Schönstatt - Oktoberwoche

Oktoberwoche
October Week
Semana de Octubre
2000

Liebesbündnis
Covenant
Alianza
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Virtual
Schoenstatt
Meeting
Heilig-Jahr-Feier
in Schönstatt

Die Schwelle überschreiten

Vergebungsgottesdienst im Gnadenjahr 2000

Der Vergebungsgottesdienst begann mit dem Wortgottesdienst in der Aula der Anbetungskirche.
Monsignore Dr. Peter Wolf, Generalrektor Schönstatt-Institut Diözesanpriester
In Stille machten sich die Teilnehmer aus der Aula auf den Weg in die Anbetungskirche. Altes, Morsches, Fehlerhaftes zurücklassen, durch die Nacht gehen und die Schwelle ins Licht überschreiten.
Durch die 'Puerta de Perdon', das Tor der Vergebung hinein in die Hell erleuchtete Anbetungskirche.
Fotos:
PressOffice Schoenstatt, hbre © 2000
 

(mkf) In einem Vergebungsgottesdienst am Abend des 20. Oktober vollzogen die Teilnehmer der Oktober als Repräsentanten der deutschen Schönstattbewegung das "Mea Culpa" des Papstes vom erstes Fastensonntag des Heiligen Jahres nach. Das schweigende Gehen über die hohe Treppe zur Anbetungskirche und dem Durchschreiten der "Pforte" wurde, wie Monsignore Wolf in seiner Ansprache deutete, zum Zeichen für das "Zurücklassen all dessen, was uns hindern könnte, aufeinander und auf Gott zuzugehen."

"Gestern am Abend, das Schuldbekenntnis und Gehen über die Schwelle der Anbetungskirche – ich habe mich gefreut über die Atmosphäre, die da entstanden ist, dass die Leute sich so eingelassen haben," sagt Monsignore Wolf, der die Verantwortung für diesen Gottesdienst hatte. Und er verrät: "Das Motiv, über die Treppe durch die Pforte in die Kirche einzuziehen, das hatte ich von den Marienschwestern abgeguckt. Die habe ich dabei 'ertappt', als ich mit zwei brasilianischen Mitbrüdern hier unterwegs war, wie sie durch die 'Heilige Pforte' eingezogen sind, um für sich selber dieses Heilige Jahr zu feiern. Ich dachte, wenn wir nur bei der Bußbesinnung am Anfang innerhalb von fünf Minuten das versuchen, das greift nicht. Ich habe überlegt, wie kann man den ganzen Gottesdienst einbeziehen, das Wort Gottes, die Predigt, die verschiedenen Elemente."

Messen am Maß des Gründers

Der Vergebungsgottesdienst begann am Abend in der Aula unter der Kirche. Bußlieder und die violette Farbe der priesterlichen Gewänder stimmten auf den Ernst des Geschehens sein. Mit großem Mut, so Monsignore Wolf, habe der Papst vollzogen, wozu er die Kirche aufgerufen habe, "in diesem Jahr der Barmherzigkeit vor Gott niederzuknien und von ihm Vergebung zu erflehen." In diesem Geist, so Monsignore Wolf, "wollen auch wir heute Abend als Teil der Kirche, als geistliche Familie unser Gedächtnis reinigen und in diesem Jahr der Barmherzigkeit unseres Herrn um Vergebung bitten." Monsignore Wolf regte in sechs Impulsen, die jeweils von kurzer Stille begleitet war, zu einer Gewissenserforschung nach dem Maß des Gründers an - ein Spiegel im Sinne der Schönstatt-Spiritualität. Die sechs Aspekte schönstättischer Gewissenserforschung: groß von einander denken und gut von einander sprechen; Glaube an den geistlichen Ursprung des Werkes, der sich nicht entmutigen lässt und keine resignative Stimmung duldet; Ganzhingabe; Umgang mit Verletzungen; Gefahr des Gemeinschaftslebens - Missgunst und Eifersucht; und auch, als Unterlassungsschuld, das Nicht-Nutzen von Chancen des Apostolates.

Puerta del Perdon – Pforte der Vergebung

Auf dem Weg nach Santiago de Compostela, so Monsignore Wolf, gibt es eine Kirche mit einem großen Portal; dort gewährte man den Pilgern, die aus gesundheitlichen Gründen nicht den ganzen Weg schaffen würden, bereits die Vergebung und den Ablass, der sonst erst in Santiago zu erhalten war. "Dieses Tor trägt den Namen 'Puerta de Perdon', Tor der Vergebung. Möge heute Abend das Portal der Dreifaltigkeitskirche uns zur "Pforte der Vergebung" werden, zumal unser Bischof die Anbetungskirche als Ort des Jubiläumsablasses bestimmt hat."

Schweigend zogen alle von der Aula aus über die Hohe Treppe zur Anbetungskirche, während die Schola Bußpsalmen sang. Mit Kirchen- und Schönstattfahnen, Blumenkugeln und Efeuranken war der Treppenaufgang festlich geschmückt zu diesem Anlass. "An der Schwelle wollen wir zurücklassen, was uns belastet, was vielleicht aus den letzten Jahren zwischen uns stehen kann."

In der Kirche leise Orgelmusik, verhaltene Freude. Ein intensives Zeichen ist noch einmal der Friedensgruß. Im Anschluss an die heilige Messe ist eucharistische Anbetung, die ganze Nacht hindurch, hier in der Anbetungskirche und im Urheiligtum. In den Hymnis des Jubiläumsjahres, den die Organistin intoniert, stimmen manche leise ein: "Christus, Herr, Bruder und Freund ..."

"Hinter diese Schwelle können wir nicht mehr zurück," sagt jemand. "Dieser Abend bestimmt jetzt den Stil, wie wir voneinander denken und miteinander umgehen. Ich habe mich über diesen Vergebungsgottesdienst sehr gefreut."




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Letzte Aktualisierung: 22.10.2000 22:39 Mail: Redaktion / Webmaster
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