Schönstatt - Begegnungen

Die Konturen des anderen tastend wahrnehmen – eine neue Qualität des Sehens

Bündnistag in Schönstatt: Die Pilgernde Gottesmutter auf dem Weg zu Blinden in Vallendar

Helena Schlüter, Vallendar, who will bring the Pilgrim Mother to the blind people
Helena Schlüter, Vallendar, möchte mit diesem Bild Blinde besuchen
Pilgrim MTA for Blind People - a wooden relief picture: sent out to a Vallendar home for old aged people
Auf dem Weg zu Blinden: ein Bild der Pilgernden Gottesmutter, ganz aus Holz, für Besuche bei Blinden in Vallendar, Humboldthöhe
Erstes Pilgerheiligtum für Blinde in Argentinien
Schoenstatt Sisters of Mary from Burundi, Central Africa, joined in the Covenant Celebration.
Schönstätter Marienschwestern aus Burundi, Afrika, bei der Bündnisfeier
Sr Marié invited all to join in guessing: How many towns are visited by the Pilgrim Mother in Germany?
Sr. Marié animierte alle zum Raten: Wieviele Orte in Deutschland besucht die Pilgernde Gottesmutter?
The winner: Manfred Ringelmann, mamber of the Families' League, Cologne diocese, recieved a small picture or the Pilgrim Mother
Gewinner: Manfred Ringelmann, Familienbewegung, Diözese Köln, erhielt ein kleines Pilgerheiligtum
Sr. Marié, in charge of the Pilgrim Mother Campaign in Germany; in the background: the music group - Schoenstatt Sisters, Ladies of Schoenstatt, Girls' Youth from Germany and England
Sr.Marié vom "Projekt Pilgerheiligtum"; im Hintergrund die Musikgruppe - Marienschwestern, Frauen von Schönstatt, Mädchenjugend aus Deutschland und England ...
Father Eise (r), Munich, and Father Walter (l), Schoenstatt - head of the German National Council - with a Schoenstatt Father (m) from Madrid, Spain. He had blessed new Pilgrim MTA pictures in the Original Shrine in the morning
Pater Eise (r), München, und Pater Walter (l), Schönstatt - Vorsitzender des deutschen Landespräsdiums - mit einem Schönstatt-Pater aus Madrid (m), Spanien; er hatte am Morgen im Urheiligtum neue Pilgerheiligtümer gesegnet
All were given a small card with a sentence from Fr. Kentenich
Alle Anwesenden bekamen ein Kärtchen mit einem "guten Wort für jeden Tag" von Pater Kentenich
After the Covenant Celebration, all gathered around the fire to sing, share, and get to know each other
Nach der Bündnisfeier blieben viele beim Feuer, um miteinander zu singen, sich auszutauschen und einander kennen zu lernen
Fotos: PressOffice Schönstatt, Brehm © 2001

(mkf) An jedem 18. eines Monats feiert Schönstatt rund um den Globus den Tag seiner Gründung am 18.Oktober 1914; bei den Heiligtümern, Bildstöcken, in Pfarrkirchen oder zu Hause kommen Menschen zusammen, um das Liebesbündnis zu erneuern und verbinden sich dabei mit dem Urheiligtum in Schönstatt, von wo alles ausgeht und sich wieder bündelt, was an Lebens- und Gnadenströmen aufgebrochen ist. Am 18. Mai wurde während der Bündnisfeier in Schönstatt ein Bild der Pilgernden Gottesmutter, ganz aus Holz gefertigt, ausgesandt: ein Bild für Blinde; das tastende Wahrnehmen der Konturen von Jesus und Maria, das ihnen durch dieses Bild ermöglicht wird, griff Pater Beller in seiner Predigt auf, um neue Qualitäten des Wahrnehmens aus dem Liebesbündnis aufzuzeigen.

Am Morgen dieses Bündnistages hatte ein Schönstattpater aus Madrid, Spanien, im Urheiligtum neue Pilgerheiligtümer für Familien und Besuchsdienst-Pilgerheiligtümer gesegnet, und auch ein Bild der Pilgernden Gottesmutter für Blinde. Es war seine erste heilige Messe im Urheiligtum, ein besonderes Geschenk besonders in Blick auf die bevorstehende Einweihung des Stadt-Heiligtums von Madrid am 10. Juni 2001. Jeden Monat werden am 18. neue Pilgerheiligtümer gesegnet – im Augenblick sind in Deutschland 3.147 Bilder der Pilgernden Gottesmutter unterwegs; dazu 74 Kinder-Pilgerheiligtümer, 103 Besuchsdienst-Pilgerheiligtümer. Vom Urheiligtum aus leitet Maria auf diesem Weg einen Strom der Gnade in genau 1.102 Orte in Deutschland, zu über 30.000 Familien. Sie alle waren in der heiligen Messe am Bündnistag im Urheiligtum vertreten, ebenso wie alle, die irgendwo in der Welt das Liebesbündnis leben und mit dem Heiligtum verbunden sind.

"Du Pilgernde Mutter bringst Christus, das Licht der Welt!"

Am Abend traf sich die Schönstattfamilie der Umgebung mit den Vertretern der deutschen und weltweiten Schönstattbewegung, die am Ort Schönstatt leben, und vielen Besuchern zur Bündniserneuerung in der Anbetungskirche; darunter Schwestern aus Burundi, Mädchen aus Russland und England, ein Ehepaar aus Brasilien... Mitarbeiterinnen des Projekts Pilgerheiligtum gestalteten die Bündnisfeier mit Texten und gebeten; das Pilgerheiligtumslied klang immer wieder auf: "Maria, mit dir unterwegs auf den Straßen unsres Lebens; du Pilgernde Mutter bringst Christus, das Licht der Welt..." Zeugnisse, Lieder und Texte luden ein, für den Besuch Marias bei Elisabeth zu danken, der sich überall dort wiederholt, wo die Pilgernde Gottesmutter in Familien, Krankenhäusern, Altenheimen, Schulen, Gefängnissen aufgenommen wird – in über 80 Ländern der Welt. "Was uns am meisten bewegt bei den Besuchen," schreibt João Pozzobon am 8. Dezember 1972 an seinen Bischof, "ist das wunderbare Wirken und die Gegenwart der Gottesmutter, der sich alle Türen öffnen, um sie aufzunehmen. Alle Herzen öffnen sich, seien sie arm oder reich, gebildet oder unwissend. Es öffnen sich die Türen der Schulen, der Krankenhäuser und Gefängnisse."

Die Pilgernde Gottesmutter für Blinde: Humboldthöhe Vallendar

An diesem Tag öffneten sich ihr die Türen der Humboldthöhe in Vallendar; Helena Schlüter, die in diesem Seniorenwohnsitz alte und kranke Menschen besucht und dazu seit einigen Wochen die Gottesmutter im Besuchsdienst-Pilgerheiligtum mitnimmt, übernahm ein ganz aus Holz geschnitztes Bild der Pilgernden Gottesmutter: ein Pilgerheiligtum für Blinde. Auf einigen Umwegen war dieses Bild vor Jahren von Argentinien aus – wo seit 1995 zahlreiche solcher Bilder bei Blinden wandern – nach Deutschland und ins Sekretariat Pilgerheiligtum gelangt.

In seiner Predigt ließ Pater Beller dieses Bild mit dem Holzrelief der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt "einige Worte zu uns sagen". Das Bild, so meinte er, sei "für die Blinden gedacht, weil diese die Farben des Bildes der Gottesmutter nicht sehen können. Sie tasten behutsam danach und nehmen dann wahr. Vielleicht sind auch wir blind, wenn es darum geht, das Wirken der Gottesmutter wahrzunehmen, die Konturen dieser großen Frau zu sehen. Manchmal sind es auch Menschen, die wir sehen und von denen wir dann doch eigentlich nichts wissen." Eine neue Qualität der Wahrnehmung, so Pater Beller, werde im Liebesbündnis geschenkt.

Wahrnehmen und Verstehen

Eine neue Qualität der Wahrnehmung, so Pater Beller, werde im Liebesbündnis geschenkt. "Wie geht das, dass wir Maria wahrnehmen? Dass wir einen Menschen wirklich wahrnehmen in seinen einmaligen Konturen? Wir schenken der Gottesmutter einen Beitrag ins Gnadenkapital. Wer einem anderen sagt: "Es darf weh tun, aber ich bin für dich da", in dessen eigener Seele eröffnet sich der Zugang zu dieser Person in einer größeren Tiefe. Das Gnadenkapital als dieser Vorgang, für jemanden etwas zu tun und zu geben, ist auch ein neuer Weg zur Gotteserkenntnis." Auf diese Weise, so Pater Beller, könnten wir Gott und den anderen "tastend wahrnehmen" und die Blindheit für die Führung Gottes in unserem Leben und in dem der anderen überwinden. Was Josef Engling aus der Gründergeneration Schönstatts mit seinen "Maiblüten" für die Gottesmutter 1916 angefangen habe, habe in ihm und im ganzen damaligen Schönstatt eine große Nähe zu ihr wachsen lassen. Noch einmal zeigte Pater Beller auf das holzgeschnitzte Bild der Gottesmutter, Ausdruck der liebenden Sorge von Menschen, dass auch Blinde sie wahrnehmen können: "Lassen wir uns anregen, tastend die Konturen der Gottesmutter wahrzunehmen wie sie es tun. Wer liebt, nimmt mehr wahr."

Mit einem weiteren Blick auf Joao Pozzobon und seinen Glauben, dass Schönstatts Spiritualität geeignet sei, Berge zu versetzen – und in diesem Glauben ging er 140.000 km zu Fuß mit dem Bild der Gottesmutter, Berge versetzend! - wurden alle eingestimmt auf die Erneuerung des Liebesbündnisses. Die Geschenke, Begegnungen, die verlorene und verschenkte Zeit des vergangenen Monats, alles kam noch einmal in den Blick als Beitrag zum Gnadenkapital. Indem sich alle bewusst mit den Menschen verbanden, die von der Pilgernden Gottesmutter besucht werden, erneuerten sie das Liebesbündnis mit den Worten, mit denen es auf der ganzen Welt geschieht: "O meine Gebieterin, o meine Mutter..."

Verbunden mit – Armadale, Harare, Fairfax, Rhede …

Rund um die Welt verbanden sich an diesem 18. Mai wie an jedem Bündnistag Menschen, die mit Schönstatt und dem Heiligtum verbunden sind: In Armadale, Australien, war eine kleine, aber intensive Bündnisfeier. Schwester Mary Agnes: "Wir halten zur Zeit eine Novene zu Schwester Emilie in der Vorbereitung auf die Anbringung des Vatersymbols in unserem Heiligtum in diesem Jahr. Diese Novene war in der Bündnisfeier eingeschlossen, und dann schauten wir noch ein Video von der Heimkehr Pater Kentenichs aus Dachau." In Fairfax, Virginia, USA, traf sich die Schönstattfamilie schon am Sonntag vor dem 18., am Muttertag: "Zu Beginn schlossen drei Personen das Liebesbündnis, und wir anderen alle erneuerten es. Pfr. Wooton hielt einen Vortrag über die Einfachheit, auf der Grundlage von Pater Kentenichs Worten. Besonders schön war dann unsere Prozession zum Bildstöckchen im Garten von Familie Rinderle. Da beteten wir gemeinsam den Rosenkranz und krönten die Gottesmutter zur Königin des Friedens. Nachher genossen wir einfach den herrlichen Frühlingstag und die Gastfreundschaft hier..."

In Harare, Zimbabwe, stand die Bündnisfeier ganz im Zeichen von Vorbereitung und Vorfreude: "Am 31. Mai krönen wir wie jedes Jahr die Gottesmutter zur Königin von Afrika, um 19.00 Uhr in der Srt. Franz Xaver –Kirche; das ist dann schon das 21. Mal. Wir beten auch weiter die Novene zu unserer Mutter und Königin, denn hier in Zimbabwe geht es drunter und drüber. Wir müssen uns einfach an sie halten und sie bitten, dass sie eingreift, damit wir hier zu Frieden und normalen Verhältnissen zurückkehren. Es gibt kein Benzin, oft keinen Strom, ständig Ausschreitungen und Gewalt. Bei der Bündnisfeier sprachen wir über die Werktagsheiligkeit. Ja, jeder von uns kann heilig werden da, wo wir stehen, wenn wir dort so gut wir können für Gott wirken."

In Borken im Münsterland fiel wegen des Regens die Prozession zum Heiligtum aus. Anlass für eine Frau aus Rhede, die hin und wieder zur Bündnisfeier kommt, einen ungewöhnlichen Wunsch fürs Wochenende zu äußern: Einmal nach Schönstatt fahren und dort auch übernachten. Ihr Mann erfüllte ihr den Wunsch, und zusammen mit den beiden jüngsten Töchtern kamen sie am Samstag abends in Schönstatt an – glücklich über den unkomplizierten Empfang und die Zimmer in Haus Marienau, abends um 21.30 Uhr!

Gegenbesuch von der Humboldthöhe

Nach der Bündnisfeier am 18. Mai in Schönstatt gingen noch alle nach draußen zum Feuer, zu den Klängen von "Nichts ohne dich, ohne uns ..." Schwester Marié versprach demjenigen, der die Zahl der Orte raten würde, zu denen die Pilgernde Gottesmutter in Deutschland kommt, ein kleines Pilgerheiligtum als Geschenk. Zwischen 500 (viel zu wenig) und 5.000 (Fernziel) lagen die Schätzungen, am nächsten dran war Manfred Ringelmann aus der Diözese Köln. Alle anderen bekamen ein "Gutes Wort für jeden Tag" von Pater Kentenich. Das Pilgerheiligtum für die Blinden war immer wieder im Mittelpunkt des Interesses.

Bereits vier Tage später, am 22. Mai, kamen die Bewohner der Humboldthöhe mit ihrem Geistlichen und Helena Schlüter zu einem Gegenbesuch nach Schönstatt. Bei ihrem Ausflug besuchten sie das Pater-Kentenich-Haus und die Anbetungskirche, besonders auch natürlich das Urheiligtum, den Ort, von dem die Pilgernde Gottesmutter aufgebrochen ist, um sie zu besuchen.

Mit Beiträgen von: Marlene Peter, Harare, Zimbabwe; Sr. Mary Agnes, Armadale, Australien; Rosita Ciola, San Martín, Argentinien; Elfi Stitz, Clifton, USA.

 



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