Jedes gelebte Liebesbündnis – wie viel Licht!

"Im Heiligtum sind wir beisammen" – Bündnisfeier in Schönstatt am Abend des 18. Oktober 2002

En la iglesia de los Peregrinos
The Covenant celebration began in the Pilgrims' Church with a Service of Light similar to the Easter vigil
Die Bündnisfeier begann mit einer Lichtfeier in der Pilgerkirche
"Lleva mi luz a tu mundo!"
"Carry mylight into your world!"
"Entzünde uns mit dem Feuer Deiner Liebe"
Procesión al Santuario Original
Candle light procession from the Pilgrims's Church to the Original Shrine.
Lichterprozession von der Pilgerkirche zum Urheiligtum
Renovación de la Alianza en el Santuario Original
Covenant renewal by the Original Shrine
Bündniserneuerung am Urheiligtum
Quema del capital de gracias
Burning of the Capital of Grace
Die "Beiträge zum Gnadenkapital" werden im Feuer verbrannt
Encuentro internacional: Estados Unidos, Argentina, Chile...
International Meeting: United States, Argentina, Chile
Internationale Begegnungen nach der Feierstunde
Juventud desde Ecuador y amigos con la Hermana María Emilia
Youth from Ecuador and friends with Sr. María Emilia
Jugendliche aus Ecuador und Freunde mit Schwester María Emilia
Adoración en el Santuario Original
Eucharistic Adoration in the Original Shrine
Nach der Feier ist noch Anbetung im Heiligtum
Fotos: POS, Brehm © 2002
Antes de la Celebración de la Alianza: hora de colaboradores de la Virgen Peregrina en Alemania
Before the Covenant Celebration: prayer service of persons attached to the Pilgrim Mother in Germany
Vor der Bündnisfeier: Feier von Freunden und Mitarbeitern des Projekts Pilgerheiligtum
La Virgen Peregrina, "Reina de las casas"
The Pilgrim Mother was crowned "Queen of the houses"
Die Gottesmutter wurde erneut gekrönt zur "Königin der Häuser
Fotos: POS, Fischer © 2002
En la mañana: Misa en la Iglesia de la Adoración con dos obispos chilenos
In the morning: Mass in the Adoration Church with two Chilean Bishops
Am Morgen: Messe in der Anbetungskirche mit zwei chilenischen Bischöfen
Coro de la Juventud Femenina en al Misa
Choir of the Schoenstatt Girls' Youth
Chor der Mädchenjugend
Fotos: POS, Brehm © 2002

SCHÖNSTATT, mkf. Ein Lichtermeer rund ums Urheiligtum am Abend des 18.Oktober, und jedes Licht leuchtet in den dunklen Oktoberabend den Dank für 88 Jahre Liebesbündnis, 88 Jahre Gnadenort, 88 Jahre Weggemeinschaft als Familie im Licht einer Vision und Sendung, die Welt in Brand zu stecken mit dem Feuer der Liebe: Verbunden mit der heute in aller Welt das Liebesbündnis, den Gründungstag Schönstatts feiernden internationalen Schönstattfamilie, ob mit Zehntausenden in Tuparendá, Paraguay oder allein im Hausheiligtum in Kanada, erneuerten heute abends die Teilnehmer der deutschen Oktoberwoche und Schönstätter aus aller Welt, die für längere oder kürzere Zeit in Schönstatt sind, das Liebesbündnis.

Ein Hauch von Osternacht war in der Pilgerkirche, nur erleuchtet durch das warme Licht Hunderter von Kerzen, der Osterkerze beim Kreuz, dem Bündnislicht beim MTA-Bild und dem Ewigen Licht beim Tabernakel. Keine Texthefte, Liederzettel, Gedankenakrobatik ­ das ist eine Stunde des Gebetes, des Sich-Einlassens auf eine Begegnung mit Gott, mit der Gottesmutter, mit den Brüdern und Schwestern im Liebesbündnis, mit allen auch, die geistig da sind, die sich von Heiligtümern, Bildstöcken ­ wo zum Teil zehn mal so viel oder noch mehr Menschen zum Bündnistag kommen als heute in Schönstatt! ­ und Hausheiligtümern am Gründungstag mit dem Ursprungsort verbinden.

Trag mein Licht in deine Welt…

Pfarrer Josef Treutlein, Diözesanpräses der Diözese Würzburg und Sprecher der Diözesanpräsides hat die Bündnisfeier als Lichtfeier gestaltet. Nach dem Eingangslied "Morgenröte des Heils, Maria, unerschöpflich ist dein Licht, Maria, denn du trägst das Licht der Welt...", singt Pfarrer Treutlein auf die Melodie des österlichen "Exsultet" das Lob des Liebesbündnisses. "Trag mein Licht in deine Welt" ist das Leitmotiv der Lichtfeier; es wird als Antwortruf immer wieder von allen gesungen, als der dunkle Hintergrund für die Berufung, Licht für die Welt zu sein, aufgezeigt wird:

Gewalt und Terror: Wo finden wir Frieden?
Naturkatastrophen: wie findet die geschädigte Schöpfung ihr Gleichgewicht?
Hochwasseropfer: Wo ist wirksame Hilfe?
Gott, du sprichst mich an. Du brauchst mich!
Manipulation am Erbgut des Menschen: Wo sind gültige Maßstäbe?
Schutz des Lebens: Wo sind Bündnisse dafür?
Beistand im Alter: Wer ist Herr über Leben und Tod?
Gott, du schaust mich an. Du meinst mich!
Sexualität der jungen Generation: Was ist Liebe?
Eheliche Partnerschaft: Wo gelingt sie?
Rechtliche Gleichstellung anderer Lebensformen: Familie als Auslaufmodell?
Gott, du rufst mich. Du rüttelst mich auf!

Priesterskandale: Heilsame Reinigung?
Pfarrgemeinden werden kleiner: Kommt Neuevangelisierung in Gang?

Kirchliche Betriebsblindheit: Wer sucht Spuren Gottes?

Gott, du suchst mich! Du sehnst dich nach mir. "Trag mein Licht in deine Welt!"

Worte aus der Ersten Gründungsurkunde werden gelesen. Der 18.Oktober ist heute, hier.

Feuer und Licht – Lieblingsworte Pater Kentenichs im Horizont von Ergriffenheit, Apostolat, missionarischer Liebe

"Ihre Herzen haben Feuer gefangen!" – Mit diesem Wort aus der Gründungsurkunde begann Pfarrer Treutlein eine kurze Betrachtung mit Ausdrücken und Gebeten aus Himmelwärts, dem Gebetbuch Pater Kentenichs, Schönstatts Spiritualität in komprimierter Form. Das erste Tun am Morgen nach dem Aufstehen ist da "neu die Liebe zu entfachen". Kurz darauf sind wir im Heiligtum "beisammen, dort schlagen unserer Herzen Flammen der Dreimal Wunderbaren Frauen..." Und die im Liebesbündnis leben, sollen "als Feuerbrände glühen und freudig zu den Völkern ziehen." Für Pater Kentenich ist das liebste, stärkste Zeichen und Wort für Liebe das warme, helle und alles überwindende Licht und die glühende, elementare, lodernde, wärmende Kraft des Feuers. Gott selbst ist Feuer, Christus ist das Licht, der am Pfingsttag seiner jungen Kirche den Geist in Form von Feuerzungen schenkt. "Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe!" Es ist die Erfahrung einer Kirche, einer Familie im Licht, bereit, die Welt in Brand zu stecken. Im Liebesbündnis muss jeder Schönstätter damit rechnen, dass er wird zum "Feuerbrand, der Christus glüht, lodernd helle Funken sprüht, bis die Welt als Flammenmeer brennt zu den Dreifaltigen Ehr."

Litanei vom Licht des Bündnisses

Er wies hin auf die Krüge beim Altar, gefüllt mit Briefen und Zetteln mit Beiträgen zum Gnadenkapital so vieler. Mit diesen Krügen zogen alle von der Pilgerkirche zum Urheiligtum. Auch unterwegs, während der Lichterprozession, brauchte niemand ein Textheft. Es wurde gesungen, auswendig, dann folgte die Litanei "Liebe ist stärker" aus einer der Bündnisfeiern der Fastenzeit ­ die immer neue Bitte, dass die Liebe stärker sei als Enttäuschung oder Krankheit, Beleidigtsein oder Schwäche, Angst, Bequemlichkeit... "Das Urheiligtum – wie viel Licht! Jedes Filialheiligtum ... " Die Litanei des Bündnislichtes aus der Bündnisfeier im Januar, aktuell erweitert, erklang - der Kosmos der Heiligtümer, "das gelebte Liebesbündnis, der Aufbruch der Pilgernden Gottesmutter, jedes in Freude und in Begeisterung gelebte, jedes in Enttäuschung durchgetragene Liebesbündnis: wie viel Licht!"

Als die Prozession fast beim Urheiligtum angekommen war, nannte Pfarrer Treutlein mit sichtlicher Freude die zwei Tage zuvor veröffentlichte Enzyklika des Heiligen Vaters zum Rosenkranz, dem Gebet, das Pater Kentenich so geschätzt hat und das gerade an diesem Bündnistag wohl Tausende und Tausende mal erklingt in Heiligtümern und an Bildstöckchen.

Am Urheiligtum beteten dann alle zum ersten Mal je ein Gegrüßest seist du Maria der fünf Geheimnisse des neuen "lichtreichen Rosenkranzes", den der Heilige Vater in seiner Enzyklika der Kirche geschenkt hat. Es sind die Gesetze zur Taufe im Jordan, der Hochzeit zu Kana, der Verkündigung des Reiches Gottes mit dem Ruf zur Umkehr, die Verklärung und schließlich die Einsetzung der Eucharistie.

Verbunden mit der ganzen weltweiten Schönstattfamilie

"Liebe Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt!

Wir feiern den Tag, an dem du im Heiligtum zu wirken begonnen hast. Damals, am 18. Oktober 1914, stand Pater Kentenich mit seinen jugendlichen Mitgründern dort. Du hast sie angenommen und ein Liebesbündnis mit ihnen geschlossen.

Heute verbinden wir uns besonders mit dem Gründungsort. Was damals war, ist nicht einfach vergangen. Es ist weitergewachsen. Es ist lebendige Gegenwart... Viele Menschen hungern nach echter Gotteserfahrung. Unsere Gemeinden brauchen eine neue Sensibilität für den "Gott des Lebens". Durch uns willst du den praktischen Vorsehungsglauben in weiteste Kreise tragen.

Die Lichter, die wir in Händen tragen, sind Zeichen unserer Sendung. Im Liebesbündnis mit dir gewinnt unser Zeugnis Wärme und Ausstrahlung.

Mutter, lass uns Licht der Welt und Salz der Erde sein!

Hilf uns, vom Heiligtum aus Zeugen zu sein für die erlösende Gegenwart Christi, die barmherzige Liebe des Vaters und die Würde des Menschen.

Geh mit uns zu den Jugendlichen, zu den Familien, zu denen, die Leid tragen und Hilfe brauchen. Geh mit uns in die Häuser, an die Arbeitsplätze und in die Pfarrgemeinden.

Geh mit uns in das öffentliche Leben, zu den Frauen und Männern, die Verantwortung tragen, zu denen, die in Forschung, Wissenschaft und Lehre, in Wirtschaft, Politik und Medien das öffentliche Klima prägen..."

Nach einem Augenblick der Stille beteten alle in Verbundenheit mit allen, die seit dem 18. Oktober 1914 das Liebesbündnis mit der Gottesmutter geschlossen haben, vereint mit der ganzen internationalen Schönstattfamilie das vertraute Gebet: O meine Gebieterin...

"Ich möchte in meinem Heiligtum sein..."

"Breit um uns deinen Mantel" erklang, und nach dem Segen wurde das Gnadenkapital in einem großen Feuer beim Kreuz auf dem Pilgerplatz verbrannt – darin auch alles, was seit Mai in den Krug im Urheiligtum gegeben worden ist. Wie viele Beiträge, Opfer, Freuden, Angst, wie viel Vertrauen, Liebe ­ wie viel Licht!

Während die Mannesjugend einige Lieder anstimmte, freuten sich viele schon aufs Begrüßen alter Freunde und ein Schwätzchen, wieder andere zog es sofort Richtung Urheiligtum, wo die Eucharistische Anbetung anfing. "Ich will heute abends in meinem Heiligtum sein," erklärt eine junge Frau und schlägt eine Einladung aus. "Zum ersten Mal an einem 18. Oktober in Schönstatt!" Nicht nur für Schönstätter aus Afrika oder Australien ist es ein Traum, an diesem Tag in Schönstatt zu sein!

Es ist schon eine besondere Atmosphäre vor und im Urheiligtum: die Referenten der Oktoberwoche und die "Erstbesucher" vom Seniorenwohnsicht Humboldthöhe in Vallendar, die dank einer 80-jährigen die Pilgernde Gottesmutter erhalten, junge Leute aus Polen, Ecuador, Argentinien, Generalobere und Leiter von Bünden und Verbänden, Alte mit Krücken, Afrikaner, Amerikaner, Europäer, Australier ­ sie alle wollen heute im Urheiligtum sein, und sie erleben sich als eine Familie.

Familie Muzzolino aus Mendoza, Argentinien, vom Institut der Schönstattfamilien, die zur Zeit die Besucher in Haus Nazareth versorgen, kommen mit einem Bild der Pilgernden Gottesmutter im Arm, liebevoll geschmückt, zum Urheiligtum. Einige junge Schwestern aus Puerto Rico und der Dominkanischen Republik wollen sie auch mal in den Arm nehmen...

Und eine Gruppe von jungen Leuten aus Ecuador und einige ihrer Freunde wollen unbedingt ein Gruppenfoto vor dem Urheiligtum...

Heilige Messe mit chilenischen Bischöfen

Vor der Bündnisfeier hatte Schwester Marié mit Teilnehmern des "Projekt Pilgerheiligtum", die bei der Oktoberwoche waren, und Interessierten aus der Umgebung eine Feier im Urheiligtum, bei der die Gottesmutter zur Königin der Häuser gekrönt wurde. Auf einem Aufbau vor dem Urheiligtum standen mehrere Bilder der Pilgernden Gottesmutter, dekoriert mit Kerzen, Blumen und Fähnchen. Etwa 20 Leute von der Humboldthöhe waren dabei!

Für die Teilnehmer der Oktoberwoche hatte der Tag mit einer heiligen Messe um 8.30 Uhr in der Anbetungskirche begonnen, die zwei chilenische Bischöfe mitfeierten, die auf dem Rückweg vom Besuch in Rom beim Heiligen Vater waren: Bischof Camillo Vial von Temuco, Mitglied der Schönstattpatres, und Bischof Haya von Chillan.

Während in Schönstatt die Eucharistische Anbetung im Urheiligtum und die Gebetswacht in der Gründerkapelle um Mitternacht endeten, fingen die Bündnisfeiern in vielen Orten Amerikas bald an... und: jeder erneuerte Liebesbündnis: Wie viel Licht!!



Zurück/Back: [Seitenanfang / Top] [letzte Seite / last page] [Homepage]

Last Update: 19.10.2002 2:32 Mail: Editor /Webmaster
© 2001 Schönstatt-Bewegung in Deutschland, PressOffice Schönstatt, hbre, All rights reserved