Schönstatt - Begegnungen

Um Gottes willen für den Menschen

"Woche für das Leben 2002" steht unter dem Thema: "Von Anfang an das Leben wählen statt auswählen"

DEUTSCHLAND, mkf. Am Samstag hat mit der bundesweiten Auftaktveranstaltung in Erfurt die "Woche für das Leben 2002" begonnen, die unter dem Leitthema der kommenden drei Jahre "Um Gottes willen für den Menschen" im Horizont von Präimplantationstechnik, vorgeburtlicher Diagnostik und embryonaler Stammzellenforschung für eine klare Option für das uneingeschränkte Ja zum Leben, ohne Selektion, ausspricht. Die Schönstattbewegung hat sich im vergangenen Jahr stark engagiert in der Unterschriftensammlung für den Verbot des Imports embryonaler Stammzellen. Mit der Übergabe der 75.000 Unterschriften in Berlin war die eigentliche Initiative beendet, nicht jedoch der Einsatz für das Leben, der in Deutschland wie in anderen Ländern weitergeht.

Grafik: POS, Brehm © 2002
 

Berufstätige Frauen aus den norddeutschen Diözesen haben sich vorgenommen, das Thema im Gespräch zu halten – von entsprechenden Fürbitten über Informationsabende hin zu Gebetsstunden. Vielfältige ähnliche Ansätze gibt es in vielen weiteren Regionen. Während der Woche für das Leben werden beispielsweise Ruth und Peter Fischer, Vertreter der Schönstattbewegung im Initiativkreis Embryonenschutz, bei einer Veranstaltung in Mendig zum Thema "Mensch von Anfang an" sprechen (17. April, 20.00 Uhr).

Ich wünsche dir Leben

"Ich wünsche dir Leben" ist eine Initiative der Schönstattbewegung Frauen und Mütter zur Unterstätzung von Frauen in Konfliktsituationen. "Wir sehen unsere Aufgabe darin, werdende Mütter in ihrer Entscheidung für ihr Kind zu unterstützen. Durch unsere Bereitschaft, Sorgen und Schwierigkeiten mitzutragen, möchten wir zeigen: Wir freuen uns über das zu erwartende Kind." Diese Bereitschaft bleibt nicht stehen bei Gebet und Gespräch, sondern wird auch konkret: Mit der notwendigen Erstausstattung – vom Kinderwagen über Kindersitze, Pampers bis zu Umstandskleidern – wird geholfen. Ist dieser Engpass genommen, werden unter Umständen erst die Kräfte frei, die entscheidend für das Ja zu einem Kind gebraucht werden. Wichtig ist bei diesem Einsatz auch die Klimaveränderung durch Gebet, Gespräch und Schriftenapostolat. Die Kleinschriften "Vom Wunder des Lebens" und das Neuntagegebet um den Schutz des ungeborenen Lebens, in mehreren Tausend Exemplaren verbreitet, bewirken etwas – vor allem wenn und weil dahinter das Gebet steht, mit dem viele Tausende von Menschen aus der Schönstattbewegung und darüber hinaus in den ersten neun Tagen des Monats die werdenden Mütter und ihre Kinder begleiten.

 

Bioethische Fragen um den Sinn der menschlichen Körperlichkeit

"Bioethische Fragen um den Sinn der menschlichen Körperlichkeit" ist das Thema der Vierten Bioehtik-Tagung, die am 29.Juni 2002 in Florencio Varela, Argentinien, stattfindet. "Von der Gen-Revolution zur organischen Integration – wissenschaftliche, ethische und spirituelle Aspekte" lautet das Thema der Tagung, die vom Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern in Argentinien, dem Interdisziplinären Zentrum für Philosophie der Universität Puerto Rico und der Stiftung Dr. Pedro Goyena gemeinsam veranstaltet wird. Um die Sakramentalität des Lebens geht in der Perspektive von organischen Personalismus, in der der menschliche Körper mehr ist als ein Objekt, sondern Ausdruck und Teil des menschlichen Lebens als ganzheitlicher Größe. In diesem Horizont werden Chancen, Herausforderungen und Risiken der Genforschung, Biomedizin und Biotechnik eingeordnet. Referenten sind Soziologen, Biomediziner, Biologen, Biochemiker, Ärzte, darunter Mitglieder der Päpstlichen Akademie für das Leben. Hauptreferentin ist Prof. Dr. Phil. Elena Lugo, Puerto Rico, Mitglied des Säkularinstituts der Schönstätter Marienschwestern.

(Programmübersicht: spanisch, 64 KB)

"Das eigentliche Deutschland ist da, wo es gilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar"

"Es kommt immer wieder vor, dass menschliche Wahrheit verloren geht. Niemand zweifelt daran, dass das römische Reich ein Ort des Rechtes war. Wir verdanken dem römischen Recht die Grundlagen unserer Gesetzgebung. Und doch haben die Römer ihre Sklaven im Zirkus – zur allgemeinen Belustigung – mit Schwertern gegeneinander kämpfen lassen, solange bis einer tot war. Selbst im christlichen Mittelalter gab es die Leibeigenschaft; Menschen waren mit Leib und Leben Eigentum anderer Menschen," gibt Pater Beller, Bewegungsleiter der deutschen Schönstattbewegung, zu bedenken. "Und jetzt stehen wir vor der Frage: Was geschieht mit den kleinen Menschen, mit den Embryos? ZENIT, die große internationale Nachrichtenagentur, hat die Entscheidung des Bundestages mit einer eigenartigen Überschrift versehen. Nach dieser Entscheidung können also Embryonen für Forschungszwecke verwendet werden – unter bestimmten Auflagen, unter bestimmten Bedingungen. Es können also aus Embryonen gewonnene Stammzellen importiert, eingeführt werden, vom Ausland. Die internationale Nachrichtenagentur kommentiert diesen Vorgang mit den Worten: "Deutschland schützt nur die deutschen Embryonen". Das heißt, mit Embryonen aus dem Ausland, da machen wir, was wir mit unseren deutschen kleinen Menschen nicht machen. Wir gebrauchen ihre Zellen zu Forschungszwecken, und die Embryonen sterben."

Pater Tilmann Beller, Bewegungsleiter der Schönstatt-Bewegung in Deutschland: "Wir schützen das ungeborene Leben!"

Pater Beller: "Wir schützen das ungeborene Leben!"

"Es war eine Gruppe von Schönstättern, die den Kampf aufgenommen hat In Verbindung mit anderen geistlichen Gemeinschaften, vor allem mit der Fokolarbewegung sammelte sie 75.000 Unterschriften zum Schutz der menschlichen Embryonen. Sie wurden von hohen Vertretern des Bundestages und der Bundesregierung empfangen und haben ihren Beitrag geleistet zum Ganzen. Man kann sagen, aber es ist doch nicht gelungen, was sie wollten. Ein anderes gilt es hier zu beachten. Es geht um eine ganze bestimmte Qualität des Menschseins. Es ist nicht wichtig, dass etwas Großes gleich gelingt. Es ist wichtig, dass es da ist. Es ist nicht wichtig, dass immer gleich alle zustimmen. Es ist wichtig, dass jemand sein Leben für eine Sache wagt. Wir kämpfen für das ungeborene Leben, für die Würde des Menschen von dem Augenblick an wo sich Eizelle und Samenzelle verbinden. Wir lassen uns dafür auslachen. Das ist alles nicht wichtig. Wichtig ist, dass es uns, unser Bekenntnis zur Würde des Menschen in aller Öffentlichkeit gibt, dass wir bereit sind, Ehre und Ansehen dafür zu geben: "Die Würde des Menschen ist unantastbar," erklärte Pater Beller. "Das eigentliche Deutschland ist dort, wo dies gilt: 'Die Würde des Menschen ist unantastbar.' Erst dort und gerade dort, wo der Mensch etwas ganz Einzigartiges ist, das Wunder der Schöpfung, die Krone der Schöpfung (selbst im Reagenzglas) verstehen wir das andere: Diesem Menschen wendet sich der große Gott zu und sagt ihm: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir. Du bist einzigartig für mich. Also das Ringen um Ja oder Nein zu Experimenten an den Stammzellen, die aus kleinen Menschen gewonnen werden, führt uns hinein in das Geheimnis unserer Einmaligkeit, unserer ersten und entscheidenden Begegnung mit unserem großen Gott, jener Begegnung, die vor aller Zeit stattgefunden hat: 'Ehe ich dich gebildet habe im Mutterschoß, habe ich dich erwählt.'"

Material und Presseerklärungen zur "Woche für das Leben": dkb.de/woche/2002/
Zur Bioethik-Tagung in Argentinien: www.familia.org.ar

 



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