Schönstatt - Begegnungen

Fuß-Wallfahrt für den Weltfrieden

Sieben Stunden im Regen und über Steinbrocken: Rund um den Tafelberg zum Heiligtum in Villa Maria, Kapstadt

Start at the Shrine in Constantia
Beginn am Heiligtum in Constantia
Blessing at the Shrine for the pilgrims
Pilgersegen am Heiligtum vor dem Aufbruch
On the way - seven hours altogether, non-stop except for the Holy Mass
Unterwegs - sieben Stunden non-stop außer für die Heilige Messe
Holy Mass under umbrellas
Heilige Messe unter Regenschirmen
Blessing of Peter&Nicky Bailey - ninth wedding anniversary
Segen am neunten Hochzeitstag - Peter und Nicky Bailey
Fotos: Fr. Mark Foster © 2001

(mkf) Über neunzig Fußpilger, die meisten von ihnen Jugendliche und junge Erwachsense, starteten mit dem Segen im Heiligtum von Constantia zu einem (mindestens) siebenstündigen Fuß-Pilgerweg rund um den Tafelberg zum Heiligtum in Villa Maria, Kapstadt. Der Tag – 24. September, Fest Maria vom Loskauf der Gefangenen – begann mit Regen. Sie haben sich unterwegs verirrt, wurden nass und nahmen den Regenbogen am Beginn der Wallfahrt als ein Zeichen der Bündnistreue Gottes an. Und die Erschöpfung am Ende des Tages gab das Gefühl, etwas getan zu haben für den Weltfrieden in diesen Tagen der Unsicherheit und Angst vor Terror und Gewalt.

Die Wallfahrt von Heiligtum zu Heiligtum begann 1977 als Geschenk zum Silberjubiläum des Heiligtums in Villa Maria. Es war von Anfang an eine Wallfahrt für Frieden und Gerechtigkeit in einer Zeit, als der äußere Kampf gegen die Apartheid begann. Ursprünglich sollte es ein einmaliges Tun im Zusammenhang mit dem Jubiläum sein, aber so Viele fühlten sich davon angesprochen, dass dieser Fuß-Pilgermarsch seitdem jährlich stattgefunden hat. – Nur ein einziges Mal wurde er wegen extrem schlechten Wetters abgesagt; doch auch in dem Jahr waren eine Reihe "Hardliner" nicht davon abzuhalten gewesen, trotzdem zu gehen. Was als Schönstattereignis begonnen hatte, ist mittlerweile zu einem Angebot geworden, das Schönstatt für die Ortskirche organisiert.

Entschlossen für den Weltfrieden

Der 24. September fing mit Regen an. "Aber wir waren fest entschlossen, es für den Weltfrieden zu tun," sagte einer der ungefähr 90 Teilnehmer. Wallfahrten, Pilgern – das tun Menschen seit Jahrhunderten um Gott näher zu kommen, ihren Glauben zu festigen und zu vertiefen, um Gott um den Frieden in der Welt und um Vergebung zu bitten. Wie jede andere Wallfahrt, ist auch der Fuß-Pilgermarsch von Heiligtum zu Heiligtum kein Ausflug und kein Spaziergang, sondern fordert und fordert heraus. Traditionell gehört zum Pilgern Fasten, Buße und Almosen für die Armen unterwegs - und auch heute passt das. "In dieser Zeit der Krise," hieß es im Pilgergebet, "sind wir als Pilger unterwegs, um für den Frieden zu beten, nicht nur für Amerika sondern für die ganze Welt." Frieden, so hieß es weiter, beginne in jedem selbst - mit kleinen Dingen: jemandem vergeben, der uns verletzt; zuhören, wenn andere uns ihre Gedanken und Gefühle mitteilen möchten; teilen mit Menschen, denen es weniger gut geht; eine Wallfahrt machen zum Heiligtum oder zur Pfarrkirche und Maria, die Königin des Friedens, um Frieden bitten; freundlich und geduldig zu bleiben, wenn es schwergefallen...

Einige junge Leute waren um 6.00 Uhr morgens von zu Hause aufgebrochen, um 8.00 Uhr zum Beginn der Friedenswallfahrt beim Heiligtum in Constantia zu sein.

Wenn die Pläne durchkreuzt werden… ein Gleichklang mit Amerika

Die Fuß-Wallfahrt begann beim Heiligtum in Constantia mit dem Pilgersegen. Von dort wurden die Teilnehmer zum Ausgangspunkt der Wallfahrt gefahren, von wo aus dann die eigentliche Fußwallfahrt begann – eine Strecke von mindestens sieben Stunden. Der Weg führt in Serpentinen um den Tafelberg und endet in Kapstadt beim Heiligtum von Villa Maria. Der einzige Halt ist etwa auf halber Strecke zur Feier der Heiligen Messe und einer anschließenden kleinen Stärkung. Dann geht es weiter. In diesem Jahr allerdings musste der bekannte Weg aufgrund starker Bodenerosion geändert werden. "Also wurden unsere Pläne einfach etwas durchkreuzt, und irgendwie war das wie ein Gleichklang mit Amerika, wo die Pläne so vieler Tausender durchkreuzt worden sind," meinte einer der jungen Pilger. Mit einem Regenbogen, dem Bundeszeichen Gottes, begann die Fußwallfahrt. "Und die Gottesmutter hat gut gesorgt," meint einer der Verantwortlichen, denn es passierte, was passieren musste: trotz sorgfältiger Planung kam ein Teil der Gruppe vom Weg ab. Irgendwann fanden sie die anderen wieder, und trotz Regen, Nebel und dem 'menschlichen Versagen', zwischenzeitlich 'grauen Haaren' der Organisatoren und allem, was dann dazu gehört herrschte bei den Pilgern Freude vor und das Gefühl, wirklich etwas getan zu haben für den Weltfrieden! Ein junger Seminarist meinte: "All die Zwischenfälle, auch dass wir uns verirrt haben, sind doch ein Spiegel der Erlösungsgeschichte mit allen Höhen und Tiefen!"

Heilige Messe im Wald

Ein junges Ehepaar, Peter und Nicky Bailey, feierten bei diesem Friedens-Pilgerweg ihren neunten Hochzeitstag. Pfarrer Mark Foster segnete sie bei der heiligen Messe, die im Wald unter Regenschirmen gefeiert wurde, weil es da gerade wieder einmal regnete. Pfarrer Foster, der sogar zweimal unter den Verirrten war, meinte: "Um nichts in der Welt möchte ich diese Wallfahrt vermissen. Nächstes Jahr bin ich garantiert wieder dabei!" Ein anderer Pilger meinte: "Ich habe viel gelacht, viel gebetet und viel über mich und andere gelernt. Natürlich mach ich nächstes Jahr wieder mit."

Die Wallfahrt endete in Villa Maria, wo die Pilger erst einmal mit Tee und Gebäck empfangen wurden; dann hielten sie eine Segensandacht. "Das war ein passender Abschluss unseres Pilgerwegs für den Weltfrieden," meinte jemand. Trotz Regen, Verlaufen und alle dem was auf so einem Marsch eben passiert, erklärten die meisten, dass sie nächstes Jahr wieder mitgehen – wenn das Silberjubiläum der Friedenswallfahrt und das Goldene Jubiläum des Heiligtums on Villa Maria gefeiert werden!



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Last Update: 09.10.2001 13:58 Mail: Editor /Webmaster
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