Schönstatt - Begegnungen

Königin der Einheit und des Weltfriedens

Krönung im Heiligtum in Alangasí, Quito, Ecuador

Vista panoramico: 1.000 participantes en Quito, Ecuador
Panorama: approximately 1,000 persons joined in the crowning ceremony in Quito, Ecuador
Panorama: ungefähr 1.000 Teilnehmer bei der Krönungsfeier in Quito, Ecuador
La MTA con la corona vuelve al Santuario
The MTA picture, with the new crown, is being placed in the Shrine
Das gekrönte Bild wird wieder im Heiligtum angebracht
Entrada de la corona
Entrance of the crown
Einzug der Krone
La corona de la Reina del Paz y de la unidad familiar
The crown of the Queen of World Peace and Family Unity
Die Krone der Königin des Weltfriedens und der Familieneinheit
Cardenal Antonio Gonzales, Arzobispo de Quito
Cardinal Antonio Gonzales, Archbishop of Quito
Kardinal Antonio Gonzales, Erzbischof von Quito
Misioneras de la Campaña de la Virgen Peregrina
Missionaries of the Schoenstatt Pilgrim MTA Campaign
Missionare der Pilgernden Gottesmutter
Juventud Masculina
Boys' Youth
Mannesjugend
Rama de Madres
Mothers' League
Schönstattmütter
Profesionales
Women's League
Berufstätige Frauen
Coro - Cantata
Choir, Cantata
Chor bei der Cantata
Folcklorico
Religious Folclore
Religiöse Folklore
Foto: Angie Santos © 2002

ECUADOR, Angie Santos. Kronen in den verschiedensten Formen, frohe und erwartungsvolle Herzen: die Krönung der "Mamita Virgen"- so nennen die Leute aus Quito die Gottesmutter in ihrem Heiligtum Alangasí, etwa 40 Minuten von der Stadt Quito -, war ein tiefes Erlebnis, das bei allen Teilnehmern Spuren hinterlassen hat. Mehr als 1.000 Personen waren dabei, darunter etwa 400 Mitglieder der Schönstattfamilie aus Guayaquil. Der Erzbischof von Quito, Antonio Gonzalez, nahm die Krönung vor. Strahlende Sonne sorgte für ausgesprochenes Krönungswetter!

Die Krönung in Quito ist über Jahre gewachsen. Noch bevor das Heiligtum stand, im Jahr 1989, hatte ein Ehepaar aus Puerto Rico die Krone geschenkt. In der Vorbereitung des Jubiläumsjahres 2000 und seiner Feier wuchs das Bewusstsein von der Bedeutung der Rolle Mariens, die in der Weihe des dritten Jahrtausends an Maria durch Papst Johannes Paul II. ihren Höhepunkt fand. Während dieser Jahre erarbeitete die Familie von Quito jeweils im entsprechenden Jahr das Kreuz der Einheit, das Heilig-Geist-Symbol und das Vaterauge.

Heilige des normalen Alltags werden

Das Motto der Schönstattfamilie von Quito war zwei Jahre lang: "Für unsere Königin Werktagsheilige"; dadurch ist die Krönung näher gekommen. Dazu kam die schwere Krise des Landes in den vergangenen Jahren, die auch dazu beigetragen hat, dass das, was zunächst eine vage vorsichtige Idee war, nämlich der Gottesmutter eine Krone zu schenken, langsam Kraft gewonnen und zu einem wirklichen Lebensstrom wurde. Das Fest der Unbefleckten Empfängnis im Jahr 2001 wurde schließlich als Krönungstermin festgelegt.

Familien-Einheit

Am Anfang war das Kernanliegen der Krönung die Familieneinheit, die sich in drei Dimensionen entfaltete: die Einheit der Naturfamilie als Keimzelle der Gesellschaft, die Einheit der Schönstattfamilie von Ecuador, die damit ein Beispiel setzen wollte für die Einheit des ecuadorianischen Volkes, das die Einheit braucht, um die großen Probleme des Landes zu meistern.

Nachdem die Entscheidung zur Krönung gefallen war, arbeitete man mit der Spiritualität der Krönung. Dann kam der 11. September, der dem Krönungsstrom eine starke Kraft gab; die Schönstattfamilie erkannte, dass die Weltsituation regelrecht nach der Krönung der Gottesmutter schrie. Es lag daher auf der Hand, Maria auch bewusst zur Königin des Weltfriedens zu krönen.

In den Monaten bis zum 8. Dezember war die Intensivzeit der Vorbereitung, der sich auch die Schönstattfamilie von Guayaquil anschloss. Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Schönstattfamilie von Ecuador, um Lebensvorgänge und unterschiedliche Entwicklungen zu respektieren, bisher noch nie eine gemeinsame Tagung von Verantwortlichen gehabt hat. Diese wird sicher eine Frucht der gemeinsamen Krönung sein.

Acht oder neun Stunden im Bus von Guayaquil nach Quito: für die Einheit der Familie und die Königin der Einheit!

Am Freitag, 7.Dezember, fand eine Nachtanbetung zur Vorbereitung auf die Krönung statt. Das Heiligtum schien zu "platzen" mit den Hunderten von Rosen, Geschenk einer Rosen-Exportfirma; Frauen des Garten-Clubs hatten die Gestecke gemacht. Es herrschte eine Atmosphäre froher Erwartung. Die Gastgeber, die Schönstattfamilie von Quito, sorgte für alle Ankommenden, besonders die Schönstätter aus Guayaquil. Diese waren mit acht Bussen, die zu unterschiedlichen Zeiten in Guayaquil losfuhren, acht bis neun Stunden lang in die Anden hineingefahren. Die Ehepaare und Mütter wohnten bei Familien, Liga und Jugend in Tagungshäusern oder Camps. Insgesamt kamen etwa 400 Personen, zusammen mit denen, die privat oder mit dem Flugzeug gekommen waren. Alle zwanzig Minuten kam irgendeine Gruppe an, die dann im Heiligtum eine kleine Feier mit Liedern und Gebeten hielten, der sich dann die nächsten anschlossen. Für die Wartenden gab es Alternativprogramme: Lieder, ein Video von der Einweihung des Heiligtums im Januar 1993, Café und Gebäck gegen die Kälte, vor allem für die Guayaquileños, die aus tropischem Klima kamen...

Ansteckende Freude bei der Jugend

A folgenden Tag, dem 8. Dezember, kamen von früh morgens an Mitglieder der Schönstattfamilie und viele Pilger, die an diesem Ereignis teilnehmen wollten. Früh schien schon die Sonne und ließ im Heiligtum alles leuchten – den Schmuck, die Blumen, das MTA-Bild!

Vor dem Beginn des Programms schon krönten die Mitglieder der Mädchenjugend von Guayaquil "ihre" Königin und erneuerte die Werkzeugsweihe, auch mehrere Mitglieder der Schönstattfamilie von Quito schlossen ihr Liebesbündnis im Sinne der Mitgliedsweihe, das heißt, sie wollen Schönstatt zu ihrem Leben machen. Immer noch kamen Pilgergruppen an. Besonders fröhlich und lebhaft war die Ankunft der Mannesjugend von Guayaquil, manche von ihnen waren die ganze Nacht durch unterwegs gewesen und gerade erst angekommen. Mehr als 50 Mädchen kamen aus Guayaquil und steckten mit ihrer Freude und Begeisterung die anderen an.

Ein Tanz für die Königin

Den Beginn des Programms gestaltete eine Gruppe und ein Chor aus einer nahegelegenen Schule. Sie tanzten für die Königin, der Chor sang zwei Lieder, die Schwester M. Yelka verfasst hatte – natürlich ging es um Krone, Krönung und Königin. Musikstücke folgten, die Eltern der Kinder des Josef-Kentenich-Kindergartens führten einen Folklore-Tanz für die Königin auf.

Währenddessen füllte sich der Platz rund ums Heiligtum mit mehr als 1.000 Personen, darunter auch die Teams von Radio Maria und dem Fernsehen der katholischen Kirche von Ecuador, SITV, die die Heilige Messe übertrugen.

Festlicher Einzug der Krone

Um 11.00 Uhr wurde das MTA-Bild des Heiligtums auf einem eigens bereiteten Aufbau angebracht, wo auch die Krone des Heiligtums von Guayaquil lag, und die Zelebranten zogen ein, mit dem Erzbischof von Quito, Kardinal Antonio Gonzales, als Hauptzelebranten.

Nach der Predigt, in der der Kardinal die Bedeutung dieses Aktes hervorhob, kam endlich der so lang ersehnte Augenblick. Die Krone wurde hereingetragen wie eine Königin – auf einem Holzgestell, das Mitglieder mehrerer Gliederungen aus Quito und Guayaquil auf den Schultern trugen. Mädchen in weißen Kleidern streuten Blumen. Die Leute jubelten, klatschten und sangen zur Begrüßung. Dann nahm der Kardinal die Krone und brachte sie auf dem MTA-Bild des Heiligtums an.

Eine Fülle von Kronen – "meine Königin"

Dann kam eigentlich der bewegendste Moment: alle wurden eingeladen, nun persönlich ihre Königin, die Königin ihrer Gemeinschaft, ihrer Familie, ihres Herzens zu krönen. Familien und Einzelne hatten Kronen in den Händen – große und kleine, Kronen aus Gold, aus Silber, aus Keramik und aus Papier... Die Missionare der Pilgernden Gottesmutter krönten still ihre Auxiliar, die Nachbildung des Bildes, mit dem Don Pozzobon die Gottesmutter zu den Menschen brachte; sie hatten ihr Pilgerbild der Unterstützung und Einheit beim Internationalen Treffen der Kampagne in Santa Maria im Jubiläumsjahr 2000 mitgebracht und sich seitdem auf die Krönung vorbereitet.

Austausch: Familieneinheit konkret leben

Nach der heiligen Messe wurde das MTA-Bild wieder im Heiligtum angebracht, und sofort setzte der Strom der Besucher ein... Um 13.00 Uhr gab es in einem der Zelte, die für diesen Anlass aufgestellt waren, Mittagessen für alle. Die Schönstätter aus Quito servierten das Essen, während alle gleichzeitig anfingen, von den Erlebnissen des Morgens zu erzählen. Um 15.00 Uhr trafen sich die verschiedenen Gliederungen – viele erstmals! - , um gemeinsam zu überlegen, wie mal Familieneinheit leben und so zur Einheit in Ecuador beitragen kann.

"Cantata" in der historischen Altstadt von Quito

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war die "Cantata" – eine musikalische Huldigung an die Königin, die in Ecuador und anderen lateinamerikanischen Schönstattfamilien gute Tradition ist. Die Cantata fand in einer alten Kirche in der historischen Altstadt von Quito statt. Dorthin fuhren um 16.30 Uhr die Busse vom Heiligtum aus los. Bei der Busfahrt zeigte sich, dass die Schönstattjugend von Quito und Guayaquil bereits Freundschaft geschlossen hatte – gemeinsam sangen sie während der ganzen Fahrt ein Lied nach dem anderen. Der Schauplatz der Cantata konnte nicht besser gewählt sein: die Kirche "Carmen Bajo", deren Altarbild von einem der großen Meister der Schule von Quito gemalt worden ist, Legarda; es stellt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit dar. In der Cantata wurden Chorlieder, Diashow und liturgische folkloristische Tänze zu Ehren der Königin miteinander verbunden.

In der Kirche war nicht genug Platz für die gut 700 Personen, die gekommen waren; einige Jugendliche kamen nicht mehr herein, und so improvisierten sie eben ihre eigene Cantata mit Tänzen und Liedern. Sie hörten gar nicht mehr auf zu singen, und als die Cantata in der Kirche vorbei war, schlossen sich viele der Teilnehmer ihnen an. Und wie es zu einem richtigen Fest gehört, folgte der traditionelle "Canelazo" (heißer Zimt-Likör) und Sandwiches.

Ein spiritueller "Chuchaqui" – ganz kaputt vor lauter Glück

Am folgenden Tag war um 9.00 Uhr, vor der Anfahrt der Busse nach Guayaquil, heilige Messe im Heiligtum. Pater Eduardo bemerkte in seiner Predigt, dass alle "Augenblicke eines Paradieses auf Erden" erlebt hätten, auch wenn am Abend zuvor alle wohl nur noch in die Betten gefallen seien, übermüde nach einem Tag prallvoll mit intensiven Erlebnissen. Eine Schwester meinte nachher, alle hätten einen spirituellen "Chuchaqui". So nennt man in Ecuador das, was man hat, wenn man am Abend vorher zuviel Likör getrunken hat. "Kater" klingt dafür natürlich viel zu profan! Unser "Chuchaqui" war ein anderer, verursacht durch viele wunderbare Augenblicke, eine immense geteilte Freude, eine Feier, in der Natur und Übernatur zusammenklangen, Schönstatt pur... und dem Vertrauen, dass Maria nun sich verherrlichen wird als Königin des Weltfriedens und der Einheit Ecuadors.



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Last Update: 15.01.2002 13:59 Mail: Editor /Webmaster
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