Schönstatt - Begegnungen

Leben entzündet sich am Leben – Ansteckende Freude am Apostolat

Apostolatstag der Oktoberwoche sorgt für Bewegung

Eleven Presentations on the Possibility of Moving the Mountains and Changing (a part of) the World
In 11 Statements wurden apostolische Projekte aus den Diözesen und Gliederungen vorgestellt
Foto: Brehm, POS © 2001

(mkf)Es ist ein Applaus, aus dem Stolz spricht und Freude, als der Moderator des Tages, Subregens Emge, die Referenten des Tages noch einmal alle auf die Bühne bittet. Die da vorne stehen haben einiges in Bewegung gebracht. Am Tag danach und nicht nur dann sprechen Delegierte mit offensichtlichem Stolz über das Erlebnis dieses Bündnistages, an dem elf Ehepaare und Einzelpersonen von ihren apostolischen Initiativen berichtet haben; hin und wieder mischt sich auch eine leise Beschämung ein: Man hätte ja eigentlich auch... Viel öfter aber: Das könnten wir doch auch... Typisch Leben. Das entzündet sich immer am Leben.

Ein großer Blumenstrauß auf der Aulabühne ist ein Zeichen: Das Apostolat Schönstatts ist bunt. Ob Arbeitsplatz und Beruf als apostolisches Betätigungsfeld und Ort der eigenen Berufung ausgefüllt werden; ob die gesellschaftspolitische Handlungsverantwortung in Blick auf die embryonenverbrauchende Stammzellenforschung ein Ehepaar auf Suche nach Verbündeten gehen fündig werden lässt; ob ein einzelner Priester mit seiner Initiative der Vernetzung der Marienwallfahrtsorte der Diözese 14.000 Pilger an 43 Heiligtümer bringt oder ein Diözesanleiter dem Bischof nicht so allgemein Liebe zur Kirche sondern zwei konkrete in Verantwortung genommene Projekte flächendeckend für das Bistum anbietet: All diese Initiativen haben ein gemeinsames "Warenzeichen": die ansteckende Freude an diesem Apostolat und das Ernstmachen mit dem "Nichts ohne uns" des schönstättischen Liebesbündnisses.

Subregens Martin Emge, Bamberg
Elisabeth Helmich (l) and Monika Terhaar organized a "Flower Power Day" for 90 girls age 9 -12, their siblings, parents and grandparents – and turned the audience into Flower Power people!
Frau Elisabeth Helmich, Münster und Frau Monika Terhaar, Münster ließen den "Flower-Power-Tag 2001" der Schönstatt-Mädchenjugend im Bistum Münster inmitten der Oktoberwoche lebendig werden.
More then 700 Participants in the Aula of the Adoration Church
Über 700 Teilnehmer in der Aula der Anbetungskirche
Foto: Brehm, POS © 2001

Natürliche Verbündete – Teamarbeit mit den Geistlichen Gemeinschaften

Arbeit war es, zeitweise sogar Stress, manchmal Unsicherheit, aber immer: Freude! Das ist das Ergebnis von Siegrun Mais Einsatz in der Vorbereitung des bisher größten Treffens der Geistlichen Gemeinschaften in den norddeutschen Diözesen. Und die Freude war gegenseitig; aus der Freude am Miteinander hat sich ein fester Arbeitskreis gebildet, man trifft sich zwei- bis dreimal im Jahr, "und wir überlegen, wie wir uns dem Bischof zur Verfügung stellen können etwa beim City-Advent, bei der Unterschriftenaktion zum Embryonenschutz, beim Friedensgebet im Dom am 12. September."

Die Teamarbeit der Geistlichen Bewegungen wurde auch in Pfarrer Treutleins Statement offensichtlich. Angeregt von der Idee der Vernetzung der Heiligtümer bei der letzten Oktoberwoche, fing er an, für eine Vernetzung der fränkischen Marienwallfahrtsorte zu arbeiten. Und am 7. Oktober waren mehr als 14.000 Pilger an 43 Orten zusammen im Gebet. Lichterprozession in der Würzburger Innenstadt, schöpferisches Miteinander der Bewegungen und den Wallfahrtsleitern, und schließlich die verstärkte Aktualität angesichts der weltpolitischen Krise machten diese Aktion zu einem "Lichtblick" nicht nur für Würzburg.

Apostolat am Arbeitsplatz – Beruf als Apostolat

Werktagsheiligkeit ist kein Buch sondern die Entdeckung des eigenen Berufes und Arbeitsplatzes als Feld apostolischer Tätigkeit; manchmal zu selbstverständlich, um als wirkliche Chance gesehen und ausgewertet zu werden. Die Biologin, die ihren Beruf zum Lebensinhalt macht; das Ehepaar das in der Jugendhilfe arbeitet,; der Ausbilder, der den Lehrlingen nicht Examenswissen sondern Arbeits- und Lebenskompetenz vermittelt: sie alle schöpfen aus der Spiritualität Schönstatts und setzen Pater Kentenichs Pädagogik konkret um – wie auch die Geschäftsführerin eines Technologiezentrums, die für Unternehmensgründungen nicht nur Räume und Know-how sondern Heimat und Mutmachen bietet.

Im Dienst der Generation der Zukunft

Die Schönstatt-Mannesjugend stellte den Dauerbrenner Zeltlager, die Mädchenjugend der Diözese Münster ihren "Flower Power Tag" in Borken vor; Zielgruppe waren 9 – 12-jährige Mädchen (davon kamen 90), mitbeteiligt über 40 Mädchen zwischen 13 und 15, die aus der verantwortlichen Vorbereitung auch selbst viel mitnahmen, sowie nicht mehr zahlenmäßig erfasste Geschwister, Eltern, Großeltern... Ein kraftvoller Vorstoß für die (Schönstatt-) Generation der Zukunft. Über Generationen hat die Schönstatt-Mannesjugend gute Erfahrungen gemacht mit dem erzieherischen Wert von Zeltlagern, sowohl für die Jungen wie für die jugendlichen Lagerleiter. Mütter, Geschwister, Freunde oder zufällig in die Nähe geratene "Zaungäste" sind auf diesem Weg in die Schönstattgemeinschaften gekommen. Besonders wirkstark: das selbstgebaute Lagerheiligtum mit intensivem und persönlichem Bezug zu Jesus und Maria.

Liebe zur Kirche oder: Die Bischöfe warten auf Schönstatt

Die Umstrukturierung der Führungsinstrumente in der zahlenmäßig größten deutschen Diözese (innerhalb Schönstatts) durch Verjüngung der Führungskräfte, Amtszeitbegrenzung und die Einführung einer laikal-priesterlichen Doppelspitze in den Regionen scheint Voraussetzung zu sein für eine nicht nur affektive, sondern effektive Liebe zur Kirche, so die Botschaft von Dietger Kuller und Pfarrer Georg Egle, Diözesanleiter in Rottenburg-Stuttgart. In einem Gespräch mit dem neuen Diözesanbischof, Gebhardt Fürst, fragte Pfr.Egle ihn in Blick auf eine Idee, die aufgekommen war: Wenn wir zwei, drei Felder hätten auf die wir uns als diözesane Schönstattfamilie im Apostolat konzentrierten, und zwar konkret die Frauen und Mütter mit dem Apostolat des Lebens und die Familienbewegung mit der Ehevorbereitung, was von den anderen Gliederungen unterstützt würde – wäre das nicht ein effektiver Beitrag für die Diözese. Antwort von Bischof Fürst: "Sie würden mir eine ganz, ganz große Freude machen!" Pfarrer Egle: "Wir brauchen mit den Bischöfen nicht mehr über die Kämpfe von gestern reden, wie können raus aus den Katakomben und rein ins apostoliche Kampfesfeld. Wir werden erwartet von ihnen."

Konkrete Liebe zur Kirche drängt die Priestergemeinschaften dazu, im kommenden Jahr einen Pastoralkongress in Schönstatt zu veranstalten. Wir wollen in die Kirche hineintragen, was in Schönstatt lebt, erklärten Maria Theresia und Dr. Hubertus Brantzen. Die Frage, die in Zusammenhang mit dem 31. Mai 1999 aufstieg: Wie können wir das Gespräch mit der Kirche neu suchen? Wie können wir das wirksam in die Kirche einbringen, was in Schönstatt lebt?

In einem Gespräch mit Kardinal Lehmann, 1999, zur Frage "Was erwarten sie von Schönstatt?" kamen drei Themen zur Sprache: Der praktische Vorsehungsglaube, Maria und Familie. Der Kardinal sagte: "Geben Sie Ihre Zurückhaltung auf und bringen sie das in die Kirche ein." Beim Pastoralkongress soll es darum gehen, den Gott des Lebens neu zu entdecken. Dazu hat Familie Brantzen zusammen mit dem Vorbereitungsteam die Methode der "Spurensuche" entwickelt in den vier Schritten "erinnern – erzählen – entdecken – antworten". Eine geniale Art, 700 Mitarbeiter auf einmal zu gewinnen – Familie Brantzen bat alle, die Methode in Gruppen und Kursen auszuprobieren und Rückmeldungen zu geben.

Trendsetter gesellschaftspolitischer Verantwortung – ohne Risiken, aber mit Nebenwirkungen

Die Initiative der Geistlichen Bewegungen zum Schutz der menschlichen Embryonen hat sich sehr schnell zum Trendsetter gesellschaftspolitischer Handlungsverantwortung Schönstatts und anderer geistlicher Bewegungen entwickelt. Ein Netzwerk verbindet Geistliche Bewegungen, katholische und evangelische Gemeinden, Religionslehrerverbände und mehr. Ganz nebenbei wurde Schönstatt dabei bekannt. Ruth und Peter Fischer baten die Delegierten um das Gebet für Ursula Dörpinghaus von der Fokolarbewegung, die in dieser Woche versuchte, in Berlin Türen zu öffnen für die Übergabe der 70.000 Unterschriften. Am 20. Oktober konnten Fischers melden: "Die Beiträge aus dem Apostolat sind nicht Geschichte, sondern sie gehen weiter und wirken fort... So zum Beispiel die Initiative um den Schutz der Embryonen. Am 18.10, also an dem Tag, an dem wir hier die Berichte hörten und am Urheiligtum unser Liebesbündnis erneuerten, haben sich durch den Einsatz der Fokolare deutliche Anzeichen für eine Übergabe der Unterschriften im Bundeskanzleramt ergeben." Die Aktion wird noch bis Ende Oktober fortgeführt.



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Last Update: 22.10.2001 19:56 Mail: Editor /Webmaster
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