Schönstatt - Begegnungen

Ein Zentrum lebendigen Glaubens in Pilar

Damit der Glaube ein ganzes Leben tragen kann: "Centro de Catequesis Nuestra Señora de Schoenstatt", Katechetisches Zentrum in Pilar, Argentinien

"Centro de Catequesis Nuestra Señora de Schoenstatt", Pilar: oración
Center of Catechesis Our Lady of Schoenstatt, Pilar: prayer by the wayside Shrine
Katechetisches Zentrum Unsere Liebe Frau von Schönstatt, Pilar: Gebet beim Bildstöckchen
Desde el principio surgió una iniciativa en el Centro de Catequesis: tres meses al año los chicos, al llegar, depositan alimentos en la ermita como una forma de ayudar a la parroquia correspondiente, donde hay familias carenciadas.
Upon arrival, the children place big bags with food by the wayside Shrine: during three months of the year, the children do so each time they come as a concrete contribution to help the poorest families in the parish.
Bei ihrer Ankunft stellen die Kinder große Plastiktaschen mit Lebensmitteln beim Bildstöckchen ab: in den drei Monaten vor Weihnachten tun sie es so jedes Mal, wenn sie kommen, als konkreten Beitrag zur Unterstützung der ärmsten Familien der Pfarrei.
Catequesis por la vida
Catechism for life
Katechese fürdas Leben
Clase de Carola Bieule
Carola Bieule's class
Gruppe von Carola Bieule
El mensaje central: un Dios "Papá" que nos pensó y amó desde siempre
The central message: a God who thought of me and loved me ever since
Die zentrale Botschaft: ein lieber Vatergott, der mich von Anfang an gedacht und geliebt hat
El objetivo principal es que los chicos y los jóvenes encuentren la raíz de su propia fe y se jueguen por ella.
The main objective: teach a faith that is reaches the heart
Das Hauptziel: einen Glauben lehren, der auch das Herz erreicht
El Centro, situado en la localidad de Pilar
The Center, lacated by Pilar
Das Zentrum in der Ortschaft Pilar
Madres de alumnos
Mothers enjoying their time for sharing while the children are in the Center
Mütter nutzen die Zeit für einen Austausch von Frau zu Frau, während die Kinder im Zentrum sind
Foto: Badano © 2002

ARGENTINA, Marta Blas, Schw. M. Sabrina. Am 3. April haben nach den Sommerferien die Unterrichtstunden wieder begonnen im Katechetischen Zentrum in Pilar, Argentinien. "Die Zukunft der Menschheit geschieht in der Familie": inspiriert von diesen Worten von Johannes Paul II. entstand 1998 das "Projekt Glauben", um Kindern zu den Werten zu erziehen, die sie für ihr Leben prägen.

"Letztes Jahr hatte ich die Verantwortung für 14 Kinder, die ich zur Erstkommunion vorbereitet habe. Für mich war es eine wunderbare Gelegenheit, nicht nur den Kindern Wissen beizubringen, sondern auch zu versuchen, in irgendeiner Weise, den Einsatz und die Beteiligung der ganzen Familie bei der Vorbereitung auf dieses Sakrament zu erreichen, " erklärt María Marta Domínguez, Katechetin des Zentrums seit 1999. "Das Zentrum möchte ein Ort sein, wo die Kinder sich aufgenommen fühlen und wo nicht nur die Kinder erzogen werden, sondern wo Eltern, Schüler, Lehrer und alle, die kommen, eine große Familie erleben, wo sie Hilfe erhalten und geistlich wachsen können in einer gesunden Harmonie. Die Mater, die Gottesmutter von Schönstatt, hat das möglich gemacht, weil wir alle hier mit Freude arbeiten, weil wir ihren Schutz erleben und ihre Nähe, die uns liebevoll in der Liebe wachsen lassen. Allein könnten wir das hier nicht."

Wegen des starken demographischen Wachstums der Zone von Pilar und der Umgebung wurde es immer notwendiger, in Blick auf Ausbildung und Glaubensvermittlung auf die Bedürfnisse der vielen Familien einzugehen. Zahlreiche Schulen waren die Antwort, und Marta Blas und einige Mitarbeiter, begannen, unterstützt von Pater Esteban Uriburu, mit dem "Glaubensprojekt", um Kinder in den Werten zu formen, die sie für ihr ganzes Leben prägen sollen: es entstand das "Centro de Catequesis Nuestra Señora de Schoenstatt", das Katechetische Zentrum Unserer Lieben Frau von Schönstatt, das auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen antworten soll, indem es vielen Familien mit Kindern zwischen sechs und 17 Jahren die Möglichkeit gibt, den Glauben kennen zu lernen und einen spirituellen Beitrag für ihr ganzes Leben zu bekommen in der Vorbereitung auf die Erstkommunion und Firmung sowie durch weiterführende Kinder- und Jugendgruppen.

Die zentrale Botschaft: ein Vatergott, der uns von Ewigkeit gedacht und geliebt hat

Carola Aguirre bereitet zur Zeit eine Gruppe von 18 Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren, die meisten von den umliegenden Schulen, auf ihre Firmung im kommenden Juni vor: "Die Gottesmutter hat mir die Freude gemacht, dass es Jugendliche sind, die ich schon auf die Erstkommunion vorbereitet habe. Das hat das persönliche Kennen trotz der wenigen Zeit in der Woche, in der wir uns treffen, sehr erleichtert. Da ich schon in der Familien- und Elternarbeit gewesen bin, habe ich ihr Wachsen im Glauben mitbekommen. Aber es war auch eine Freude, jetzt zu sehen, wie die Kinder in den Jahren gewachsen sind, wo sie nicht meine Schüler waren.

Die Themen, mit denen wir uns befassen, drehen sich vor allem um unser Bündnis mit dem Vatergott. Wir arbeiten daran, die persönlichen Gaben und Talente zu entdecken, um uns selbst besser kennen zu lernen und auf diesem Weg das Persönliche Ideal zu finden. Die Gottesmutter ist dabei unser Modell! Während des Jahres. Während des Jahres geht es darum, Glaubenswahrheiten mit dem Leben zu verbinden, damit die Jugendlichen das Wirken des Heiligen Geistes in ihrem Leben entdecken und alles, was im Alltag geschieht, als etwas zu verstehen, was im Plan eines liebenden Vaters steht. Angesichts dieser großen Liebe, die Gott mir jeden Tag schenkt, wie sieht da meine Antwort aus? So kommt es zum Firmung, unserem persönlichen Pfingstfest, an dem wir unsere freie Antwort geben durch das Bündnis mit diesem guten Vatergott, der uns schon immer gedacht und geliebt hat."

Das Hauptanliegen ist allen Katecheten, dass die Kinder und Jugendlichen die Wurzel ihres eigenen Glaubens entdecken und sich dafür entscheiden.

Katechese für das Leben

Die größte Herausforderung ist, dass die Katechese, die die Kinder erhalten, ihnen Werte für das ganze Leben vermittelt in diesem Alter, in dem sie am meisten empfänglich und offen sind für das Religiös, und dass es nicht beim intellektuellen Wissen allein bleibt. Sehr wichtig ist darum die Begleitung durch die Eltern, die ihrerseits durch Schönstatt spirituelle Unterstützung erfahren, um die konkreten Alltagsschwierigkeiten anzugehen. Der Schönstattbewegung geht es ja vor allem um die Stärkung der Familie als Keimzelle der Gesellschaft.

Im vergangenen Jahr war Carolina Mac Loughlin verantwortlich für die "Einführungsgruppe", Kinder von sechs bis sieben Jahren, die ihre ersten Schritte in der "Katechese fürs Leben" tun. "Wir haben angefangen, Gott, unseren Vater im Himmel, kennen zu lernen, seine väterliche Umarmung in unserm Alltag. Wir versuchen den Kindern zu helfen, seine Geschenke zu entdecken und zu werten, vor allem das größte von ihnen: seinen Sohn Jesus Christus. Wenn wir Jesus als unseren Führern zu diesem Vater entdecken, als Lehrer, der uns durch sein Wort und Beispiel unterrichtet, dann finden wir auch, dass wir glücklich werden, wenn wir ihm ähnlich werden. Durch ihn kommen wir dann auch zu unserer Mutter im Himmel, der Gottesmutter Maria, unserer 'Mater', die uns schützt und führt. Der Zyklus endet mit der gemeinsamen Vorbereitung unserer Herzen auf Weihnachten. Während dieses Einführungsjahres lernen die Kinder erste Gebete, machen ihren ersten Besuch im Heiligtum und nehmen an den verschiedenen liturgischen Feiern des Jahres teil. Letztes Jahr waren sie auch dabei, als das Bildstöckchen beim Zentrum errichtet wurde, und dabei haben sie dann ihre ersten Beiträge zum Gnadenkapital gebracht. Ich persönlich danke der Gottesmutter für dieses vergangene Jahr, dafür, dass sie mir die Gelegenheit gegeben hat, als Katechetin in diesem Zentrum zu wirken. Ich bin selber dadurch sehr reich geworden."

Wo die Gottesmutter uns zur Solidarität mit den Armen verbindet

Ein Foto, das Mariano und Carolina Sánchez Kalbermatten, Eltern eines Schülers des Zentrums, schickten, trägt die Unterschrift: "Ein Nachmittag in unserem Zentrum, wo die Gottesmutter uns zur Solidarität mit unseren Nächsten verbindet. Von Anfang an haben unsere Kinder hier ihre Erziehung erhalten und vor allem ganz viel Liebe."

Pilar ist eine Zone mit extremen sozialen Gegensätzen: Es gibt dort viele sogenannte "countries", abgeschlossene Viertel mit Klubhaus und anderen Annehmlichkeiten, wo junge Ehepaare aus der Mittel- und Oberschicht leben, und daneben Viertel mit unbeschreiblichem Elend und großer Armut.

Von Anfang entstand im Katechetischen Zentrum eine Initiative: während drei Monaten im Jahr bringen die Kinder, wenn sie zum Unterricht kommen, Lebensmittel und andere Dinge mit und legen sie beim Bildstöckchen ab; dieser werden in der Pfarrei an die ärmsten Familien verteilt. Im September bringen die Kinder Nahrungsmittel, im Oktober Kleidung und im November Spielzeug für Weihnachten.

In den Wochen vor Weihnachten spielen die Kinder des Zentrums immer die "Lebendige Krippe". In einem Jahr luden sie dazu die Kinder eines Heims ein, in dem Kinder aus extrem armen Familien tagsüber etwas Unterricht, Essen und medizinisch-hygienische Versorgung erhalten, ein andermal waren die Zuschauer ihrer Vorführung die "Großeltern von Pilar", alte Menschen aus sehr einfachen Verhältnissen die in einem Altenheim in Pilar untergebracht sind. "Das sind Augenblicke, die unsere Herzen nie vergessen werden," sagt Carolina Sánchez Kalbermatten.

Dieses katechetische Zentrum wird getragen vom Gebet vieler, der Freude und dem Einsatz der Katecheten und auch von der selbstlosen Liebe vieler Eltern, die ihre Kinder Tag für Tag dazu anhalten, ihren Glauben zu bewahren und zu vertiefen. Für diese Arbeit steht des Zentrums steht Pater Pablo Pol aus der Gemeinschaft der Schönstattpatres mit zur Verfügung.

In diesen schwierigen Zeiten für Argentinien hoffen alle, denen das Katechetische Zentrum in Pilar am Herzen liegt, dass sie gemeinsam mit vielen anderen etwas dazu beitragen, eine bessere Welt zu schaffen.

 



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Last Update: 12.04.2002 13:57 Mail: Editor /Webmaster
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