Schönstatt - Begegnungen

Mariä Himmelfahrt und Pater Reinisch

Schönstattbewegung der Erzdiözese Bamberg gedachte des 60. Todestages von Pater Franz Reinisch

Diözesanpräses Martin Emge bei der Predigt
Der Festgottesdienst vor dem Heiligtum
Lesung
Kräuterweihe
Ansprache
Infostand der Marienschwestern
Fotos: Bayer/Kaut

Marienberg, Bamberg Alfons Demuth: Am 15. August feierte die Schönstattbewegung der Erzdiözese Bamberg nicht nur Mariä Himmelfahrt sondern sie gedachte an diesem Tag auch des 60. Todestages von Pater Reinisch.

Der Tag verlief bei schönstem Wetter, was nicht selbstverständlich war. Bis zum Vortag noch hatte es geregnet und in anderen Teilen Bayerns hatte es schlimmes Hochwasser und sogar Tote gegeben. Dieser Opfer wurde im Festgottesdienst ganz besonders gedacht. Die Trauer und das Mitgefühl mit den Betroffenen waren eines der zentralen Anliegen. Trotzdem oder gerade deswegen wurde der Gottesmutter gleichzeitig für ihren Schutz gedankt, den sie wieder dem Erzbistum Bamberg gewährt hat.

Der Festgottesdienst wurde von 4 Priestern gehalten: Geistlicher Rat Schubert, Dr. Wilhelm Mahlmeister, Pfarrer Andreas Hornung und Subregens Martin Emge. Die anschließende Bitt- und Dankprozession führte durch das weitläufige Gelände des Marienbergs, das dieses Jahr von den Bauarbeiten am neuen Jugend- und Gemeinschaftshaus geprägt war.

In der Mittagspause war Gelegenheit für einen kleinen Imbiss, aber auch für Informationen am Stand der Marienschwestern und an der Ausstellung zum Leben von Pater Franz Reinisch.

Franz Reinisch, am 1. Feb. 1903 geboren und am 21. Aug. 1942 enthauptet, war dann ganz das Thema des Nachmittags. Um 14:00 Uhr und um 15:00 Uhr wurde ein Film über das Leben von Pater Reinisch gezeigt. Parallel dazu gab es Vorträge von Frau Kowalski, einer Spezialistin für alles, was Pater Reinisch betrifft und die extra aus Schönstatt angereist war. Sie wurde unterstützt und ergänzt durch Pater Weicht aus Untermerzbach, dem Postulator für den Seligsprechungsprozess für Pater Reinisch. Es sind viele Details aus dem Leben von Pater Reinisch belegt. Er war nicht von Anfang ein Heiliger und tat sich schwer auf die Freuden des Lebens zu verzichten. Aber er hatte einen tiefen Glauben an Gott und die Gottesmutter. Er selbst führt es auf die Hilfe der Gottesmutter zurück, dass er nicht aus dem Priesterseminar in Untermerzbach geflüchtet ist. Nachdem er sich endgültig für seinen Weg entschieden hatte, blieb er aber diesem treu. Sein Leitspruch als Pfarrer lautete: "Gott ist Vater, Gott ist gut. Gut ist alles, was er tut."

Die Bosheiten und die Verbrechen des Naziregimes durchschaute er sehr bald. Er nahm sich kein Blatt vor den Mund und wurde deshalb von den Nazis mit einem Redeverbot bestraft. Schließlich erhielt er einen Einberufungsbescheid. Eindrucksvoll zeigte Frau Kowalski die Geradheit, mit der Pater Reinisch seinem Gewissen treu blieb und den Fahneneid auf Hitler verweigerte, obwohl er sich völlig bewußt war, dass das sein Todesurteil bedeutete. Seine Briefe an seine Eltern sind ein Beispiel für Glaubensstärke an Gottes Liebe, für die Vorbereitung auf das Leben nach dem Tod, für das Wissen um ein besseres Leben nach diesem Leben. Sie können allen empfohlen werden, die sich auf ihren Tod vorbereiten wollen oder müssen. Pater Reinisch hat sich selbst kurz vor seinem Tod als Fürsprecher bei Gott angeboten für die Menschen auf der Erde. Es sind auch schon mehrere Gebetserhörungen belegt, die auf seine Fürsprache zurückgeführt werden. Auch wenn er noch nicht selig gesprochen ist, kann er bereits als Fürsprecher empfohlen werden.

Die Vorträge gingen nahtlos über in eine Marienandacht, die zu Ehren von Pater Reinisch gestaltet war.

Es war ein wirklich schöner Festtag, aber auch ein Tag, der nachdenklich machte. Pater Reinisch wird uns die nächsten Monate noch intensiver beschäftigen, zumal wir am 1. Feb. 2003 seinen 100. Geburtstag feiern dürfen.



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Last Update: 30.08.2002 15:49 Mail: Editor /Webmaster
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