Schönstatt - Begegnungen

Für eine neue Freude am Frausein

Tag der Frau in Koblenz-Metternich

Die Hauskapelle des Provinzhauses wurde zum Vortragsraum
Sr. Thereslore mit einer Gruppe von Teilnehmerinnen vor dem Provinzhaus
Frau Engler und Frau Eichenberg, Schönstattbewegung Frauen und Mütter, Moderatorinnen des Tages
Meditatives Tanzen
Sr. Angela leitete eine Singerunde
Foto: Schw. M. Anne-Meike Brück © 2001

(Schw. M. Anne-Meike Brück) Die Schönstattbewegung Frauen und Mütter und die Schönstatt-Familienbewegung der Diözese Trier veranstalteten am 25. August in Koblenz-Metternich einen "Tag der Frau". Seit 1995 finden solche Tage an verschiedenen Orten in Deutschland statt. Es geht darum, Frauen konkrete Lebenshilfen zu vermitteln.

"Ich habe mir gedacht, den Tag gönne ich mir. Und dann habe ich mich auf den Weg hierher gemacht." Das gab eine der 182 Teilnehmerinnen als Grund an, warum sie am 25. August, einem strahlenden Sonnentag, Mann und Kinder zu Hause gelassen hatte und zum Tag der Frau nach Koblenz-Metternich gekommen war.

"Seit 1995 findet der ‚Tag der Frau’ statt. Er gibt Lebenshilfe und ermutigt Frauen, ihre Talente zu entdecken und zu entfalten", sagt Maria Engler, verantwortliche Leiterin der Schönstattbewegung Frauen und Mütter und eine der Moderatorinnen des Tages. Und wie erklärt sie sich die steigenden Teilnehmerzahlen – in diesem Jahr waren es bei drei Veranstaltungen allein in Rheinland-Pfalz 472 Teilnehmerinnen? "Die Frauen, die hierher kommen, erfahren eine Stärkung ihres Wertgefühls. Es ist ein Tag, der Freude am Frausein vermittelt. Die Frauen können für einige Stunden den Alltagsstress hinter sich lassen und zu sich selbst kommen."

Weisheitsregeln

Diesmal geht es beim Tag der Frau um fünf Weisheitsregeln. Die fünf einfachen Regeln können Frauen helfen, den Alltag als Fest zu entdecken und so erfüllter und bewusster zu leben.

Im Vortrag stellt Schw. Dr. M. Nurit Stosiek, Schönstatt, diese Regeln anschaulich durch erlebte Beispiele aus dem Alltag dar. Sie zeigt mit Elan und Kompetenz, wie Pater Kentenich, der Gründer Schönstatts, in ganz kleinen Schritten diese Weisheiten lebbar machte:

"Mich nicht hetzen lassen: Ich bleibe bei mir" – dabei geht es um die Kunst, bewusster zu leben von der eigenen Liebe her. "Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir lieben", so die Schönstattschwester.

"Mich nicht hängen lassen: Ich gebe nicht auf" – hier stellt die Referentin dar, dass viele "Durchhänger" bei Frauen ein Symptom dafür sind, dass die Einzelne anfängt, sich unwichtig und wertlos zu fühlen. Daher ist es wichtig, Höflichkeitsformen im Umgang mit sich selbst zu entwickeln. Sie machen einem den persönlichen Wert immer neu erlebbar.

"Mir nichts Negatives erlauben: Ich achte auf mich" – bei dieser Weisheitsregel geht es um die Frage, wie die Einzelne die positiven Kräfte ihrer Persönlichkeit entdecken und sie entfalten kann. "Eine Frau, die ihre Stärken kennt, kann auch mit ihren Schwächen glücklich werden", sagt die Referentin und überzeugt mit Beispielen.

"Mir nichts vormachen: Ich bleibe ehrlich" – an dieser Stelle kommen spezifische Formen zur Sprache, wie Frauen ihre Schwächeerlebnisse verdrängen. Die Begegnung mit einem Gott, der uns in unseren Schwächen annimmt, kann hier zur befreienden Ehrlichkeit mir selbst gegenüber führen.

"Mich nicht festfahren: Ich lerne lächeln". Hier ist die Kunst gefragt, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. In den eigenen Überforderungen können wir Zuflucht zu einem Größeren suchen: Zu Gott, der unser Leben in Händen hält.

Nach jeder Weisheitsregel bleibt Zeit, das Gehörte für sich auszuwerten und zu vertiefen.

Alternativprogramm im Park

Der herrliche Park des Metternicher Provinzhauses lädt nach dem Mittagessen zu einem abwechslungsreichen Alternativprogramm ein. Die Frauen werden kreativ beim Dekorieren von Terrakottatöpfen, beim Herstellen von Karten oder Geschenktüten, beim Flechten von Deko-Herzen. Unter fachgerechter Anleitung werden manche Begabungen entdeckt, die bisher im Verborgenen lagen.

Beim meditativen Tanzen, beim Singen, bei der Führung durch das Gelände, beim Austausch im kleinen Gesprächskreis – die Frauen gehen aufeinander zu.

"Ich spüre Wohlwollen und Freude", sagt eine Teilnehmerin und lächelt. "Es ist gar nicht schwer, miteinander ins Gespräch zu kommen."

Nach einer meditativen Vertiefung tauschen sich bei Kaffee und Kuchen die Frauen in gelockerter Atmosphäre über das Gehörte aus. "Jetzt geht es mir wieder besser", meint eine der Teilnehmerinnen: "Ich weiß schon, mit welcher Weisheitsregel ich als erstes beginne."

Einige, die zum ersten Mal dabei sind, zählen auf, wen sie im nächsten Jahr ansprechen und mitbringen wollen. "Diese Art von Veranstaltung ist genau das, was Frauen heute brauchen", zieht eine Frau aus Gondershausen das Fazit. "Da wird nicht lamentiert, da wird aufgebaut. Ich gehe mit der Gewissheit, dass es auf die mikroskopisch kleinen, positiven Veränderungen ankommt. Und ich fange bei mir an."

 



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Last Update: 04.09.2001 13:35 Mail: Editor /Webmaster
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