Schönstatt: Begegnungen am Ursprungsort

Ostern erleben als ganze Familie
Geerdeter Glaube und besseres Verstehen der österlichen Liturgie

Osternachtsfeuer beim Haus der Familie
Auf dem Kreuzweg am Karfreitag
Persönliche Anliegen wurden am Kreuz angebracht
Kreuzverehrung am Karfreitag
Gottesdienst in der Hauskapelle im Haus der Familie
Das Holz für das Osterfeuer muss vorbereitet werden.
Gebastelte Häuser der Familien in der Eingangshalle

(mkf) Zehn Familien mit 19 Kindern - die meisten im Kindergartenalter oder jünger - nahmen vom 19. - 26. April an der Oster-Familientagung im Haus der Familie, Schönstatt, teil. Die Erstkommunion eines Kindes am Gründonnerstag, ein Kreuzweg, bei dem Schuldbriefe ans Kreuz genagelt wurden (vgl. Kol 2,14), Vorträge über die Symbole der Osterliturgie, Gebet und Meditation gaben den Familien ein tiefes Ostererlebnis: "Natürlich meinen wir, alles vom Tod und der Auferstehung von Jesus zu wissen. Das ist schließlich der Kern unseres Glaubens. Aber ehrlich gesagt - wirklich Zeit genommen, darüber nachzudenken, haben wir uns nie. Es war gut, es jetzt einmal zu tun."

Zehn Familien aus den Diözesen Fulda, Hildesheim, Essen, Rottenburg-Stuttgart und Würzburg kamen am Mittwoch in der Karwoche zur Oster-Familientagung an. "Wir wollten einfach einmal Ostern tiefer erleben - und mit den Kindern."

Wo wohnst du?

Am ersten Abend hatten die Familien die Anregung erhalten, aus farbigem Karton Häuser zu basteln - ihre eigenen Häuser, und sich damit einander vorzustellen - wie die ersten Jünger Jesus fragten, wo er wohnt, um zu erfahren, wer er ist. Die Häuser wurden in der Eingangshalle aufgestellt, und jeden Morgen fanden sich dort alle zum Morgengebet ein, wobei jeweils ein spezifisches Zeichen zum jeweiligen Familienhaus dazu kam: ein Tisch am Gründonnerstag in Blick auf das Zeichen des Mahles, das Jesus für die Eucharistie gewählt hat, ein Kreuz an Karfreitag, das Heilig-Jahr-Signet am Samstag, Blumen - Zeichen des neuen Lebens - am Ostersonntag. Eine Zweijährige verstand den Sinn der Häuser wohl am besten - ihr Osternest versteckte sie in ihrem Haus!

An jedem Tag sprach Pater Thomas Fluhr über die liturgischen Riten des jeweiligen Tages - Gründonnerstag, Karfreitag, Osternacht. "Mir hat es viel gebracht, einmal richtig zu wissen, was Todesstrafe und Hinrichtung im römischen Reich bedeuteten. Wir sagen das so schnell und sind daran gewöhnt - Jesus wurde gekreuzigt. Zu sehr daran gewöhnt ..."

Sich als Familie Riten und Zeremonien zu eigen machen

Was heißt eigentlich Fußwaschung? Dienste tun, die man nicht tun müsste. Also gingen die Männer daran, eine Stunde Hausarbeit im Haus der Familie zu machen: Geschirrspülen, Tischdecken, Kartoffeln schälen; die Mütter gestalteten Kinderprogramm.

Begeistert waren die Familien auch dabei, wenn es um die Vorbereitung der Liturgiefeiern ging - und eroberten sie sich so. Ein besonderer Höhepunkt war die Erstkommunion eines Kindes am Gründonnerstag.

Ein aus Ästen gebasteltes Kreuz wurde beim Kreuzweg am Karfreitag - vom Haus der Familie bergab zum Heiligtum der Familien - mitgetragen. Jede Familie hatte zuvor im Paargespräch einen "Schuldbrief" geschrieben (vgl. Kol 2,14), in dem alles stand, was an Fehlern, Schuld und Versagen erlöst werden sollte. Diese Schuldbriefe wurden in verschlossenen Briefumschlägen mitgenommen und an den Stationen ans Kreuz genagelt. Während der Karliturgie am Nachmittag wurde dieses Kreuz aus Ästen mit einem Kreuz mit Christusdarstellung verbunden. Zur Kreuzverehrung ging jede Familie gemeinsam zum Kreuz und stellte eine rote Rose dazu. "Jesus war so nahe," sagte eine Mann. "Kinder sind so natürlich," meinte eine Frau. "Es ging mir nah, wie ein Kleines Jesus streichelte und zeigte: Ich bin auch hier!"

Am Samstag meditierten die Familien über die Dornenkrone und verzierten Osterkerzen. Wie in den Tagen zuvor war Zeit für persönliches Beten und Paargespräch. Einige Väter und Jungen sammelten Holz für das Osterfeuer. "Wir hätten die ganze Nacht Feuer machen könnten," schmunzelte eine Frau. "Was die alles angeschleppt haben!" Andere machten Blumengirlanden und Sträuße, um Osterkerze und Kreuz zu schmücken.

Um 21.00 Uhr wurde das Osterfeuer entzündet; in Prozession zogen alle ums Haus und in die Hauskapelle. Nach der Tauferneuerung wurden weiße Magnolienblüten in die Dornenkrone gesteckt. Pater Fluhr ging mit dem Weihwasser zu jeder Familie. Eltern zeichneten einander und ihren Kindern das Kreuz auf die Stirn, die Kinder den Eltern.

Am Ostermontag brachten die Familien die Häuser vom Eröffnungsabend ins Heiligtum und stellten ihre Osterkerzen hinein - das Osterlicht, das sie in Schönstatt bekommen hatten, sollte in ihren Häusern leuchten - und darüber hinaus.




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Letzte Aktualisierung: 21.05.00, 23:44
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