Neues Schöunstatt-Heiligtum
Tucuman, Argentinien



Verkehrsstau - und immer mehr Menschen auf dem Weg

Am folgenden Tag bewegte sich von 7.30 an eine riesige Prozession von Pilgern in Richtung des neuen Heiligtums, die einen gewaltigen Verkehrsstau am Übergang nach Camino al Perú auslöste und klar machte, dass da etwas Besonderes los sein musste, zumal es sich offensichtlich weder um einen Protestmarsch noch eine Demo handelte, was in diesen Tagen in Tucumán an der Tagesordnung ist. Immer mehr Menschen schlossen sich auf dem vier Kilometer langen Weg zum Heiligtum der Prozession an, der Strom schien überhaupt nicht auf zu hören.

Niemand hatte wohl eine so große Zahl von Teilnehmern erwartet. Es schien sich schon zu zeigen, was seit dem Beginn des Heiligtumsbaus immer wieder gehofft und ersehnt worden war: Dieses neue Schönstatt-Heiligtum ist dazu bestimmt, ein großer Wallfahrtsort für den Nordwesten Argentiniens zu werden.

Tucuman, Argentinien, 18.4.1999

Das Heiligtum schaut nach Westen, das heißt in Richtung der Berge und Gipfel von Tucumán, auf einem etwa 7,5 Hektar großen Gelände. In südöstlicher Richtung kann man bei klarem Wetter die Hauptstadt der Provinz, San Miguel de Tucumán, sehen, die wesentlich tiefer gelegen ist als das Heiligtum. Das Heiligtum ist 15 Minuten entfernt vom Stadtzentrum, ungefähr 7 Minuten von Yerba Buena, einer für diese Gegend typischen Ortschaft und nicht viel weiter entfernt von Tafí Viejo. Die Schönstattfamilie von Tucumán geht nun daran, das Gelände zu einem Schönstattzentrum auszugestalten mit Pilgerkirche, Exerzitienhäusern, Pilgerhäusern und einem Festplatz.

Weites Land - und mitten drin ein Heiligtum

Die heftigen Regengüsse der letzten Wochen hatten die Vorbereitung für die Einweihung, den Bau und das Herrichten des Pilgerplatzes sehr schwierig gemacht, denn das Unkraut und Gestrüpp gedieh prächtig, während sich die Zugangswege zum Heiligtum gleichzeitig regelrecht in Morast verwandelten. Wer die Geschichte der Heiligtums von Bellavista, Santiago de Chile, kennt, kann sich nun vielleicht das Szenario vorstellen, das unser Gründer bei der Einweihung jenes Heiligtums erlebte, und das man vielleicht ähnlich auch für Tucumán deuten kann: ein weites, leeres Land und mitten drin das kleine Heiligtum wie ein Zeichen der Gegenwart Gottes.

Ein Traum wird wahr

Die Eucharistiefeier begann nach 10.00 Uhr und wurde von gut zehn Priestern gefeiert. Die Tucumanos verbargen ihre Bewegung nicht in dieser Feier, die wie ein Traum erschien nach so vielen Jahren der Sehnsucht und der Beiträge zum Gnadenkapital. Gottes Vorsehung krönte diesen Augenblick mit strahlenden Sonnenschein, klarer Luft und angenehmer Temperatur, nachdem es vorher gegossen hatte und kalt war. Es blieb schön bis zum Schluss des Einweihungs-Festes. Pater Guillermo Cassone, der Leiter der Bewegung in Tucumán, deutete das Geschenk des strahlenden Wetters als ein Zeichen der Einheit von Himmel und Erde im Augenblick der Weihe des Heiligtums.

Während der heiligen Messe vollzog sich der Einweihungsritus, und das Bild der Gottesmutter wurde unter dem begeisterten Applaus aller Anwesenden im Heiligtum inthronisiert. Die Gabenprozession war sehr lang, da verschiedene Mitglieder der Familie mit Brot und Wein auch Zeichen brachten, die ihre Beiträge zum Gnadenkapital symbolisierten, sowie das Streben der einzelnen Gliederungen der Bewegung und der Campaña de la Virgen Peregrina (Pilgerheiligtum).

Die Eucharistiefeier dauerte mehr als zwei Stunden, aber weil es so ein intensives und dichtes Erlebnis war, verging diese Zeit wie im Flug. Anschließend bewegte sich ein nicht enden wollender Strom von Menschen über eine Stunde lang ins soeben geweihte Heiligtum. Danach konnten alle, die wollten, noch zum Mittagessen bleiben; einige Zelte waren aufgestellt, in denen man sich vor der Sonne schützen konnte, sowie Verkaufsstände mit regionalen Speisen.

Während des Essens sprachen wir mit einigen der Familien, die den ganzen Prozess der Errichtung des Heiligtums verantwowrtlich getragen hatten. Sie waren ganz erschöpft!!! Die letzte Zeit des Baus und vor allem die Vorbereitung für Einweihung mit so vielen Menschen, waren sehr intensiv gewesen; aber die Freude strahlte über allem! Die Freude darüber, dass die Gottesmutter von Schönstatt nun auch in Tucumán ihren Thron aufgeschlagen hat.

María Luisa und Raúl Rivera, Jujuy, Argentinien



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Letzte Aktualisierung: 03.05.99, 12:27
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