Schönstatt - Begegnungen

Zur Stammzellengewinnung keine Zerstörung von menschlichen Embryonen notwendig

Ergebnis eines wissenschaftlichen Kongresses in Rom

DOKUMENTATION

ROM, 14. November 2001 (ZENIT.org).- Naturwissenschaftler, Ärzte, Theologen, Philosophen und Bioethiker von Weltruf sind in Rom zusammengekommen, weil sie alle die Überzeugung eint, dass die Erforschung der Gewinnung und Nutzung von Stammzellen für die Zukunft vielversprechend ist, und dass man dabei völlig ohne die Tötung menschlicher Embryonen auskommt.

Der nicht für die Öffentlichkeit zugängliche zweitägige Kongress (13.und 14. November) findet in einem Moment statt, da die europäischen Länder sich zur Legalisierung der Stammzellenforschung rüsten und die Diskussion über die staatliche Subventionierung in Amerika vom vergangenen August nicht als abgeschlossen betrachtet werden kann.

Die Initiative geht auf die schweizerische Stiftung Guilé, das Department für Biochemie des madrilenischen Universitätszentrums Francisco de Vitoria und die Fakultät für Bioethik des Päpstlichen Athenaeums Regina Apostolorum in Rom zurück, wo diese Begegnung auch stattfindet.

Bei einer Presserunde wurde das Thema des Symposiums vorgestellt: "Das Dilemma der Stammzellen. Zum Wohle aller Menschen?". Naturwissenschaftler und Bioethiker, erklärten, die Stammzellengewinnung aus der Nabelschnur, der Plazenta oder erwachsenen Menschen biete außerordentliche Resultate für die medizinische Forschung.

Esmail D. Zanjani, Professor für Medizin und Physiologie an der Universität Nevada (USA) sagte, die Forschung mit Schafen habe zufriedenstellende Ergebnisse für die Behandlung von Krankheiten wie die im südlichen Mittelmeerraum weitverbreitete Sichelzellenanämie hervorgebracht. Die Stammzellen hätten sich aufgrund ihrer Plastizität auch für die Behandlung von Herzkrankheiten und Gewebeproblemen als geeignet erwiesen.

Zanjani erklärte, man habe bei den Experimenten Stammzellen von Erwachsenen verwendet, die sogar bei der Produktion von spezifischen Proteinen für die verschiedenen Körperfunktionen Wirkung zeigten.

Professor Salvatore Mancuso, der Leiter des gynäkologischen Institutes des Gemelli-Krankenhauses in Rom, wartete mit einer verblüffenden Entdeckung auf: ein ungeborenes Kind überträgt noch im Mutterleib seine eigenen Stammzellen an die schwangere Mutter zur Organregeneration oder Krankheitsbehandlung.

Auf die Frage nach dem Gebrauch von Embryonen zur Gewinnung von Stammzellen antwortete Frau Prof. Mónica López Barahona von der Fakultät für Biochemie an der Francisco de Vitoria-Universität in Madrid. Es sei "inakzeptabel, an die Entwicklung von Embryonen zum Zwecke der Stammzellengewinnung zu denken, die danach getötet werden".

Die Professorin hob hervor, dass vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen heutzutage eindeutig sei, dass der Embryo von der Empfängnis an eine menschliche Person ist und es daher ethisch nicht vertretbar ist, menschliches Leben zu benutzen, selbst wenn es zur Rettung anderer geschieht.

Pater Gonzalo Miranda, der Dekan der ersten Fakultät für Bioethik der Welt am Päpstlichen Athenaeum Regina Apostolorum in Rom wies darauf hin, dass man bereits beim Nürnberger Prozess angesichts der Verbrechen gegen die Menschheit während des Zweiten Weltkrieges sagte, dass man "nie wieder die Verwendung von Menschen für die medizinische Forschung autorisieren werde".



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Last Update: 15.11.2001 17:51 Mail: Editor /Webmaster
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