19. Oktober 2001

"Ein Weg mit unserem Vater und Gründer"

Zeugnisse aus Anlass des 75jährigen Jubiläums der Schönstätter Marienschwestern

(mkf) Aus Anlass ihres 75-jährigen Jubiläums gestalteten die Schönstätter Marienschwestern für die Teilnehmer der Oktoberwoche einen Abend mit Videoausschnitten von Zeugnissen von Marienschwestern über ihre Begegnungen mit Pater Josef Kentenich. Sr. M. Veronika Riechel, bekannt als Referentin beim Tag der Frau, moderierte den Abend.

Die Statue Pater Kentenichs vor dem Pater Kentenich-Haus ist das äußere Geschenk der Marienschwestern zu ihrem 75-järhigen Jubiläum; der Einblick in ihren Weg mit Pater Kentenich war ihr Geschenk an die Oktoberwoche.

Die nüchtern-humorvolle Art von Sr. Clarissa schuf Atmosphäre. In ihre Situation konnten sich viele einfühlen: Weder war sie von dem von allen bewunderten Pater Kentenich noch von der "seltsamen Redeweise" der begeisterten jungen Mitschwestern angetan. Ähnlich wie Sr. Clarissa erging es im Lauf des Abends auch dem Publikum – das eine oder andere Wort, Tun, Beispiel sprach an und wurde zu einer ersten oder erneuten Begegnung. Das Lied, das seit dem 17. Oktober 1999 für das Bündnis mit Pater Kentenich und die Anbringung des Vatersymbols in der Gründerkapelle "anklingen" lässt, durchzog den Abend: "Du, der Pionier der neuen Welt, der heut voll Kraft die Weichen stellt, wir gehen mit dir, wir sind bereit."

Die Liebe zu Maria, die Pater Kentenich der jungen Gemeinschaft und den jungen Schwestern vermittelt hat, kam in einem weiteren "Erstbegegnungszeugnis" zum Klingen.

The love for Mary resounded in a song shared by a group of sisters
In einem Lied brachten Schwestern die Liebe ihrer Gemeinschaft zu Maria zum Ausdruck.
Sr. Cecilia, Dominican Republic thanked for Father Kentenich's guidance.
Sr. Cecilia, Dominikanische Republik, brachte ihren Dank für Pater Kentenichs Führung
Moderation: Sr. M. Veronika
Father Beller closed the presentation thanking the Schoenstatt Sisters, and Fr. Kentenich
Pater Beller schloss den Abend mit einem doppelten Dank: an die Schwestern und an Pater Kentenich
Fotos: Brehm, POS © 2001

Vater und Erzieher

Als Vater und Erzieher erlebte die Schwesterngemeinschaft Pater Kentenich in den verschiedenen Etappen ihrer Geschichte. Das Liebesbündnis als einheitsstiftendes Moment über Mentalitätsgrenzen hinweg – von diesem Rat Pater Kentenichs an einen jungen Kurs berichtete Sr. Nicola aus der Schweiz. Ihr vermittelte Pater Kentenich auch das Erleben des gütigen und barmherzigen Vaters, der mit jeder Schuld und Schwäche umgehen kann. Sich nicht wundern über die erlebte Schäche und Brüchigkeit, nicht verwirrt und nicht mutlos werden, aber dann auch nicht heimisch werden, d.h. sich einrichten darin – diese vier Punkte hat sie aus dem ersten Beichtgespräch mit ihm ihr Leben lang festgehalten.

In Schwester Norbertas Zeugnis wurde deutlich, wie Pater Kentenich sich in jede Person und Art einfühlen und auf sie eingehen konnte. Er verstand ihre Empörung und ihren Unwillen über die ihrer Meinung nach zu lasche Tagesordnung ("Ich komme mir vor wie in einer Schulklasse!") und ebenso wie die "fehlende Antenne" der Schwestern in Brasilien für seine Ausführungen über den kirchenrechtlichen Rahmen ihres Institutes. Einen Nachbarn der Schwestern, "herzensgut, aber dem Alkohol sehr verschrieben", nahm er auf und an, ohne ihm Moralpredigten zu halten; im Gegenteil, er fragte ihn noch nach der Qualität des Schnapses!

Als Erzieher machte er den Schwestern in Brasilien deutlich: "Sie müssen das Volk lieben, sonst können sie nicht apostolisch werden!" und vermittelte praktische Grundsätze fürs Alter, etwa: "Nicht immer das selbe sagen, wie alte Leute das gern tun!"

Hauptberuf Schönstatt

Dass der Hauptberuf aller Marienschwestern Schönstatt ist, prägte er immer neu ein – etwa wenn er den Schwestern in Friedrichroda die Durchführung einer "großen Wallfahrt am nächsten 18." nahe legte, und, als die erhoffte Resonanz ausblieb, ankündigte, selbst die Wallfahrtspredigt zu halten. Zu dieser Wallfahrt kamen dann 400 Pilger, zu denen der Gründer "warm und begeistert sprach", wie Sr. Bernwarda bezeugte. Und dass man auch einem jüdischen Rabbiner das Schönstätter Liebesbündnis erklären kann, erlebte Sr. Digna einer Zugfahrt mit Pater Kentenich in Südafrika.

"...und Sie bekommen Antwort"

Sr. Aloise aus Australien berichtete von ihrem Erlebnis Pater Kentenichs beim Generalkapitel der Schwestern 1967 und von seinem väterlichen Mühen, den australischen Schwestern die Reisekosten zu erstatten.

Den Übergang in die Fragestellung von Menschen, die Pater Kentenich zu Lebzeiten nicht kennen gelernt haben, schaffte eine Aussage von Sr. Digna, die als sehr junge Schwester nach Südafrika versetzt wurde. Auf ihre Sorge, Pater Kentenich dann nicht mehr direkt fragen zu können, antwortete er mit dem Rat, ihm alles zu schreiben und der Aussage: "Und wenn sie keine Antwort bekommen, dann bekommen sie die Antwort doch." Geistigerweise, so Pater Josef Kentenich, solle sie ihm alles sagen, und sie würde die Antwort spüren. "Und das ist auch jetzt noch so!" – Das Zeugnis überzeugte.

Junge Schwestern aus Deutschland, Burundi, der Dominikanischen Republik, Argentinien und Russland dankten für die Erfahrung der bleibenden Nähe des Gründers und die Erfahrung, ihn wie die Ersten als Vater und Erzieher zu erleben.

Pater Beller ließ den Abend ausklingen mit einem Dank an die Marienschwestern und an Pater Kentenich: "Danke für deine Nähe, und danke für deine Nähe auf Berg Sion, in Haus Regina, auf Berg Moriah, auf dem Marienberg und in unserem Herzen."

In vielen war an diesem Abend, wie Pater Beller anmerkte, bei den verschiedenen Zeugnisses eigenes Erleben wach geworden – bei einer privaten Zeit in der Gründerkapelle oder einem Gemeinschaftserleben dort, bei einer Lesung oder dem Betrachten von Himmelwärts oder der inneren Verbundenheit mit ihm. In dieser Verbundenheit bleiben Person und Charisma des Gründers lebendig in der weltweiten Schönstattbewegung

 

 

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