Schönstatt - Begegnungen

Wider den Erziehungsnotstand: Kinder brauchen starke Eltern

Montagabendgespräch im September im Haus der Familie

Ehepaar Claudia und Heinrich Brehm: "Am besten verstehen wir unsere Elternrolle im Bild des Bergführers"
30 Eltern nahmen am Montagabendgespräch im Haus der Familie im September teil
Zwei Hauptthemen des Abends: "Erziehen, damit das Kind seine Persönlichkeit entdecken und ausbilden kann" und "Erziehen, damit das Kind auf eine komplexe Zukunft vorbereitet wird".
Am Schluss des Abends gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine kleine Stärkung
Fotos: Defrancesco © 2002

SCHÖNSTATT, Brehm: Mit einem aktuellen Thema zu Erziehungsfragen begann im September die neue Staffel der Montagabendgespräche im Haus der Familie in Schönstatt. Ehepaar Brehm sprach vor etwa 30 Eltern über die Folgen der Erziehungsmüdigkeit deutsche Eltern und machte anhand konkreter Beispiele aus dem Alltag Mut zur Erziehung.

Sei es Unsicherheit wegen der vielen Erziehungskonzepte, Belastung im Beruf oder der Partnerschaft, oder dass Eltern ihre Gleichgültigkeit und ihr Nichterziehen mit Liberalität und Toleranz verwechseln, immer entsteht dadurch ein Erziehungsvakuum. "Jedes Vakuum drängt aber danach ausgefüllt zu werden. Wenn sich die Eltern nicht bemühen dann drängen die Vertreter der Medien- und Konsumgesellschaft sofort nach und nehmen ihren Platz ein." so Heinrich Brehm.

Wie aber ist Erziehung möglich in einem Klima permanenten Wertewandels und Werteverfalls, in einer Gesellschaft, deren letzte verbindliche Wahrheit lautet, dass es letzte verbindliche Wahrheiten gar nicht gibt?

Ohne Werte geht es nicht!

Gerade in einer Zeit rasant sich verändernder Umwelt mit unzähligen Möglichkeiten des Menschen in die Natur, den Menschen, die Weltwirtschaft aktiv einzugreifen, sind mehr denn je Menschen gefragt, die verantwortungsvoll und anhand eines gebildeten Gewissens Entscheidungen von großer Tragweite treffen können.

Die Teilnehmer beschäftigten sich persönlich und im Ehepaargespräch mit den Werten, von denen ihr eigenes Elternhaus geprägt war und welche sie heute weitergeben wollen.

Kinder brauchen starke Eltern, die ihnen Vorbild sind, die helfen ihre ureigene Persönlichkeit zu entdecken und die vermitteln wie man in dieser Welt leben kann.

Wenn Eltern diese Rolle nicht einnehmen, werden Kinder innerlich verunsichert, treten selbst in eine Art Herrscherrolle und versuchen ihre Eltern und ihre Umwelt tanzen zu lassen wie Marionetten in ihrer Hand.

Eltern als Bergführer

"Am besten verstehen wir unsere Elternrolle im Bild des Bergführers" erläuterten Claudia und Heinrich Brehm. "Ein Bergführer zeigt Griffe und Tritte, kennt die Route, sichert am Seil an gefährlichen Stellen. Wenn Bergführer das Geschick und die Kräfte des Begleiters nicht berücksichtigen, sondern Wege gehen, die zwar ihnen selbst Ruhm einbringen, die Begleiter aber überfordern, missbrauchen sie ihre Verantwortung. Wenn sie aber das Ziel vernachlässigen, dem Begleiter nichts zumuten, zu lange Pausen einlegen oder sich zu bequemen Umwegen verleiten lassen, verstoßen sie ebenfalls gegen ihre Verantwortung. Kinder wollen keine Kumpane, sondern Wegweiser und Vorbilder."

Das Sicherungsseil auf der Bergtour

Was kann Eltern helfen im schwierigen Erziehungsalltag, wo ständig neue Entscheidungen getroffen werden müssen?

  • Vertrauen schaffen, dadurch dass jedes Kind vermittelt bekommt: ich bin wertvoll und einzigartig, auf mich kommt es an. Dazu brauchen Eltern viel Zeit, die sie mit ihrem Kind verbringen, einen freundlichen Umgangston, der von Beschimpfungen und Demütigungen absieht und immer wieder gezielte Aktionen eines Elternteils mit einem Kind allein, wenn mehrere in der Familie sind.
  • Den Entscheidungsspielraum laufend vergrößern, damit das Kind Selbständigkeit und Verantwortung lernen kann, und zu den Folgen der Entscheidungen stehen.
  • Mit liebevoller Disziplin begleiten: kreativ kritisieren, konsequent begleiten.

Kraft aus der Ehe und aus Gott

Wie ein Bergwanderer einen Rucksack braucht um sich immer wieder zu stärken, brauchen auch Eltern Stärkung auf dem anstrengenden, aber lohnenden Weg der Erziehung. Ein Ehepaar, das sich Zeit nimmt füreinander und Ideen entwickelt, sich immer wieder gegenseitig zu verwöhnen, wird diesen Erziehungsalltag besser bewältigen.

"Und gut, dass Eltern mit allen Fragen nicht allein sind." so Claudia Brehm. "Er, der uns unsere Kinder geschenkt hat, hat uns immer wieder gesagt, dass wir auf seine Hilfe bauen dürfen, er hat mit die Verantwortung für unsere Kinder übernommen."

 



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Last Update: 23.09.2002 12:42 Mail: Editor /Webmaster
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