Andere spüren lassen: Hier bist du willkommen – und darum feiern wir ein Fest!Diözesanwallfahrt aus Fulda zum 26. Mal in Schönstatt |
(mkf) Zum Weitergeben von Erfahrungen des Glaubens rief Diözesanpräses Liebig die fast 1000 Pilger aus der Diözese Fulda am Sonntag, 13. Mai, in der vollen Pilgerkirche in Schönstatt auf. Auf die Mutlosigkeit, die viele Kreise der Kirche erfasst habe, gelte es im Sinne Pater Kentenichs "hoffnungsfreudig" das Zeugnis zu geben, dass an heiligen Orten heile Menschen geformt werden. Wichtigste Herausforderung an jeden, der zum inneren Kreis der Kirche gehöre: "Wir lassen andere spüren: Hier bist du willkommen mit allen deinen Schattenseiten. Und darum feiern wir mit dir ein Fest." Die Pilger, unter ihnen etwa 70 Erstkommunionkinder mit ihren Familien, waren wie jedes Jahr mit dem Sonderzug gekommen und hatten eine Prozession durch Vallendar gemacht. Zum 26.Mal bereits war von Fulda, "vom Grab des heiligen Bonifatius aus", wie Diözesanpräses Liebig betonte, die Diözesanwallfahrt nach Schönstatt gekommen – bei Bilderbuchwetter wie selten in dieser Gegend! Vom Bahnhof Vallendar aus formierte sich wie immer die Prozession nach Schönstatt. Durch die Fußgängerzone von Vallendar ging es betend und zu den Klängen der Musikkapelle zum Urheiligtum und von dort zur Pilgerkirche. Etwa 70 Kommunionkinder in ihren Festtagskleidern waren dabei und sorgten, zusammen mit den vielen Jugendlichen und jungen Familien, für ein Hoffnungsbild von Kirche. Eine Frau trägt ein mit einer weiß-gelben Schleife geschmücktes Bild der Pilgernden Gottesmutter und schaut sie immer wieder liebevoll an. Mit ihr, mit Maria, so das Walfahrtsmotto, geht es hoffnungsfreudig ins dritte Jahrtausend. Der tiefblaue Himmel, das frühlingshafte intensive Grün der Natur und die Sonne unterstreichen die frohe, erwartungsvolle Stimmung. Mit Maria hoffnungsfreudig ins dritte Jahrtausend"Sind wir hoffnungsvolle Menschen?" Eine Frage, die Diözesanpräses Liebig den Pilgern stellt. Laut neuesten Umfrageergebnisses ist die Grundstimmung der Kirche in Deutschland die der Mutlosigkeit. "Wir wollen uns nicht von der allgemeinen Mutlosigkeit anstecken lassen," sagt er, "denn mitten in unserer Kirche gibt es etwas, was hoffnungsfreudig ist." Was macht eine hoffnungsfreudige Kirche, eine hoffnungsfreudige Gemeinschaft aus? Das Teilen von Erfahrungen des Glaubens, so erklärt er. Die eigenen Erfahrungen seien es, die das Evangelium für andere interessant machten. "Die Menschen werden aufmerksam, wo wir von unseren eigenen Erfahrungen erzählen und viele teilhaben lassen an dem, was uns begeistert." In seiner eigenen Gemeinschaft des Schönstatt-Priesterbundes wie auch in anderen Schönstattkreisen hat sich längst eingebürgert, einander von Erfahrungen im Glauben zu erzählen. Warum, so Diözesanpräses Liebig, nicht morgen in der Nachbarschaft oder auf der Arbeit erzählen, dass man dabei war, als sich fast 1000 Menschen auf den Weg gemacht haben zu einer kleinen Kapelle, von der eine Weltbewegung ausgegangen ist? Schönstatt, so sagt er weiter, sei kein Marienwallfahrtsort wie viele andere. Von hier aus wolle die Gottesmutter als Erzieherin wirken, sie wolle heile Menschen schaffen - der zweite Schritt hin zu einer von Hoffnung geprägten Kirche: An heiligen Orten werden heilige Menschen. Damit rechnen können, willkommen zu seinEin drittes Charakteristikum einer hoffnungsfrohen Kirche, so Pfarrer Liebig: "Bei uns kann man feiern!" Und was kann man feiern und warum? Die Antwort ist für die Pilger und nicht nur für sie verblüffend und herausfordernd zugleich: "Wer die Kirche berührt, muss damit rechnen können, willkommen zu sein." Mit klaren Worten zeigt Pfarrer Liebig auf, um was es geht – nämlich zu lernen, gut umzugehen mit denen, die sich schwer tun. Es gehe nicht um die Frage der Zulassung zu den Sakramenten, macht er klar, sondern um das, was alles außerdem noch zählt im Umgehen mit Homosexuellen, mit wiederverheirateten Geschiedenen, mit den vielen 'Halbgläubigen', die den Kontakt zur Kirche suchen ohne sich voll einzubinden, mit denen, die nur an Weihnachten zum Gottesdienst kommen. "Dann nicht sagen, was wollen die hier, die nehmen mir den Platz nehmen, nein: Die sollen sich willkommen fühlen!" Denn: "Wir sind nicht nur für die Vollkommenen da! Wir lassen andere spüren: hier bist du willkommen mit allen deinen Schattenseiten, und wenn du kommst, dann feiern wir ein Fest!" Kraft, wenn es schwer wird: Maria macht starkJedes Jahr, so hat es sich in der Schönstattbewegung der Diözese Fulda eingebürgert, wird ein Symbol aus dem Diözesanheiligtum mitgenommen: das Vatersymbol, das Heilig-Geist-Symbol war auf diese Weise schon bei der Wallfahrt in Schönstatt dabei. Und dieses Jahr? Die Mädchenjugend wurde aktiv: Die Krone der Gottesmutter muss mit! Denn: nach dem Internationalen Treffen im August letzten Jahres geht es ihnen darum, die Erfahrung der "lebendigen Krone" in die ganze Schönstattfamilie zu tragen. Die Krone aus dem Heiligtum wurde nicht etwa am Tag vor der Wallfahrt abgenommen, sondern schon lange vorher und wanderte seitdem bei den Jugendlichen. Mit Texten vom Internationalen Treffen und Zeugnissen aus dem konkreten Alltag – Abiturprüfung, unsympathische Mitschülerin, Nervosität vor einem Auftritt - zeigten die Mädchen bei der Marienfeier am Nachmittag auf:
Zuvor hatte Pfarrer Schäfer in der Ansprache prägnant aufgezeigt, was es bedeutet, von Maria als Königin zu reden: Sie ist die Beste, sie hat Einfluss, und sie ist echt. Vor der Prozession aller Pilger zum Urheiligtum zogen die Kommunionkinder mit Rosen in den Händen und die Vertreterinnen der Mädchenjugend mit der Krone durch die Pilgerkirche – eine Ehrung an die Königin. Mit dem Segen vom Urheiligtum, wo die Pilger sich und alle, die ihnen wichtig sind, der Gottesmutter anvertrauten, ging es dann zurück – wieder per Sonderzug – in den Alltag, um dort hoffnungsfrohe Kirche zu leben.
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Last Update: 13.05.2001 23:03 Mail: Editor
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