Schönstatt - Begegnungen

Baugenehmigung für das Romheiligtum

Monsignore Dr. Peter Wolf auf der Oktoberwoche 2002 zur Geschichte und Bedeutung

Monsignor Dr. Peter Wolf speaking about the mission of the Shrine in Rome.
Monsignore Dr. Peter Wolf sprach zur Sendung des Romheiligtums
An emotive moment: diocesan priests of the Institute carried the corner stone to the statge
Ein bewegender Moment: Diözesanpriester des Instituts bringen den Grundstein auf die Bühne
... and place a miniature Shrine on it
... und stellen ein Heiligtum in Miniaturformat darauf.
Fotos: POS, Brehm © 2002
DOKUMENTATION

Liebe Schönstattfamilie!

Lange, sehr lange hatten wir darauf gewartet. Manche haben schon mitleidig Michael Endes Buchtitel von der ,,Unendlichen Geschichte" zitiert, wenn sie von den Bauplänen in Rom sprachen. Andere hatten bereits die Hoffnung aufgegeben oder nur so ,,grundgesetzmäßig" daran festgehalten wie vor 1989 an der Hoffnung auf die deutsche Wiedervereinigung. Aber die Mauer in Berlin ist gefallen und der Widerstand der Baubehörde von Rom hat ein Ende gefunden.

Seit Anfang der 90ger Jahre lagen unsere Pläne dem Bauamt der Stadt Rom vor. Immer neue Beschränkungen wurden uns entgegengehalten. Immer neue Einwände wurden vorgebracht. Wiederholt mussten wir die Baupläne überarbeiten. Es gab Situationen, wo wir unmittelbar vor der Bauerlaubnis standen und plötzlich waren wir wieder meilenweit davon entfernt. Immer wieder fand man neue Auflagen und neue Bedingungen. In der Karwoche des Jahres 1999 erhielten wir eine Auskunft, die wie ein endgültiges Scheitern aussah und der Stimmung des Karfreitags sehr nahe kam. Dreimal wurde per Gesetz das Gelände neuen Bebauungszonen mit immer stärkeren Beschränkungen und Auflagen zugeordnet.

Zwischendurch hatte man im Bauamt offensichtlich fest darauf gesetzt, dass die Sache durch archäologische Funde zu stoppen sei. Man durchsuchte das gesamte Gelände, indem man mit einem Backer kreuz und quer Gräben zog. Aber es wurde kein einziger Scherben und kein Mauerrest gefunden. Manchmal hatten wir deutlich den Eindruck, dass Geld erwartet wurde, wenn es weitergehen sollte. Doch in unserer Generalleitung hatten wir den Beschluss gefasst, dass wir uns auf solche Erwartungen und Methoden nicht einlassen werden. Wir wollten wissen, ob die Gottesmutter die Bauerlaubnis will, nicht ob wir die Bauerlaubnis mit Geld uns beschaffen könnten. Manche haben uns deshalb für ziemlich weltfremd gehalten, auf jeden Fall für nicht Italien tauglich. Uns ist die unbezahlte Bauerlaubnis ein höchst wertvolles Zeichen, ein Zeichen der Gottesmutter.

Jetzt ist der Weg frei für etwas, was als großes gemeinsames Versprechen seit Jahren im Raum unserer Familie steht. Am 16. November 1965 bei der Feier des 80. Geburtstages in Rom hat das Generalpräsidium unserem Vater ein Riesen-Geschenk gemacht. Im Namen der internationalen Schönstattfamilie hat Bischof Tenhumberg als Vorsitzender des Generalpräsidiums dem Vater versprochen, ein Romheiligtum und internationales Romzentrum zu bauen. Alle Beteiligten wussten, dass sie damit dem Vater eine ganz große Freude machten. Er selber hatte sich bereits Jahre davor auf den Weg gemacht und Gelände in Rom gesucht. Dabei leitete ihn die große Perspektive, Schönstatt in die Kirche hineinzutragen. Heiligtum und Schulungsheim sollten Schönstatt in Rom präsent machen. Das Geschenk zu seinem Geburtstag umfasst Heiligtum und internationales Zentrum im Doppelpack gewissermaßen. Wir können uns also nicht hinter dem Gott sei Dank gelungenen Cor Ecclesiae-Heiligtum unserer Schwestern verstecken. Unser Vater wartet immer noch auf die Erfüllung unseres Geburtstagsgeschenkes.

Nach dem Wunsch und Willen unseres Vaters sollte der Diözesanpriesterverband die Trägerschaft übernehmen. Er selber hat damals bei der Leitung des jungen Verbandes angefragt, unter anderem weil unter unseren Mitbrüdern durch verschiedene Pilgermärsche nach Rom eine starke Romströmung lebendig war. Am 7.Dezember 1965 beschloss das Generalpräsidium im Beisein Pater Kentenichs, dem Diözesanpriesterverband diese Verantwortung zu übertragen. Wir wissen uns in die Verantwortung gerufen. Wir können es nicht allein. Wir sind Treuhänder im Auftrag der Gesamtfamilie. Deshalb gibt es ein Romkuratorium mit Vertreterinnen und Vertretern aller im Generalpräsidium repräsentierten Gemeinschaften. Dort werden wir wie in den letzten Jahren alle Entscheidungen besprechen und das Versprechen an unseren Vater Schritt für Schritt in die Wirklichkeit umsetzen.

Unser Institut kaufte danach das für Heiligtum und Zentrum vorgesehene Gelände an der Via di Boccea den Marienschwestern ab, die dieses Grundstück bereits 1961 erworben hatten. Am 8. Dezember 1965 zum Abschluss des zweiten Vatikanischen Konzils feierten die in Rom anwesenden Vertreter der Schönstattfamilie auf dem Gelände die symbolische Grundsteinlegung. Im Vortrag zu dieser Feier gab unser Vater dem Heiligtum den Namen ,,Matri Ecclesiae" und verknüpfte das künftige Heiligtum ganz elementar mit der Sendung des Konzils. Es trifft sich, dass gerade in diesen Tagen vielfach an den

40. Jahrestag der Eröffnung des Konzils erinnert wird. Ganz in diesem Sinn möchte ich ein Wort unseres Vaters für diese Feier zum Abschluss des Konzils aufnehmen: ,,Es handelt sich hier um eine ... sinngemäße Gleich- und Einschaltung in den feierlichen Schlussakt des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Wenn auf dem Grundstein, den der Papst gesegnet hat, das Merkwort steht:

Matri Ecclesiae ..., dann verstehen wir, dass es für uns wohl selbstverständlich ist, dass unser neues Heiligtum, das MTA-Heiligtum in Rom, den Titel trägt und tragen darf und muss: Matri Ecclesiae. ... Wie sieht diese Kirche aus ...

Es ist eine Kirche, die auf der einen Seite tief innerlich beseelt traditionsgebunden ist, auf der anderen Seite aber ungemein frei ist, gelöst von erstarrten traditionsgebundenen Formen. Es ist eine Kirche, die in überaus tiefgreifender Brüderlichkeit geeint ist, aber auch gleichzeitig hierarchisch, ja väterlich gelenkt und regiert wird. Es ist eine Kirche, die die Sendung hat, die Seele der heutigen und der kommenden Kultur zu werden.

Nur wenn Schönstatt, wenn unser Vater im Ernst eine Sendung für die Kirche der Zukunft hat, lohnt es sich die Riesen Anstrengung auf uns zu nehmen in Rom ein Heiligtum und Internationales Schönstattzentrum zu bauen. Weil wir an diese Sendung glauben haben wir Marsch um Marsch, Pilgerfahrt um Pilgerfahrt nach Rom gemacht. Weil wir an diese Sendung glauben, sind wir unterwegs nach Rom und laden Sie ein, mit uns zu ziehen. Weil wir an diese Sendung glauben, haben wir den Grundstein seit Jahren in unserem Vaterhaus auf Berg Moriah zum Transport bereit. Diesen Stein. tragen wir jetzt in unsere Mitte. Er soll das Signal zum Aufbruch werden.



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Last Update: 19.10.2002 18:50 Mail: Editor /Webmaster
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