Schönstatt - Oktoberwoche

Oktoberwoche
October Week
Semana de Octubre
2000

Liebesbündnis
Covenant
Alianza
International

Virtual
Schoenstatt
Meeting
Heilig-Jahr-Feier
in Schönstatt

Im Netz der Liebe

Das zentrale Anliegen der Oktoberwoche in Klang und Licht gebracht














Die Mitwirkenden
Vernetzung konkret: Die Mitwirkenden waren spontan vom Schönstatt-Institut Diözesanpriester ins Priesterhaus Moriah eingeladen worden. Dort gabs was zu trinken und zu knabbern.
Pünktlich um Mitternacht wurde traditionsgemäß von den Schwaben die Schwabenhymne gesungen. Bayern und Badener folgten.
Gastfreundschaft konkret: Der Hausherr persönlich ließ es sich - zusammen mit einigen Mitbrüdern - nicht nehmen, den Gästen zu später Stunde noch ein Eis zu servieren.
Fotos:
PressOffice Schoenstatt, hbre © 2000

 

(mkf) Sehnsucht – Inkarnation – Vernetzung: Als ein Band, gehalten von jungen Frauen mit strahlenden Gesichtern, in der Pilgerkirche die Menschen umspannt, die sich anschauen und "Emmanuel" singen, und als dann ein Applaus einsetzt, der einfach nicht aufhören will, während junge Leute draußen bengalische Feuer entzünden, da ist nach einer guten Stunde das zentrale Anliegen der Oktoberwoche, in Klang und Licht gebracht, zum Erleben geworden: Schönstatt feiert das Heilige Jahr, Christus wird neu geboren im Heiligtum, ein Netz der Liebe entsteht.

Am Rand der Pilgerkirche hocken zwei junge Leute, vor sich brennende weiße Kugelkerzen. Sonst ist es ganz dunkel, und einige der Teilnehmer schauen – so weit sie überhaupt schauen können in dieser Dunkelheit – ein wenig fragend in die Runde. Son et lumiere, Klang und Licht, hatte es geheißen im Programmheft der Oktoberwoche, auf den Plakaten, in der Lokalpresse, und außer den Teilnehmern der Oktoberwoche sind eine ganze Reihe Schönstätter vom Ort und aus der Umgebung da, ebenso sind Menschen aufgrund der Einladungen gekommen. Einstimmung auf den Tag der Vernetzung soll es sein.

Sehnsucht

Es fängt mit dem Hören an – im Dunkeln. Geräusche, alltäglich: Straßenverkehr, Maschinen, Kinderweinen ... Als das Licht angeht, kann keiner so recht sagen, wie lange es ging – eine eigene Erfahrung. Pater Güthlein begrüßt die Anwesenden zu dieser Einstimmung auf den Tag der Vernetzung der Heiligtümer im Heiligen Jahr. Die Melodie des Weltjugendtagsliedes wird zum Leitmotiv: Emmanuel, du bist mir uns, mit einer Stimme singen wir dir, Emmanuel ... Sehnsucht und Verheißung, das große Leitthema des Alten Testaments, wird Gegenwart. Ein Jugendlicher steht auf der Bühne und beschreibt die alttestamentliche Wirklichkeit: Verbannung und Sklaverei, Propheten, Schuld und Zögern, die Pädagogik Jahwes, der sein Volk würdig macht für den Bundesschluss und das verheißene Land. Eine Jugendliche antwortet: "Das kenne ich auch." Unfreiheit und Abhängigkeit, das Erleben von Fehlern und Schuld, und in allem die Erfahrung, "dass ich einzig bin, und das genügt." Jugendliche bringen nach jedem Thema zwei brennende Kerzen nach vorne, wo nach und nach der Stern von Bethlehem entsteht, während jeweils mit anderen Instrumenten "Emmanuel" intoniert wird. "Worte der Sehnsucht und Worte der Verheißung werden geglaubt und erhofft, und die Antwort, die göttliche und die menschliche, geht unter die Haut und wird Fleisch." Die Bibel, das Buch der Bücher, wird gebracht und in den Stern gelegt. Katharina Grunwald aus Arnstadt singt in der Originalsprache, in italienisch, das Lied vom Weltjugendtag: Emmanuel ... Die Sehnsucht nach Erlösung bleibt nicht unerfüllt, Gott naht sich dem Menschen bedingungslos: Weihnachten, Christi Geburt vor 2000 Jahren.

Inkarnation

Bärbel Wackerbauer singt von der Entscheidung für das Licht: Ich werde gezogen, wohin ich mich wende!? "Trahe me post te" – das Motiv aus dem alten Weihnachtslied: Ziehe mich dir nach. Mit neuer Freude, so Pater Ludwig Güthlein, sollten alle Christen in diesem Heiligen Jahr das Wunder der Menschwerdung feiern. In Schönstatt geschieht es im Netz der Heiligtümer. Dass zwischen den Heiligtümern, zwischen allen Heiligtümern, eine eigene Energie fließen kann, dass Christusgeburt in den Herzen und im "Wir" der Herzensheiligtümer geschieht, das ist das Anliegen des 22. Oktober, auf den dieser Abend einstimmen soll.

Vernetzung

Alle sollen hineinkommen in diesen Strom von Liebe – und so teilen Jugendliche Pappscheiben aus, und die zusammensitzen sollen ihre Namen darauf schreiben und sich einander vorstellen. Einen Moment dauert es, dann bilden sich Gruppen von sechs, sieben, acht Menschen, und der steigende Geräuschpegel zeigt, dass ein Gespräch lebendig ist und Dynamik entfaltet. Die Pappscheiben werden eingesammelt ...

Eine Schwarzlicht-Darstellung nimmt die Teilnehmer nachhaltig in das Erleben von Vernetzung hinein. Nebeneinander – noch nie sind die Menschen einander so nahe gerückt, noch nie war die Vereinzelung, das Aneinander-Vorbei so spürbar wie heute. Harte Musik, ruckartige Bewegung ins Leere: Chaos, Massenveranstaltung, Auseinanderlaufen, Isolation, Erstarrung.

Und da hinein kommt Maria – eine weißgekleidete Gestalt bewegt sich leicht und doch entschlossen in die Erstarrung hinein und weckt, lockt. Weiße und farbige Bänder, den Angerührten in die hand gegeben, stellen das werdende Miteinander dar: Freude an Begegnung, Freude am anderen Charisma, Wagnis der Schutzlosigkeit, belastbare Beziehungen, Ineinander in Gott, Freude an Kooperation, Schönheit der Echtheit. Immer wieder dazwischen, bewegend, verbinden: Maria. Und als das Licht langsam angeht, da ist ein Netz entstanden zwischen den Menschen, die vorher aneinander vorbei lebten.

Offen und weit

Und dieses Netz breitet sich aus! Die Darstellerinnen lösen ihre Formation, laufen mit dem Band außen herum durch die Kirche, und als die Anwesenden begreifen, bricht spontan Applaus auf. Froh, laut, begeistert erklingt "Emmanuel", in italienisch, Strophe um Strophe, den Refrain singen alle mit, viele bewegen ihre Hände im Rhythmus des Liedes: Emmanuel ..., und dann nochmals Applaus, als die Pappscheiben mit den Namen an das Band gehängt werden. Und als einige immer wieder mal herunterfallen, weil ja auch das Band, das alle umspannt, sich im Rhythmus des Liedes bewegt, da stehen einfach Leute auf und hängen sie wieder dran! Alle erhalten einen Sticker mit dem Wort: "Im Netz der Liebe".

Pater Güthlein lädt ein zum Beten des Heilig-Jahr-Gebetes und erbittet dann den Segen für den folgenden Tag, für alle Mitwirkenden, für alle, mit denen irgend jemand der Anwesenden verbunden ist.

Draußen sind bengalische Feuer entzündet worden, und an den Ausgängen stehen Jugendliche und wünschen jedem, wirklich jedem, der hinausgeht, einen schönen Abend. Da draußen stehen sofort zahlreiche Gruppen im Gespräch, Freude ist spürbar. "Jetzt habe ich im Gefühl, was morgen eigentlich passieren soll," meint jemand. "Das war ein Erleben von dem, was wir in den Vorträgen vom Wort her aufgenommen haben," sagt eine Frau. "Durch so etwas kommt ganz viel Inhalt über." – "Das ist etwas, was wir von unserem Internationalen Treffen her gemerkt haben," erklärt Martina Kraus. "Es tut so gut, nicht nur zu reden und zu hören, sondern einfach zu feiern, miteinander zu feiern und Kontakte zu knüpfen."

Vernetzung konkret, gleich noch an diesem Abend

Die Jugendlichen, die in die Vorbereitung und Gestaltung dieses Abends viel investiert haben, sind glücklich - und ein wenig übermütig. "Und wer lädt uns jetzt ein?" Fragt einer da einfach so. Kurzes Schweigen, und dann: "Wir!" Die Verbandspriester tun es! Circa 30 Jugendliche, zwei Schwestern, Pater Güthlein und sechs Priester vom Verband sitzen zusammen, stellen sich gegenseitig vor, kommen ins Gespräch. Ein richtig schönes gastfreundliches Treffen. Punkt 12 Uhr wurde traditionsgemäß die Schwabenhymne gesungen, danach die Bayern- und danach die Badener-Hymne.

Fortsetzung am Sonntag - wenn alle Häuser in Schönstatt die Türen öffnen.

"In Vallendar sagen sie, am Sonntag sind in Schönstatt alle Häuser offen und es gibt Kaffee und Kuchen. Wenn die nun nicht zum Urheiligtum kommen, sondern nur zum Kaffeetrinken," fragt eine Schönstätterin aus Vallendar. "Was dann?" Im Sinne des Vortrages von Pfarrer Rügamer vom Vormittag gibt es nur eine Antwort: Schönstatt freut sich, dass sie schon mal kommen!




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Letzte Aktualisierung: 22.10.2000 4:53 Mail: Redaktion / Webmaster
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