Schönstatt - Begegnungen

Alles hat seine Zeit

Familiennachmittag zum Umgang mit der Zeit in der Marienpfalz, Herzxheim

Experiencing time: baking - a big fun for the children
Zeiterfahrung beim Backen - ein Riesenspaß für die Kinder
Mandala Workshop
Working on the pieces of wood, symbols for growth
Arbeiten mit Holz - Jahresringe als Zeichen des Wachsens
Fotos: Dejon, Speyer © 2001

(Walter Dejon) In der Zeit und mit der Zeit leben, ohne vom Strom der Zeit mitgerissen zu werden, darum ging es beim Familiennachmittag am 20.5.2001 im Schönstattzentrum Marienpfalz in Herxheim. 13 Familien mit einer großen Kinderschar erlebten einen abwechslungsreich gestalteten Nachmittag.

Die Erwachsenen setzten sich in zwei Gesprächskreisen mit der Thematik auseinander. "Alles hat seine Zeit..." (Koh 3,1-8), um diesen bekannten Text aus dem Alten Testament ging es beim Bibelgespräch. Er war den Teilnehmern Anregung, über ihren Umgang mit der Zeit nachzudenken: Hat in meinem Leben auch alles seine Zeit oder muss möglichst vieles gleichzeitig ablaufen? Wer oder was ist der Herr meiner Zeit? Habe ich auch Zeit für Gott; welche Bedeutung hat in unserer Familie der Sonntag? Über diese und andere Fragen gab es einen lebhaften Austausch. Und wenn anklang, dass das Zeitmanagement nicht immer optimal klappt, so bestand doch Übereinstimmung darin, dass man nicht "dem Herrgott seine Zeit stehlen", sondern eine sinnerfüllte Lebensgestaltung anstreben wolle.

Wofür brauche ich meine Zeit?

Die zweite Erwachsenengruppe näherte sich dem Thema durch eine persönliche Reflexion über die tatsächliche Gewichtung der Zeitanteile für unterschiedliche Lebensbereiche wie Beruf, Familie, Freunde, Vereinsleben, soziales Engagement, Urlaub etc. Dem Ergebnis dieser Bestandserhebung wurde die vom Einzelnen für wünschenswert erachtete Zeitaufteilung gegenüber gestellt. Die Abweichungen waren bei den jüngeren Gesprächsteilnehmern größer als bei den älteren, bei denen sich Lebensplanung und Lebensabläufe schon mehr konsolidiert haben. Deutlich wurde auch, dass unterschiedliche Lebensabschnitte auch unterschiedliche Zeitansätze erfordern. Kleine Kinder fordern mehr Zeit als große; sind die Kinder älter, können die Ehepartner einander wieder mehr Zeit schenken, der Einzelne für sich selbst mehr Zeit nehmen und sich mehr anderen Aufgaben in der Gesellschaft zuwenden.

Erfahrungen von Zeit

In Workshops, die vor allem auch die Kinder jeden Alters ansprachen, konnte dem Zeitbegriff kreativ nachgespürt werden:

  • "Brotzeit" – beim Brötchenbacken brauchte es Zeit, um den Teig zu kneten, ihn gehen zu lassen, die Brötchen zu formen, zu backen und nach dem Abkühlen auszuteilen, so dass alle davon genießen konnten.
  • "Dornröschen" – die Zeit steht still; das Märchen wurde erzählt und gespielt, die Dornen- und Rosenhecke gebastelt.
  • Zeit für Stille – bei meditativer Musik konnten Mandalas ausgemalt werden.
  • Das Rad der Zeit – mit Legematerialien wurde eine Zeituhr mit dem Tages- und Jahresablauf gestaltet.

Richtig handwerklich ging es dann zu bei der Bearbeitung von großen und kleinen Holzscheiben, deren Jahresringe von einem Fachmann erklärt wurden. Sie geben Zeugnis vom Lauf der Zeit, von guten und schlechten Jahren, von Trockenheit und Nässe, von Kälte und Wärme, von Verletzungen und Heilung. Nach dem Abschleifen der Baumscheiben, das den Kindern schon deshalb Spass machte, weil es so richtig schön staubte, konnten die Familien mit bunten Fähnchen ihre Familienbiografie auf den Jahresringen abbilden.

Zeitgutscheine

In der Hauskirche traf man sich schließlich zur frohen Abschlussrunde mit Berichten über die Workshops, Liedern und Gebeten. Reißenden Absatz fanden die Zeitgutscheine über 10, 20, 50 und 100 Minuten, die dazu eingesetzt werden sollen, anderen Menschen Zeit zu schenken.

Leider war an diesem Nachmittag die Zeit nicht stehen geblieben, sondern wie im Flug vergangen. So zögerten viele den Abschied weit über das offizielle Ende hinaus. Während die Kinder spielten, standen die Erwachsenen noch lange plaudernd beieinander. Dieser Tag war keine verlorene Zeit, das war die übereinstimmende Resonanz der teilnehmenden Familien, und: "Auf Wiedersehen im nächsten Jahr beim Familiennachmittag am 28. April 2002!"

 



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Last Update: 31.05.2001 19:10 Mail: Editor /Webmaster
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