen. Mein Mann ist vor 15 Jahren, drei Jahre nachdem wir unser Haus gebaut hatten, gestorben. Seither kämpfe ich mich mit meinen drei Kindern alleine durchs Leben. Das Haus ist natürlich noch nicht schuldenfrei, deshalb kann ich auch nicht noch einen Kredit über die Bank aufnehmen.
Für irgend eine Hilfe wäre ich Ihnen wirklich sehr dankbar. Ich denke auch, dass mich unser Herrgott nicht im Stich lässt. Er hat mir schon sehr viel Kummer und Sorgen geschickt, aber er hat mir immer die Kraft für ein Weiterleben gegeben. Ich gebe die Hoffnung nicht auf...."

Das obenstehende Bild, verbunden mit einem Dank und einer Situationsschilderung, schickte uns eine Frau aus Eilenburg:
"...Für diese so große Spende sage ich Ihnen allen vielen, vielen Dank und ein herzliches "Vergelt´s Gott". Durch die Hochwasserflut habe ich alle meine Möbel und Wohnung verloren. Ich saß zwei Monate in einem Zimmer mit geschenktem Bettgestell und Bett bei einer Familie, die auch alles verloren hatte....
Ich wünsche der ganzen Schönstatt-Familie allen Gottes reiche Gnaden und Segen. Allen ein herzliches Vergelt´s Gott für alles."

Ein herzliches Vergelt´s Gott allen, die durch ihre hochherzige Spende geholfen haben!
Homepage des Schönstatt-Familienbundes


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