31. Mai in Schönstatt Fest der Begegnung Den ganzen Tag über war der Himmel über Schönstatt wolkenverhangen. Nach dem heftigen Gewitter am Sonntagabend ging am Montag manchen Blick zum Himmel (und in den Wetterbericht): Bleibt es trocken? Mancher himmlische Fürbitter wurde intensiv in Pflicht genommen. Und dann, nach der tiefen, dichten Feier in der Anbetungskirche die Überraschung: strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, ein Bilderbuch- Frühsommerabend. Am Nachmittag war der Innenhof des Bundesheims von einigen Freiwilligen für das Fest gerichtet worden. Unter der Regie des Hausmeisters, der eigens seinen Urlaub verschoben hatte, wurden Tische aufgestellt, 400 Stühle abgewischt und aufgestellt, ein Pavillon aufgebaut. Frauen von Schönstatt und Marienschwestern verteilten Getränke, Keksdosen, Tüten mit Salzgebäck auf den Tischen, Familien vom Familienbund und Jugendliche aus Vallendar kümmerten sich um Strom, Lautsprecher, Telefonleitungen, den Internet-Infotisch mit den neuesten Bildern aus Chile und Schönstatt, Männer trugen Getränkekisten und richteten Fahnenständer ... Ein Bus fuhr kurz vor acht von Berg Schönstatt zum Bundesheim und zum Urheiligtum, viele fuhren mit dem Auto (der Parkplatz reichte nicht aus), die meisten gingen zu Fuß, in kleinen Gruppen, dabei immer wieder Landesfahnen. Eine Musik-Band von Jugendlichen aus Vallendar und Umgebung sorgte für Lieder zum Mitsingen und Musik, Familie Gerber (Familienbund) begrüßte alle Ankommenden. Eine Wallfahrtsgruppe aus der Nähe von Manchester, England wurde eigens begrüßt: Sie waren den ganzen Tag unterwegs und hatten es fast pünktlich zum Beginn des Festes geschafft. Ihre Vorfreude auf das große Fest am 31. Mai, ihrem Anreisetag, war, wie Herr Gerber sagte, "die Ursache unserer Freude heute", einer der Anstöße für dieses Fest der Begegnung. Menschen aus Mexiko, England, Südafrika, Burundi, Philippinen, Weißrussland, Ukraine, Kroatien, Polen, Tschechien, Indien, Deutschland, USA, Kongo, Ecuador, Chile, Brasilien, Irland, Paraguay, Argentinien, Puerto Rico ... waren als internationale Familie versammelt. "Ich habe an diesem Abend wirklich erfahren, wie international Schönstatt ist. Ich habe ein Liedblatt mitgenommen, das zeige ich meiner Familie. Heute ist unser Hochzeitstag, und so viele feiern mit uns," sagt eine Frau aus England. Ein Student aus Indien kommt ins Gespräch mit einigen Leuten aus England. "Es war eine gute Erfahrung für beide Seiten, wir haben so viel neu gesehen."
Gegen zehn Uhr glückt die Telefonverbindung nach Chile, über Lautsprecher können alle hören, wie Pater Beller vom Coenaculum- Heiligtum aus die Anwesenden grüßt und von der Atmosphäre in Chile berichtet. Die Bundesschwestern haben noch ein besonderes Geschenk zum Abschluss vorbereitet: "Bündnisherzen" aus Regenbogen-Karton für alle Anwesenden. Kein Herz allein hat alle Farben, aber alle zusammen ergeben den Bündnisbogen - ein Zeichen wie gemacht für diesen familienhaften Abend nach dem Bündnis mit dem Vater und Gründer. Auch für einige, die schon aufgebrochen sind, sind noch Herzen übrig. Allmählich wird es kühl und dämmerig, die meisten brechen auf, Unentwegte stehen zusammen, die Band spielt noch. Irgend jemand fängt an - und in familienhafter Selbstverständlichkeit helfen alle mit, aufzuräumen. Jungmänner kommen und sind bereit, die "übriggebliebenen Stücklein" von Chips, Keksen, Popcorn angemessen zu entsorgen. In der kommenden Woche startet eine Kanufahrt ... Innerhalb einer halben Stunden ist alles am Platz, alles aufgeräumt. "Das war ein guter Ausklang des 31. Mai, das war so spontan, so offen. Wir brauchten gar nicht viel Programm, es war so gut, miteinander ins Gespräch zu kommen." |